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Geise, Heinrich Anton: Teutsches Corpus Juris. Hannover, 1703.

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wegen der Mastung.

3. So viel aber die grossen Städte und Adeliche Gerichte/ und die
darinn wohnende Unterthanen und Leute anlanget/ denenselben soll
zwar frey bleiben/ ihre Schweine zu verfehmen und bringen zu lassen/
wohin es ihnen gefällig/ jedoch aber mit dem ausdrücklichen Bedinge/
daß sie nach Jnhalt des ersten Articuls damit innerhalb Landes ver-
bleiben.

4. Was die Besichtigung der Mast anlanget/ soll dieselbe zu rech-
ter gebührender Zeit/ dem Herkommen und Verordnung nach/ durch die
Beamte und Forst-Bediente/ mit Zuziehung der Interessenten und
Achtsleute conjunctim geschehen/ die Höltzer und verhandene Ma-
stung wohl in Augenschein genommen/ und so viel mensch-möglich/ ob
dieselbe für gantze/ halbe/ drittel oder viertel Mast zu schätzen und zu ge-
niessen/ nach Eyd und Pflichten überschlagen/ und darauff der Schluß/
wie starck jeder Ort Holtzes inclusive der zuläßigen Frey- und accidentz-
Schweine zu befehmen/ oder aber überhaupt zu verhandeln sey/ gema-
chet werden.

5. Wann dann dasselbe also observiret und geschehen/ kan die Ver-
handlung zur Hand genommen/ und das nach beschehener reiffer Uberle-
gung fest gesetzte Quantum aestimationis zuförderst denen Amts-Päch-
tern/ dann denen Interessenten der Gehöltzungen/ und wer sonsten zu
der Erhandelung Belieben tragen möchte/ eröffnet/ und bey einem an-
zündendem und brennendem Lichte eines jeden Bot erwartet werden/
Gestalt dann zwar der jenige/ der bey Ausgang des Lichtes das meiste
geboten/ gegen gnugsame Caution zu der Handlung der nechste/ wann
aber jedoch die Amts-Pächter zu gleichmäßigem sich erklären/ seyn die-
selbe ratione des führenden schweren Haußhalts/ nach Jnhalt der
Pacht-Contracte/ dabey in Consideration zu ziehen/ und ohn erhebliche
Ursache nicht abzuweisen noch zurücke zu setzen/ Unsern Forst-Bedien-
ten aber sollen aus erheblichen und bewegenden Ursachen keine Mast-
Pachtungen zugelassen seyn noch verstattet werden.

6. Behalten Wir dabey ausdrücklich bevor/ daß/ wann die Ver-
handelung der Mastung jedes Orts also völlig und beständig gesche-
hen/ die Dinge-Zettul gehöriger massen ad ratificandum vollenzogen/
und zu Unser Fürstl. Cammer eingesandt/ an dem Locario keine Remissio-
nes
verstattet/ gegeben und passiret werden sollen/ es wäre dann/ daß
sich nach der Handelung solche Unglücksfälle ereigneten/ daß der Con-
ductor
einen so grossen Schaden augenscheinlich zeigen und darthun

könte/
e
wegen der Maſtung.

3. So viel aber die groſſen Staͤdte und Adeliche Gerichte/ und die
darinn wohnende Unterthanen und Leute anlanget/ denenſelben ſoll
zwar frey bleiben/ ihre Schweine zu verfehmen und bringen zu laſſen/
wohin es ihnen gefaͤllig/ jedoch aber mit dem ausdruͤcklichen Bedinge/
daß ſie nach Jnhalt des erſten Articuls damit innerhalb Landes ver-
bleiben.

4. Was die Beſichtigung der Maſt anlanget/ ſoll dieſelbe zu rech-
ter gebuͤhrender Zeit/ dem Herkom̃en und Verordnung nach/ durch die
Beamte und Forſt-Bediente/ mit Zuziehung der Intereſſenten und
Achtsleute conjunctim geſchehen/ die Hoͤltzer und verhandene Ma-
ſtung wohl in Augenſchein genommen/ und ſo viel menſch-moͤglich/ ob
dieſelbe fuͤr gantze/ halbe/ drittel oder viertel Maſt zu ſchaͤtzen und zu ge-
nieſſen/ nach Eyd und Pflichten uͤberſchlagen/ und darauff der Schluß/
wie ſtarck jeder Ort Holtzes incluſivè der zulaͤßigen Frey- und accidentz-
Schweine zu befehmen/ oder aber uͤberhaupt zu verhandeln ſey/ gema-
chet werden.

5. Wann dann daſſelbe alſo obſerviret und geſchehen/ kan die Ver-
handlung zur Hand genom̃en/ und das nach beſchehener reiffer Uberle-
gung feſt geſetzte Quantum æſtimationis zufoͤrderſt denen Amts-Paͤch-
tern/ dann denen Intereſſenten der Gehoͤltzungen/ und wer ſonſten zu
der Erhandelung Belieben tragen moͤchte/ eroͤffnet/ und bey einem an-
zuͤndendem und brennendem Lichte eines jeden Bot erwartet werden/
Geſtalt dann zwar der jenige/ der bey Ausgang des Lichtes das meiſte
geboten/ gegen gnugſame Caution zu der Handlung der nechſte/ wann
aber jedoch die Amts-Paͤchter zu gleichmaͤßigem ſich erklaͤren/ ſeyn die-
ſelbe ratione des fuͤhrenden ſchweren Haußhalts/ nach Jnhalt der
Pacht-Contracte/ dabey in Conſideration zu ziehen/ und ohn erhebliche
Urſache nicht abzuweiſen noch zuruͤcke zu ſetzen/ Unſern Forſt-Bedien-
ten aber ſollen aus erheblichen und bewegenden Urſachen keine Maſt-
Pachtungen zugelaſſen ſeyn noch verſtattet werden.

6. Behalten Wir dabey ausdruͤcklich bevor/ daß/ wann die Ver-
handelung der Maſtung jedes Orts alſo voͤllig und beſtaͤndig geſche-
hen/ die Dinge-Zettul gehoͤriger maſſen ad ratificandum vollenzogen/
und zu Unſer Fuͤrſtl. Cam̃er eingeſandt/ an dem Locario keine Remiſſio-
nes
verſtattet/ gegeben und paſſiret werden ſollen/ es waͤre dann/ daß
ſich nach der Handelung ſolche Ungluͤcksfaͤlle ereigneten/ daß der Con-
ductor
einen ſo groſſen Schaden augenſcheinlich zeigen und darthun

koͤnte/
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[33/0872] wegen der Maſtung. 3. So viel aber die groſſen Staͤdte und Adeliche Gerichte/ und die darinn wohnende Unterthanen und Leute anlanget/ denenſelben ſoll zwar frey bleiben/ ihre Schweine zu verfehmen und bringen zu laſſen/ wohin es ihnen gefaͤllig/ jedoch aber mit dem ausdruͤcklichen Bedinge/ daß ſie nach Jnhalt des erſten Articuls damit innerhalb Landes ver- bleiben. 4. Was die Beſichtigung der Maſt anlanget/ ſoll dieſelbe zu rech- ter gebuͤhrender Zeit/ dem Herkom̃en und Verordnung nach/ durch die Beamte und Forſt-Bediente/ mit Zuziehung der Intereſſenten und Achtsleute conjunctim geſchehen/ die Hoͤltzer und verhandene Ma- ſtung wohl in Augenſchein genommen/ und ſo viel menſch-moͤglich/ ob dieſelbe fuͤr gantze/ halbe/ drittel oder viertel Maſt zu ſchaͤtzen und zu ge- nieſſen/ nach Eyd und Pflichten uͤberſchlagen/ und darauff der Schluß/ wie ſtarck jeder Ort Holtzes incluſivè der zulaͤßigen Frey- und accidentz- Schweine zu befehmen/ oder aber uͤberhaupt zu verhandeln ſey/ gema- chet werden. 5. Wann dann daſſelbe alſo obſerviret und geſchehen/ kan die Ver- handlung zur Hand genom̃en/ und das nach beſchehener reiffer Uberle- gung feſt geſetzte Quantum æſtimationis zufoͤrderſt denen Amts-Paͤch- tern/ dann denen Intereſſenten der Gehoͤltzungen/ und wer ſonſten zu der Erhandelung Belieben tragen moͤchte/ eroͤffnet/ und bey einem an- zuͤndendem und brennendem Lichte eines jeden Bot erwartet werden/ Geſtalt dann zwar der jenige/ der bey Ausgang des Lichtes das meiſte geboten/ gegen gnugſame Caution zu der Handlung der nechſte/ wann aber jedoch die Amts-Paͤchter zu gleichmaͤßigem ſich erklaͤren/ ſeyn die- ſelbe ratione des fuͤhrenden ſchweren Haußhalts/ nach Jnhalt der Pacht-Contracte/ dabey in Conſideration zu ziehen/ und ohn erhebliche Urſache nicht abzuweiſen noch zuruͤcke zu ſetzen/ Unſern Forſt-Bedien- ten aber ſollen aus erheblichen und bewegenden Urſachen keine Maſt- Pachtungen zugelaſſen ſeyn noch verſtattet werden. 6. Behalten Wir dabey ausdruͤcklich bevor/ daß/ wann die Ver- handelung der Maſtung jedes Orts alſo voͤllig und beſtaͤndig geſche- hen/ die Dinge-Zettul gehoͤriger maſſen ad ratificandum vollenzogen/ und zu Unſer Fuͤrſtl. Cam̃er eingeſandt/ an dem Locario keine Remiſſio- nes verſtattet/ gegeben und paſſiret werden ſollen/ es waͤre dann/ daß ſich nach der Handelung ſolche Ungluͤcksfaͤlle ereigneten/ daß der Con- ductor einen ſo groſſen Schaden augenſcheinlich zeigen und darthun koͤnte/ e

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Zitationshilfe: Geise, Heinrich Anton: Teutsches Corpus Juris. Hannover, 1703, S. 33. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/geise_corpus_1703/872>, abgerufen am 27.11.2024.