Geise, Heinrich Anton: Teutsches Corpus Juris. Hannover, 1703.XXIV. Landes-Constitution aber solches höchst-straffbares Beginnen mit allem rigor und Nach-druck geahndet wissen wollen; Als haben Wir der Nothdurfft er- messen/ vorangezogenes Unser Edict mittelst dieses zu wiederhohlen und zu erneuren/ Gestalt sich solches also/ wie folget/ allhier wortlich inseriret findet. Von GOttes Gnaden Wir Ernst August/ Hertzog zu Braun- Fügen hiermit zu wissen. Demnach Wir zu Unserm sonderba- Als setzen/ ordnen und wollen Wir hiemit/ daß/ wann iemand Wornach sich männiglich zu achten/ und für Schaden zu hüten/ Zu besserer Kundmachung soll dieses von denen Cantzeln al- den.
XXIV. Landes-Conſtitution aber ſolches hoͤchſt-ſtraffbares Beginnen mit allem rigor und Nach-druck geahndet wiſſen wollen; Als haben Wir der Nothdurfft er- meſſen/ vorangezogenes Unſer Edict mittelſt dieſes zu wiederhohlen und zu erneuren/ Geſtalt ſich ſolches alſo/ wie folget/ allhier wortlich inſeriret findet. Von GOttes Gnaden Wir Ernſt Auguſt/ Hertzog zu Braun- Fuͤgen hiermit zu wiſſen. Demnach Wir zu Unſerm ſonderba- Als ſetzen/ ordnen und wollen Wir hiemit/ daß/ wann iemand Wornach ſich maͤnniglich zu achten/ und fuͤr Schaden zu huͤten/ Zu beſſerer Kundmachung ſoll dieſes von denen Cantzeln al- den.
<TEI> <text> <back> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0911" n="72"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">XXIV.</hi> Landes-<hi rendition="#aq">Conſtitution</hi></hi></fw><lb/> aber ſolches hoͤchſt-ſtraffbares Beginnen mit allem <hi rendition="#aq">rigor</hi> und Nach-<lb/> druck geahndet wiſſen wollen; Als haben Wir der Nothdurfft er-<lb/> meſſen/ vorangezogenes Unſer <hi rendition="#aq">Edict</hi> mittelſt dieſes zu wiederhohlen<lb/> und zu erneuren/ Geſtalt ſich ſolches alſo/ wie folget/ allhier wortlich<lb/><hi rendition="#aq">inſeri</hi>ret findet.</p><lb/> <p>Von GOttes Gnaden Wir Ernſt Auguſt/ Hertzog zu Braun-<lb/> ſchweig und Luͤneburg/ des Heil. Roͤm. Reichs Churfuͤrſt/ Biſchoff zu<lb/> Oßnabruͤck/ ꝛc.</p><lb/> <p>Fuͤgen hiermit zu wiſſen. Demnach Wir zu Unſerm ſonderba-<lb/> rem Mißfallen berichtet werden/ was Geſtalt von muthwilligen boß-<lb/> hafften Leuten/ ſo wohl vor Unſerer Reſidentz-Stadt/ als ſonſt in Un-<lb/> ſern Landen/ die beydes zur <hi rendition="#aq">publiqu</hi>en Zierde und <hi rendition="#aq">Commod<supplied>i</supplied></hi>taͤt ange-<lb/> richtete Baum-<hi rendition="#aq">Plantagen,</hi> wie auch die ſonſt von <hi rendition="#aq">Privatis</hi> in- oder an<lb/> ihre Gaͤrten/ Aecker und Wieſen/ zu ihrem Nutzen und Gebrauch ge-<lb/> pflantzete Obſt-Linden-Weiden- und andere Baͤume/ ingleichen die<lb/> zu <hi rendition="#aq">Conſervi</hi>rung der Forſten und Waͤlder geſetzete junge Eich-Baͤu-<lb/> me mittelſt Ausreiß- oder Umhauung dererſelben oͤffters ſehr be-<lb/> ſchaͤdiget und ſchaͤndlich <hi rendition="#aq">ruini</hi>ret werden. Solchem Frevel und Boß-<lb/> heit aber billich mit Ernſt und Nachdruck zu ſteuren;</p><lb/> <p>Als ſetzen/ ordnen und wollen Wir hiemit/ daß/ wann iemand<lb/> hinfuͤro weiter befunden wuͤrde/ der einen ihm nicht ſelbſt zugehoͤrigen<lb/> gepflantzten Baum/ von was Art derſelbe ſeyn moͤchte/ entweder<lb/> mittelſt deſſen Ausreiſſung aus der Erden/ oder deſſen Umhauung Um-<lb/> fahrung/ oder auch ſonſt auff andere Weiſe vorſetzlich und aus Muth-<lb/> willen beſchaͤdiget und verdorben/ ſolcher <hi rendition="#aq">Delinquent</hi> fuͤr einen ieden<lb/> ietztbeſagter Maſſen beſchaͤdigten Baum mit einer Geld-Buſſe von<lb/> zwantzig Reichsthalern/ welche dem <hi rendition="#aq">Denuncian</hi>ten zu geben/ oder da zu<lb/> deren Entrichtung keine Mittel bey ihm vorhanden waͤren/ mit Ge-<lb/> faͤngniß unnachbleiblich geſtraffet werden ſolle.</p><lb/> <p>Wornach ſich maͤnniglich zu achten/ und fuͤr Schaden zu huͤten/<lb/> Unſere ſo wohl <hi rendition="#aq">Civil-</hi> als <hi rendition="#aq">Militair-</hi>Befehlshaber und Beamte aber<lb/> daruͤber gebuͤhrend zu halten. Daran verrichten dieſelben Unſern<lb/> gnaͤdigſten und ernſten Willen und Meynung/ und wollen Wir es/ wi-<lb/> drigen Falls/ an ihnen zu ahnden wiſſen.</p><lb/> <p>Zu beſſerer Kundmachung ſoll dieſes von denen Cantzeln al-<lb/> lenthalben oͤffentlich verleſen/ und gewoͤhnlicher Orten <hi rendition="#aq">affigi</hi>ret wer-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">den.</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </back> </text> </TEI> [72/0911]
XXIV. Landes-Conſtitution
aber ſolches hoͤchſt-ſtraffbares Beginnen mit allem rigor und Nach-
druck geahndet wiſſen wollen; Als haben Wir der Nothdurfft er-
meſſen/ vorangezogenes Unſer Edict mittelſt dieſes zu wiederhohlen
und zu erneuren/ Geſtalt ſich ſolches alſo/ wie folget/ allhier wortlich
inſeriret findet.
Von GOttes Gnaden Wir Ernſt Auguſt/ Hertzog zu Braun-
ſchweig und Luͤneburg/ des Heil. Roͤm. Reichs Churfuͤrſt/ Biſchoff zu
Oßnabruͤck/ ꝛc.
Fuͤgen hiermit zu wiſſen. Demnach Wir zu Unſerm ſonderba-
rem Mißfallen berichtet werden/ was Geſtalt von muthwilligen boß-
hafften Leuten/ ſo wohl vor Unſerer Reſidentz-Stadt/ als ſonſt in Un-
ſern Landen/ die beydes zur publiquen Zierde und Commoditaͤt ange-
richtete Baum-Plantagen, wie auch die ſonſt von Privatis in- oder an
ihre Gaͤrten/ Aecker und Wieſen/ zu ihrem Nutzen und Gebrauch ge-
pflantzete Obſt-Linden-Weiden- und andere Baͤume/ ingleichen die
zu Conſervirung der Forſten und Waͤlder geſetzete junge Eich-Baͤu-
me mittelſt Ausreiß- oder Umhauung dererſelben oͤffters ſehr be-
ſchaͤdiget und ſchaͤndlich ruiniret werden. Solchem Frevel und Boß-
heit aber billich mit Ernſt und Nachdruck zu ſteuren;
Als ſetzen/ ordnen und wollen Wir hiemit/ daß/ wann iemand
hinfuͤro weiter befunden wuͤrde/ der einen ihm nicht ſelbſt zugehoͤrigen
gepflantzten Baum/ von was Art derſelbe ſeyn moͤchte/ entweder
mittelſt deſſen Ausreiſſung aus der Erden/ oder deſſen Umhauung Um-
fahrung/ oder auch ſonſt auff andere Weiſe vorſetzlich und aus Muth-
willen beſchaͤdiget und verdorben/ ſolcher Delinquent fuͤr einen ieden
ietztbeſagter Maſſen beſchaͤdigten Baum mit einer Geld-Buſſe von
zwantzig Reichsthalern/ welche dem Denuncianten zu geben/ oder da zu
deren Entrichtung keine Mittel bey ihm vorhanden waͤren/ mit Ge-
faͤngniß unnachbleiblich geſtraffet werden ſolle.
Wornach ſich maͤnniglich zu achten/ und fuͤr Schaden zu huͤten/
Unſere ſo wohl Civil- als Militair-Befehlshaber und Beamte aber
daruͤber gebuͤhrend zu halten. Daran verrichten dieſelben Unſern
gnaͤdigſten und ernſten Willen und Meynung/ und wollen Wir es/ wi-
drigen Falls/ an ihnen zu ahnden wiſſen.
Zu beſſerer Kundmachung ſoll dieſes von denen Cantzeln al-
lenthalben oͤffentlich verleſen/ und gewoͤhnlicher Orten affigiret wer-
den.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |