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Gerstner, Franz Joseph von: Handbuch der Mechanik. Bd. 1: Mechanik fester Körper. Prag, 1831.

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Pferdegöpel.
nach jedem Aufzuge, welche beiläufig auf 2Min, angeschlagen worden, gesetzt wird, so
ist die für die Ausförderung einer Tonne nöthige Zeit = 8 Minuten. Hieraus folgt die
Zahl der in einem Tage zu bewirkenden Aufzüge n = 57,83 oder beinahe 58 Aufzüge.

Nachdem der Bau der Maschine vollendet war, wurde das Treiben vorläufig mit ei-
genen Maierhofspferden versucht, und am ersten Tage 57, am andern Tage 58 Tonnen in
8 Stunden ausgetrieben. Die Leistung wurde demnach auch durch die übrigen 29 Jahre,
seit welchen diese Maschine ohne einem Unfalle in beständigem Gange war, zur Vor-
schrift für die Accorde mit den Pferdehältern und Treibknechten unverändert angenom-
men. Der tägliche Effekt, welcher von zwei Zugpferden mit dieser Maschine bewirkt
wurde, ist demnach 58 . 15 = 870 Zentner.

§. 231.

Für die Ausübung kommt diese Aufgabe meistens in umgekehrter Stellung vor; es
wird nämlich das Quantum der Erze, welches für die Schmelzhütten
täglich geliefert werden soll
, oder das Quantum der tauben Berge, welche
bei der Häuerarbeit abfallen, und welche zum Verstürzen der abgebauten Gänge nicht
verwendet werden können, demnach herausgeschafft werden müssen, dem Maschinenmei-
ster angegeben, welcher demnach den Bau der Maschine, die für jede Tiefe nöthige
Anzahl Pferde, das Personale zur Bedienung der Maschine u. s. w. zu bestimmen hat.
Da diese Form der Aufgabe meistens auf Bruchtheile der Arbeiter und Zugpferde füh-
ret, so wird in allen solchen Fällen der Voranschlag für eine bestimmte Anzahl Pferde
gemacht.

Beispiel. Es sollen aus einer Tiefe von 200 Klaftern oder 1200 Fuss täglich 400 Zent-
ner Erze gefördert werden, so folgt aus der Gleichung für den Effeckt
[Formel 1] = 40000 Lb., die nöthige Anzahl Pferde N = 3 1/3 ,
wofür man N = 4 nehmen muss. Wird dieser Werth in die Gleichung zwischen Kraft
und Last N. K. A = Q. m substituirt, und A = 12 Fuss, dann m = 5 Fuss und K
aus den im vorigen §. angegebenen Gründen = 125 Lb. angenommen, so ergibt sich
das Gewicht der Ladung in der Tonne Q = 12 Zentner. Setzen wir das Gewicht
der Tonne mit dem Beschläge T = 3 Zentner, so ist Q + T = 1500 Pfund.

Uiber die Festigkeit des Eisens haben die neuern Erfahrungen gelehrt, dass bei den
englischen Kettenbrücken die Spannkraft meistens über 300 mal grösser ist, als das Ge-
wicht einer Klafter derselben Kette. Nehmen wir diese, so sehr im Grossen ausgeführte
Erfahrung zum Maasstabe für die Festigkeit der Bergwerksketten an, so beträgt das
Gewicht der untersten Klafter = [Formel 2] = 5 Pfund, das Gewicht der obersten Klafter
= 5 + [Formel 3] , also das Mittel hievon 5 + [Formel 4] · Wird diess mit der Länge von 200
Klaftern multiplicirt, so erhalten wir [Formel 5] 200 = S, woraus das Gewicht der
ganzen Kette S = 1500 Lb. folgt.

