L si unquam, C. de revoc. donat. L. pen. C. de pact. L. 43. de vulg. & pupill. substit. L. 1. C. de SS. Eccles. §. soror, inst. de Testam. Auth. noviss. C. de Testam. L. 6. §. pen. L. 8. §. 6. & 15. L. 21. 27. 29. 30. 34. 35. §. fin. & L. 36 C. Eod.
§. 19. Jn milden Sachen sind Testamente zugelassen/ die für des Orts Kirch-Herrn und zween Zeugen auffgerichtet; Jn jederm Testa-Testamenten Vorrechte. ment muß ein Gewisser/ auch steht es jederman frey/ so viel er nur will/ sonderlich aber wo Kinder sind/ dieselbige zu Erben eingesetzt werden/ sonst wird das Testament angefochten/ und wann ein Testa- ment unkräfftig/ bezahlen die Erben nicht/ was darinn vermacht/ wo- fern es aber nur deßwegen ungültig/ daß etwan ein Kind übergangen/ oder ohn Ursach enterbet/ sollen doch Vermächtnisse gegeben werden.
C. cum relatum, de Testam. §. ante haeredis instit. de legat. L. 3. vers. Calpurnius, ff. de his, quae in testam. debent. L. quod per manus, ff. de jure Codicill. L. 1. C. de SS. Eccl. §. & unum. instit. de haered. instit. L. 1. ff. de injust. rupt. test. L. inter caetera ff. de liber. & posth. princ. instit. de Exhaered. liber. maximum, C. de liber. praeter. Auth. ex caus. C. Eod.
§. 20. Wem nun etwas im Testament vermacht/ darff man da-Vermächtniß Bezahlungs Recht. von keine Schuld bezahlen/ es muß aber der Erbe zu Schulden antwor- ten/ es wäre denn so viel vergeben/ daß der Erbe über die Schulden den vierdten Theil der Erbschafft nicht haben könte/ so muß ein jeder/ dem etwas vermacht/ so viel nachlassen/ daß der Erbe solchen bekommen möge; wann aber so viel Schulden zu bezahlen sind/ daß die Güter al- lein drauff lauffen können/ so hat kein Vermächtniß/ Geheiß noch Erbtheil statt/ sondern die Schulden gehenvor zu entrichten. Wann son- sten der Erbe gottselige Vermächtniß nicht bezahlen will/ verfällt die Erbschafft/ zur Straffe solchen Unfugs/ der Herrschafft.
L. 7. ff. de bon. damn. L. 17. §. 1. ff. de testam. mil. L. 23. in pr. de acquir. possess. L 5. §. 2. de obl. & act. §. haeres, instit. de oblig. quae ex quasi contr. nasc. L. fin. §. cum igitur, C. de jure deliber. Tot. tit. ff. & princ. instit. de L. Falcid. L. succes- sores, C. ad Leg. Falcid. arg. auth. habita, C. ne fil. pro patr. Auth. hoc amplius, C. de fideicomm.
§. 21. Was man Todes wegen vermacht/ soll man wenigstensTodes wegen zur Pestzeit oder mündli- chen Testa- ments Recht. vor fünff Zeugen thun/ zur Pest-Zeit aber sind zwey genung/ auch mag jemand seinen letzten Willen wohl mündlich bestellen/ welches jedoch zur Gedächtniß durch einen Notarium unter Beyseyn sieben Zeu- gen/ für denen der Jnhalt/ ehe sie von einander gehen/ zu verlesen/ ge- schrieben und dabey vermeldet werden muß/ daß es ein münd- und nicht schrifftliches Testament sey/ wo sich aber kein Notarius findet/ mag Testator 7. oder auff einem Dorffe 5. erbare Männer zu sich beruffen/ ihnen als Zeugen seinen letzten Willen mündlich anzeigen/ wann es
nicht
T t 3
Von Teſtamenten/ Morgengabe und Leibgedinge.
L ſi unquam, C. de revoc. donat. L. pen. C. de pact. L. 43. de vulg. & pupill. ſubſtit. L. 1. C. de SS. Eccleſ. §. ſoror, inſt. de Teſtam. Auth. noviſſ. C. de Teſtam. L. 6. §. pen. L. 8. §. 6. & 15. L. 21. 27. 29. 30. 34. 35. §. fin. & L. 36 C. Eod.
