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Geise, Heinrich Anton: Teutsches Corpus Juris. Hannover, 1703.

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Von Testamenten/ Morgengabe und Leibgedinge.
aber ausser Morgen-Gabe/ davon der Mann Genuß hat/ sind alle
Güter der Frauen ihr Eigenthum.

L. un. §. 1. vers. ab utraque C. de rei ux. act. gloss. L. 1. C. de jure dot. L. fin. C. de
donat. ante nupt. L. 9. C. de rei vind. L. 21. §. 1. ff. ad municipal. Tot. tit. ff.
solut. matr. §. fuerat, inst. de act. L. 29. C. de jure dot.

§. 31. Wenn nach geendigtem Ehestand die Mitgifft samt Frucht-Mitgifft fer-
neres Recht.

Nutzen nach Ehescheidung Jahrs Verlauff Antheil begehret wird/
so muß auch aller durch Schuld/ List und Versäumniß zugefügter
Schade verbessert und erstattet werden vom Ehemann/ dessen Erben
oder Vater/ wofern er die Gabe bekommen; Es mag aber der Ehe-
mann den Braut-Schatz behalten/ wofern er Kinder mit ihr gezeuget/
oder wegen Ehebruch/ Verlassung und andern Ehescheidungs Ursa-
chen oder gemachten Bedings halben; oder/ so er nicht bezahlen kan/
und hernach Noth leiden müste; oder/ daß das Gut ohne seine Schuld
nach Ehefrauen Verzug verdorben.

L. 240. ff. de V. S. L. un. §. videamus, §. accedit, §. ex hoc, C. de rei uxor. act. L.
avia, C. de jur. dot. L. 2. 7. 11. 12. 15. 18. 31. pen. & fin. ff. solut. matrim. L. Dos
a patre, C. Eod. L. 38. & 47. ff. Eod. L. 12. de pact. dotal. L. 173. ff. de R. J. L.
26. 48. & 49, ff. sol. matrim.

§. 32. Mitgiffts-Gut das unbeweglich soll alsobald/ beweglichMorgengabe,
Erstattungs
Recht.

aber binnen Jahrs Frist/ zurück gehändiget werden/ inzwischen müssen
des Mannes Erben das weib ernehren/ wofern sie anders nicht leben
kan/ und mag es so lange im Hause bleiben bey seinem Unterpfande/
biß die Morgen-Gabe bezahlet samt letzten Jahrs Früchte Theilung/
nach Gelegenheit der Zeiten/ jedoch mögen hievon alle nothwendig und
nützlich/ nicht aber überflüß- und wollüstig angewendete Unkosten ab-
gezogen werden; Also kan der Mann allen ihm dienlichen Zierrath/ Falls
es ohne Schaden müglich zu trennen/ hinweg nehmen oder muß ihm
Gut gethan werden/ wofern es aber ihm unnützlich/ soll man der Men-
schen Boßheit so viel nicht zulassen/ andern muthwillig zu schaden
ohne ihren eigenen Vortheils Gewinn.

L. un. §. Exactio & §. autem, C. de rei ux. act. L. 7. §. ob donationes, ff. solut. ma-
trim. L 39. ff. de petit. haered. L. un §. taceat, C. de rei ux. act. L. 38 ff. de rei Vind.

§. 33. Leib-Zucht oder Leibgedinge ist ein Theil Mannes Güter/Leibgedings
Recht.

welches nach Beding oder Gewohnheit zur Mitgifft Gleich- und Si-
cherheit dem Eheweibe nach Mannes Tode zu geniessen angewiesen wird/
wofern sie sich nicht durch Ehebruch/ unrechte Scheidung oder schänd-
liches Leben dessen unwürdig macht/ auch nach Mannes Lebzeiten; de-
rohalben gegen der Frauen eingebrachte Mitgifft/ die sie dar thun kan/
ist die rechte Leib-Zucht auch wohl an eigenem Haab- und Erbgut an-

zustiff-
U u

Von Teſtamenten/ Morgengabe und Leibgedinge.
aber auſſer Morgen-Gabe/ davon der Mann Genuß hat/ ſind alle
Guͤter der Frauen ihr Eigenthum.

L. un. §. 1. verſ. ab utraque C. de rei ux. act. gloſſ. L. 1. C. de jure dot. L. fin. C. de
donat. ante nupt. L. 9. C. de rei vind. L. 21. §. 1. ff. ad municipal. Tot. tit. ff.
ſolut. matr. §. fuerat, inſt. de act. L. 29. C. de jure dot.

§. 31. Wenn nach geendigtem Eheſtand die Mitgifft ſamt Frucht-Mitgifft fer-
neres Recht.

Nutzen nach Eheſcheidung Jahrs Verlauff Antheil begehret wird/
ſo muß auch aller durch Schuld/ Liſt und Verſaͤumniß zugefuͤgter
Schade verbeſſert und erſtattet werden vom Ehemann/ deſſen Erben
oder Vater/ wofern er die Gabe bekommen; Es mag aber der Ehe-
mann den Braut-Schatz behalten/ wofern er Kinder mit ihr gezeuget/
oder wegen Ehebruch/ Verlaſſung und andern Eheſcheidungs Urſa-
chen oder gemachten Bedings halben; oder/ ſo er nicht bezahlen kan/
und hernach Noth leiden muͤſte; oder/ daß das Gut ohne ſeine Schuld
nach Ehefrauen Verzug verdorben.

L. 240. ff. de V. S. L. un. §. videamus, §. accedit, §. ex hoc, C. de rei uxor. act. L.
avia, C. de jur. dot. L. 2. 7. 11. 12. 15. 18. 31. pen. & fin. ff. ſolut. matrim. L. Dos
à patre, C. Eod. L. 38. & 47. ff. Eod. L. 12. de pact. dotal. L. 173. ff. de R. J. L.
26. 48. & 49, ff. ſol. matrim.

§. 32. Mitgiffts-Gut das unbeweglich ſoll alſobald/ beweglichMorgengabe,
Erſtattungs
Recht.

aber binnen Jahrs Friſt/ zuruͤck gehaͤndiget werden/ inzwiſchen muͤſſen
des Mannes Erben das weib ernehren/ wofern ſie anders nicht leben
kan/ und mag es ſo lange im Hauſe bleiben bey ſeinem Unterpfande/
biß die Morgen-Gabe bezahlet ſamt letzten Jahrs Fruͤchte Theilung/
nach Gelegenheit der Zeiten/ jedoch moͤgen hievon alle nothwendig und
nuͤtzlich/ nicht aber uͤberfluͤß- und wolluͤſtig angewendete Unkoſten ab-
gezogen werden; Alſo kan der Mann allen ihm dienlichen Zierrath/ Falls
es ohne Schaden muͤglich zu trennen/ hinweg nehmen oder muß ihm
Gut gethan werden/ wofern es aber ihm unnuͤtzlich/ ſoll man der Men-
ſchen Boßheit ſo viel nicht zulaſſen/ andern muthwillig zu ſchaden
ohne ihren eigenen Vortheils Gewinn.

L. un. §. Exactio & §. autem, C. de rei ux. act. L. 7. §. ob donationes, ff. ſolut. ma-
trim. L 39. ff. de petit. hæred. L. un §. taceat, C. de rei ux. act. L. 38 ff. de rei Vind.

§. 33. Leib-Zucht oder Leibgedinge iſt ein Theil Mannes Guͤter/Leibgedings
Recht.

welches nach Beding oder Gewohnheit zur Mitgifft Gleich- und Si-
cherheit dem Eheweibe nach Mañes Tode zu genieſſen angewieſen wird/
wofern ſie ſich nicht durch Ehebruch/ unrechte Scheidung oder ſchaͤnd-
liches Leben deſſen unwuͤrdig macht/ auch nach Mannes Lebzeiten; de-
rohalben gegen der Frauen eingebrachte Mitgifft/ die ſie dar thun kan/
iſt die rechte Leib-Zucht auch wohl an eigenem Haab- und Erbgut an-

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[337/0344] Von Teſtamenten/ Morgengabe und Leibgedinge. aber auſſer Morgen-Gabe/ davon der Mann Genuß hat/ ſind alle Guͤter der Frauen ihr Eigenthum. L. un. §. 1. verſ. ab utraque C. de rei ux. act. gloſſ. L. 1. C. de jure dot. L. fin. C. de donat. ante nupt. L. 9. C. de rei vind. L. 21. §. 1. ff. ad municipal. Tot. tit. ff. ſolut. matr. §. fuerat, inſt. de act. L. 29. C. de jure dot. §. 31. Wenn nach geendigtem Eheſtand die Mitgifft ſamt Frucht- Nutzen nach Eheſcheidung Jahrs Verlauff Antheil begehret wird/ ſo muß auch aller durch Schuld/ Liſt und Verſaͤumniß zugefuͤgter Schade verbeſſert und erſtattet werden vom Ehemann/ deſſen Erben oder Vater/ wofern er die Gabe bekommen; Es mag aber der Ehe- mann den Braut-Schatz behalten/ wofern er Kinder mit ihr gezeuget/ oder wegen Ehebruch/ Verlaſſung und andern Eheſcheidungs Urſa- chen oder gemachten Bedings halben; oder/ ſo er nicht bezahlen kan/ und hernach Noth leiden muͤſte; oder/ daß das Gut ohne ſeine Schuld nach Ehefrauen Verzug verdorben. Mitgifft fer- neres Recht. L. 240. ff. de V. S. L. un. §. videamus, §. accedit, §. ex hoc, C. de rei uxor. act. L. avia, C. de jur. dot. L. 2. 7. 11. 12. 15. 18. 31. pen. & fin. ff. ſolut. matrim. L. Dos à patre, C. Eod. L. 38. & 47. ff. Eod. L. 12. de pact. dotal. L. 173. ff. de R. J. L. 26. 48. & 49, ff. ſol. matrim. §. 32. Mitgiffts-Gut das unbeweglich ſoll alſobald/ beweglich aber binnen Jahrs Friſt/ zuruͤck gehaͤndiget werden/ inzwiſchen muͤſſen des Mannes Erben das weib ernehren/ wofern ſie anders nicht leben kan/ und mag es ſo lange im Hauſe bleiben bey ſeinem Unterpfande/ biß die Morgen-Gabe bezahlet ſamt letzten Jahrs Fruͤchte Theilung/ nach Gelegenheit der Zeiten/ jedoch moͤgen hievon alle nothwendig und nuͤtzlich/ nicht aber uͤberfluͤß- und wolluͤſtig angewendete Unkoſten ab- gezogen werden; Alſo kan der Mann allen ihm dienlichen Zierrath/ Falls es ohne Schaden muͤglich zu trennen/ hinweg nehmen oder muß ihm Gut gethan werden/ wofern es aber ihm unnuͤtzlich/ ſoll man der Men- ſchen Boßheit ſo viel nicht zulaſſen/ andern muthwillig zu ſchaden ohne ihren eigenen Vortheils Gewinn. Morgengabe, Erſtattungs Recht. L. un. §. Exactio & §. autem, C. de rei ux. act. L. 7. §. ob donationes, ff. ſolut. ma- trim. L 39. ff. de petit. hæred. L. un §. taceat, C. de rei ux. act. L. 38 ff. de rei Vind. §. 33. Leib-Zucht oder Leibgedinge iſt ein Theil Mannes Guͤter/ welches nach Beding oder Gewohnheit zur Mitgifft Gleich- und Si- cherheit dem Eheweibe nach Mañes Tode zu genieſſen angewieſen wird/ wofern ſie ſich nicht durch Ehebruch/ unrechte Scheidung oder ſchaͤnd- liches Leben deſſen unwuͤrdig macht/ auch nach Mannes Lebzeiten; de- rohalben gegen der Frauen eingebrachte Mitgifft/ die ſie dar thun kan/ iſt die rechte Leib-Zucht auch wohl an eigenem Haab- und Erbgut an- zuſtiff- Leibgedings Recht. U u

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Zitationshilfe: Geise, Heinrich Anton: Teutsches Corpus Juris. Hannover, 1703, S. 337. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/geise_corpus_1703/344>, abgerufen am 22.11.2024.