Geise, Heinrich Anton: Teutsches Corpus Juris. Hannover, 1703.der Pferde vor dem Jahrmarckt. dung der Confiscation der Pferde/ auch/ dem Befinden nach/ schärffe-rer Bestraffung. Gestalt dann/ dafern wider dieses Unser Verbot/ dergleichen heimlicher und unzuläßiger Vor-Verkauff geschehen sol- te/ der Contract an sich ipso jure null, nichtig und von Unkräfften seyn/ und bey denen über den Pferde-Handel und Verkauff/ vor Unseren Hohen und Niedrigen Gerichten etwa vorkommenden Jrrungen und Streitigkeiten hinfüro auff diesen Umstand/ ob der Kauff und Ver- kauff in Jahrmarckt-Zeiten auff öffentlichem Marckt und sonsten/ die- sem offenen Edict gemäß/ oder aber heimlich und in vorgesetzter verbo- tener Frist geschehen sey? absonderlich zu reflectiren/ und deshalber genaue Erkundigung einzuziehen/ und wider die Ubertretere mit vor- berührter Confiscation der heimlich und zur Unzeit verkaufften Pferde/ und nach Beschaffenheit der Umstände/ mit anderer willkührlicher Straffe zu verfahren. Es werden daneben alle Wirthe/ und insgemein alle diejenigen/ Wir befehlen darauff allen und ieden Hohen und Niederen Ge- Georg Ludwig/ Churfürst. XLI. n 2
der Pferde vor dem Jahrmarckt. dung der Confiſcation der Pferde/ auch/ dem Befinden nach/ ſchaͤrffe-rer Beſtraffung. Geſtalt dann/ dafern wider dieſes Unſer Verbot/ dergleichen heimlicher und unzulaͤßiger Vor-Verkauff geſchehen ſol- te/ der Contract an ſich ipſo jure null, nichtig und von Unkraͤfften ſeyn/ und bey denen uͤber den Pferde-Handel und Verkauff/ vor Unſeren Hohen und Niedrigen Gerichten etwa vorkommenden Jrrungen und Streitigkeiten hinfuͤro auff dieſen Umſtand/ ob der Kauff und Ver- kauff in Jahrmarckt-Zeiten auff oͤffentlichem Marckt und ſonſten/ die- ſem offenen Edict gemaͤß/ oder aber heimlich und in vorgeſetzter verbo- tener Friſt geſchehen ſey? abſonderlich zu reflectiren/ und deshalber genaue Erkundigung einzuziehen/ und wider die Ubertretere mit vor- beruͤhrter Confiſcation der heimlich und zur Unzeit verkaufften Pferde/ und nach Beſchaffenheit der Umſtaͤnde/ mit anderer willkuͤhrlicher Straffe zu verfahren. Es werden daneben alle Wirthe/ und insgemein alle diejenigen/ Wir befehlen darauff allen und ieden Hohen und Niederen Ge- Georg Ludwig/ Churfuͤrſt. XLI. n 2
<TEI> <text> <back> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0938" n="99"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">der Pferde vor dem Jahrmarckt.</hi></fw><lb/> dung der <hi rendition="#aq">Confiſcation</hi> der Pferde/ auch/ dem Befinden nach/ ſchaͤrffe-<lb/> rer Beſtraffung. Geſtalt dann/ dafern wider dieſes Unſer Verbot/<lb/> dergleichen heimlicher und unzulaͤßiger Vor-Verkauff geſchehen ſol-<lb/> te/ der <hi rendition="#aq">Contract</hi> an ſich <hi rendition="#aq">ipſo jure null,</hi> nichtig und von Unkraͤfften ſeyn/<lb/> und bey denen uͤber den Pferde-Handel und Verkauff/ vor Unſeren<lb/> Hohen und Niedrigen Gerichten etwa vorkommenden Jrrungen und<lb/> Streitigkeiten hinfuͤro auff dieſen Umſtand/ ob der Kauff und Ver-<lb/> kauff in Jahrmarckt-Zeiten auff oͤffentlichem Marckt und ſonſten/ die-<lb/> ſem offenen <hi rendition="#aq">Edict</hi> gemaͤß/ oder aber heimlich und in vorgeſetzter verbo-<lb/> tener Friſt geſchehen ſey? abſonderlich zu <hi rendition="#aq">reflect</hi>iren/ und deshalber<lb/> genaue Erkundigung einzuziehen/ und wider die Ubertretere mit vor-<lb/> beruͤhrter <hi rendition="#aq">Confiſcation</hi> der heimlich und zur Unzeit verkaufften Pferde/<lb/> und nach Beſchaffenheit der Umſtaͤnde/ mit anderer willkuͤhrlicher<lb/> Straffe zu verfahren.