Geise, Heinrich Anton: Teutsches Corpus Juris. Hannover, 1703.Von Heßischen Hoffgericht und Fürstl. Cantzleyen. gerung suchen oder gebrauchen/ sondern sich dessen/ wie auch sonst al-les weitläufftig zur Hauptsachen und in- und unvorträglichen Ge- schwätz und Vorbringens enthalten. §. 7. Würde aber dasselbe von einem oder andern Procuratorn §. 8. Nachdem hier oben gesagt ist/ daß von Urtheilen/ die an §. 9. Deßgleichen so etliche Sachen in unsere Cantzeley erst zurSachen Recht §. 10. Jtem/ was sich in unsern Fürstenthümern/ LandschafftenZur Cantzley §. 11. Ferner sollen in unsern Cantzleyen angenommen und ge-Fernere Cantz- chen F f f
Von Heßiſchen Hoffgericht und Fuͤrſtl. Cantzleyen. gerung ſuchen oder gebrauchen/ ſondern ſich deſſen/ wie auch ſonſt al-les weitlaͤufftig zur Hauptſachen und in- und unvortraͤglichen Ge- ſchwaͤtz und Vorbringens enthalten. §. 7. Wuͤrde aber daſſelbe von einem oder andern Procuratorn §. 8. Nachdem hier oben geſagt iſt/ daß von Urtheilen/ die an §. 9. Deßgleichen ſo etliche Sachen in unſere Cantzeley erſt zurSachen Recht §. 10. Jtem/ was ſich in unſern Fuͤrſtenthuͤmern/ LandſchafftenZur Cantzley §. 11. Ferner ſollen in unſern Cantzleyen angenommen und ge-Fernere Cantz- chen F f f
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Von Heßiſchen Hoffgericht und Fuͤrſtl. Cantzleyen.
gerung ſuchen oder gebrauchen/ ſondern ſich deſſen/ wie auch ſonſt al-
les weitlaͤufftig zur Hauptſachen und in- und unvortraͤglichen Ge-
ſchwaͤtz und Vorbringens enthalten.
§. 7. Wuͤrde aber daſſelbe von einem oder andern Procuratorn
uͤberſchritten/ ſo ſollen unſere Hoff-Richter und Beyſitzere denſelben
Ubertreter nicht allein nach Gelegenheit der Uberfahrung mit wuͤrck-
lichen Abforderung eines Orts- oder halben Guͤlden ſtraffen/ ſondern
auch ihn endlich/ da ers zu viel macht/ oder ſonſt die Partheyen zur
Nothdurfft nicht verwahren kan/ vom Gerichte gar abſchaffen/ und
einen andern tauglichern an ſeine Statt auffnehmen.
Procuratoren
Unfug Straffe.
§. 8. Nachdem hier oben geſagt iſt/ daß von Urtheilen/ die an
Stadt-Land- und Zent-Gerichten ausgeſprochen/ entweder ordinarie
an unſer Hoffgericht/ oder ſo es dem Appellanten um groͤſſern Unko-
ſtens Verhuͤtung willen/ oder andern Urſachen halben gelegener/ in
unſere Cantzleyen vor unſere verordnete Regierung appelliret werden
mag/ ſo ſetzen/ ordnen und wollen wir/ daß unſere Statthalter und
verordnete Hoff-Raͤthe ſolche Appellation-Sachen/ die ihnen dieſer
unſern Ordnung und Rechten gemaͤß vorbracht worden/ annehmen
und vor ſich gebuͤhrender Weiſe rechtfertigen laſſen/ auch endlich/
was recht und billig iſt/ erkennen und ſprechen ſollen.
Statthalter
und Hoff-Raͤ-
the Amts-
Pflicht.
§. 9. Deßgleichen ſo etliche Sachen in unſere Cantzeley erſt zur
guͤtlichen Verhoͤr und Handlung erwachſen/ und uͤber allen angewand-
ten Fleiß nicht vertragen werden moͤchten/ da dann dieſelben Par-
theyen beyderſeits begehren/ oder ſonſt zu frieden waͤren/ daß um deſto
foͤrderlichen Abhelffung willen ihre Sachen zu ermeldten unſern Cantz-
leyen zu Recht vorgenommen wuͤrden/ ſo ſoll und mag daſſelbe auch
alſo geſchehen.
Sachen Recht
zur guͤtlichen
Handlung.
§. 10. Jtem/ was ſich in unſern Fuͤrſtenthuͤmern/ Landſchafften
und Gebiethen von Ehe-Sachen zutraͤgt/ es geſchehe gleich in unſer
ſelbſt oder des Adels Botmaͤßigkeit/ deren ſoll keine an die Unterge-
richte gezogen/ ſondern allein in unſern Cantzleyen vor unſern dazu
verordneten geiſt- und weltlichen Rechten gerechtfertiget und ent-
ſchieden werden.
Zur Cantzley
gehoͤrige Sa-
chen.
§. 11. Ferner ſollen in unſern Cantzleyen angenommen und ge-
rechtfertiget werden alle Land-Fried-bruͤchige Sachen und was
denſelben anhaͤnget/ da einer den andern mit der That vergewaltiget/
oder ſeines inhabenden Guts entſetzet/ oder auch eines Land-Fried-
Bruchs aus redlichen Urſachen verdacht iſt; Jtem Pfaͤndung-Sa-
chen
Fernere Cantz-
ley Sachen Er-
zehlung.
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