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Geise, Heinrich Anton: Teutsches Corpus Juris. Hannover, 1703.

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Von Hurerey/ Blutschande und Nothzucht.
menschliche Kräffte sich nicht auszuringen vermöchten/ wären sie gelin-
den Straffe untergeben/ und mag ein solcher den Nöthiger wohl um-Unzucht Nö-
thiger mag
man umbrin-
gen.

bringen/ wofern er sich anders nicht erwehren kan; die boßhafften Fre-
veler aber sind ihrer Güter verlustig/ mögen also kein Testament ma-
chen/ und Käyser Justinianus hat ihnen mit grossem Recht ihr männ-
liches Glied ausschneiden lassen; Ja geist- und weltliche Leute sind zuMännl. Glieds
Beraubungs
Recht.

verbannen aus der Gläubigen Gemeinde/ Ehr/ Amt und Ordens
verlustig; auch ist zu mercken/ daß jener Spanische Statthalter in
Jndien/ Nahmens Valboa/ diese Bösewichte und stumme Sünder
der verdammlichen Sodomiterey/ denen Hunden und andern bösen
oder wilden Thieren zu zerreissen löblicher maßen vorgeworffen; und
soll billich ein jeder Fürst und Landes-Herr/ zu gemeinen Wesens
Wohlfahrt/ sich befleißigen/ so wohl auff deren bösen Buben/ als im
Walde der wilden Schweine/ Jagt.

L. 1. §. 6. ff. de Postul. L. 3. §. 5. in fin. ff. de test. L. 8. §. 2. ff. quod. met. caus. §. 4.
instit. de publ. Jud. Gloss. in Cap. cum secundum, verb. naturae contrari-
as de haeretic. in 6. C. 4. X. de Excess. Praelat. Decret. Gregor. L. 5. T. 31.
Levit. XX, 13. 15. C. 15. q. 1. Caus. 32. q. 7. C.
12. 13. 14. & 15.

§. 31. Maßen jedwedern thierischen Menschen in geistlich-Ro-
manisch-Catholischen Rechten zur Lehr und Schande geschrieben/ wer
in solcher Geilheit/ so gegen die Natur ist (von deßwegen Gottes Zorn
über die Kinder des Unglaubens vormahls kommen ist/ und fünff Städ-
te mit Feuer verzehret hat/) gesündiget zu haben in der That ergriffen
worden/ soll/ wofern er ein Geistlicher/ aus seinem Stande verworffen/
oder Buße zu thun ins Closter verstossen werden; wenn es aber ein
weltlicher Mann ist/ soll er dem Bann unterworffen und von der Gläu-
bigen Gesellschafft gäntzlich entfernet werden. Dann ja der H. Loth
seiner Töchter Scham mißbrauchet/ welche Unreinigkeit/ ob schon auch
lasterhafft billich zu nennen/ war es dennoch ein geringeres Ubel nach
Geheiß der Natur zusammen gehen/ als gegen die Natur zu mißhan-
deln; Es zog nemlich der Loth für seines Hauses Erbarkeit die gute
Bewirthungs-Gunst/ welche auch bey grausamen Heyden und ver-
wildeten Völckern pflegt ungeschwächt behalten zu werden. Solche
Greuel aber/ die wider Natur lauffen/ sind jederzeit und allenthalben
abscheulich zu tadeln und zu straffen/ welcherley deren Sodomiter Un-
that gewesen/ welche nemlich/ wofern sie alle Völcker thäten/ müsten sie
auch alle nach Göttlichen Gesetzen mit solchen Lasters Schuldbarkeit
straffbar geachtet werden; dann Gottes Allmacht die Menschen also

nicht

Von Hurerey/ Blutſchande und Nothzucht.
menſchliche Kraͤffte ſich nicht auszuringen vermoͤchten/ waͤren ſie gelin-
den Straffe untergeben/ und mag ein ſolcher den Noͤthiger wohl um-Unzucht Noͤ-
thiger mag
man umbrin-
gen.

bringen/ wofern er ſich anders nicht erwehren kan; die boßhafften Fre-
veler aber ſind ihrer Guͤter verluſtig/ moͤgen alſo kein Teſtament ma-
chen/ und Kaͤyſer Juſtinianus hat ihnen mit groſſem Recht ihr maͤnn-
liches Glied ausſchneiden laſſen; Ja geiſt- und weltliche Leute ſind zuMaͤñl. Glieds
Beraubungs
Recht.

verbannen aus der Glaͤubigen Gemeinde/ Ehr/ Amt und Ordens
verluſtig; auch iſt zu mercken/ daß jener Spaniſche Statthalter in
Jndien/ Nahmens Valboa/ dieſe Boͤſewichte und ſtumme Suͤnder
der verdammlichen Sodomiterey/ denen Hunden und andern boͤſen
oder wilden Thieren zu zerreiſſen loͤblicher maßen vorgeworffen; und
ſoll billich ein jeder Fuͤrſt und Landes-Herr/ zu gemeinen Weſens
Wohlfahrt/ ſich befleißigen/ ſo wohl auff deren boͤſen Buben/ als im
Walde der wilden Schweine/ Jagt.

L. 1. §. 6. ff. de Poſtul. L. 3. §. 5. in fin. ff. de teſt. L. 8. §. 2. ff. quod. met. cauſ. §. 4.
inſtit. de publ. Jud. Gloſſ. in Cap. cum ſecundum, verb. naturæ contrari-
as de hæretic. in 6. C. 4. X. de Exceſſ. Prælat. Decret. Gregor. L. 5. T. 31.
Levit. XX, 13. 15. C. 15. q. 1. Cauſ. 32. q. 7. C.
12. 13. 14. & 15.

§. 31. Maßen jedwedern thieriſchen Menſchen in geiſtlich-Ro-
maniſch-Catholiſchen Rechten zur Lehr und Schande geſchrieben/ wer
in ſolcher Geilheit/ ſo gegen die Natur iſt (von deßwegen Gottes Zorn
uͤber die Kinder des Unglaubens vormahls kom̃en iſt/ und fuͤnff Staͤd-
te mit Feuer verzehret hat/) geſuͤndiget zu haben in der That ergriffen
worden/ ſoll/ wofern er ein Geiſtlicher/ aus ſeinem Stande verworffen/
oder Buße zu thun ins Cloſter verſtoſſen werden; wenn es aber ein
weltlicher Mann iſt/ ſoll er dem Bann unterworffen und von der Glaͤu-
bigen Geſellſchafft gaͤntzlich entfernet werden. Dann ja der H. Loth
ſeiner Toͤchter Scham mißbrauchet/ welche Unreinigkeit/ ob ſchon auch
laſterhafft billich zu nennen/ war es dennoch ein geringeres Ubel nach
Geheiß der Natur zuſammen gehen/ als gegen die Natur zu mißhan-
deln; Es zog nemlich der Loth fuͤr ſeines Hauſes Erbarkeit die gute
Bewirthungs-Gunſt/ welche auch bey grauſamen Heyden und ver-
wildeten Voͤlckern pflegt ungeſchwaͤcht behalten zu werden. Solche
Greuel aber/ die wider Natur lauffen/ ſind jederzeit und allenthalben
abſcheulich zu tadeln und zu ſtraffen/ welcherley deren Sodomiter Un-
that geweſen/ welche nemlich/ wofern ſie alle Voͤlcker thaͤten/ muͤſten ſie
auch alle nach Goͤttlichen Geſetzen mit ſolchen Laſters Schuldbarkeit
ſtraffbar geachtet werden; dann Gottes Allmacht die Menſchen alſo

nicht
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[631/0638] Von Hurerey/ Blutſchande und Nothzucht. menſchliche Kraͤffte ſich nicht auszuringen vermoͤchten/ waͤren ſie gelin- den Straffe untergeben/ und mag ein ſolcher den Noͤthiger wohl um- bringen/ wofern er ſich anders nicht erwehren kan; die boßhafften Fre- veler aber ſind ihrer Guͤter verluſtig/ moͤgen alſo kein Teſtament ma- chen/ und Kaͤyſer Juſtinianus hat ihnen mit groſſem Recht ihr maͤnn- liches Glied ausſchneiden laſſen; Ja geiſt- und weltliche Leute ſind zu verbannen aus der Glaͤubigen Gemeinde/ Ehr/ Amt und Ordens verluſtig; auch iſt zu mercken/ daß jener Spaniſche Statthalter in Jndien/ Nahmens Valboa/ dieſe Boͤſewichte und ſtumme Suͤnder der verdammlichen Sodomiterey/ denen Hunden und andern boͤſen oder wilden Thieren zu zerreiſſen loͤblicher maßen vorgeworffen; und ſoll billich ein jeder Fuͤrſt und Landes-Herr/ zu gemeinen Weſens Wohlfahrt/ ſich befleißigen/ ſo wohl auff deren boͤſen Buben/ als im Walde der wilden Schweine/ Jagt. Unzucht Noͤ- thiger mag man umbrin- gen. Maͤñl. Glieds Beraubungs Recht. L. 1. §. 6. ff. de Poſtul. L. 3. §. 5. in fin. ff. de teſt. L. 8. §. 2. ff. quod. met. cauſ. §. 4. inſtit. de publ. Jud. Gloſſ. in Cap. cum ſecundum, verb. naturæ contrari- as de hæretic. in 6. C. 4. X. de Exceſſ. Prælat. Decret. Gregor. L. 5. T. 31. Levit. XX, 13. 15. C. 15. q. 1. Cauſ. 32. q. 7. C. 12. 13. 14. & 15. §. 31. Maßen jedwedern thieriſchen Menſchen in geiſtlich-Ro- maniſch-Catholiſchen Rechten zur Lehr und Schande geſchrieben/ wer in ſolcher Geilheit/ ſo gegen die Natur iſt (von deßwegen Gottes Zorn uͤber die Kinder des Unglaubens vormahls kom̃en iſt/ und fuͤnff Staͤd- te mit Feuer verzehret hat/) geſuͤndiget zu haben in der That ergriffen worden/ ſoll/ wofern er ein Geiſtlicher/ aus ſeinem Stande verworffen/ oder Buße zu thun ins Cloſter verſtoſſen werden; wenn es aber ein weltlicher Mann iſt/ ſoll er dem Bann unterworffen und von der Glaͤu- bigen Geſellſchafft gaͤntzlich entfernet werden. Dann ja der H. Loth ſeiner Toͤchter Scham mißbrauchet/ welche Unreinigkeit/ ob ſchon auch laſterhafft billich zu nennen/ war es dennoch ein geringeres Ubel nach Geheiß der Natur zuſammen gehen/ als gegen die Natur zu mißhan- deln; Es zog nemlich der Loth fuͤr ſeines Hauſes Erbarkeit die gute Bewirthungs-Gunſt/ welche auch bey grauſamen Heyden und ver- wildeten Voͤlckern pflegt ungeſchwaͤcht behalten zu werden. Solche Greuel aber/ die wider Natur lauffen/ ſind jederzeit und allenthalben abſcheulich zu tadeln und zu ſtraffen/ welcherley deren Sodomiter Un- that geweſen/ welche nemlich/ wofern ſie alle Voͤlcker thaͤten/ muͤſten ſie auch alle nach Goͤttlichen Geſetzen mit ſolchen Laſters Schuldbarkeit ſtraffbar geachtet werden; dann Gottes Allmacht die Menſchen alſo nicht

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Zitationshilfe: Geise, Heinrich Anton: Teutsches Corpus Juris. Hannover, 1703, S. 631. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/geise_corpus_1703/638>, abgerufen am 22.11.2024.