</p><lb/> <p>Es werden daneben alle Wirthe/ und insgemein alle diejenigen/<lb/> welche Stallung haben/ und Pferde/ oder Pferde-Kaͤuffer herbergen/<lb/> nicht allein allhie und zum Langenhagen/ ſondern auch in denen andern<lb/> umliegenden Dorffſchafften/ abſonderlich ermahnet und verwarnet/<lb/> daß ſie zu dergleichen heimlichen und verbotenem Vor-Verkauff nicht<lb/> allein keinen Vorſchub thun/ ſondern auch ſelbigen/ ſo viel an ihnen iſt/<lb/> verhindern/ die Pferde vor der gewoͤhnlichen Marckt-Zeit zum Feil-<lb/> bieten nicht aus den Staͤllen oder Haͤuſern laſſen/ ſondern es vielmehr<lb/> verhindern/ und da nichts deſtoweniger ein oder ander ſich deſſen unter-<lb/> ſtehen ſolte/ denſelben der Obrigkeit anmelden/ bey einer willkuͤhrlichen<lb/> ſcharffen Geld- auch/ dem Befinden nach/ Gefaͤngniß-Straffe. Es<lb/> ſoll auch nicht allein das Kauffen und Verkauffen/ ſondern auch ſo gar<lb/> das Vorreiten der Pferde an denen vor denen Maͤrckten hergehen-<lb/> den Sonn-Buß- und Feſt-Tagen/ ſo wol nach- als vor geendigtem<lb/> Gottesdienſte abgeſchaffet ſeyn und bleiben.</p><lb/> <p>Wir befehlen darauff allen und ieden Hohen und Niederen Ge-<lb/> richten/ Obrigkeiten und Befehlshaberen in Staͤdten und auff dem<lb/> Lande/ daß Sie uͤber dieſe Unſere gnaͤdigſte Verordnung/ mit allem<lb/> erfordernden Nachdruck der Gebuͤhr halten/ auch zu maͤnniglichs beſ-<lb/> ſerer Wiſſenſchafft dieſes Unſer offenes <hi rendition="#aq">Edict</hi> gehoͤriger Orten <hi rendition="#aq">affig</hi>i-<lb/> ren und kund machen laſſen. Das meynen Wir ernſtlich. Gegeben<lb/> in Unſerer <hi rendition="#aq">Reſidentz-</hi>Stadt Hannover den 13. <hi rendition="#aq">Aprilis</hi> 1071.</p><lb/> <closer> <salute> <hi rendition="#et"> <hi rendition="#fr">Georg Ludwig/ Churfuͤrſt.</hi> </hi> </salute> </closer> </div><lb/> <fw place="bottom" type="sig">n 2</fw> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#aq">XLI.</hi> </fw><lb/> </div> </back> </text> </TEI> [99/0938]
der Pferde vor dem Jahrmarckt.
dung der Confiſcation der Pferde/ auch/ dem Befinden nach/ ſchaͤrffe-
rer Beſtraffung. Geſtalt dann/ dafern wider dieſes Unſer Verbot/
dergleichen heimlicher und unzulaͤßiger Vor-Verkauff geſchehen ſol-
te/ der Contract an ſich ipſo jure null, nichtig und von Unkraͤfften ſeyn/
und bey denen uͤber den Pferde-Handel und Verkauff/ vor Unſeren
Hohen und Niedrigen Gerichten etwa vorkommenden Jrrungen und
Streitigkeiten hinfuͤro auff dieſen Umſtand/ ob der Kauff und Ver-
kauff in Jahrmarckt-Zeiten auff oͤffentlichem Marckt und ſonſten/ die-
ſem offenen Edict gemaͤß/ oder aber heimlich und in vorgeſetzter verbo-
tener Friſt geſchehen ſey? abſonderlich zu reflectiren/ und deshalber
genaue Erkundigung einzuziehen/ und wider die Ubertretere mit vor-
beruͤhrter Confiſcation der heimlich und zur Unzeit verkaufften Pferde/
und nach Beſchaffenheit der Umſtaͤnde/ mit anderer willkuͤhrlicher
Straffe zu verfahren.
Es werden daneben alle Wirthe/ und insgemein alle diejenigen/
welche Stallung haben/ und Pferde/ oder Pferde-Kaͤuffer herbergen/
nicht allein allhie und zum Langenhagen/ ſondern auch in denen andern
umliegenden Dorffſchafften/ abſonderlich ermahnet und verwarnet/
daß ſie zu dergleichen heimlichen und verbotenem Vor-Verkauff nicht
allein keinen Vorſchub thun/ ſondern auch ſelbigen/ ſo viel an ihnen iſt/
verhindern/ die Pferde vor der gewoͤhnlichen Marckt-Zeit zum Feil-
bieten nicht aus den Staͤllen oder Haͤuſern laſſen/ ſondern es vielmehr
verhindern/ und da nichts deſtoweniger ein oder ander ſich deſſen unter-
ſtehen ſolte/ denſelben der Obrigkeit anmelden/ bey einer willkuͤhrlichen
ſcharffen Geld- auch/ dem Befinden nach/ Gefaͤngniß-Straffe. Es
ſoll auch nicht allein das Kauffen und Verkauffen/ ſondern auch ſo gar
das Vorreiten der Pferde an denen vor denen Maͤrckten hergehen-
den Sonn-Buß- und Feſt-Tagen/ ſo wol nach- als vor geendigtem
Gottesdienſte abgeſchaffet ſeyn und bleiben.
Wir befehlen darauff allen und ieden Hohen und Niederen Ge-
richten/ Obrigkeiten und Befehlshaberen in Staͤdten und auff dem
Lande/ daß Sie uͤber dieſe Unſere gnaͤdigſte Verordnung/ mit allem
erfordernden Nachdruck der Gebuͤhr halten/ auch zu maͤnniglichs beſ-
ſerer Wiſſenſchafft dieſes Unſer offenes Edict gehoͤriger Orten affigi-
ren und kund machen laſſen. Das meynen Wir ernſtlich. Gegeben
in Unſerer Reſidentz-Stadt Hannover den 13. Aprilis 1071.
Georg Ludwig/ Churfuͤrſt.
XLI.
n 2
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |