Geise, Heinrich Anton: Teutsches Corpus Juris. Hannover, 1703.IV. Buch/ Cap. XXX. 2. Deßgleichen soll ein jeder Brauer für jedem Gebrau einen har- 3. Und damit keiner für dem andern/ wie bißhero geschehen/ einfallen rey verboten. 4. Es soll aber mit den Lösern keine Finantzerey und Kauffschlag 5. Da aber Amts-Diener wären/ so einen oder mehr frey Gebraue 6. Wer auch etwan verhindert würde/ oder sonst nicht fortkommen 7. Da auch der Abgang des Biers nicht so groß/ so soll keiner den wie zu ersetzen. 8. Da aber der Abgang des Biers groß/ soll ein jeder Brauer ver- fallens
IV. Buch/ Cap. XXX. 2. Deßgleichen ſoll ein jeder Brauer fuͤr jedem Gebrau einen har- 3. Und damit keiner fuͤr dem andern/ wie bißhero geſchehen/ einfallen rey verboten. 4. Es ſoll aber mit den Loͤſern keine Finantzerey und Kauffſchlag 5. Da aber Amts-Diener waͤren/ ſo einen oder mehr frey Gebraue 6. Wer auch etwan verhindert wuͤrde/ oder ſonſt nicht fortkommen 7. Da auch der Abgang des Biers nicht ſo groß/ ſo ſoll keiner den wie zu erſetzen. 8. Da aber der Abgang des Biers groß/ ſoll ein jeder Brauer ver- fallens
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IV. Buch/ Cap. XXX.
2. Deßgleichen ſoll ein jeder Brauer fuͤr jedem Gebrau einen har-
ten Rthlr. geben/ und denen verordneten Braumeiſtern zu berechnen/
ohnſaͤumig lieffern.
3. Und damit keiner fuͤr dem andern/ wie bißhero geſchehen/ einfallen
oder einander hinderlich ſeyn/ ſondern alles ordentlich zugehen/ und
aller Zwieſpalt verhuͤtet werden moͤge/ ſo ſollen diejenigen/ welche ſich
des Brauens befleißigen/ mit einander loſen/ und ſolches auff einen
Sonntag nach gehaltener Predigt vor der Kirchen denen Nachbarn
oͤffentlich ankuͤndigen laſſen/ daß ſich ein jeder darnach zu richten wiſſe.
Brau-Loß
Recht.
4. Es ſoll aber mit den Loͤſern keine Finantzerey und Kauffſchlag
getrieben werden/ ſondern ein jeder ſoll ſein Loß/ ſo er bekommt/ entwe-
der ſelbſt brauen oder fallen laſſen; jedoch ſoll keinem verboten ſeyn/ ſo
ihme ſein Loß etwa gar ungelegen ſeyn wuͤrde/ mit einem andern zu
tauſchen und umzuſetzen/ ſo ferne kein Betrug darinnen ſteckt/ bey
welchem aber in acht zu nehmen/ daß ſolches ſo bald nach der Loſung
geſchehen muͤſſe/ damit ſich ein jeder ſchreiben laſſen koͤnne.
5. Da aber Amts-Diener waͤren/ ſo einen oder mehr frey Gebraue
haͤtten/ ſoll ihnen hierdurch nichts benommen ſeyn/ ſondern vor/ in und
nach dem Loſen/ ihres Gefallens zu brauen/ gutẽ Fug und Macht haben/
doch daß ſie ſich zuvorn anzeigen/ damit ſich die andern darnach zu
richten.
6. Wer auch etwan verhindert wuͤrde/ oder ſonſt nicht fortkommen
kan/ daß er ſein Loß muͤſte fallen laſſen/ der ſoll ſolches dem Brau-
meiſter acht Tage zuvor anzeigen.
7. Da auch der Abgang des Biers nicht ſo groß/ ſo ſoll keiner den
andern uͤbereilen/ ſondern dahin geſehen werden/ daß man die Ge-
braͤu nicht uͤber einen Hauffen jage/ und hernach andere Zeiten nichts
habe/ oder Mangel leiden muͤſſe/ auch daß der arme Mann/ welcher
nicht ſo wohl als der Vermoͤgende fortkommen kan/ nicht zuruͤck ge-
ſetzt werden moͤge; dabey denn auch dieſe Ordnung gehalten werden
ſoll/ daß einer nach dem andern/ wie ſie gebrauet/ ihr Bier in gemeine
Schencke einlegen/ und keiner vor dem andern einfallen ſolle/ der erſte
habe dann ſein Bier gantz verkaufft.
Bier-Brauer
Ordnung wie
zu halten.
8. Da aber der Abgang des Biers groß/ ſoll ein jeder Brauer ver-
bunden ſeyn/ zum geringſten zwey Faß Bier von einem Gebrau in
gemeinen Keller einzulegen/ und da groſſer Mangel Biers halben vor-
fallen wuͤrde/ mag der Jnhaber des Zapffens mehr einlegen/ ſoll auch
fuͤr andern den Vorzug haben/ das uͤbrige mag ein jeder ſeines Ge-
fallens
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