Werden die einzelnen Rubriken in der vorstehenden nach den gedruckten Berichten copirten Tabelle summirt, so erhalten wir sowohl das Frachtquantum als die Brutto-Ein- nahme, welche auf dieser Bahn vom Monate Oktober 1825 bis Juni 1829, demnach in 45 Monaten statt hatten. Diess betrug nämlich:
Transportirte Steinkohlen 3517553/4 Tonnen, wofür 59428 Liv. st. 7 sh. 41/2 d. eingingen
Gesammteinnahme in 45 Monaten 71346 -- 15 -- 51/2 --
Hinsichtlich der Postkutschen ist hier noch zu bemerken, dass die Eigenthümer der- selben an die Akziengesellschaft den Zoll von 3 d. für die zurückgelegte engl. Meile entrich- ten müssen, und dagegen von den Reisenden 11/2 d. für die Meile im Innern des Wagens (inside) und 1 d. für einen Platz auf der Aussenseite des Wagens (outside) erheben. Das letztere beträgt im ersten Falle 17,689 kr. C. M., im zweiten aber 11,792 kr. C. M. für die N. Oe. Meile. Da man jedoch die Preise in England bei solchen Gegenständen im Durch- schnitte 21/2mal höher, als in Oesterreich annehmen kann, so würden auf einer Oesterreichi- schen Eisenbahn die Kosten nur mit 7,08 kr. und 4,72 kr. C. M. für die N. Oe. Meile anzuschlagen seyn. Gäbe es daher z. B. eine Eisenbahn zwischen Prag und Wien, von 421/2 N. Oe. Meilen Länge, so wäre der Tariff für die Beförderung eines Reisenden im Innern des Wagens mit 5 fl. 1 kr. und auf der Aussenseite des Wagens mit 3 fl. 201/2 kr. C. M. anzuschlagen. Der ganze Weg könnte bei Annahme einer Geschwindigkeit selbst nur von 3 Meilen in der Stunde, in 14 Stunden zurückgelegt werden. (Siehe S. 10, 3tes Beispiel).
Die Akziengesellschaft der Darlingtonbahn hat von den eingegangenen Revenüen bisher nur 5 Prozent auf die Akzien jährlich ausgezahlt und den Uiberrest zum weitern Baue der Bahn verwendet. Da man jedoch auch von dem pecuniären Vortheile dieser Unterneh- mung allgemein in England überzeugt ist, so stiegen die Akzien bereits im Jahre 1829 von ihrem ursprünglichen Werthe von 100 Liv. st. auf 185 und sie waren um diesen Preiss kaum
Erträgnisse der Darlington Bahn.
[Tabelle]
Werden die einzelnen Rubriken in der vorstehenden nach den gedruckten Berichten copirten Tabelle summirt, so erhalten wir sowohl das Frachtquantum als die Brutto-Ein- nahme, welche auf dieser Bahn vom Monate Oktober 1825 bis Juni 1829, demnach in 45 Monaten statt hatten. Diess betrug nämlich:
Transportirte Steinkohlen 351755¾ Tonnen, wofür 59428 Liv. st. 7 sh. 4½ d. eingingen
Hinsichtlich der Postkutschen ist hier noch zu bemerken, dass die Eigenthümer der- selben an die Akziengesellschaft den Zoll von 3 d. für die zurückgelegte engl. Meile entrich- ten müssen, und dagegen von den Reisenden 1½ d. für die Meile im Innern des Wagens (inside) und 1 d. für einen Platz auf der Aussenseite des Wagens (outside) erheben. Das letztere beträgt im ersten Falle 17,689 kr. C. M., im zweiten aber 11,792 kr. C. M. für die N. Oe. Meile. Da man jedoch die Preise in England bei solchen Gegenständen im Durch- schnitte 2½mal höher, als in Oesterreich annehmen kann, so würden auf einer Oesterreichi- schen Eisenbahn die Kosten nur mit 7,08 kr. und 4,72 kr. C. M. für die N. Oe. Meile anzuschlagen seyn. Gäbe es daher z. B. eine Eisenbahn zwischen Prag und Wien, von 42½ N. Oe. Meilen Länge, so wäre der Tariff für die Beförderung eines Reisenden im Innern des Wagens mit 5 fl. 1 kr. und auf der Aussenseite des Wagens mit 3 fl. 20½ kr. C. M. anzuschlagen. Der ganze Weg könnte bei Annahme einer Geschwindigkeit selbst nur von 3 Meilen in der Stunde, in 14 Stunden zurückgelegt werden. (Siehe S. 10, 3tes Beispiel).