Da nunmehr die oberste Klafter bloss ein Gewicht von 5 + [Formel 6] = 10 Lb. erhält, so
ergibt sich, dass diese oberste Klafter nur erst eben so schwer sey, als das bei den ungari-

Pferdegöpel.
nach jedem Aufzuge, welche beiläufig auf 2Min, angeschlagen worden, gesetzt wird, so
ist die für die Ausförderung einer Tonne nöthige Zeit = 8 Minuten. Hieraus folgt die
Zahl der in einem Tage zu bewirkenden Aufzüge n = 57,83 oder beinahe 58 Aufzüge.

Nachdem der Bau der Maschine vollendet war, wurde das Treiben vorläufig mit ei-
genen Maierhofspferden versucht, und am ersten Tage 57, am andern Tage 58 Tonnen in
8 Stunden ausgetrieben. Die Leistung wurde demnach auch durch die übrigen 29 Jahre,
seit welchen diese Maschine ohne einem Unfalle in beständigem Gange war, zur Vor-
schrift für die Accorde mit den Pferdehältern und Treibknechten unverändert angenom-
men. Der tägliche Effekt, welcher von zwei Zugpferden mit dieser Maschine bewirkt
wurde, ist demnach 58 . 15 = 870 Zentner.

§. 231.

Für die Ausübung kommt diese Aufgabe meistens in umgekehrter Stellung vor; es
wird nämlich das Quantum der Erze, welches für die Schmelzhütten
täglich geliefert werden soll
, oder das Quantum der tauben Berge, welche
bei der Häuerarbeit abfallen, und welche zum Verstürzen der abgebauten Gänge nicht
verwendet werden können, demnach herausgeschafft werden müssen, dem Maschinenmei-
ster angegeben, welcher demnach den Bau der Maschine, die für jede Tiefe nöthige
Anzahl Pferde, das Personale zur Bedienung der Maschine u. s. w. zu bestimmen hat.
Da diese Form der Aufgabe meistens auf Bruchtheile der Arbeiter und Zugpferde füh-
ret, so wird in allen solchen Fällen der Voranschlag für eine bestimmte Anzahl Pferde
gemacht.

Beispiel. Es sollen aus einer Tiefe von 200 Klaftern oder 1200 Fuss täglich 400 Zent-
ner Erze gefördert werden, so folgt aus der Gleichung für den Effeckt
[Formel 1] = 40000 ℔., die nöthige Anzahl Pferde N = 3⅓,
wofür man N = 4 nehmen muss. Wird dieser Werth in die Gleichung zwischen Kraft
und Last N. K. A = Q. m substituirt, und A = 12 Fuss, dann m = 5 Fuss und K
aus den im vorigen §. angegebenen Gründen = 125 ℔. angenommen, so ergibt sich
das Gewicht der Ladung in der Tonne Q = 12 Zentner. Setzen wir das Gewicht
der Tonne mit dem Beschläge T = 3 Zentner, so ist Q + T = 1500 Pfund.

Uiber die Festigkeit des Eisens haben die neuern Erfahrungen gelehrt, dass bei den
englischen Kettenbrücken die Spannkraft meistens über 300 mal grösser ist, als das Ge-
wicht einer Klafter derselben Kette. Nehmen wir diese, so sehr im Grossen ausgeführte
Erfahrung zum Maasstabe für die Festigkeit der Bergwerksketten an, so beträgt das
Gewicht der untersten Klafter = [Formel 2] = 5 Pfund, das Gewicht der obersten Klafter
= 5 + [Formel 3] , also das Mittel hievon 5 + [Formel 4] · Wird diess mit der Länge von 200
Klaftern multiplicirt, so erhalten wir [Formel 5] 200 = S, woraus das Gewicht der
ganzen Kette S = 1500 ℔. folgt.

Da nunmehr die oberste Klafter bloss ein Gewicht von 5 + [Formel 6] = 10 ℔. erhält, so
ergibt sich, dass diese oberste Klafter nur erst eben so schwer sey, als das bei den ungari-

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[237/0267] Pferdegöpel. nach jedem Aufzuge, welche beiläufig auf 2Min, angeschlagen worden, gesetzt wird, so ist die für die Ausförderung einer Tonne nöthige Zeit = 8 Minuten. Hieraus folgt die Zahl der in einem Tage zu bewirkenden Aufzüge n = 57,83 oder beinahe 58 Aufzüge. Nachdem der Bau der Maschine vollendet war, wurde das Treiben vorläufig mit ei- genen Maierhofspferden versucht, und am ersten Tage 57, am andern Tage 58 Tonnen in 8 Stunden ausgetrieben. Die Leistung wurde demnach auch durch die übrigen 29 Jahre, seit welchen diese Maschine ohne einem Unfalle in beständigem Gange war, zur Vor- schrift für die Accorde mit den Pferdehältern und Treibknechten unverändert angenom- men. Der tägliche Effekt, welcher von zwei Zugpferden mit dieser Maschine bewirkt wurde, ist demnach 58 . 15 = 870 Zentner. §. 231. Für die Ausübung kommt diese Aufgabe meistens in umgekehrter Stellung vor; es wird nämlich das Quantum der Erze, welches für die Schmelzhütten täglich geliefert werden soll, oder das Quantum der tauben Berge, welche bei der Häuerarbeit abfallen, und welche zum Verstürzen der abgebauten Gänge nicht verwendet werden können, demnach herausgeschafft werden müssen, dem Maschinenmei- ster angegeben, welcher demnach den Bau der Maschine, die für jede Tiefe nöthige Anzahl Pferde, das Personale zur Bedienung der Maschine u. s. w. zu bestimmen hat. Da diese Form der Aufgabe meistens auf Bruchtheile der Arbeiter und Zugpferde füh- ret, so wird in allen solchen Fällen der Voranschlag für eine bestimmte Anzahl Pferde gemacht. Beispiel. Es sollen aus einer Tiefe von 200 Klaftern oder 1200 Fuss täglich 400 Zent- ner Erze gefördert werden, so folgt aus der Gleichung für den Effeckt [FORMEL] = 40000 ℔., die nöthige Anzahl Pferde N = 3⅓, wofür man N = 4 nehmen muss. Wird dieser Werth in die Gleichung zwischen Kraft und Last N. K. A = Q. m substituirt, und A = 12 Fuss, dann m = 5 Fuss und K aus den im vorigen §. angegebenen Gründen = 125 ℔. angenommen, so ergibt sich das Gewicht der Ladung in der Tonne Q = 12 Zentner. Setzen wir das Gewicht der Tonne mit dem Beschläge T = 3 Zentner, so ist Q + T = 1500 Pfund. Uiber die Festigkeit des Eisens haben die neuern Erfahrungen gelehrt, dass bei den englischen Kettenbrücken die Spannkraft meistens über 300 mal grösser ist, als das Ge- wicht einer Klafter derselben Kette. Nehmen wir diese, so sehr im Grossen ausgeführte Erfahrung zum Maasstabe für die Festigkeit der Bergwerksketten an, so beträgt das Gewicht der untersten Klafter = [FORMEL] = 5 Pfund, das Gewicht der obersten Klafter = 5 + [FORMEL], also das Mittel hievon 5 + [FORMEL] · Wird diess mit der Länge von 200 Klaftern multiplicirt, so erhalten wir [FORMEL] 200 = S, woraus das Gewicht der ganzen Kette S = 1500 ℔. folgt. Da nunmehr die oberste Klafter bloss ein Gewicht von 5 + [FORMEL] = 10 ℔. erhält, so ergibt sich, dass diese oberste Klafter nur erst eben so schwer sey, als das bei den ungari-

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Zitationshilfe: Gerstner, Franz Joseph von: Handbuch der Mechanik. Bd. 1: Mechanik fester Körper. Prag, 1831, S. 237. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gerstner_mechanik01_1831/267>, abgerufen am 21.11.2024.