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George, Stefan: Das Jahr der Seele. Berlin, 1897.

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So wird sie bald ergriffen vom getöse
Bald kehrt sie um mit seiner schlimmen beute
Und so wie früher murmelt sie noch heute
Den spruch der nahend sie erlöse.

Ob schwerer nebel in den wäldern hängt
Du sollst im weiterschreiten drum nicht zaudern
Sprich mit den bleichen bildern ohne schaudern
Schon regen sie sich sacht hinangedrängt
Wenn gras und furche auf dem pfad versteinen
Gehäufter reif die wipfel beugt versteh
Zu lauschen auf der winterwinde weh
Die mit den welken einsamkeiten weinen
So hältst du immer wach die müde stirn
Und gleitest nicht herab von steiler bösche
Ob auch das matt erhellte ziel verlösche
Und über dir das einzige gestirn.
Da vieles wankt und blasst und sinkt und splittert
Erstirbt das lied von dunst und schlaf umflutet
Bis jäher stoss das mürbe laub zerknittert
Von ehmals wilde wunde wieder blutet --
Bis plötzlich sonne zuckt aus nassen wettern
Ein schwarzer fluss die bleichen felder spreitet
Und seltne donner durch die fröste schmettern
Es merkt nur in dem zug der grabwärts gleitet

So wird sie bald ergriffen vom getöse
Bald kehrt sie um mit seiner schlimmen beute
Und so wie früher murmelt sie noch heute
Den spruch der nahend sie erlöse.

Ob schwerer nebel in den wäldern hängt
Du sollst im weiterschreiten drum nicht zaudern
Sprich mit den bleichen bildern ohne schaudern
Schon regen sie sich sacht hinangedrängt
Wenn gras und furche auf dem pfad versteinen
Gehäufter reif die wipfel beugt versteh
Zu lauschen auf der winterwinde weh
Die mit den welken einsamkeiten weinen
So hältst du immer wach die müde stirn
Und gleitest nicht herab von steiler bösche
Ob auch das matt erhellte ziel verlösche
Und über dir das einzige gestirn.
Da vieles wankt und blasst und sinkt und splittert
Erstirbt das lied von dunst und schlaf umflutet
Bis jäher stoss das mürbe laub zerknittert
Von ehmals wilde wunde wieder blutet —
Bis plötzlich sonne zuckt aus nassen wettern
Ein schwarzer fluss die bleichen felder spreitet
Und seltne donner durch die fröste schmettern
Es merkt nur in dem zug der grabwärts gleitet

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[0053] So wird sie bald ergriffen vom getöse Bald kehrt sie um mit seiner schlimmen beute Und so wie früher murmelt sie noch heute Den spruch der nahend sie erlöse. Ob schwerer nebel in den wäldern hängt Du sollst im weiterschreiten drum nicht zaudern Sprich mit den bleichen bildern ohne schaudern Schon regen sie sich sacht hinangedrängt Wenn gras und furche auf dem pfad versteinen Gehäufter reif die wipfel beugt versteh Zu lauschen auf der winterwinde weh Die mit den welken einsamkeiten weinen So hältst du immer wach die müde stirn Und gleitest nicht herab von steiler bösche Ob auch das matt erhellte ziel verlösche Und über dir das einzige gestirn. Da vieles wankt und blasst und sinkt und splittert Erstirbt das lied von dunst und schlaf umflutet Bis jäher stoss das mürbe laub zerknittert Von ehmals wilde wunde wieder blutet — Bis plötzlich sonne zuckt aus nassen wettern Ein schwarzer fluss die bleichen felder spreitet Und seltne donner durch die fröste schmettern Es merkt nur in dem zug der grabwärts gleitet

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Zitationshilfe: George, Stefan: Das Jahr der Seele. Berlin, 1897, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/george_seele_1897/53>, abgerufen am 22.11.2024.