Geise, Heinrich Anton: Teutsches Corpus Juris. Hannover, 1703.XXXV. Landes-Constitution vorher gangen/ bündig/ sondern an beyden Theilen für nichtig undunkräfftig gehalten seyn sollen; Allermassen Wir dann Unsern zu Unserm Geistlichen Consistorio verordneten Praesidenten und Rä- then hiermit in Gnaden ernstlich befehlen/ über diesem Unserm Ge- setz und Ordnung dergestalt steiff und fest zu halten/ daß/ da vor ih- nen einige Manns- oder Frauens-Personen gegen einander auff die Ehe Klage anstellen/ sich aber/ daß das Eheliche Versprechen nur zwischen ihnen allein/ nicht aber vorberegter massen im Beyseyn der Obrigkeit/ oder wenigstens zweyer glaubwürdiger Gezeugen ergan- gen/ befinden würde/ sie solche Klagen nicht annehmen/ noch den beklagten Theil zu Vollenziehung der Ehe anhalten/ sondern die streitende Parteyen/ so viel die Ehe betrifft/ gäntzlich von sich ab- weisen sollen. Damit nun diese Unsere Satzung und Ordnung zu männigliches Wissenschafft gebracht/ und sich keiner/ so darwider handelt/ mit der Unwissenheit zu entschuldigen haben möge; Als ist Unser gnädigster Wille und Meynung/ daß mehr angeregtes die- ses Unser Gebot und Ordnung fördersamst von allen Cantzeln in Unsern Fürstenthümern und Landen öffentlich abgelesen/ auch solche Verlesung alljährlich an dem Sonntage/ wann das Evange- lium von der Hochzeit zu Cana erkläret wird/ wiederhohlet werden solle. Darnach sich ein iedweder seines Orts zu richten. Gegeben in Unser Residentz-Stadt Hannover unter Unserm Consistorial-Se- cret, den 19. Decembris, Anno 1672. Ad Mandatum Serenissimi proprium. XXXVI. Des Durchläuchtigsten Fürsten und Herrn/ Herrn Johann Friedrichen/ Hertzogen zu Braunschweig und Lüneburg/ Constitutio und Verordnung/ wie es in Sr. Durchl. Fürstenthümern und Landen der Dispensa- tion halber/ in gewissen Gradibus ins künfftige gehalten werden soll. Sub dato den 7. Octobr. 1675. Von
XXXV. Landes-Conſtitution vorher gangen/ buͤndig/ ſondern an beyden Theilen fuͤr nichtig undunkraͤfftig gehalten ſeyn ſollen; Allermaſſen Wir dann Unſern zu Unſerm Geiſtlichen Conſiſtorio verordneten Præſidenten und Raͤ- then hiermit in Gnaden ernſtlich befehlen/ uͤber dieſem Unſerm Ge- ſetz und Ordnung dergeſtalt ſteiff und feſt zu halten/ daß/ da vor ih- nen einige Manns- oder Frauens-Perſonen gegen einander auff die Ehe Klage anſtellen/ ſich aber/ daß das Eheliche Verſprechen nur zwiſchen ihnen allein/ nicht aber vorberegter maſſen im Beyſeyn der Obrigkeit/ oder wenigſtens zweyer glaubwuͤrdiger Gezeugen ergan- gen/ befinden wuͤrde/ ſie ſolche Klagen nicht annehmen/ noch den beklagten Theil zu Vollenziehung der Ehe anhalten/ ſondern die ſtreitende Parteyen/ ſo viel die Ehe betrifft/ gaͤntzlich von ſich ab- weiſen ſollen. Damit nun dieſe Unſere Satzung und Ordnung zu maͤnnigliches Wiſſenſchafft gebracht/ und ſich keiner/ ſo darwider handelt/ mit der Unwiſſenheit zu entſchuldigen haben moͤge; Als iſt Unſer gnaͤdigſter Wille und Meynung/ daß mehr angeregtes die- ſes Unſer Gebot und Ordnung foͤrderſamſt von allen Cantzeln in Unſern Fuͤrſtenthuͤmern und Landen oͤffentlich abgeleſen/ auch ſolche Verleſung alljaͤhrlich an dem Sonntage/ wann das Evange- lium von der Hochzeit zu Cana erklaͤret wird/ wiederhohlet werden ſolle. Darnach ſich ein iedweder ſeines Orts zu richten. Gegeben in Unſer Reſidentz-Stadt Hannover unter Unſerm Conſiſtorial-Se- cret, den 19. Decembris, Anno 1672. Ad Mandatum Sereniſſimi proprium. XXXVI. Des Durchlaͤuchtigſten Fuͤrſten und Herrn/ Herrn Johann Friedrichen/ Hertzogen zu Braunſchweig und Luͤneburg/ Conſtitutio und Verordnung/ wie es in Sr. Durchl. Fuͤrſtenthuͤmern und Landen der Diſpenſa- tion halber/ in gewiſſen Gradibus ins kuͤnfftige gehalten werden ſoll. Sub dato den 7. Octobr. 1675. Von
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XXXV. Landes-Conſtitution
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Unſerm Geiſtlichen Conſiſtorio verordneten Præſidenten und Raͤ-
then hiermit in Gnaden ernſtlich befehlen/ uͤber dieſem Unſerm Ge-
ſetz und Ordnung dergeſtalt ſteiff und feſt zu halten/ daß/ da vor ih-
nen einige Manns- oder Frauens-Perſonen gegen einander auff die
Ehe Klage anſtellen/ ſich aber/ daß das Eheliche Verſprechen nur
zwiſchen ihnen allein/ nicht aber vorberegter maſſen im Beyſeyn der
Obrigkeit/ oder wenigſtens zweyer glaubwuͤrdiger Gezeugen ergan-
gen/ befinden wuͤrde/ ſie ſolche Klagen nicht annehmen/ noch den
beklagten Theil zu Vollenziehung der Ehe anhalten/ ſondern die
ſtreitende Parteyen/ ſo viel die Ehe betrifft/ gaͤntzlich von ſich ab-
weiſen ſollen. Damit nun dieſe Unſere Satzung und Ordnung zu
maͤnnigliches Wiſſenſchafft gebracht/ und ſich keiner/ ſo darwider
handelt/ mit der Unwiſſenheit zu entſchuldigen haben moͤge; Als
iſt Unſer gnaͤdigſter Wille und Meynung/ daß mehr angeregtes die-
ſes Unſer Gebot und Ordnung foͤrderſamſt von allen Cantzeln
in Unſern Fuͤrſtenthuͤmern und Landen oͤffentlich abgeleſen/ auch
ſolche Verleſung alljaͤhrlich an dem Sonntage/ wann das Evange-
lium von der Hochzeit zu Cana erklaͤret wird/ wiederhohlet werden
ſolle. Darnach ſich ein iedweder ſeines Orts zu richten. Gegeben
in Unſer Reſidentz-Stadt Hannover unter Unſerm Conſiſtorial-Se-
cret, den 19. Decembris, Anno 1672.
Ad Mandatum Sereniſſimi
proprium.
XXXVI.
Des Durchlaͤuchtigſten Fuͤrſten und Herrn/
Herrn Johann Friedrichen/ Hertzogen zu Braunſchweig
und Luͤneburg/ Conſtitutio und Verordnung/ wie es in
Sr. Durchl. Fuͤrſtenthuͤmern und Landen der Diſpenſa-
tion halber/ in gewiſſen Gradibus ins kuͤnfftige gehalten
werden ſoll. Sub dato den 7. Octobr.
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