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Geise, Heinrich Anton: Teutsches Corpus Juris. Hannover, 1703.

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III. Buch/ Cap. I.
gleichen/ also die Schiffer/ so durch Sturm irgendswo angetrieben/ und
Christliche Pilgrimm oder Wanders-Leute Religion halben abgeben.

L. sanctum, §. 1. ff. de rer. div. ult. L. ff. de Legat. Auth. habita, C. ne filius pro pa-
tre. C. un. de injur & damn. in 6. Auth. si hodie C. de advocat. div. jud. L.
fin. C. de sepulchr. viol. L. un. C. de nundin. L. 2. 3. 22. ff. de in jus voc. Auth
navigia, C. de furt. Auth. omnes, C. commun. de suc ess.
Abgesandten
Recht und Ge-
leits Freyheit.

§. 27. Zum öffentlichen Landesherrn Schutz-Recht gehöret auch
insonderheit derer Abgesandten Freyheit/ die mit Creditiv-Brieffen
wohl versehen seyn müssen/ welche/ wann sie zum Feinde gehen/ mag
man sie zwar auffhalten/ biß daß sie erweisen/ um frembder Ursa-
chen halben dahin gesandt zu seyn/ alsdann aber man sie passiren lassen
muß/ wie auch sonsten ihren Freyheits Gerechtigkeit gemäß ihnen sicher
Geleit an- und abzuziehen vergönnen/ und sie gar nicht weder mit
Worten oder Wercken beleidigen/ so lange sie sich in ihren Schran-
cken halten/ es seyen gleich geist- oder weltliche/ ordent- oder ausseror-
dentliche Gesandten.

Gesandten
Vorrecht.

§. 28. So werden nun Gesandten Personen heilig gehalten/ daß/
wer sie beleidiget/ hat das allgemeine Völcker-Recht gebrochen/ und
haben sie insgemein die Freyheit/ daß sie währenden Verrichtungen
vorhero gemachten Schulden halben nicht mögen belanget werden/
und wer eine Gesandschafft über See verwaltet hat/ ist zwey Jahr
lang von andern persönlichen Diensten entschuldiget/ und wann er
unter Wegs bey seinem Amt verstirbet/ bedürffen die Erben ihm gege-
dene Reise-Kosten nicht erstatten/ ja wann ihnen etwas/ ob schon in
Ansehung der Gesandschafft/ geschencket ist/ erwerben und behalten sie
dasselbe für sich/ und nicht für ihre Principalen/ auch können sie nicht
ehrloß/ noch gemeinen Wesens Schuldner werden.

L. 4. 7. & 8. de Legat. L. 10. 11. 12. L. 4. §. legati, L. fin. L. 2. §. his qui, hoc tit. L. ult.
§. 1. ff. de muner. arg. L. 4. in fin. C. de commerc.
Gesandten
Amts Pflicht.

§. 29. Es ist aber Gesandten Amt eine persönliche Pflicht/ dazu
ein jeder kan gezwungen werden/ er sey denn vom Fürsten oder Rechts
wegen mit Freyheit begabt/ als ein Ankläger mag zu des Beklagten
Freund oder Haußgenossen nicht verschickt werden/ also ein Vater
dreyer lebendigen Kinder ist Gesandschafft Bürde entlediget; sonst
soll ein Abgesandter weder in frembde Händel sich einmischen/ noch ei-
gene Geschäffte inzwischen abhandeln/ es wäre dann/ daß sie ihm zur
Schmach und Schande gereichen möchten/ oder nicht hinderlich seyen
noch Verzug leiden könten/ als Unmündigen Sachen/ auch kan und
mag er an seine Statt ohne seinen Sohn niemanden dazu bevollmäch-

tigen/

III. Buch/ Cap. I.
gleichen/ alſo die Schiffer/ ſo durch Sturm irgendswo angetrieben/ und
Chriſtliche Pilgrimm oder Wanders-Leute Religion halben abgeben.

L. ſanctum, §. 1. ff. de rer. div. ult. L. ff. de Legat. Auth. habita, C. ne filius pro pa-
tre. C. un. de injur & damn. in 6. Auth. ſi hodie C. de advocat. div. jud. L.
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navigia, C. de furt. Auth. omnes, C. commun. de ſuc eſſ.
Abgeſandten
Recht und Ge-
leits Freyheit.

§. 27. Zum oͤffentlichen Landesherrn Schutz-Recht gehoͤret auch
inſonderheit derer Abgeſandten Freyheit/ die mit Creditiv-Brieffen
wohl verſehen ſeyn muͤſſen/ welche/ wann ſie zum Feinde gehen/ mag
man ſie zwar auffhalten/ biß daß ſie erweiſen/ um frembder Urſa-
chen halben dahin geſandt zu ſeyn/ alsdann aber man ſie pasſiren laſſen
muß/ wie auch ſonſten ihren Freyheits Gerechtigkeit gemaͤß ihnen ſicher
Geleit an- und abzuziehen vergoͤnnen/ und ſie gar nicht weder mit
Worten oder Wercken beleidigen/ ſo lange ſie ſich in ihren Schran-
cken halten/ es ſeyen gleich geiſt- oder weltliche/ ordent- oder auſſeror-
dentliche Geſandten.

Geſandten
Vorrecht.

§. 28. So werden nun Geſandten Perſonen heilig gehalten/ daß/
wer ſie beleidiget/ hat das allgemeine Voͤlcker-Recht gebrochen/ und
haben ſie insgemein die Freyheit/ daß ſie waͤhrenden Verrichtungen
vorhero gemachten Schulden halben nicht moͤgen belanget werden/
und wer eine Geſandſchafft uͤber See verwaltet hat/ iſt zwey Jahr
lang von andern perſoͤnlichen Dienſten entſchuldiget/ und wann er
unter Wegs bey ſeinem Amt verſtirbet/ beduͤrffen die Erben ihm gege-
dene Reiſe-Koſten nicht erſtatten/ ja wann ihnen etwas/ ob ſchon in
Anſehung der Geſandſchafft/ geſchencket iſt/ erwerben und behalten ſie
daſſelbe fuͤr ſich/ und nicht fuͤr ihre Principalen/ auch koͤnnen ſie nicht
ehrloß/ noch gemeinen Weſens Schuldner werden.

L. 4. 7. & 8. de Legat. L. 10. 11. 12. L. 4. §. legati, L. fin. L. 2. §. his qui, hoc tit. L. ult.
§. 1. ff. de muner. arg. L. 4. in fin. C. de commerc.
Geſandten
Amts Pflicht.

§. 29. Es iſt aber Geſandten Amt eine perſoͤnliche Pflicht/ dazu
ein jeder kan gezwungen werden/ er ſey denn vom Fuͤrſten oder Rechts
wegen mit Freyheit begabt/ als ein Anklaͤger mag zu des Beklagten
Freund oder Haußgenoſſen nicht verſchickt werden/ alſo ein Vater
dreyer lebendigen Kinder iſt Geſandſchafft Buͤrde entlediget; ſonſt
ſoll ein Abgeſandter weder in frembde Haͤndel ſich einmiſchen/ noch ei-
gene Geſchaͤffte inzwiſchen abhandeln/ es waͤre dann/ daß ſie ihm zur
Schmach und Schande gereichen moͤchten/ oder nicht hinderlich ſeyen
noch Verzug leiden koͤnten/ als Unmuͤndigen Sachen/ auch kan und
mag er an ſeine Statt ohne ſeinen Sohn niemanden dazu bevollmaͤch-

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[234/0241] III. Buch/ Cap. I. gleichen/ alſo die Schiffer/ ſo durch Sturm irgendswo angetrieben/ und Chriſtliche Pilgrimm oder Wanders-Leute Religion halben abgeben. L. ſanctum, §. 1. ff. de rer. div. ult. L. ff. de Legat. Auth. habita, C. ne filius pro pa- tre. C. un. de injur & damn. in 6. Auth. ſi hodie C. de advocat. div. jud. L. fin. C. de ſepulchr. viol. L. un. C. de nundin. L. 2. 3. 22. ff. de in jus voc. Auth navigia, C. de furt. Auth. omnes, C. commun. de ſuc eſſ. §. 27. Zum oͤffentlichen Landesherrn Schutz-Recht gehoͤret auch inſonderheit derer Abgeſandten Freyheit/ die mit Creditiv-Brieffen wohl verſehen ſeyn muͤſſen/ welche/ wann ſie zum Feinde gehen/ mag man ſie zwar auffhalten/ biß daß ſie erweiſen/ um frembder Urſa- chen halben dahin geſandt zu ſeyn/ alsdann aber man ſie pasſiren laſſen muß/ wie auch ſonſten ihren Freyheits Gerechtigkeit gemaͤß ihnen ſicher Geleit an- und abzuziehen vergoͤnnen/ und ſie gar nicht weder mit Worten oder Wercken beleidigen/ ſo lange ſie ſich in ihren Schran- cken halten/ es ſeyen gleich geiſt- oder weltliche/ ordent- oder auſſeror- dentliche Geſandten. §. 28. So werden nun Geſandten Perſonen heilig gehalten/ daß/ wer ſie beleidiget/ hat das allgemeine Voͤlcker-Recht gebrochen/ und haben ſie insgemein die Freyheit/ daß ſie waͤhrenden Verrichtungen vorhero gemachten Schulden halben nicht moͤgen belanget werden/ und wer eine Geſandſchafft uͤber See verwaltet hat/ iſt zwey Jahr lang von andern perſoͤnlichen Dienſten entſchuldiget/ und wann er unter Wegs bey ſeinem Amt verſtirbet/ beduͤrffen die Erben ihm gege- dene Reiſe-Koſten nicht erſtatten/ ja wann ihnen etwas/ ob ſchon in Anſehung der Geſandſchafft/ geſchencket iſt/ erwerben und behalten ſie daſſelbe fuͤr ſich/ und nicht fuͤr ihre Principalen/ auch koͤnnen ſie nicht ehrloß/ noch gemeinen Weſens Schuldner werden. L. 4. 7. & 8. de Legat. L. 10. 11. 12. L. 4. §. legati, L. fin. L. 2. §. his qui, hoc tit. L. ult. §. 1. ff. de muner. arg. L. 4. in fin. C. de commerc. §. 29. Es iſt aber Geſandten Amt eine perſoͤnliche Pflicht/ dazu ein jeder kan gezwungen werden/ er ſey denn vom Fuͤrſten oder Rechts wegen mit Freyheit begabt/ als ein Anklaͤger mag zu des Beklagten Freund oder Haußgenoſſen nicht verſchickt werden/ alſo ein Vater dreyer lebendigen Kinder iſt Geſandſchafft Buͤrde entlediget; ſonſt ſoll ein Abgeſandter weder in frembde Haͤndel ſich einmiſchen/ noch ei- gene Geſchaͤffte inzwiſchen abhandeln/ es waͤre dann/ daß ſie ihm zur Schmach und Schande gereichen moͤchten/ oder nicht hinderlich ſeyen noch Verzug leiden koͤnten/ als Unmuͤndigen Sachen/ auch kan und mag er an ſeine Statt ohne ſeinen Sohn niemanden dazu bevollmaͤch- tigen/

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Zitationshilfe: Geise, Heinrich Anton: Teutsches Corpus Juris. Hannover, 1703, S. 234. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/geise_corpus_1703/241>, abgerufen am 23.11.2024.