Geise, Heinrich Anton: Teutsches Corpus Juris. Hannover, 1703.III. Buch/ Cap. VII. VormünderVerdachts Ur- sachen. §. 40. Verdächtig kan sich auch ein Vormünder seiner Sitten L. 1. in princ. & §. officio, L. 9 §. absurdum. & §. ult. cum LL. seqq. de tut. & rat. distr. L. admonendi de jurejur. arg. L. fin. C. de fide instrum. §. 41. Hingegen/ damit Vormündere desto eher und gutwilli- L. 1. in princ. L. 3. in pr. & §. 1. cum seqq. L. fin. ff. & L. 28. 6. 11. C. de admin. tut. Gloss. in L. 7. C. arbitr. tut. L. videamus, § sed nec tutorem, ff. de in lit. jur. L. 46. §. Sempronii, de admin. tut. Clem. 2. §. 1. de rel. dom. L. 16. & 33. ff. de furt. Caput VIII. Von Contracten/ Gelöbnissen und Verpflichtun- §. 1. ALLe Contracten/ Verpflichtungen/ Geding und Verträge/ so nicht dig
III. Buch/ Cap. VII. VormuͤnderVerdachts Ur- ſachen. §. 40. Verdaͤchtig kan ſich auch ein Vormuͤnder ſeiner Sitten L. 1. in princ. & §. officio, L. 9 §. abſurdum. & §. ult. cum LL. ſeqq. de tut. & rat. diſtr. L. admonendi de jurejur. arg. L. fin. C. de fide inſtrum. §. 41. Hingegen/ damit Vormuͤndere deſto eher und gutwilli- L. 1. in princ. L. 3. in pr. & §. 1. cum ſeqq. L. fin. ff. & L. 28. 6. 11. C. de admin. tut. Gloſſ. in L. 7. C. arbitr. tut. L. videamus, § ſed nec tutorem, ff. de in lit. jur. L. 46. §. Sempronii, de admin. tut. Clem. 2. §. 1. de rel. dom. L. 16. & 33. ff. de furt. Caput VIII. Von Contracten/ Geloͤbniſſen und Verpflichtun- §. 1. ALLe Contracten/ Verpflichtungen/ Geding und Vertraͤge/ ſo nicht dig
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0311" n="304"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">III.</hi> Buch/ <hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">Cap.</hi> VII.</hi></hi> </fw><lb/> <note place="left">Vormuͤnder<lb/> Verdachts Ur-<lb/> ſachen.</note> <p>§. 40. Verdaͤchtig kan ſich auch ein Vormuͤnder ſeiner Sitten<lb/> halben machen/ als wegen Faul- und Grobheit/ Einfalt- oder Nach-<lb/> laͤß- und Ungeſchicklichkeit/ wenn er ſeinem Mitgeſellen Verwaltungs<lb/> Rechnung nicht mittheilen oder bekandt machen will/ oder auff beſche-<lb/> henes Ermahnen gar nichts verwaltet/ oder uͤbel mit Leuten um-<lb/> gehet; item/ wenn er/ ſich zu entſchuldigen eingeladen/ nicht erſchei-<lb/> net; und ob zwar ein Armer Argwohns frey iſt/ mag ihm doch aus<lb/> Urſachen wohl ein Mitvorſteher zu Huͤlff und Beyſtand gegeben<lb/> werden/ wie auch wenn Vormuͤnder des Muͤndlings naher Anver-<lb/> wandter iſt/ mag ein Richter zufaͤlliger Nachforſchungs Weiſe<lb/> Verdachts halben erkundigen.</p><lb/> <list> <item> <hi rendition="#aq">L. 1. in princ. & §. officio, L. 9 §. abſurdum. & §. ult. cum LL. ſeqq. de tut. & rat.<lb/> diſtr. L. admonendi de jurejur. arg. L. fin. C. de fide inſtrum.</hi> </item> </list><lb/> <p>§. 41. Hingegen/ damit Vormuͤndere deſto eher und gutwilli-<lb/> ger etwas vom ihrigen fuͤr Muͤndlinge anwenden moͤgen/ ſo ſind die-<lb/> ſe jenen verpflichtet/ daß ſie ihre Unkoſten wieder bekommen/ wofern<lb/> es nur mit gutem Glauben und Amts wegen geſchehen/ obſchon ein<lb/> wiedriger Ausgang erfolget; Darum ſie auch alles/ was ſie in der<lb/> That Unmuͤndigen Geſchaͤffte halber verabſaͤumt/ und nicht koͤnnen<lb/> gewinnen/ gar wohl anrechnen moͤgen/ weilen ſie gegen ihren Nutzen<lb/><note place="left">Vormuͤnder<lb/> Rechnungs<lb/> Pflicht.</note>jenen Vortheil zu machen nicht ſchuldig/ wenn aber ein Vormuͤnder<lb/> boßhafften Streit erwecket/ und ungerechte Koſten verurſacht/ indem<lb/> mehr Schaden als Genuß dabey zu erwarten/ ſoll man es nicht zur Rech-<lb/> nung annehmen; andere Verwalter aber muͤſſen ihre Rechnung jaͤhr-<lb/> lich ablegen/ und werden fuͤr untreue Handlunge zum Diebe/ ſolches<lb/> zwiefach zu bezahlen.