Geise, Heinrich Anton: Teutsches Corpus Juris. Hannover, 1703.Von Freygebohrnen/ Leibeigenenn und Müßiggängern. ben leicht etwas zuläst/ das er sonst nimmer thun würde/ hingegen isteines Reichen Zeugniß im Recht glaubhaffter. §. ult. instit. de suspect. tut. & curat. L. 3. ff. de Testibus. §. 4. Alle Grafen/ Herren und Junckern/ so bey Hofe angenom-Adelichen und Princ. instit. de tut. vel cur. Nov. 8. c. 7. L. sancimus, C. ad L. Jul. Repet. §. 5. Wann auch jemand/ er sey Edel oder Unedel/ wegen gebro-Untreu was L. 135. ff. de R. J. L. 28. §. illud, de pact. C. unusquisq; 22. q. 4. c. sane, 15. q. 1. §. 6. Adeliche so wohl als andere Freygebohrne und ehrliche Leu-Treu und cken K k 3
Von Freygebohrnen/ Leibeigenẽn und Muͤßiggaͤngern. ben leicht etwas zulaͤſt/ das er ſonſt nimmer thun wuͤrde/ hingegen iſteines Reichen Zeugniß im Recht glaubhaffter. §. ult. inſtit. de ſuſpect. tut. & curat. L. 3. ff. de Teſtibus. §. 4. Alle Grafen/ Herren und Junckern/ ſo bey Hofe angenom-Adelichen und Princ. inſtit. de tut. vel cur. Nov. 8. c. 7. L. ſancimus, C. ad L. Jul. Repet. §. 5. Wann auch jemand/ er ſey Edel oder Unedel/ wegen gebro-Untreu was L. 135. ff. de R. J. L. 28. §. illud, de pact. C. unusquisq́; 22. q. 4. c. ſanè, 15. q. 1. §. 6. Adeliche ſo wohl als andere Freygebohrne und ehrliche Leu-Treu und cken K k 3
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Von Freygebohrnen/ Leibeigenẽn und Muͤßiggaͤngern.
ben leicht etwas zulaͤſt/ das er ſonſt nimmer thun wuͤrde/ hingegen iſt
eines Reichen Zeugniß im Recht glaubhaffter.
§. ult. inſtit. de ſuſpect. tut. & curat. L. 3. ff. de Teſtibus.
§. 4. Alle Grafen/ Herren und Junckern/ ſo bey Hofe angenom-
men werden/ ſollen dem Durchlaͤuchtigſten Fuͤrſten oder deſſen Hof-
Marſchallen/ oder dem/ der ſolche Stelle vertritt an des Fuͤrſten Statt/
bey ihren Graͤf- und adelichen Ehren ein Handgeluͤbde oder Treuge-
loͤbniß thun; ſonſt aber ſoll ein jeder um mehr und beſſern Verſiche-
rung Willen mit einem coͤrperlichen Eyde zu GOtt dem allmaͤchtigen
ſchweren/ und nach Heßiſcher Hof-Ordnung alſo eydlich belegt wer-
den/ daß er dem Landesherrn treu/ hold/ gehorſam und gewaͤrtig/ auch
in ſeinen Dienſten treu-fleißig und verſchwiegen ſeyn wolle; Wer
nun aus rechtmaͤßigen Urſachen den Eyd verlaͤſt/ oder ja kein gewiſſes
Vorhaben noch wiſſentliche Falſchheit im ſchweren begeht/ wird
nicht Meineydig.
Adelichen und
andern Treu-
geloͤbniß und
Eyd.
Princ. inſtit. de tut. vel cur. Nov. 8. c. 7. L. ſancimus, C. ad L. Jul. Repet.
§. 5. Wann auch jemand/ er ſey Edel oder Unedel/ wegen gebro-
chener Treu beklaget wird/ iſt er dafuͤr Ehrloß/ muß auch in Streit-
Sachen alle Unkoſten bezahlen/ derjenige aber iſt nicht Untreu zu ſchel-
ten der ohne Argliſt/ Betrug und Nachtheil des dritten aus gerechten
Urſachen nicht Glauben haͤlt; ſo ſoll man ſchaͤnd- und von Natur un-
moͤgliche Dinge nicht zuſagen/ wie auch alle Treu und Glauben Zuſa-
ge/ bey uͤbermaͤßig groſſen Vernunfft- und Sinnloſen Trunckenheit
geſchehen/ niemand verbuͤndlich macht/ weilen ſolche einer Tollheit
Art iſt/ dabey keine Einwilligung anzutreffen; Fuͤr allen Dingen
aber ſollen ſich inſonderheit Edelleute aller wahren Tugend und Tapf-
ferkeit befleißigen/ und gar keiner Untugend noch ſchaͤndlichen Laſtern/
vielweniger Dieberey anhangen/ oder man ſoll ſolche Edle Diebe mit
hoͤhern Galgen beehren/ nach Daͤniſchen Koͤnigs Canuti Urtheil.
Untreu was
nicht ſey und
ihre Straffe.
L. 135. ff. de R. J. L. 28. §. illud, de pact. C. unusquisq́; 22. q. 4. c. ſanè, 15. q. 1.
§. 6. Adeliche ſo wohl als andere Freygebohrne und ehrliche Leu-
te muͤſſen unter eigenen Hand und Pittſchafft redlich Ehr-Treu und
Glauben halten/ kein Menſch aber iſt ſeiner Glieder noch Lebens Herr/
darum auch niemand dergleichen verſprechen oder verwetten kan/ wei-
len eines freygebohrnen Menſchen Leib unſchaͤtzbar iſt/ jedoch iſt in
Rechten 50. Goldguͤlden Straffe angeſetzt nach Richters ermeſſen/
ſamt Heil und Artzt-Lohn/ auch Arbeit Verſaͤumniß/ nebſt Schmer-
tzen und etwan ungeſtalten Narben Schaͤtzung/ nach billigem Gutduͤn-
cken
Treu und
Glauben wie
zu halten.
K k 3
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