Geise, Heinrich Anton: Teutsches Corpus Juris. Hannover, 1703.IV. Buch/ Cap. X. ret sondern Statthalter/ und Räthe mit Execution deren von ih-nen abgesprochenen Urtheil/ ohn alle weitere remission, fortfahren und sich davon nichts abhalten lassen. §. 8. Ferner sollen auch unsere zu diesem Gericht Verordnete §. 9. Dafern aber ein oder ander Theil etwas zu seinem Intent §. 10. Bey einem jedern Gericht sollen die Verordnete vom Ge- handen/
IV. Buch/ Cap. X. ret ſondern Statthalter/ und Raͤthe mit Execution deren von ih-nen abgeſprochenen Urtheil/ ohn alle weitere remiſſion, fortfahren und ſich davon nichts abhalten laſſen. §. 8. Ferner ſollen auch unſere zu dieſem Gericht Verordnete §. 9. Dafern aber ein oder ander Theil etwas zu ſeinem Intent §. 10. Bey einem jedern Gericht ſollen die Verordnete vom Ge- handen/
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0431" n="424"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">IV.</hi> Buch/ <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">Cap.</hi></hi> X.</hi></hi></fw><lb/> ret ſondern Statthalter/ und Raͤthe mit <hi rendition="#aq">Execution</hi> deren von ih-<lb/> nen abgeſprochenen Urtheil/ ohn alle weitere <hi rendition="#aq">remiſſion,</hi> fortfahren und<lb/> ſich davon nichts abhalten laſſen.</p><lb/> <p>§. 8. Ferner ſollen auch unſere zu dieſem Gericht Verordnete<lb/> denen Partheyen/ ſo daran zu handeln/ oder ihren <hi rendition="#aq">Procuratoribus</hi> nicht<lb/> geſtatten ohne ſonderbahre hierzu bewegende Urſachen/ daß ſie/ die<lb/> Sachen von neuem zu <hi rendition="#aq">diſputir</hi>en/ und in weitlaͤufftige Verlaͤngerung<lb/> zu ziehen/ ſich unterſtehen/ ſondern wann die <hi rendition="#aq">merita cauſæ</hi> in vorigen<lb/><note place="left">Neuen <hi rendition="#aq">diſpu-<lb/> tir</hi>ens Ver-<lb/> bot bey <hi rendition="#aq">Appel<lb/> lation Proceß.</hi></note><hi rendition="#aq">Act</hi>en zur Nothdurfft <hi rendition="#aq">deducir</hi>et ſeyn/ ſoll es/ wann nicht ein anders<lb/> und fernere Ausfuͤhrung erfordert/ dabey gelaſſen/ und allein durch<lb/> den <hi rendition="#aq">Appellant</hi>en ſeine <hi rendition="#aq">Gravamina,</hi> aus was Grund-Urſachen er ver-<lb/> meyne/ daß ihm unrecht geſchehen ſey/ wie auch hinwieder durch den<lb/> Gegentheil ſeine Einrede in einer Schrifft vorbracht/ und damit zu<lb/> rechtlichem Erkaͤntniß geſetzt werden/ darnach ſich ein jeder bey Aus-<lb/> fuͤhrung ſeiner Sachen in <hi rendition="#aq">Appellations-</hi>Proceß/ und daß er dieſelbe<lb/> der Gebuͤhr <hi rendition="#aq">inſtruir</hi>e/ auch nichts dabey verabſaͤume/ zu achten.</p><lb/> <p>§. 9. Dafern aber ein oder ander Theil etwas zu ſeinem <hi rendition="#aq">Intent</hi><lb/> noͤthig oder ihnen dienlich/ es waͤre an Beweiſung oder ſonſt weiter/<lb/> dann in vorigen <hi rendition="#aq">Inſtanc</hi>en geſchehen/ vorzubringen haͤtte/ das ſoll ihm<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Appellations<lb/> beneficii</hi> Frey-<lb/> heit.</note>darum nicht benommen noch abgeſtrickt/ ſondern hiermit <hi rendition="#aq">beneficio Ap-<lb/> pellationis</hi> zugelaſſen und frey geſtellt ſeyn. Unſer Wille und Meynung<lb/> iſt nun allein dahin gerichtet/ daß ſich ein jeder vor undienlicher Weit-<lb/> laͤufftigkeit und Verlaͤngerung huͤte/ auch bey ſeiner Nothdurfft Vor-<lb/> bringung der Kuͤrtze nach aller Muͤglichkeit befleißige/ darauff dann<lb/> unſere zu dieſem Gericht Verordnete mit beſonderm Fleiß alle wege<lb/> ſehen/ und bey des Proceſſes <hi rendition="#aq">Dirigi</hi>rung alle weitlaͤufftige Verlaͤn-<lb/> gerungen abſchneiden ſollen.</p><lb/> <p>§. 10. Bey einem jedern Gericht ſollen die Verordnete vom Ge-<lb/> richts-<hi rendition="#aq">Secretari</hi>en vernehmen/ was fuͤr beſchloſſene Sachen vorhan-<lb/> den/ und dieſelben <hi rendition="#aq">Acta</hi> gleichmaͤßig unter ſich zu verleſen austheilen/<lb/><note place="left">Ober <hi rendition="#aq">Appella-</hi><lb/> Gericht <hi rendition="#aq">Depu<lb/> tirt</hi>en Pflicht.</note>darnach zum nechſtfolgenden Gericht von einem jeden <hi rendition="#aq">referirt,</hi> und<lb/> darauff die Urtheile in geſamtem Rath gefaſſet werden ſollen. Ob<lb/> nun gleich ein oder zween auffs meiſte aus denen neun <hi rendition="#aq">Deputir</hi>ten<lb/> etwan Leibes Schwachheit oder andern ehehafften Urſachen wegen/<lb/> beym Gericht zu erſcheinen/ einmahl unverſehens gehindert wuͤrden/<lb/> daß in Eil ihre Stelle nicht erſetzt werden koͤnte/ ſo ſollen nichts deſto-<lb/> weniger die uͤbrigen ſieben mit <hi rendition="#aq">referir</hi>en/ Urtheil faſſen und derſelben<lb/><hi rendition="#aq">Publication</hi> fortfahren/ es waͤren dann ſo gar wichtige Sachen vor-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">handen/</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [424/0431]
IV. Buch/ Cap. X.
ret ſondern Statthalter/ und Raͤthe mit Execution deren von ih-
nen abgeſprochenen Urtheil/ ohn alle weitere remiſſion, fortfahren und
ſich davon nichts abhalten laſſen.
§. 8. Ferner ſollen auch unſere zu dieſem Gericht Verordnete
denen Partheyen/ ſo daran zu handeln/ oder ihren Procuratoribus nicht
geſtatten ohne ſonderbahre hierzu bewegende Urſachen/ daß ſie/ die
Sachen von neuem zu diſputiren/ und in weitlaͤufftige Verlaͤngerung
zu ziehen/ ſich unterſtehen/ ſondern wann die merita cauſæ in vorigen
Acten zur Nothdurfft deduciret ſeyn/ ſoll es/ wann nicht ein anders
und fernere Ausfuͤhrung erfordert/ dabey gelaſſen/ und allein durch
den Appellanten ſeine Gravamina, aus was Grund-Urſachen er ver-
meyne/ daß ihm unrecht geſchehen ſey/ wie auch hinwieder durch den
Gegentheil ſeine Einrede in einer Schrifft vorbracht/ und damit zu
rechtlichem Erkaͤntniß geſetzt werden/ darnach ſich ein jeder bey Aus-
fuͤhrung ſeiner Sachen in Appellations-Proceß/ und daß er dieſelbe
der Gebuͤhr inſtruire/ auch nichts dabey verabſaͤume/ zu achten.
Neuen diſpu-
tirens Ver-
bot bey Appel
lation Proceß.
§. 9. Dafern aber ein oder ander Theil etwas zu ſeinem Intent
noͤthig oder ihnen dienlich/ es waͤre an Beweiſung oder ſonſt weiter/
dann in vorigen Inſtancen geſchehen/ vorzubringen haͤtte/ das ſoll ihm
darum nicht benommen noch abgeſtrickt/ ſondern hiermit beneficio Ap-
pellationis zugelaſſen und frey geſtellt ſeyn. Unſer Wille und Meynung
iſt nun allein dahin gerichtet/ daß ſich ein jeder vor undienlicher Weit-
laͤufftigkeit und Verlaͤngerung huͤte/ auch bey ſeiner Nothdurfft Vor-
bringung der Kuͤrtze nach aller Muͤglichkeit befleißige/ darauff dann
unſere zu dieſem Gericht Verordnete mit beſonderm Fleiß alle wege
ſehen/ und bey des Proceſſes Dirigirung alle weitlaͤufftige Verlaͤn-
gerungen abſchneiden ſollen.
Appellations
beneficii Frey-
heit.
§. 10. Bey einem jedern Gericht ſollen die Verordnete vom Ge-
richts-Secretarien vernehmen/ was fuͤr beſchloſſene Sachen vorhan-
den/ und dieſelben Acta gleichmaͤßig unter ſich zu verleſen austheilen/
darnach zum nechſtfolgenden Gericht von einem jeden referirt, und
darauff die Urtheile in geſamtem Rath gefaſſet werden ſollen. Ob
nun gleich ein oder zween auffs meiſte aus denen neun Deputirten
etwan Leibes Schwachheit oder andern ehehafften Urſachen wegen/
beym Gericht zu erſcheinen/ einmahl unverſehens gehindert wuͤrden/
daß in Eil ihre Stelle nicht erſetzt werden koͤnte/ ſo ſollen nichts deſto-
weniger die uͤbrigen ſieben mit referiren/ Urtheil faſſen und derſelben
Publication fortfahren/ es waͤren dann ſo gar wichtige Sachen vor-
handen/
Ober Appella-
Gericht Depu
tirten Pflicht.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |