die ihnen ausdrücklich verpfändet seyn/ jedoch können sie sich solch Vortheil begeben.
L. procuratoris, §. si plures, cum l. seq. ff. de tribut. act. Tit. C. qui pot. in pign.
§. 16. Wann viele Creditores vorhanden/ um ihre Schulden sprechen/ so haben den Vorzug die/ so Unterpfand haben/ und denen des Schuldners Güter versichert/ welche nemlich also die älteste Ver- schreibung haben/ und nach denen Creditorn, so Unterpfand haben/ fol- gen die persönliche Gläubiger/ welche blosse Schuld-Verschreibungen ohne Pfand haben; jedoch mag ein privilegirter Creditor seine Vor- zugs Freyheit gegen andere gleichfalls privilegirte nicht füglich ge- brauchen/ sondern gehen zu gleichen Theilen.
L. 2. 8. 9. & L. potior. in princ. ff. qui pot. in pign. hab. Tot. tit. C. Eod. L. 3. ff. quod cum eo, qui in alien. L. 32. de reb. auth. jud. poss. L. 9. C. qui pot. in pign. L. fin. §. in computatione C. de jure deliber.
§. 17. Wann aber einer für Schulden alle seine Güter insgemein verschrieben/ und auch ein eintzel Stück insonderheit/ hernach aber ei-Allgemein- und sonderbaren Unterpfands Recht. nem andern ein sonderlich Stück/ als Hauß/ Wiesen oder anders ausdrücklich aus seinen Gütern verpfändet/ so kan der erste Creditor seines Unterpfandes insgemein zum Nachtheil des andern Gläubigers nicht gebrauchen/ sondern muß sich erst an sein sonderbares Unter- pfand halten/ und wann er davon seine vollkommene Bezahlung nicht erlangen kan/ mag er zum allgemeinen Pfand schreiten.
L. quoties, 98. de R. J. c. qui prior, de R. J. in 6. L. 2. C. de pignor.
§. 18. Unter allen Gläubigern/ die allein Bekäntniß der Schul-Gemeinen Nutz- und Obrigkeiten Vorrecht. den haben/ geht der gemeine Nutz und die Obrigkeit für/ darunter alle Städte/ Dörffer und Gemeinden verstanden/ dahero dann alle dieselbe und deren Verwaltere/ so Geld geliehen/ vor allen blossen Handschrifft Gläubigern in solcher Güter Auslage befriediget wer- den sollen.
L. pen ff. de privil. Cred. L. 22. §. respublica, ff. Eod. L. 3. C. qui pot. in pign. L. 2. & L. Rempubl. C. de jur. reipubl. L. 17. ff. de V. S. L. simile, ff. ad municip. L. si fundum, C. qui pot. in pign.
§. 19. Schuldforderung-Vorzugs-Recht haben auch alle Münd- linge oder Minderjährige/ Weiber in Mitgiffts-Gütern/ deßgleichen wer hinterlegtes Gut begehret/ oder etwas zu Bau- und Verbesse- rung eines Hauses/ Schiff oder Guts geliehen/ also wer zu Schuld- ners Gesund- oder Kranckheit/ Begräb- und Leich-Begängniß- oder an privilegirte Creditorn Geld ausgethan/ oder sonst mit zwiefachen Rechts Freyheit versehen/ als wegen Beylage und Vormundschafft zugleich.
L. interdum
A a a 3
Von Schuld/ deren Wucher und Renthen.
die ihnen ausdruͤcklich verpfaͤndet ſeyn/ jedoch koͤnnen ſie ſich ſolch Vortheil begeben.
L. procuratoris, §. ſi plures, cum l. ſeq. ff. de tribut. act. Tit. C. qui pot. in pign.
§. 16. Wann viele Creditores vorhanden/ um ihre Schulden ſprechen/ ſo haben den Vorzug die/ ſo Unterpfand haben/ und denen des Schuldners Guͤter verſichert/ welche nemlich alſo die aͤlteſte Ver- ſchreibung haben/ und nach denen Creditorn, ſo Unterpfand haben/ fol- gen die perſoͤnliche Glaͤubiger/ welche bloſſe Schuld-Verſchreibungen ohne Pfand haben; jedoch mag ein privilegirter Creditor ſeine Vor- zugs Freyheit gegen andere gleichfalls privilegirte nicht fuͤglich ge- brauchen/ ſondern gehen zu gleichen Theilen.
L. 2. 8. 9. & L. potior. in princ. ff. qui pot. in pign. hab. Tot. tit. C. Eod. L. 3. ff. quod cum eo, qui in alien. L. 32. de reb. auth. jud. poſſ. L. 9. C. qui pot. in pign. L. fin. §. in computatione C. de jure deliber.
§. 17. Wann aber einer fuͤr Schulden alle ſeine Guͤter insgemein verſchrieben/ und auch ein eintzel Stuͤck inſonderheit/ hernach aber ei-Allgemein- und ſonderbaren Unterpfands Recht. nem andern ein ſonderlich Stuͤck/ als Hauß/ Wieſen oder anders ausdruͤcklich aus ſeinen Guͤtern verpfaͤndet/ ſo kan der erſte Creditor ſeines Unterpfandes insgemein zum Nachtheil des andern Glaͤubigers nicht gebrauchen/ ſondern muß ſich erſt an ſein ſonderbares Unter- pfand halten/ und wann er davon ſeine vollkommene Bezahlung nicht erlangen kan/ mag er zum allgemeinen Pfand ſchreiten.
