Baumstamme mit Ketten angehängt wird. Hierauf wird eine zweite Kette an einem schwä- chern Baumstamme befestigt, der Kranich mittelst der zwei Kurbeln in Bewegung ge- setzt, und auf diese Weise der Stock ausgerissen. Man kann auch an eine Hauptkette mehrere Seitenketten und diese an eben so viele Baumstöcke befestigen, welche nun der Reihe nach ausgerissen werden. Die Erklärung des Kranichs und die bedeutende Wirksamkeit dieser Maschine werden wir im IX. Kapitel näher kennen lernen.
§. 163.
Fig. 5, 6 und 7. Tab. 7.
Wenn Pfähle unter Wasser aus einem Flussbette ausgezogen werden, bedient man sich dazu einer sogenannten Zugschraube, welche Fig. 5 deutlich dargestellt ist. Auf einem Schiffe, das an den Pfahl angelegt wird, befestigt man (Fig. 7) zwei Träme A B, C D, und legt quer über dieselben einen dritten Tram E F, der stärker als die erstern ist, und durch welchen die eiserne Schraube G H (Fig. 5) durchgeht. An dem unteren Ende der Schraubenspindel ist ein Ring oder Haken H vorhanden, in wel- chen eine Kette eingehängt, zweimal um den auszuziehenden Pfahl geschlungen und mit seinem andern Ende in den Haken oder in ein Glied der ersten Kette eingehängt wird. Dann wird die um den Pfahl geschlungene Kette mit einem Klotze oder Hebel unter das Wasser an dem Pfahle so weit als möglich herabgestossen. Nachher zieht man mit dem Schraubenschlüssel I L die Schraube an, wodurch das Schiff einige Zoll tief in das Was- ser eingedrückt wird. Ist diess geschehen, so nimmt man einen Schlägel und schlägt rechts und links an den Pfahl, damit er auf solche Art locker werde, worauf das Schiff sammt dem Pfahle in die Höhe springt und ohne Anstand von ein paar Arbeitern herausgehoben werden kann. Wenn der Pfahl durch diese erste Operation nicht ge- wältigt wird, so wird die Schraube noch um einige Gewinde tiefer angezogen, und das und selbe Verfahren wiederholt.
Die von der k. böhm. Wasserbaudirection an der Moldau und Elbe gebrauchten Zug- schrauben haben folgende Dimensionen: Die Länge der Schraubenspindel G H beträgt 21/2 bis 3 Wiener Fuss, wovon der angeschnittene oder mit Gewinden versehene Theil 18 Zoll und der untere mit einem Oehre (H) versehene Theil 12 bis 18 Zoll lang ist. Der Durchmesser der Schraubenspindel sammt Gewinde beträgt 3 Zoll; die Gewinde sind win- kelrecht, 3/8 Zoll stark und eben so tief eingeschnitten. Die Höhe der Schraubenmutter beträgt 3 Zoll; sie ist unten mit einer 1/2 Zoll dicken Platte versehen, welche auf einer andern, auf dem 12 bis 15 Zoll hohen Trame E F befestigten, eisernen Platte aufliegt und mittelst des Schraubenschlüssels auf derselben herumgedreht wird.
Wenn der Pfahl sehr stark ist, pflegt man zwei Schiffe parallel zu einander um den- selben zu stellen, worauf die Träme A B, C D über beide Schiffe gelegt, von beiden Seiten Zugschrauben angebracht und der Pfahl mittelst derselben ausgehoben wird.
Hebladen.
Baumstamme mit Ketten angehängt wird. Hierauf wird eine zweite Kette an einem schwä- chern Baumstamme befestigt, der Kranich mittelst der zwei Kurbeln in Bewegung ge- setzt, und auf diese Weise der Stock ausgerissen. Man kann auch an eine Hauptkette mehrere Seitenketten und diese an eben so viele Baumstöcke befestigen, welche nun der Reihe nach ausgerissen werden. Die Erklärung des Kranichs und die bedeutende Wirksamkeit dieser Maschine werden wir im IX. Kapitel näher kennen lernen.
§. 163.
Fig. 5, 6 und 7. Tab. 7.
Wenn Pfähle unter Wasser aus einem Flussbette ausgezogen werden, bedient man sich dazu einer sogenannten Zugschraube, welche Fig. 5 deutlich dargestellt ist. Auf einem Schiffe, das an den Pfahl angelegt wird, befestigt man (Fig. 7) zwei Träme A B, C D, und legt quer über dieselben einen dritten Tram E F, der stärker als die erstern ist, und durch welchen die eiserne Schraube G H (Fig. 5) durchgeht. An dem unteren Ende der Schraubenspindel ist ein Ring oder Haken H vorhanden, in wel- chen eine Kette eingehängt, zweimal um den auszuziehenden Pfahl geschlungen und mit seinem andern Ende in den Haken oder in ein Glied der ersten Kette eingehängt wird. Dann wird die um den Pfahl geschlungene Kette mit einem Klotze oder Hebel unter das Wasser an dem Pfahle so weit als möglich herabgestossen. Nachher zieht man mit dem Schraubenschlüssel I L die Schraube an, wodurch das Schiff einige Zoll tief in das Was- ser eingedrückt wird. Ist diess geschehen, so nimmt man einen Schlägel und schlägt rechts und links an den Pfahl, damit er auf solche Art locker werde, worauf das Schiff sammt dem Pfahle in die Höhe springt und ohne Anstand von ein paar Arbeitern herausgehoben werden kann. Wenn der Pfahl durch diese erste Operation nicht ge- wältigt wird, so wird die Schraube noch um einige Gewinde tiefer angezogen, und das und selbe Verfahren wiederholt.