§. 19. Jn milden Sachen ſind Teſtamente zugelaſſen/ die fuͤr des Orts Kirch-Herrn und zween Zeugen auffgerichtet; Jn jederm Teſta-Teſtamenten Vorrechte. ment muß ein Gewiſſer/ auch ſteht es jederman frey/ ſo viel er nur will/ ſonderlich aber wo Kinder ſind/ dieſelbige zu Erben eingeſetzt werden/ ſonſt wird das Teſtament angefochten/ und wann ein Teſta- ment unkraͤfftig/ bezahlen die Erben nicht/ was darinn vermacht/ wo- fern es aber nur deßwegen unguͤltig/ daß etwan ein Kind uͤbergangen/ oder ohn Urſach enterbet/ ſollen doch Vermaͤchtniſſe gegeben werden.
C. cum relatum, de Teſtam. §. ante hæredis inſtit. de legat. L. 3. verſ. Calpurnius, ff. de his, quæ in teſtam. debent. L. quod per manus, ff. de jure Codicill. L. 1. C. de SS. Eccl. §. & unum. inſtit. de hæred. inſtit. L. 1. ff. de injuſt. rupt. teſt. L. inter cætera ff. de liber. & poſth. princ. inſtit. de Exhæred. liber. maximum, C. de liber. præter. Auth. ex cauſ. C. Eod.
§. 20. Wem nun etwas im Teſtament vermacht/ darff man da-Vermaͤchtniß Bezahlungs Recht. von keine Schuld bezahlen/ es muß aber der Erbe zu Schulden antwor- ten/ es waͤre denn ſo viel vergeben/ daß der Erbe uͤber die Schulden den vierdten Theil der Erbſchafft nicht haben koͤnte/ ſo muß ein jeder/ dem etwas vermacht/ ſo viel nachlaſſen/ daß der Erbe ſolchen bekommen moͤge; wann aber ſo viel Schulden zu bezahlen ſind/ daß die Guͤter al- lein drauff lauffen koͤnnen/ ſo hat kein Vermaͤchtniß/ Geheiß noch Erbtheil ſtatt/ ſondern die Schulden gehenvor zu entrichten. Wann ſon- ſten der Erbe gottſelige Vermaͤchtniß nicht bezahlen will/ verfaͤllt die Erbſchafft/ zur Straffe ſolchen Unfugs/ der Herrſchafft.
L. 7. ff. de bon. damn. L. 17. §. 1. ff. de teſtam. mil. L. 23. in pr. de acquir. poſſeſſ. L 5. §. 2. de obl. & act. §. hæres, inſtit. de oblig. quæ ex quaſi contr. naſc. L. fin. §. cum igitur, C. de jure deliber. Tot. tit. ff. & princ. inſtit. de L. Falcid. L. ſucces- ſores, C. ad Leg. Falcid. arg. auth. habita, C. ne fil. pro patr. Auth. hoc amplius, C. de fideicomm.
§. 21. Was man Todes wegen vermacht/ ſoll man wenigſtensTodes wegen zur Peſtzeit oder muͤndli- chen Teſta- ments Recht. vor fuͤnff Zeugen thun/ zur Peſt-Zeit aber ſind zwey genung/ auch mag jemand ſeinen letzten Willen wohl muͤndlich beſtellen/ welches jedoch zur Gedaͤchtniß durch einen Notarium unter Beyſeyn ſieben Zeu- gen/ fuͤr denen der Jnhalt/ ehe ſie von einander gehen/ zu verleſen/ ge- ſchrieben und dabey vermeldet werden muß/ daß es ein muͤnd- und nicht ſchrifftliches Teſtament ſey/ wo ſich aber kein Notarius findet/ mag Teſtator 7. oder auff einem Dorffe 5. erbare Maͤnner zu ſich beruffen/ ihnen als Zeugen ſeinen letzten Willen muͤndlich anzeigen/ wann es
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Von Teſtamenten/ Morgengabe und Leibgedinge.
L ſi unquam, C. de revoc. donat. L. pen. C. de pact. L. 43. de vulg. & pupill. ſubſtit.
L. 1. C. de SS. Eccleſ. §. ſoror, inſt. de Teſtam. Auth. noviſſ. C. de Teſtam. L.
6. §. pen. L. 8. §. 6. & 15. L. 21. 27. 29. 30. 34. 35. §. fin. & L. 36 C. Eod.
§. 19. Jn milden Sachen ſind Teſtamente zugelaſſen/ die fuͤr des
Orts Kirch-Herrn und zween Zeugen auffgerichtet; Jn jederm Teſta-
ment muß ein Gewiſſer/ auch ſteht es jederman frey/ ſo viel er nur
will/ ſonderlich aber wo Kinder ſind/ dieſelbige zu Erben eingeſetzt
werden/ ſonſt wird das Teſtament angefochten/ und wann ein Teſta-
ment unkraͤfftig/ bezahlen die Erben nicht/ was darinn vermacht/ wo-
fern es aber nur deßwegen unguͤltig/ daß etwan ein Kind uͤbergangen/
oder ohn Urſach enterbet/ ſollen doch Vermaͤchtniſſe gegeben werden.
Teſtamenten
Vorrechte.
C. cum relatum, de Teſtam. §. ante hæredis inſtit. de legat. L. 3. verſ. Calpurnius, ff.
de his, quæ in teſtam. debent. L. quod per manus, ff. de jure Codicill. L. 1. C. de
SS. Eccl. §. & unum. inſtit. de hæred. inſtit. L. 1. ff. de injuſt. rupt. teſt. L. inter
cætera ff. de liber. & poſth. princ. inſtit. de Exhæred. liber. maximum, C. de
liber. præter. Auth. ex cauſ. C. Eod.
§. 20. Wem nun etwas im Teſtament vermacht/ darff man da-
von keine Schuld bezahlen/ es muß aber der Erbe zu Schulden antwor-
ten/ es waͤre denn ſo viel vergeben/ daß der Erbe uͤber die Schulden den
vierdten Theil der Erbſchafft nicht haben koͤnte/ ſo muß ein jeder/ dem
etwas vermacht/ ſo viel nachlaſſen/ daß der Erbe ſolchen bekommen
moͤge; wann aber ſo viel Schulden zu bezahlen ſind/ daß die Guͤter al-
lein drauff lauffen koͤnnen/ ſo hat kein Vermaͤchtniß/ Geheiß noch
Erbtheil ſtatt/ ſondern die Schulden gehenvor zu entrichten. Wann ſon-
ſten der Erbe gottſelige Vermaͤchtniß nicht bezahlen will/ verfaͤllt die
Erbſchafft/ zur Straffe ſolchen Unfugs/ der Herrſchafft.
Vermaͤchtniß
Bezahlungs
Recht.
L. 7. ff. de bon. damn. L. 17. §. 1. ff. de teſtam. mil. L. 23. in pr. de acquir. poſſeſſ. L 5.
§. 2. de obl. & act. §. hæres, inſtit. de oblig. quæ ex quaſi contr. naſc. L. fin. §.
cum igitur, C. de jure deliber. Tot. tit. ff. & princ. inſtit. de L. Falcid. L. ſucces-
ſores, C. ad Leg. Falcid. arg. auth. habita, C. ne fil. pro patr. Auth. hoc amplius,
C. de fideicomm.
§. 21. Was man Todes wegen vermacht/ ſoll man wenigſtens
vor fuͤnff Zeugen thun/ zur Peſt-Zeit aber ſind zwey genung/ auch
mag jemand ſeinen letzten Willen wohl muͤndlich beſtellen/ welches
jedoch zur Gedaͤchtniß durch einen Notarium unter Beyſeyn ſieben Zeu-
gen/ fuͤr denen der Jnhalt/ ehe ſie von einander gehen/ zu verleſen/ ge-
ſchrieben und dabey vermeldet werden muß/ daß es ein muͤnd- und nicht
ſchrifftliches Teſtament ſey/ wo ſich aber kein Notarius findet/ mag
Teſtator 7. oder auff einem Dorffe 5. erbare Maͤnner zu ſich beruffen/
ihnen als Zeugen ſeinen letzten Willen muͤndlich anzeigen/ wann es
nicht
Todes wegen
zur Peſtzeit
oder muͤndli-
chen Teſta-
ments Recht.
T t 3
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Geise, Heinrich Anton: Teutsches Corpus Juris. Hannover, 1703, S. 333. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/geise_corpus_1703/340>, abgerufen am 22.11.2024.
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