Die Akziengesellschaft der Darlingtonbahn hat von den eingegangenen Revenüen bisher nur 5 Prozent auf die Akzien jährlich ausgezahlt und den Uiberrest zum weitern Baue der Bahn verwendet. Da man jedoch auch von dem pecuniären Vortheile dieser Unterneh- mung allgemein in England überzeugt ist, so stiegen die Akzien bereits im Jahre 1829 von ihrem ursprünglichen Werthe von 100 Liv. st. auf 185 und sie waren um diesen Preiss kaum
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Erträgnisse der Darlington Bahn.
Werden die einzelnen Rubriken in der vorstehenden nach den gedruckten Berichten
copirten Tabelle summirt, so erhalten wir sowohl das Frachtquantum als die Brutto-Ein-
nahme, welche auf dieser Bahn vom Monate Oktober 1825 bis Juni 1829, demnach in
45 Monaten statt hatten. Diess betrug nämlich:
Transportirte Steinkohlen 351755¾ Tonnen, wofür 59428 Liv. st. 7 sh. 4½ d. eingingen
„ Steine und Kalk 31507½ „ „ 3524 „ 11 — 1¾ — „
„ Blei, Bauholz, Eisen
u. Kaufmannsgüter 40506¾ „ „ 4115 — 2 — 3¾ — „
Die Postkutschen trugen ein 1819 — 10 — 5 —
Verschiedene andere Einnahmen 2459 — 4 — 3 —
Gesammteinnahme in 45 Monaten 71346 — 15 — 5½ —
Hinsichtlich der Postkutschen ist hier noch zu bemerken, dass die Eigenthümer der-
selben an die Akziengesellschaft den Zoll von 3 d. für die zurückgelegte engl. Meile entrich-
ten müssen, und dagegen von den Reisenden 1½ d. für die Meile im Innern des Wagens
(inside) und 1 d. für einen Platz auf der Aussenseite des Wagens (outside) erheben. Das
letztere beträgt im ersten Falle 17,689 kr. C. M., im zweiten aber 11,792 kr. C. M. für die
N. Oe. Meile. Da man jedoch die Preise in England bei solchen Gegenständen im Durch-
schnitte 2½mal höher, als in Oesterreich annehmen kann, so würden auf einer Oesterreichi-
schen Eisenbahn die Kosten nur mit 7,08 kr. und 4,72 kr. C. M. für die N. Oe. Meile anzuschlagen
seyn. Gäbe es daher z. B. eine Eisenbahn zwischen Prag und Wien, von 42½ N. Oe. Meilen
Länge, so wäre der Tariff für die Beförderung eines Reisenden im Innern des Wagens mit
5 fl. 1 kr. und auf der Aussenseite des Wagens mit 3 fl. 20½ kr. C. M. anzuschlagen. Der
ganze Weg könnte bei Annahme einer Geschwindigkeit selbst nur von 3 Meilen in der
Stunde, in 14 Stunden zurückgelegt werden. (Siehe S. 10, 3tes Beispiel).
Die Akziengesellschaft der Darlingtonbahn hat von den eingegangenen Revenüen bisher
nur 5 Prozent auf die Akzien jährlich ausgezahlt und den Uiberrest zum weitern Baue der
Bahn verwendet. Da man jedoch auch von dem pecuniären Vortheile dieser Unterneh-
mung allgemein in England überzeugt ist, so stiegen die Akzien bereits im Jahre 1829 von
ihrem ursprünglichen Werthe von 100 Liv. st. auf 185 und sie waren um diesen Preiss kaum
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Gerstner, Franz Joseph von: Handbuch der Mechanik. Bd. 1: Mechanik fester Körper. Prag, 1831, S. 632. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gerstner_mechanik01_1831/664>, abgerufen am 27.11.2024.
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