</p><lb/> <list> <item> <hi rendition="#aq">L. 1. in princ. L. 3. in pr. & §. 1. cum ſeqq. L. fin. ff. & L. 28. 6. 11. C. de admin. tut.<lb/> Gloſſ. in L. 7. C. arbitr. tut. L. videamus, § ſed nec tutorem, ff. de in lit. jur.<lb/> L. 46. §. Sempronii, de admin. tut. Clem. 2. §. 1. de rel. dom. L. 16. & 33. ff. de<lb/> furt.</hi> </item> </list> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">Caput</hi></hi> VIII.</hi> </head><lb/> <argument> <p> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#fr">Von</hi> <hi rendition="#aq">Contract</hi> <hi rendition="#fr">en/ Geloͤbniſſen und Verpflichtun-<lb/> gen/ auch Bruͤder-Gemein- und andern<lb/> Geſellſchafften.</hi> </hi> </p> </argument><lb/> <p> <hi rendition="#c">§. 1.</hi> </p><lb/> <p><hi rendition="#in">A</hi>LLe <hi rendition="#aq">Contract</hi>en/ Verpflichtungen/ Geding und Vertraͤge/ ſo nicht<lb/> wider GOtt/ das Recht und gute Sitten ſtreiten/ ſie ſeyen<lb/> gleich in Schrifften und fuͤr Gericht geſchehen oder nicht/ iſt man ſchul-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">dig</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [304/0311]
III. Buch/ Cap. VII.
§. 40. Verdaͤchtig kan ſich auch ein Vormuͤnder ſeiner Sitten
halben machen/ als wegen Faul- und Grobheit/ Einfalt- oder Nach-
laͤß- und Ungeſchicklichkeit/ wenn er ſeinem Mitgeſellen Verwaltungs
Rechnung nicht mittheilen oder bekandt machen will/ oder auff beſche-
henes Ermahnen gar nichts verwaltet/ oder uͤbel mit Leuten um-
gehet; item/ wenn er/ ſich zu entſchuldigen eingeladen/ nicht erſchei-
net; und ob zwar ein Armer Argwohns frey iſt/ mag ihm doch aus
Urſachen wohl ein Mitvorſteher zu Huͤlff und Beyſtand gegeben
werden/ wie auch wenn Vormuͤnder des Muͤndlings naher Anver-
wandter iſt/ mag ein Richter zufaͤlliger Nachforſchungs Weiſe
Verdachts halben erkundigen.
L. 1. in princ. & §. officio, L. 9 §. abſurdum. & §. ult. cum LL. ſeqq. de tut. & rat.
diſtr. L. admonendi de jurejur. arg. L. fin. C. de fide inſtrum.
§. 41. Hingegen/ damit Vormuͤndere deſto eher und gutwilli-
ger etwas vom ihrigen fuͤr Muͤndlinge anwenden moͤgen/ ſo ſind die-
ſe jenen verpflichtet/ daß ſie ihre Unkoſten wieder bekommen/ wofern
es nur mit gutem Glauben und Amts wegen geſchehen/ obſchon ein
wiedriger Ausgang erfolget; Darum ſie auch alles/ was ſie in der
That Unmuͤndigen Geſchaͤffte halber verabſaͤumt/ und nicht koͤnnen
gewinnen/ gar wohl anrechnen moͤgen/ weilen ſie gegen ihren Nutzen
jenen Vortheil zu machen nicht ſchuldig/ wenn aber ein Vormuͤnder
boßhafften Streit erwecket/ und ungerechte Koſten verurſacht/ indem
mehr Schaden als Genuß dabey zu erwarten/ ſoll man es nicht zur Rech-
nung annehmen; andere Verwalter aber muͤſſen ihre Rechnung jaͤhr-
lich ablegen/ und werden fuͤr untreue Handlunge zum Diebe/ ſolches
zwiefach zu bezahlen.
Vormuͤnder
Rechnungs
Pflicht.
L. 1. in princ. L. 3. in pr. & §. 1. cum ſeqq. L. fin. ff. & L. 28. 6. 11. C. de admin. tut.
Gloſſ. in L. 7. C. arbitr. tut. L. videamus, § ſed nec tutorem, ff. de in lit. jur.
L. 46. §. Sempronii, de admin. tut. Clem. 2. §. 1. de rel. dom. L. 16. & 33. ff. de
furt.
Caput VIII.
Von Contracten/ Geloͤbniſſen und Verpflichtun-
gen/ auch Bruͤder-Gemein- und andern
Geſellſchafften.
§. 1.
ALLe Contracten/ Verpflichtungen/ Geding und Vertraͤge/ ſo nicht
wider GOtt/ das Recht und gute Sitten ſtreiten/ ſie ſeyen
gleich in Schrifften und fuͤr Gericht geſchehen oder nicht/ iſt man ſchul-
dig
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |