Geise, Heinrich Anton: Teutsches Corpus Juris. Hannover, 1703.IV. Buch/ Cap. XXX. dasselbe also zu thun verschrieben/ zu Handen zu bringen/ und wann erserlangt/ mag er sich solchen Pfandes/ mit selbst Einnehmung der Nu- tzungen oder Guts Verleihung/ zum besten gebrauchen/ iedoch daß die Abnutzungen erstlich nach Abkürtzung der jährlichen Zinse/ Interesse, Unterpfands Bemächti- gung und Ab- schlage Rech- nung.Kosten und Schaden/ was dessen dem Gläubiger rechtmässig gebühret/ unerachtet/ ob gleich das Unterpfand nicht dafür ausdrücklich/ sondern allein für die Haupt-Summa insgemein verschrieben wäre/ und da sich die Nutzungen höher erstrecken/ dieselbe Ubermasse auff Abschlag der Haupt-Summa gerechnet werde. L. 18. §. si fundus ff de pign. act. L. 16. §. si res, ff. de pignor. Item L. 16. §. in vindica- tione, ff. Eod. L. 10. in fine, C. de pign. act. L. 11. C. de jure pign. L. 2. C. de pign. act. L. 11. C. de Usur. L. 8. §. fin. ff. de pign. act. §. 12. Ob auch der Schuldner seinem Gläubiger der Schulden/ L. uni, §. at si in possessione, C. Si ob Chirogr pecun. §. 13. Da auch dem Gläubiger damit/ daß ihme vor seine ausste- Kauff-
IV. Buch/ Cap. XXX. daſſelbe alſo zu thun verſchrieben/ zu Handen zu bringen/ und wann erserlangt/ mag er ſich ſolchen Pfandes/ mit ſelbſt Einnehmung der Nu- tzungen oder Guts Verleihung/ zum beſten gebrauchen/ iedoch daß die Abnutzungen erſtlich nach Abkuͤrtzung der jaͤhrlichen Zinſe/ Intereſſe, Unterpfands Bemaͤchti- gung und Ab- ſchlage Rech- nung.Koſten und Schaden/ was deſſen dem Glaͤubiger rechtmaͤſſig gebuͤhret/ unerachtet/ ob gleich das Unterpfand nicht dafuͤr ausdruͤcklich/ ſondern allein fuͤr die Haupt-Summa insgemein verſchrieben waͤre/ und da ſich die Nutzungen hoͤher erſtrecken/ dieſelbe Ubermaſſe auff Abſchlag der Haupt-Summa gerechnet werde. L. 18. §. ſi fundus ff de pign. act. L. 16. §. ſi res, ff. de pignor. Item L. 16. §. in vindica- tione, ff. Eod. L. 10. in fine, C. de pign. act. L. 11. C. de jure pign. L. 2. C. de pign. act. L. 11. C. de Uſur. L. 8. §. fin. ff. de pign. act. §. 12. Ob auch der Schuldner ſeinem Glaͤubiger der Schulden/ L. uni, §. at ſi in poſſeſſione, C. Si ob Chirogr pecun. §. 13. Da auch dem Glaͤubiger damit/ daß ihme vor ſeine ausſte- Kauff-
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IV. Buch/ Cap. XXX.
daſſelbe alſo zu thun verſchrieben/ zu Handen zu bringen/ und wann ers
erlangt/ mag er ſich ſolchen Pfandes/ mit ſelbſt Einnehmung der Nu-
tzungen oder Guts Verleihung/ zum beſten gebrauchen/ iedoch daß die
Abnutzungen erſtlich nach Abkuͤrtzung der jaͤhrlichen Zinſe/ Intereſſe,
Koſten und Schaden/ was deſſen dem Glaͤubiger rechtmaͤſſig gebuͤhret/
unerachtet/ ob gleich das Unterpfand nicht dafuͤr ausdruͤcklich/ ſondern
allein fuͤr die Haupt-Summa insgemein verſchrieben waͤre/ und da ſich
die Nutzungen hoͤher erſtrecken/ dieſelbe Ubermaſſe auff Abſchlag der
Haupt-Summa gerechnet werde.
Unterpfands
Bemaͤchti-
gung und Ab-
ſchlage Rech-
nung.
L. 18. §. ſi fundus ff de pign. act. L. 16. §. ſi res, ff. de pignor. Item L. 16. §. in vindica-
tione, ff. Eod. L. 10. in fine, C. de pign. act. L. 11. C. de jure pign. L. 2. C.
de pign. act. L. 11. C. de Uſur. L. 8. §. fin. ff. de pign. act.
§. 12. Ob auch der Schuldner ſeinem Glaͤubiger der Schulden/
dafuͤr das Unterpfand verſchrieben/ gantzlich abfertigte/ und dadurch
das Unterpfand erledigte/ iedoch ſo er ihme ſonſt weiter mit andern
kundbaren Schulden/ dafuͤr kein Unterpfand verſchrieben/ verhafftet
waͤre/ ſo mag der Glaͤubiger das erledigte Unterpfand fuͤr die uͤbrigen
Schulden auch ſo lange in Haͤnden behalten/ biß er deren gleichfals be-
zahlet werde.
Pfand wegen
Schulden wie
lange zu behal-
ten.
L. uni, §. at ſi in poſſeſſione, C. Si ob Chirogr pecun.
§. 13. Da auch dem Glaͤubiger damit/ daß ihme vor ſeine ausſte-
hende und betagte Schulden das verſchriebene Unterpfand zu nieſſen
und nutzen eingeraͤumt/ nicht geholffen waͤre/ ſondern ſeines betagten
Geldes begehrte/ der Schuldner aber daſſelbe nicht erlegen koͤnte noch
wolte/ ſo ſollen unſere Beamten/ oder Buͤrgemeiſter u. Rath/ auf Glaͤu-
bigers Erſuchen und Begehren/ dem Schuldner einen gewiſſen und
nach Gelegenheit der Schulden ziemlich geraumen Termin benennen/
in welcher Friſt er dem Glaͤubiger bezahle/ oder ſonſten guten Willen
mit ihm mache; Geſchicht aber das nicht/ alsdann dem Glaͤubiger
ſtatten/ ſein Unterpfand oͤffentlich feyl zu biethen/ daſſelbe auffs beſte/
wie er kan/ erblich zu verkauffen/ und von ſelbigem Kauffgeld ſeine Be-
zahlung zu erlangen. Wann dann der Schuldner ſelbſt beym Ver-
kauffen ſeyn will/ und mit zuſehen/ daß es allenthalben auffrichtig zuge-
he/ ſolches ſtehet ihm frey; will er aber nicht dabey ſeyn/ ſo ſollen unſere
Beamten/ oder Buͤrgemeiſter und Rath dem Glaͤubiger iemand zu-
ordnen/ und darauff ſehen/ damit keine Untreu/ Liſt und Betrug dem
Schuldner zu Nachtheil gebraucht/ ſondern das verpfaͤndete Gut
auffs theuerſte verkaufft/ und was nach Glaͤubigers Abzahlung am
Kauff-
Glaͤubigers
Recht wegen
Bezahlung.
Beamten
Pflicht beym
Pfand Ver-
kauff.
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