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Geise, Heinrich Anton: Teutsches Corpus Juris. Hannover, 1703.

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III. Buch/ Cap. III.
nimmt denen Unterthanen das Recht darnach zu fragen/ und befestiget
im Gegentheil derer Fürsten und Herren Recht/ gleichwie eine sonder-
bare Freyheit.

L. 1. & 2. L. 11. C. de servit. & aquaed. L. 3. §. ductus aquae ff. de aq. quotid. & aestiv.
C. super quibusdam, §. praeterea, ff. de V. S.
Jagt-Recht
auff sonder ba-
ren und fremb-
den Grunde.

§. 37. Wann sonsten Fürsten und Herren auff sonderbarem
Grundgut einem andern sein darauff habendes Jagt-Recht/ so er
durch Freyheit steten Gebrauchs Einnahme/ oder andern rechtmäßi-
gen Nahmens Besitz erworben/ verbiethen und berauben wollen/ ist
es zu Recht ungültig/ es hätten dann Privat-Personen dabey beruhet/
daß solches Recht dadurch verjähret wäre/ und also mag man auff
frembdem Grunde/ wofern es dessen Eigener nicht verwehret/ Jagt-
Recht gebrauchen/ ja gar gegen diese Verwehrung kan es durch lang-
wierigen Zeit-Gebrauch verjähret werden.

L. 2. C. de precibus imper. offer. L. 2. & ult. C. si contra jus vel utilit. C. unic. in
verb. redit. quae sint neg. in us. Feudi. L. 2. & 11. ff. de serv. & aq. L. 1. C.
de venat. Fer.
Wilden Thiere
Unterscheid so
frey zu jagen.

§. 38. Solcher wilden Thiere Jagt nun/ die wegen schädlichen
Grausamkeit offenbar nützlich und nöthig zu ertödten/ als Bären/
Wölffe und dergleichen/ ist allen erlaubt; ander Wild aber/ so zur
Fürstlichen Ergetzungs-Lust und gemeinen Speise Vorrath dienen/ ist
zu jagen verboten; auch auff Privat-Personen eigenen Gütern/ wann
der Herr/ gewöhnlich an seinem Recht verhindert/ dessen Besitz ver-
kehret/ und er dabey beruhet/ daß sein Vermögen verjähret.

L. Praeses, C. de servit. L. 29. in princ. & §. 1. ff. ad L. Aquil.
Vogelfangs
Recht.

§. 39. Vogelfangen ist Privat-Personen eben nicht allezeit so
hart als jagen verboten/ weilen es ohne Gewehr mit geringerm Auff-
ruhr und Haussen geschiehet/ ob schon es vom Landes Oberherrn zu-
gleich auff gewisse Zeiten kan verwehret seyn/ damit nicht gewisse Ar-
Frembden
Grundes Ge-
rechtigkeit.
ten von Vögeln gar verwüstet werden; auff frembdem Grunde kan
und mag jedoch niemand Garn ausspannen/ Stricke und Fallen le-
gen oder Gruben machen/ sondern es pflegen alle Jagten zu geschehen
mit Jagt-Wald-Horn und anderm Geschrey/ oder stillschweigend mit
Hunden/ Netzen/ Gruben/ Waffen und Geschoß/ ohne jemandes
sonderbarem Schaden und Ungemach oder Abbruch/ nicht zu dem En-
de/ das gantze Geschlecht zu verderben/ noch mit öffentlichen oder noth-
wendigen Amts-Geschäfften Versäumniß und Unterhaltung/ son-
dern zu Müh- und Arbeit Versüß- und Speisen Veränderung.

§. nemo

III. Buch/ Cap. III.
nimmt denen Unterthanen das Recht darnach zu fragen/ und befeſtiget
im Gegentheil derer Fuͤrſten und Herren Recht/ gleichwie eine ſonder-
bare Freyheit.

L. 1. & 2. L. 11. C. de ſervit. & aquæd. L. 3. §. ductus aquæ ff. de aq. quotid. & æſtiv.
C. ſuper quibusdam, §. præterea, ff. de V. S.
Jagt-Recht
auff ſonder ba-
ren und fremb-
den Grunde.

§. 37. Wann ſonſten Fuͤrſten und Herren auff ſonderbarem
Grundgut einem andern ſein darauff habendes Jagt-Recht/ ſo er
durch Freyheit ſteten Gebrauchs Einnahme/ oder andern rechtmaͤßi-
gen Nahmens Beſitz erworben/ verbiethen und berauben wollen/ iſt
es zu Recht unguͤltig/ es haͤtten dann Privat-Perſonen dabey beruhet/
daß ſolches Recht dadurch verjaͤhret waͤre/ und alſo mag man auff
frembdem Grunde/ wofern es deſſen Eigener nicht verwehret/ Jagt-
Recht gebrauchen/ ja gar gegen dieſe Verwehrung kan es durch lang-
wierigen Zeit-Gebrauch verjaͤhret werden.

L. 2. C. de precibus imper. offer. L. 2. & ult. C. ſi contra jus vel utilit. C. unic. in
verb. redit. quæ ſint neg. in uſ. Feudi. L. 2. & 11. ff. de ſerv. & aq. L. 1. C.
de venat. Fer.
Wilden Thiere
Unterſcheid ſo
frey zu jagen.

§. 38. Solcher wilden Thiere Jagt nun/ die wegen ſchaͤdlichen
Grauſamkeit offenbar nuͤtzlich und noͤthig zu ertoͤdten/ als Baͤren/
Woͤlffe und dergleichen/ iſt allen erlaubt; ander Wild aber/ ſo zur
Fuͤrſtlichen Ergetzungs-Luſt und gemeinen Speiſe Vorrath dienen/ iſt
zu jagen verboten; auch auff Privat-Perſonen eigenen Guͤtern/ wann
der Herr/ gewoͤhnlich an ſeinem Recht verhindert/ deſſen Beſitz ver-
kehret/ und er dabey beruhet/ daß ſein Vermoͤgen verjaͤhret.

L. Præſes, C. de ſervit. L. 29. in princ. & §. 1. ff. ad L. Aquil.
Vogelfangs
Recht.

§. 39. Vogelfangen iſt Privat-Perſonen eben nicht allezeit ſo
hart als jagen verboten/ weilen es ohne Gewehr mit geringerm Auff-
ruhr und Hauſſen geſchiehet/ ob ſchon es vom Landes Oberherrn zu-
gleich auff gewiſſe Zeiten kan verwehret ſeyn/ damit nicht gewiſſe Ar-
Frembden
Grundes Ge-
rechtigkeit.
ten von Voͤgeln gar verwuͤſtet werden; auff frembdem Grunde kan
und mag jedoch niemand Garn ausſpannen/ Stricke und Fallen le-
gen oder Gruben machen/ ſondern es pflegen alle Jagten zu geſchehen
mit Jagt-Wald-Horn und anderm Geſchrey/ oder ſtillſchweigend mit
Hunden/ Netzen/ Gruben/ Waffen und Geſchoß/ ohne jemandes
ſonderbarem Schaden und Ungemach oder Abbruch/ nicht zu dem En-
de/ das gantze Geſchlecht zu verderben/ noch mit oͤffentlichen oder noth-
wendigen Amts-Geſchaͤfften Verſaͤumniß und Unterhaltung/ ſon-
dern zu Muͤh- und Arbeit Verſuͤß- und Speiſen Veraͤnderung.

§. nemo
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[258/0265] III. Buch/ Cap. III. nimmt denen Unterthanen das Recht darnach zu fragen/ und befeſtiget im Gegentheil derer Fuͤrſten und Herren Recht/ gleichwie eine ſonder- bare Freyheit. L. 1. & 2. L. 11. C. de ſervit. & aquæd. L. 3. §. ductus aquæ ff. de aq. quotid. & æſtiv. C. ſuper quibusdam, §. præterea, ff. de V. S. §. 37. Wann ſonſten Fuͤrſten und Herren auff ſonderbarem Grundgut einem andern ſein darauff habendes Jagt-Recht/ ſo er durch Freyheit ſteten Gebrauchs Einnahme/ oder andern rechtmaͤßi- gen Nahmens Beſitz erworben/ verbiethen und berauben wollen/ iſt es zu Recht unguͤltig/ es haͤtten dann Privat-Perſonen dabey beruhet/ daß ſolches Recht dadurch verjaͤhret waͤre/ und alſo mag man auff frembdem Grunde/ wofern es deſſen Eigener nicht verwehret/ Jagt- Recht gebrauchen/ ja gar gegen dieſe Verwehrung kan es durch lang- wierigen Zeit-Gebrauch verjaͤhret werden. L. 2. C. de precibus imper. offer. L. 2. & ult. C. ſi contra jus vel utilit. C. unic. in verb. redit. quæ ſint neg. in uſ. Feudi. L. 2. & 11. ff. de ſerv. & aq. L. 1. C. de venat. Fer. §. 38. Solcher wilden Thiere Jagt nun/ die wegen ſchaͤdlichen Grauſamkeit offenbar nuͤtzlich und noͤthig zu ertoͤdten/ als Baͤren/ Woͤlffe und dergleichen/ iſt allen erlaubt; ander Wild aber/ ſo zur Fuͤrſtlichen Ergetzungs-Luſt und gemeinen Speiſe Vorrath dienen/ iſt zu jagen verboten; auch auff Privat-Perſonen eigenen Guͤtern/ wann der Herr/ gewoͤhnlich an ſeinem Recht verhindert/ deſſen Beſitz ver- kehret/ und er dabey beruhet/ daß ſein Vermoͤgen verjaͤhret. L. Præſes, C. de ſervit. L. 29. in princ. & §. 1. ff. ad L. Aquil. §. 39. Vogelfangen iſt Privat-Perſonen eben nicht allezeit ſo hart als jagen verboten/ weilen es ohne Gewehr mit geringerm Auff- ruhr und Hauſſen geſchiehet/ ob ſchon es vom Landes Oberherrn zu- gleich auff gewiſſe Zeiten kan verwehret ſeyn/ damit nicht gewiſſe Ar- ten von Voͤgeln gar verwuͤſtet werden; auff frembdem Grunde kan und mag jedoch niemand Garn ausſpannen/ Stricke und Fallen le- gen oder Gruben machen/ ſondern es pflegen alle Jagten zu geſchehen mit Jagt-Wald-Horn und anderm Geſchrey/ oder ſtillſchweigend mit Hunden/ Netzen/ Gruben/ Waffen und Geſchoß/ ohne jemandes ſonderbarem Schaden und Ungemach oder Abbruch/ nicht zu dem En- de/ das gantze Geſchlecht zu verderben/ noch mit oͤffentlichen oder noth- wendigen Amts-Geſchaͤfften Verſaͤumniß und Unterhaltung/ ſon- dern zu Muͤh- und Arbeit Verſuͤß- und Speiſen Veraͤnderung. Frembden Grundes Ge- rechtigkeit. §. nemo

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Zitationshilfe: Geise, Heinrich Anton: Teutsches Corpus Juris. Hannover, 1703, S. 258. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/geise_corpus_1703/265>, abgerufen am 22.11.2024.