Geise, Heinrich Anton: Teutsches Corpus Juris. Hannover, 1703.Von Kauffen und Verkauffen/ auch nähern Kauffrecht. §. 5. Wie wir auch hinwieder und im Gegenfall setzen/ ordnenKäuffer und Contra gloss. in L. 11. C. de rescind. vend. §. 6. Ein jeder auffrichtiger Kauff aber erlangt seine Vollkom-Auffrichtigen L. contractus, C. de fide instr. §. 7. Wann nun ein auffrichtiger Kauff/ auff solche Weise wie §. 8. So wächst auch alsbald nach beschlossenem Kauff beydesVerkaufften senem
Von Kauffen und Verkauffen/ auch naͤhern Kauffrecht. §. 5. Wie wir auch hinwieder und im Gegenfall ſetzen/ ordnenKaͤuffer und Contra gloſſ. in L. 11. C. de reſcind. vend. §. 6. Ein jeder auffrichtiger Kauff aber erlangt ſeine Vollkom-Auffrichtigen L. contractus, C. de fide inſtr. §. 7. Wann nun ein auffrichtiger Kauff/ auff ſolche Weiſe wie §. 8. So waͤchſt auch alsbald nach beſchloſſenem Kauff beydesVerkaufften ſenem
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0502" n="495"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Von Kauffen und Verkauffen/ auch naͤhern Kauffrecht.</hi> </fw><lb/> <p>§. 5. Wie wir auch hinwieder und im Gegenfall ſetzen/ ordnen<note place="right">Kaͤuffer und<lb/> Verkaͤuffer<lb/> Recht/ ſo uͤber<lb/> die Helffte be-<lb/> trogen.</note><lb/> und wollen/ daß ein jeder Kaͤuffer/ der ein Gut/ ſo ſeinem rechten billigen<lb/> Werth nach nicht mehr als zwantzig Guͤlden werth/ uͤber 40. Guͤlden<lb/> erkaufft haͤtte/ und alſo um noch ſo viel/ als ſich der billige Werth er-<lb/> ſtreckt/ vervortheilet waͤre/ ebenmaͤßig entweder ſein ausgelegt Kauff-<lb/> geld gantz/ gegen Verlaſſung des erkaufften Guts/ oder/ ſo es ihm ge-<lb/> faͤlliger/ die Ubermaß des zu viel und uͤber billigen Werth bezahlten<lb/> Kauffgeldes wieder zu erlangen/ Fug oder Recht haben ſoll.</p><lb/> <list> <item> <hi rendition="#aq">Contra gloſſ. in L. 11. C. de reſcind. vend.</hi> </item> </list><lb/> <p>§. 6. Ein jeder auffrichtiger Kauff aber erlangt ſeine Vollkom-<note place="right">Auffrichtigen<lb/> Kauff-Ver-<lb/> ſchreibungs<lb/> Recht.</note><lb/> menheit durch beyder <hi rendition="#aq">Contrahent</hi>en <hi rendition="#aq">Conſens</hi> und Verwilligung/ wann<lb/> Kaͤuffer und Verkaͤuffer des verkaufften Guts oder Waaren halben<lb/> und eines gewiſſen Kauffgeldes dafuͤr mit einander einig ſeyn/ ob gleich<lb/> uͤber ſolchen Kauff entweder gar uͤberall keine Verſchreibung/ oder ja<lb/> nicht ſo bald auffgerichtet/ ſondern erſt uͤber etliche Zeit hernach ver-<lb/> fertiget wird/ es waͤre denn in der Handlung ausdruͤcklich alſo abge-<lb/> redt und vorbehalten/ daß der Kauff nicht eher ſoll kraͤfftig ſeyn/ es<lb/> haͤtten denn Kaͤuffer und Verkaͤuffer ſich zuvor einer gewiſſen<lb/> Kauff-Verſchreibung verglichen/ denn in ſolchem Fall iſt von noͤthen/<lb/> daß zuvor eine <hi rendition="#aq">Notul</hi> der Kauff-Verſchreibung begriffen/ und beyden<lb/> Partheyen zu beſehen/ um ſich ihres Willens mit ab- oder zuſetzen<lb/> daruͤber zu erklaͤren/ vorgehalten werde; ſo bald nun das geſchehen/<lb/> und die <hi rendition="#aq">Contrahent</hi>en der <hi rendition="#aq">Notul</hi> wegen mit einander einig/ iſt der<lb/> Kauff kraͤfftig/ ob ſich es ſchon darnach mit <hi rendition="#aq">ingrosſir</hi>en und verſiegeln<lb/> derſelben verglichenen <hi rendition="#aq">Notuln</hi> etwas verzoͤge.</p><lb/> <list> <item> <hi rendition="#aq">L. contractus, C. de fide inſtr.</hi> </item> </list><lb/> <p>§. 7. Wann nun ein auffrichtiger Kauff/ auff ſolche Weiſe wie<lb/> vor ſtehet/ entweder durch <hi rendition="#aq">Contrahent</hi>en <hi rendition="#aq">Conſens,</hi> oder im letzten Fall<note place="right">Kaufshaltung<lb/> wann nicht zu<lb/> weigern.</note><lb/> nach verglichener <hi rendition="#aq">Notul</hi> der Verſchreibung/ ſeine Krafft erlangt/ ſo<lb/> iſt der Verkaͤuffer das verkauffte Gut oder Waare zu lieffern/ und der<lb/> Kaͤuffer das Kauffgeld ſo bald/ oder auff Zeit und Ziel wie es im<lb/> Kauff abgeredt iſt/ zu bezahlen ſchuldig/ und kan kein Theil ohne des<lb/> andern Verwilligung ſich deſſen verweigern/ oder vom Kauff ab-<lb/> weichen.</p><lb/> <p>§. 8. So waͤchſt auch alsbald nach beſchloſſenem Kauff beydes<note place="right">Verkaufften<lb/> Guts Schadẽ<lb/> und Gefahr<lb/> Recht zu ſte-<lb/> hen.</note><lb/> Nutzen und Gefahr des <hi rendition="#aq">in Specie</hi> verkaufften Guts oder Waare dem<lb/> Kaͤuffer anheim/ ob es gleich noch nicht <hi rendition="#aq">tradir</hi>t oder uͤberlieffert/ ſon-<lb/> dern annoch in Haͤnden des Verkaͤuffers waͤre; darum/ ſo nach beſchloſ-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">ſenem</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [495/0502]
Von Kauffen und Verkauffen/ auch naͤhern Kauffrecht.
§. 5. Wie wir auch hinwieder und im Gegenfall ſetzen/ ordnen
und wollen/ daß ein jeder Kaͤuffer/ der ein Gut/ ſo ſeinem rechten billigen
Werth nach nicht mehr als zwantzig Guͤlden werth/ uͤber 40. Guͤlden
erkaufft haͤtte/ und alſo um noch ſo viel/ als ſich der billige Werth er-
ſtreckt/ vervortheilet waͤre/ ebenmaͤßig entweder ſein ausgelegt Kauff-
geld gantz/ gegen Verlaſſung des erkaufften Guts/ oder/ ſo es ihm ge-
faͤlliger/ die Ubermaß des zu viel und uͤber billigen Werth bezahlten
Kauffgeldes wieder zu erlangen/ Fug oder Recht haben ſoll.
Kaͤuffer und
Verkaͤuffer
Recht/ ſo uͤber
die Helffte be-
trogen.
Contra gloſſ. in L. 11. C. de reſcind. vend.
§. 6. Ein jeder auffrichtiger Kauff aber erlangt ſeine Vollkom-
menheit durch beyder Contrahenten Conſens und Verwilligung/ wann
Kaͤuffer und Verkaͤuffer des verkaufften Guts oder Waaren halben
und eines gewiſſen Kauffgeldes dafuͤr mit einander einig ſeyn/ ob gleich
uͤber ſolchen Kauff entweder gar uͤberall keine Verſchreibung/ oder ja
nicht ſo bald auffgerichtet/ ſondern erſt uͤber etliche Zeit hernach ver-
fertiget wird/ es waͤre denn in der Handlung ausdruͤcklich alſo abge-
redt und vorbehalten/ daß der Kauff nicht eher ſoll kraͤfftig ſeyn/ es
haͤtten denn Kaͤuffer und Verkaͤuffer ſich zuvor einer gewiſſen
Kauff-Verſchreibung verglichen/ denn in ſolchem Fall iſt von noͤthen/
daß zuvor eine Notul der Kauff-Verſchreibung begriffen/ und beyden
Partheyen zu beſehen/ um ſich ihres Willens mit ab- oder zuſetzen
daruͤber zu erklaͤren/ vorgehalten werde; ſo bald nun das geſchehen/
und die Contrahenten der Notul wegen mit einander einig/ iſt der
Kauff kraͤfftig/ ob ſich es ſchon darnach mit ingrosſiren und verſiegeln
derſelben verglichenen Notuln etwas verzoͤge.
Auffrichtigen
Kauff-Ver-
ſchreibungs
Recht.
L. contractus, C. de fide inſtr.
§. 7. Wann nun ein auffrichtiger Kauff/ auff ſolche Weiſe wie
vor ſtehet/ entweder durch Contrahenten Conſens, oder im letzten Fall
nach verglichener Notul der Verſchreibung/ ſeine Krafft erlangt/ ſo
iſt der Verkaͤuffer das verkauffte Gut oder Waare zu lieffern/ und der
Kaͤuffer das Kauffgeld ſo bald/ oder auff Zeit und Ziel wie es im
Kauff abgeredt iſt/ zu bezahlen ſchuldig/ und kan kein Theil ohne des
andern Verwilligung ſich deſſen verweigern/ oder vom Kauff ab-
weichen.
Kaufshaltung
wann nicht zu
weigern.
§. 8. So waͤchſt auch alsbald nach beſchloſſenem Kauff beydes
Nutzen und Gefahr des in Specie verkaufften Guts oder Waare dem
Kaͤuffer anheim/ ob es gleich noch nicht tradirt oder uͤberlieffert/ ſon-
dern annoch in Haͤnden des Verkaͤuffers waͤre; darum/ ſo nach beſchloſ-
ſenem
Verkaufften
Guts Schadẽ
und Gefahr
Recht zu ſte-
hen.
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