Geise, Heinrich Anton: Teutsches Corpus Juris. Hannover, 1703.Von Straffen-Kirchen-Raub und Diebstahl. und die Sachen dem Guts-Herrn erstattet werden können/ soll manes der Obrigkeit anzeigen/ und zwar geschicht gewaltsamer Dieb- stahl mit Abbrechen/ Einreissen/ Häuser Einbruch/ Anlegung der Ley- tern/ oder wann der Dieb Waffen bey sich trägt/ jemand zu schaden oder widersetzen/ welches mehr gefährlich bey Nacht als am Tage/ de- rowegen auch mehr und hoch straffbar. L. 9. ff. ad L. Corn. de Siear. §. 11. Vieh-Räuber sind/ die aus Weyden/ Trifft- und Feld-Vieh-Räuber L. 1. §. 1. L. fin. L. 2. L. 1. in princ. & §. 2. & §. 3. ff. de abigeis. L. 3. §. fin. ff. eod. Lib. 47. tit. 14. ff. & Lib. 9 tit. 37. C. de abig. L. 3. in princ. & §. 2. ff. de abi- geis. L. 16. §. 7. ff. de poen. L. 13. §. 14. ff. de re milit. §. 12. Raub und Diebstahls Anzeigen sind/ wann geraubt-Raub- u. Die- gang L l l l 3
Von Straffen-Kirchen-Raub und Diebſtahl. und die Sachen dem Guts-Herrn erſtattet werden koͤnnen/ ſoll manes der Obrigkeit anzeigen/ und zwar geſchicht gewaltſamer Dieb- ſtahl mit Abbrechen/ Einreiſſen/ Haͤuſer Einbruch/ Anlegung der Ley- tern/ oder wann der Dieb Waffen bey ſich traͤgt/ jemand zu ſchaden oder widerſetzen/ welches mehr gefaͤhrlich bey Nacht als am Tage/ de- rowegen auch mehr und hoch ſtraffbar. L. 9. ff. ad L. Corn. de Siear. §. 11. Vieh-Raͤuber ſind/ die aus Weyden/ Trifft- und Feld-Vieh-Raͤuber L. 1. §. 1. L. fin. L. 2. L. 1. in princ. & §. 2. & §. 3. ff. de abigeis. L. 3. §. fin. ff. eod. Lib. 47. tit. 14. ff. & Lib. 9 tit. 37. C. de abig. L. 3. in princ. & §. 2. ff. de abi- geis. L. 16. §. 7. ff. de pœn. L. 13. §. 14. ff. de re milit. §. 12. Raub und Diebſtahls Anzeigen ſind/ wann geraubt-Raub- u. Die- gang L l l l 3
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Von Straffen-Kirchen-Raub und Diebſtahl.
und die Sachen dem Guts-Herrn erſtattet werden koͤnnen/ ſoll man
es der Obrigkeit anzeigen/ und zwar geſchicht gewaltſamer Dieb-
ſtahl mit Abbrechen/ Einreiſſen/ Haͤuſer Einbruch/ Anlegung der Ley-
tern/ oder wann der Dieb Waffen bey ſich traͤgt/ jemand zu ſchaden
oder widerſetzen/ welches mehr gefaͤhrlich bey Nacht als am Tage/ de-
rowegen auch mehr und hoch ſtraffbar.
L. 9. ff. ad L. Corn. de Siear.
§. 11. Vieh-Raͤuber ſind/ die aus Weyden/ Trifft- und Feld-
Heerden Schaafe und Rinder entfuͤhren; Fuͤr eine Heerde werden
gehalten zehn Schaafe/ fuͤnff Schweine/ Pferd und Rind-Vieh ein
Stuͤck/ ſo weggetrieben; wer aber verirrete Schaafe oder an wuͤſten
Orten verlaſſene Pferde nimmt/ wird dafuͤr zum Diebe; Wer auch
zahmes Vieh nicht im Walde von der Heerde/ ſondern im Stall
wegſtiehlet/ wird haͤrter/ ja wenn ſie bewaffnet kommen/ mit dem
Schwerdt geſtrafft/ und wenn dieſe Thaͤter von etwas ehrſamer Ge-
burt herkommen/ werden ſie auff zeitliche Arbeit verwieſen/ oder ihres
Standes entſetzet; Jnsgemein wird ein Vieh-Dieb genennet/ der
Vieh aus der Weyde entfuͤhret/ wer es aber aus dem Stall oder
ſonſt ſtiehlet/ iſt ein gemeiner Dieb zu achten/ und wer aus denen un-
ter Gehorſam ſtehenden Landen derer Unterthanen Vieh entfuͤhret/
ſoll wie ein Dieb geſtraffet ſeyn. Vieh-Diebſtahl aber begehet/ der
zehen Schaafe/ vier oder fuͤnff Schweine/ ein Pferd oder Kuh ſtiehlet/
und ſtiehlet einer weniger/ iſt es ein ſchlechter Dieb/ er thaͤte es denn
offt. So werden nun Vieh-Diebe bißweilen mit Zucht-Haͤuſern/
Soldaten aber/ die dieſes Laſter begehen/ haͤrter als andere/ ſonſt mit
dem Galgen geſtrafft. Huͤner/ Endten/ Gaͤnſe/ Pfauen und derglei-
chen Hauß-Viehs Diebſtahl/ wird nach deſſen Groͤſſe/ mit Anſehung
der That Umſtaͤnde und Perſonen Beſchaffenheit/ willkuͤhrlich beſtrafft.
Vieh-Raͤuber
Straffe.
L. 1. §. 1. L. fin. L. 2. L. 1. in princ. & §. 2. & §. 3. ff. de abigeis. L. 3. §. fin. ff. eod.
Lib. 47. tit. 14. ff. & Lib. 9 tit. 37. C. de abig. L. 3. in princ. & §. 2. ff. de abi-
geis. L. 16. §. 7. ff. de pœn. L. 13. §. 14. ff. de re milit.
§. 12. Raub und Diebſtahls Anzeigen ſind/ wann geraubt-
oder geſtohlenes Gut/ ohne rechtliche Nahmens-Urſachen/ bey einer
verdaͤchtigen Perſon in Beſitz gefunden wird; oder/ wenn jemand
von ſelbigen entwendeten Geldes gleichen Geſtalt Muͤntze ausgege-
ben/ oder etwas unter Rock oder Mantel zu tragen geſehen iſt/ vornem-
lich wenn einer zuvor arm/ nun aber ohn erweißliche Urſach geſchwin-
de reich worden/ und viel Ausgaben gethan; wie auch aus uͤberfluͤßi-
gem Wohlleben und Wirthshaͤuſer Beſuchung/ oder ſtetigem Muͤßig-
gang
Raub- u. Die-
berey Anzeigẽ.
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