Geise, Heinrich Anton: Teutsches Corpus Juris. Hannover, 1703.V. Buch/ Cap. V. dem Feldwege nach Hause nachgefolget/ Unzucht angemuthet/ und et-wa auff Verweigerung seinen Degen geblößet/ sie um den Leib ge- fasset/ zur Erden geworffen/ auffgedeckt und die Unzucht vollbracht. C. ult. X. de Raptor. §. 16. Gewaltsamen Unzucht oder Nothzüchtigungs Straffe und gewaltsa- men Unzucht/ Klage Recht. §. 17. Wann nemlich das Weib die Nachbarn und Hauß- L. 5. §. 2. ff. ad L. Jul. de vi publ. L. 1. §. 2. ff. de Extr. Crim. Krantz-Recht. §. 18. Welche Weibes-Person nun Gewalt erlitten/ sündiget L. 13. §. 7. ff. ad L. Jul. de adult. L. 29. §. ult. ff. eod. L. 20. e. eod. C. 18. C. 22. q. 5. C. itane, C. pudicitia, 32. q. 5. Deut. XXII, 23. 24. 25. & 26. schw. Person Vorbitte Recht §. 19. Wann auch ein Weib hernachmahln bekennen wolte/ es Schand-
V. Buch/ Cap. V. dem Feldwege nach Hauſe nachgefolget/ Unzucht angemuthet/ und et-wa auff Verweigerung ſeinen Degen gebloͤßet/ ſie um den Leib ge- faſſet/ zur Erden geworffen/ auffgedeckt und die Unzucht vollbracht. C. ult. X. de Raptor. §. 16. Gewaltſamen Unzucht oder Nothzuͤchtigungs Straffe und gewaltſa- men Unzucht/ Klage Recht. §. 17. Wann nemlich das Weib die Nachbarn und Hauß- L. 5. §. 2. ff. ad L. Jul. de vi publ. L. 1. §. 2. ff. de Extr. Crim. Krantz-Recht. §. 18. Welche Weibes-Perſon nun Gewalt erlitten/ ſuͤndiget L. 13. §. 7. ff. ad L. Jul. de adult. L. 29. §. ult. ff. eod. L. 20. e. eod. C. 18. C. 22. q. 5. C. itane, C. pudicitia, 32. q. 5. Deut. XXII, 23. 24. 25. & 26. ſchw. Perſon Voꝛbitte Recht §. 19. Wann auch ein Weib hernachmahln bekennen wolte/ es Schand-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0633" n="626"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">V.</hi> Buch/ <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">Cap.</hi></hi> V.</hi></hi></fw><lb/> dem Feldwege nach Hauſe nachgefolget/ Unzucht angemuthet/ und et-<lb/> wa auff Verweigerung ſeinen Degen gebloͤßet/ ſie um den Leib ge-<lb/> faſſet/ zur Erden geworffen/ auffgedeckt und die Unzucht vollbracht.</p><lb/> <list> <item> <hi rendition="#aq">C. ult. X. de Raptor.</hi> </item> </list><lb/> <p>§. 16. Gewaltſamen Unzucht oder Nothzuͤchtigungs Straffe<lb/> iſt ſonſt das Schwerdt/ ob ſchon ein Weib aus Todes-Furcht darein<lb/> gewilliget; So nun jemand einer unverleumbdeten Ehefrauen/ Wit-<lb/> wen oder Jungfer/ mit Gewalt und wider ihren Willen/ die Frau-<lb/> oder Jungfraͤuliche Ehre nehme/ ſelbiger Ubelthaͤter hat das Leben ver-<lb/> wuͤrcket/ und ſoll auff deren Benoͤthigten Anklage gleich einem<lb/> Raͤuber hingerichtet werden; wer ſich aber ſolcher Mißhandlung fre-<lb/> ventlich unterſtuͤnde/ und die Weibes-Perſon ſich ſeiner erwehrete/<lb/> oder ſonſt errettet wuͤrde/ ſoll nach Geſtalt und Gelegenheit der Per-<lb/> ſonen geſtrafft werden.</p><lb/> <note place="left">Nothzwanck<lb/> und gewaltſa-<lb/> men Unzucht/<lb/> Klage Recht.</note> <p>§. 17. Wann nemlich das Weib die Nachbarn und Hauß-<lb/> genoſſen um Huͤlffe angeruffen/ aber nicht gehoͤret wuͤrde/ ob ſchon ſie<lb/> mit Hand/ Fuß und Mund widerſtrebet/ ſo wird zugefuͤgter Noth-<lb/> zwang und Gewalt gezuͤchtiget/ ob ſchon es eine gemeine unerbare Per-<lb/> ſon waͤre; jedoch wird auch einer erbaren unberuͤchteten Perſon nicht<lb/> alsbald hierinnen geglaubet/ weñ ſie etwan ſaget/ es waͤre im Walde/<lb/> Graben oder auff weitem Felde geſchehen/ wofern ſie nicht alsbald<lb/> hernach beym Richter uͤber dieſe Nothzuͤchtigung klaget/ vielmehr iſt<lb/> wegen langwuͤrigen Stillſchweigens/ gegen ſolche nicht geringer Ver-<lb/> dacht/ daß ſie in die Unzucht gewilliget/ es wuͤrde dann gemachtes Ge-<lb/> ſchrey erwieſen.</p><lb/> <list> <item> <hi rendition="#aq">L. 5. §. 