L. quoties, 98. de R. J. c. qui prior, de R. J. in 6. L. 2. C. de pignor.
§. 18. Unter allen Glaͤubigern/ die allein Bekaͤntniß der Schul-Gemeinen Nutz- und Obrigkeiten Vorrecht. den haben/ geht der gemeine Nutz und die Obrigkeit fuͤr/ darunter alle Staͤdte/ Doͤrffer und Gemeinden verſtanden/ dahero dann alle dieſelbe und deren Verwaltere/ ſo Geld geliehen/ vor allen bloſſen Handſchrifft Glaͤubigern in ſolcher Guͤter Auslage befriediget wer- den ſollen.
L. pen ff. de privil. Cred. L. 22. §. respublica, ff. Eod. L. 3. C. qui pot. in pign. L. 2. & L. Rempubl. C. de jur. reipubl. L. 17. ff. de V. S. L. ſimile, ff. ad municip. L. ſi fundum, C. qui pot. in pign.
§. 19. Schuldforderung-Vorzugs-Recht haben auch alle Muͤnd- linge oder Minderjaͤhrige/ Weiber in Mitgiffts-Guͤtern/ deßgleichen wer hinterlegtes Gut begehret/ oder etwas zu Bau- und Verbeſſe- rung eines Hauſes/ Schiff oder Guts geliehen/ alſo wer zu Schuld- ners Geſund- oder Kranckheit/ Begraͤb- und Leich-Begaͤngniß- oder an privilegirte Creditorn Geld ausgethan/ oder ſonſt mit zwiefachen Rechts Freyheit verſehen/ als wegen Beylage und Vormundſchafft zugleich.
L. interdum
A a a 3
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[373/0380]
Von Schuld/ deren Wucher und Renthen.
die ihnen ausdruͤcklich verpfaͤndet ſeyn/ jedoch koͤnnen ſie ſich ſolch
Vortheil begeben.
L. procuratoris, §. ſi plures, cum l. ſeq. ff. de tribut. act. Tit. C. qui pot. in pign.
§. 16. Wann viele Creditores vorhanden/ um ihre Schulden
ſprechen/ ſo haben den Vorzug die/ ſo Unterpfand haben/ und denen des
Schuldners Guͤter verſichert/ welche nemlich alſo die aͤlteſte Ver-
ſchreibung haben/ und nach denen Creditorn, ſo Unterpfand haben/ fol-
gen die perſoͤnliche Glaͤubiger/ welche bloſſe Schuld-Verſchreibungen
ohne Pfand haben; jedoch mag ein privilegirter Creditor ſeine Vor-
zugs Freyheit gegen andere gleichfalls privilegirte nicht fuͤglich ge-
brauchen/ ſondern gehen zu gleichen Theilen.
L. 2. 8. 9. & L. potior. in princ. ff. qui pot. in pign. hab. Tot. tit. C. Eod. L. 3. ff.
quod cum eo, qui in alien. L. 32. de reb. auth. jud. poſſ. L. 9. C. qui pot. in
pign. L. fin. §. in computatione C. de jure deliber.
§. 17. Wann aber einer fuͤr Schulden alle ſeine Guͤter insgemein
verſchrieben/ und auch ein eintzel Stuͤck inſonderheit/ hernach aber ei-
nem andern ein ſonderlich Stuͤck/ als Hauß/ Wieſen oder anders
ausdruͤcklich aus ſeinen Guͤtern verpfaͤndet/ ſo kan der erſte Creditor
ſeines Unterpfandes insgemein zum Nachtheil des andern Glaͤubigers
nicht gebrauchen/ ſondern muß ſich erſt an ſein ſonderbares Unter-
pfand halten/ und wann er davon ſeine vollkommene Bezahlung nicht
erlangen kan/ mag er zum allgemeinen Pfand ſchreiten.
Allgemein- und
ſonderbaren
Unterpfands
Recht.
L. quoties, 98. de R. J. c. qui prior, de R. J. in 6. L. 2. C. de pignor.
§. 18. Unter allen Glaͤubigern/ die allein Bekaͤntniß der Schul-
den haben/ geht der gemeine Nutz und die Obrigkeit fuͤr/ darunter
alle Staͤdte/ Doͤrffer und Gemeinden verſtanden/ dahero dann alle
dieſelbe und deren Verwaltere/ ſo Geld geliehen/ vor allen bloſſen
Handſchrifft Glaͤubigern in ſolcher Guͤter Auslage befriediget wer-
den ſollen.
Gemeinen
Nutz- und
Obrigkeiten
Vorrecht.
L. pen ff. de privil. Cred. L. 22. §. respublica, ff. Eod. L. 3. C. qui pot. in pign. L. 2.
& L. Rempubl. C. de jur. reipubl. L. 17. ff. de V. S. L. ſimile, ff. ad municip.
L. ſi fundum, C. qui pot. in pign.
§. 19. Schuldforderung-Vorzugs-Recht haben auch alle Muͤnd-
linge oder Minderjaͤhrige/ Weiber in Mitgiffts-Guͤtern/ deßgleichen
wer hinterlegtes Gut begehret/ oder etwas zu Bau- und Verbeſſe-
rung eines Hauſes/ Schiff oder Guts geliehen/ alſo wer zu Schuld-
ners Geſund- oder Kranckheit/ Begraͤb- und Leich-Begaͤngniß- oder
an privilegirte Creditorn Geld ausgethan/ oder ſonſt mit zwiefachen
Rechts Freyheit verſehen/ als wegen Beylage und Vormundſchafft
zugleich.
L. interdum
A a a 3
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Geise, Heinrich Anton: Teutsches Corpus Juris. Hannover, 1703, S. 373. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/geise_corpus_1703/380>, abgerufen am 20.05.2024.
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