Gercke, Hermann: Die Torpedowaffe. Berlin, 1898.Anhang. Wenn ferner die amerikanische Kommission annimmt, daß der Die Erschütterung kann die Explosion nicht bewirkt haben, denn, Aber weiter! Befand sich wirklich eine Mine bei Spant 18 Aus Fig. 1 und Fig. 3 ist der Ort ersichtlich, wo die Mine In Wirklichkeit haben aber Minen bislang stets ein Loch ge- Anhang. Wenn ferner die amerikaniſche Kommiſſion annimmt, daß der Die Erſchütterung kann die Exploſion nicht bewirkt haben, denn, Aber weiter! Befand ſich wirklich eine Mine bei Spant 18 Aus Fig. 1 und Fig. 3 iſt der Ort erſichtlich, wo die Mine In Wirklichkeit haben aber Minen bislang ſtets ein Loch ge- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0128" n="104"/> <fw place="top" type="header">Anhang.</fw><lb/> <p>Wenn ferner die amerikaniſche Kommiſſion annimmt, daß der<lb/> Inhalt der Munitionsräume durch die Mine entzündet worden ſei,<lb/> ſo ſteht dieſer Anſicht bislang eine experimentale Beſtätigung nicht<lb/> zur Seite.</p><lb/> <p>Die Erſchütterung kann die Exploſion nicht bewirkt haben, denn,<lb/> wenn es auch bei Hochexploſivſtoffen, wie Dynamit, Schießwolle,<lb/> Melinit u. ſ. w. der Fall iſt, welche nur durch Erſchütterung (d. h.<lb/> durch eine beſondere Exploſion) zur <hi rendition="#g">Exploſion</hi>, durch eine Flamme<lb/> aber nur zum <hi rendition="#g">Abbrennen</hi> gebracht werden, ſo iſt das bei Pulver<lb/> nicht ohne Weiteres anzunehmen. Hier muß alſo eine Flamme oder<lb/> eine Stichflamme (der Mine) durch die doppelte Bodenbeplattung und<lb/> ſonſtigen Wände hindurch die Entzündung verurſacht haben, wenn<lb/> eine Mine als Urſache der Exploſion gelten ſoll. Oder beſteht das<lb/> amerikaniſche Pulver aus Hochexploſivſtoffen, und iſt es ſo gefährlich,<lb/> daß es durch die Erſchütterung entzündet werden kann?</p><lb/> <p>Aber weiter! Befand ſich wirklich eine Mine bei Spant 18<lb/> etwas an Backbord unter dem Schiffsboden, wie die amerikaniſche<lb/> Kommiſſion annimmt, ſo hat dieſe Mine eine höchſt erſtaunliche<lb/> Wirkung gehabt, welche den <hi rendition="#g">bisherigen</hi> Erfahrungen geradeswegs<lb/> widerſpricht.</p><lb/> <p>Aus Fig. 1 und Fig. 3 iſt der Ort erſichtlich, wo die Mine<lb/> ſich befunden haben ſoll. Es ſind, wenn letztere Zeichnung <hi rendition="#g">nur<lb/> einigermaßen</hi> richtig iſt, an dieſer Stelle die verſchiedenen um-<lb/> gekehrten <hi rendition="#aq">V</hi>-Biegungen entſtanden. Die Mine hätte alſo die<lb/> Biegungen und die (in der Zeichnung) von oben nach unten laufenden<lb/> Schlitze hervorbringen müſſen, und die dunkle Stelle (Fig. 3) wäre<lb/> etwa der Sprengmittelpunkt. Entweder mußte alſo die Mine zuerſt<lb/> dieſe Sprünge erzeugen, und ihr Feuerſtrahl mußte bis in die<lb/> Munitionskammer, welche, bei Spant 18 beginnend, nach hinten<lb/> reicht, durchdringen, oder die Mine mußte zuerſt die gewaltige Beule<lb/> in den Schiffsboden ſchlagen, welche durch die <hi rendition="#aq">V</hi>’s repräſentirt wird,<lb/> die Bordwand mußte dann oder während des Entſtehens der Beule<lb/> reißen, und nun konnte der zündende Feuerſtrahl durchdringen.</p><lb/> <p>In Wirklichkeit haben aber Minen bislang ſtets ein <hi rendition="#g">Loch</hi> ge-<lb/> ſchlagen, welches nicht, wie die dunkel gezeichnete Stelle der Fig. 3<lb/> oder wie der nächſte rechts gelegene ſehr ähnliche Schlitz längs der<lb/> Mittelkielplatte ausſieht, oder Minen haben <hi rendition="#g">Beulen</hi> erzeugt, wenn<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [104/0128]
Anhang.
Wenn ferner die amerikaniſche Kommiſſion annimmt, daß der
Inhalt der Munitionsräume durch die Mine entzündet worden ſei,
ſo ſteht dieſer Anſicht bislang eine experimentale Beſtätigung nicht
zur Seite.
Die Erſchütterung kann die Exploſion nicht bewirkt haben, denn,
wenn es auch bei Hochexploſivſtoffen, wie Dynamit, Schießwolle,
Melinit u. ſ. w. der Fall iſt, welche nur durch Erſchütterung (d. h.
durch eine beſondere Exploſion) zur Exploſion, durch eine Flamme
aber nur zum Abbrennen gebracht werden, ſo iſt das bei Pulver
nicht ohne Weiteres anzunehmen. Hier muß alſo eine Flamme oder
eine Stichflamme (der Mine) durch die doppelte Bodenbeplattung und
ſonſtigen Wände hindurch die Entzündung verurſacht haben, wenn
eine Mine als Urſache der Exploſion gelten ſoll. Oder beſteht das
amerikaniſche Pulver aus Hochexploſivſtoffen, und iſt es ſo gefährlich,
daß es durch die Erſchütterung entzündet werden kann?
Aber weiter! Befand ſich wirklich eine Mine bei Spant 18
etwas an Backbord unter dem Schiffsboden, wie die amerikaniſche
Kommiſſion annimmt, ſo hat dieſe Mine eine höchſt erſtaunliche
Wirkung gehabt, welche den bisherigen Erfahrungen geradeswegs
widerſpricht.
Aus Fig. 1 und Fig. 3 iſt der Ort erſichtlich, wo die Mine
ſich befunden haben ſoll. Es ſind, wenn letztere Zeichnung nur
einigermaßen richtig iſt, an dieſer Stelle die verſchiedenen um-
gekehrten V-Biegungen entſtanden. Die Mine hätte alſo die
Biegungen und die (in der Zeichnung) von oben nach unten laufenden
Schlitze hervorbringen müſſen, und die dunkle Stelle (Fig. 3) wäre
etwa der Sprengmittelpunkt. Entweder mußte alſo die Mine zuerſt
dieſe Sprünge erzeugen, und ihr Feuerſtrahl mußte bis in die
Munitionskammer, welche, bei Spant 18 beginnend, nach hinten
reicht, durchdringen, oder die Mine mußte zuerſt die gewaltige Beule
in den Schiffsboden ſchlagen, welche durch die V’s repräſentirt wird,
die Bordwand mußte dann oder während des Entſtehens der Beule
reißen, und nun konnte der zündende Feuerſtrahl durchdringen.
In Wirklichkeit haben aber Minen bislang ſtets ein Loch ge-
ſchlagen, welches nicht, wie die dunkel gezeichnete Stelle der Fig. 3
oder wie der nächſte rechts gelegene ſehr ähnliche Schlitz längs der
Mittelkielplatte ausſieht, oder Minen haben Beulen erzeugt, wenn
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