Die von der k. böhm. Wasserbaudirection an der Moldau und Elbe gebrauchten Zug- schrauben haben folgende Dimensionen: Die Länge der Schraubenspindel G H beträgt 2½ bis 3 Wiener Fuss, wovon der angeschnittene oder mit Gewinden versehene Theil 18 Zoll und der untere mit einem Oehre (H) versehene Theil 12 bis 18 Zoll lang ist. Der Durchmesser der Schraubenspindel sammt Gewinde beträgt 3 Zoll; die Gewinde sind win- kelrecht, ⅜ Zoll stark und eben so tief eingeschnitten. Die Höhe der Schraubenmutter beträgt 3 Zoll; sie ist unten mit einer ½ Zoll dicken Platte versehen, welche auf einer andern, auf dem 12 bis 15 Zoll hohen Trame E F befestigten, eisernen Platte aufliegt und mittelst des Schraubenschlüssels auf derselben herumgedreht wird.
Wenn der Pfahl sehr stark ist, pflegt man zwei Schiffe parallel zu einander um den- selben zu stellen, worauf die Träme A B, C D über beide Schiffe gelegt, von beiden Seiten Zugschrauben angebracht und der Pfahl mittelst derselben ausgehoben wird.
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Hebladen.
Baumstamme mit Ketten angehängt wird. Hierauf wird eine zweite Kette an einem schwä-
chern Baumstamme befestigt, der Kranich mittelst der zwei Kurbeln in Bewegung ge-
setzt, und auf diese Weise der Stock ausgerissen. Man kann auch an eine Hauptkette
mehrere Seitenketten und diese an eben so viele Baumstöcke befestigen, welche nun
der Reihe nach ausgerissen werden. Die Erklärung des Kranichs und die bedeutende
Wirksamkeit dieser Maschine werden wir im IX. Kapitel näher kennen lernen.
§. 163.
Wenn Pfähle unter Wasser aus einem Flussbette ausgezogen werden, bedient man
sich dazu einer sogenannten Zugschraube, welche Fig. 5 deutlich dargestellt ist.
Auf einem Schiffe, das an den Pfahl angelegt wird, befestigt man (Fig. 7) zwei Träme
A B, C D, und legt quer über dieselben einen dritten Tram E F, der stärker als die
erstern ist, und durch welchen die eiserne Schraube G H (Fig. 5) durchgeht. An dem
unteren Ende der Schraubenspindel ist ein Ring oder Haken H vorhanden, in wel-
chen eine Kette eingehängt, zweimal um den auszuziehenden Pfahl geschlungen und
mit seinem andern Ende in den Haken oder in ein Glied der ersten Kette eingehängt
wird. Dann wird die um den Pfahl geschlungene Kette mit einem Klotze oder Hebel unter
das Wasser an dem Pfahle so weit als möglich herabgestossen. Nachher zieht man mit dem
Schraubenschlüssel I L die Schraube an, wodurch das Schiff einige Zoll tief in das Was-
ser eingedrückt wird. Ist diess geschehen, so nimmt man einen Schlägel und schlägt
rechts und links an den Pfahl, damit er auf solche Art locker werde, worauf das Schiff
sammt dem Pfahle in die Höhe springt und ohne Anstand von ein paar Arbeitern
herausgehoben werden kann. Wenn der Pfahl durch diese erste Operation nicht ge-
wältigt wird, so wird die Schraube noch um einige Gewinde tiefer angezogen, und das
und selbe Verfahren wiederholt.
Die von der k. böhm. Wasserbaudirection an der Moldau und Elbe gebrauchten Zug-
schrauben haben folgende Dimensionen: Die Länge der Schraubenspindel G H beträgt
2½ bis 3 Wiener Fuss, wovon der angeschnittene oder mit Gewinden versehene Theil
18 Zoll und der untere mit einem Oehre (H) versehene Theil 12 bis 18 Zoll lang ist. Der
Durchmesser der Schraubenspindel sammt Gewinde beträgt 3 Zoll; die Gewinde sind win-
kelrecht, ⅜ Zoll stark und eben so tief eingeschnitten. Die Höhe der Schraubenmutter
beträgt 3 Zoll; sie ist unten mit einer ½ Zoll dicken Platte versehen, welche auf einer
andern, auf dem 12 bis 15 Zoll hohen Trame E F befestigten, eisernen Platte aufliegt
und mittelst des Schraubenschlüssels auf derselben herumgedreht wird.
Wenn der Pfahl sehr stark ist, pflegt man zwei Schiffe parallel zu einander um den-
selben zu stellen, worauf die Träme A B, C D über beide Schiffe gelegt, von beiden
Seiten Zugschrauben angebracht und der Pfahl mittelst derselben ausgehoben wird.
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Gerstner, Franz Joseph von: Handbuch der Mechanik. Bd. 1: Mechanik fester Körper. Prag, 1831, S. 168. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gerstner_mechanik01_1831/198>, abgerufen am 22.11.2024.
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