2. ff. ad L. Jul. de vi publ. L. 1. §. 2. ff. de Extr. Crim.</hi> </item> </list><lb/> <note place="left">Jungfern<lb/> Krantz-Recht.</note> <p>§. 18. Welche Weibes-Perſon nun Gewalt erlitten/ ſuͤndiget<lb/> nicht/ verdienet alſo keine Straffe/ viel weniger hat ſie davon einigen<lb/> Schandflecken/ ſondern es bleibet ihre Ehre ungeſchwaͤchet/ dennoch<lb/> mag ſie keine Krone noch Jungfern-Krantz tragen/ ſondern muß einen<lb/> Schleyer gebrauchen/ und mit einer Haube einher gehen/ weilen ſie ih-<lb/> res Leibes Jungferſchafft verlohren/ ob ſchon ihres Gemuͤths Keuſch-<lb/> heit unverletzt behalten/ welche Leibes-Schamhafftigkeit/ einmahl ver-<lb/> lohren/ nimmer wieder zu erlangen.</p><lb/> <list> <item><hi rendition="#aq">L. 13. §. 7. ff. ad L. Jul. de adult. L. 29. §. ult. ff. eod. L. 20. e. eod. C. 18. C. 22. q. 5.<lb/> C. itane, C. pudicitia, 32. q. 5. Deut. XXII,</hi> 23. 24. 25. & 26.</item> </list><lb/> <note place="left">Gewaltſ. ge-<lb/> ſchw. Perſon<lb/> Voꝛbitte Recht</note> <p>§. 19. Wann auch ein Weib hernachmahln bekennen wolte/ es<lb/> waͤre ſolches mit ihrem Willen veruͤbet/ mag dieſe Bekaͤnntniß den<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Schand-</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [626/0633]
V. Buch/ Cap. V.
dem Feldwege nach Hauſe nachgefolget/ Unzucht angemuthet/ und et-
wa auff Verweigerung ſeinen Degen gebloͤßet/ ſie um den Leib ge-
faſſet/ zur Erden geworffen/ auffgedeckt und die Unzucht vollbracht.
C. ult. X. de Raptor.
§. 16. Gewaltſamen Unzucht oder Nothzuͤchtigungs Straffe
iſt ſonſt das Schwerdt/ ob ſchon ein Weib aus Todes-Furcht darein
gewilliget; So nun jemand einer unverleumbdeten Ehefrauen/ Wit-
wen oder Jungfer/ mit Gewalt und wider ihren Willen/ die Frau-
oder Jungfraͤuliche Ehre nehme/ ſelbiger Ubelthaͤter hat das Leben ver-
wuͤrcket/ und ſoll auff deren Benoͤthigten Anklage gleich einem
Raͤuber hingerichtet werden; wer ſich aber ſolcher Mißhandlung fre-
ventlich unterſtuͤnde/ und die Weibes-Perſon ſich ſeiner erwehrete/
oder ſonſt errettet wuͤrde/ ſoll nach Geſtalt und Gelegenheit der Per-
ſonen geſtrafft werden.
§. 17. Wann nemlich das Weib die Nachbarn und Hauß-
genoſſen um Huͤlffe angeruffen/ aber nicht gehoͤret wuͤrde/ ob ſchon ſie
mit Hand/ Fuß und Mund widerſtrebet/ ſo wird zugefuͤgter Noth-
zwang und Gewalt gezuͤchtiget/ ob ſchon es eine gemeine unerbare Per-
ſon waͤre; jedoch wird auch einer erbaren unberuͤchteten Perſon nicht
alsbald hierinnen geglaubet/ weñ ſie etwan ſaget/ es waͤre im Walde/
Graben oder auff weitem Felde geſchehen/ wofern ſie nicht alsbald
hernach beym Richter uͤber dieſe Nothzuͤchtigung klaget/ vielmehr iſt
wegen langwuͤrigen Stillſchweigens/ gegen ſolche nicht geringer Ver-
dacht/ daß ſie in die Unzucht gewilliget/ es wuͤrde dann gemachtes Ge-
ſchrey erwieſen.
L. 5. §. 2. ff. ad L. Jul. de vi publ. L. 1. §. 2. ff. de Extr. Crim.
§. 18. Welche Weibes-Perſon nun Gewalt erlitten/ ſuͤndiget
nicht/ verdienet alſo keine Straffe/ viel weniger hat ſie davon einigen
Schandflecken/ ſondern es bleibet ihre Ehre ungeſchwaͤchet/ dennoch
mag ſie keine Krone noch Jungfern-Krantz tragen/ ſondern muß einen
Schleyer gebrauchen/ und mit einer Haube einher gehen/ weilen ſie ih-
res Leibes Jungferſchafft verlohren/ ob ſchon ihres Gemuͤths Keuſch-
heit unverletzt behalten/ welche Leibes-Schamhafftigkeit/ einmahl ver-
lohren/ nimmer wieder zu erlangen.
L. 13. §. 7. ff. ad L. Jul. de adult. L. 29. §. ult. ff. eod. L. 20. e. eod. C. 18. C. 22. q. 5.
C. itane, C. pudicitia, 32. q. 5. Deut. XXII, 23. 24. 25. & 26.
§. 19. Wann auch ein Weib hernachmahln bekennen wolte/ es
waͤre ſolches mit ihrem Willen veruͤbet/ mag dieſe Bekaͤnntniß den
Schand-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |