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Gerstner, Franz Joseph von: Handbuch der Mechanik. Bd. 1: Mechanik fester Körper. Prag, 1831.

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Beschreibung der Eisenbahn zwischen Prag und Pilsen.
herumgeführt. Zur Vermeidung des Widerstandes, den die auf den Achsen festen Räder
der englischen Wägen durch Anreibung an die Bahn erleiden würden, hat man an den
Wägen die §. 587 beschriebene Vorrichtung angewendet, welche sich auch durch den Trans-
port der Baumaterialien auf den fertig gewordenen Bahnstrecken bisher bewährt hat. Der
Lokalumstand, dass die Anhöhe, auf welcher die Bahn von Lana bis Prag geführt wurde,
durchaus ein Sandsteinlager zur Unterlage hat, wovon an mehreren Stellen vorzüglich bei
Dogges und Zehrowitz die brauchbarsten Bau- und Quadersteine gebrochen werden, gab
die Veranlassung, dass man die Eisenschienen, welche nach dem frühern Antrage von
Schmiedeisen auf Holz gelegt werden sollten, in einer angemessenen Stärke von Roheisen
giessen, und sie durchaus auf eine ununterbrochene Reihe von Quadersteinen legen liess.
Diese Schienen sind, um in jeder krummen Linie brauchbar zu seyn, nur 3 Fuss lang, 13/4
Zoll breit und 1 Zoll stark, 17 bis 18 N1ed. Oester. Lb schwer und mit 2 seitwärts angegos-
senen in ihrer Mitte gelochten Lappen zu ihrer Befestigung auf den Steinunterlagen ver-
sehen. Die bereits hergestellten 8 Meilen haben nach dem im Drucke erschienenen "drit-
ten Jahresbericht der Direktion der k. k. priv. prager Eisenbahngesellschaft" sammt allen
Vorauslagen eine Ausgabe von 255130 fl. Conventions-Münze verursacht und erfordern
zu ihrer gänzlichen Beendigung, Anschaffung der Bahnwägen, Herstellung der nöthigen
Gebäude, und Bestreitung anderer noch zu leistenden Beträge eine Summe von beiläufig
38000 fl., wornach die nächst Prag liegenden 8 Meilen ein Anlagskapital von beiläufig
300000 fl. C. M. erheischen würden.

Das Unternehmen gründet sich hauptsächlich auf die Verführung des Brenn- und
Bauholzes, der Steinkohlen und einiger landwirtschaftlichen und Kunsterzeugnisse, als:
Getraide, Raps, Kleesamen, Wolle, Pottasche u. s. w., dann Mühl- Quader- Bausteine
und Ziegel, Gyps, Guss- und Schmiedeisenwaaren u. dgl. m. Der jährliche Transport
dieser Gegenstände wurde vor dem Beginne des Baues nach den Angaben der Wirth-
schaftsämter von den anliegenden Dominien auf beiläufig 1100000 Ztr. angeschlagen.
Die Transporte werden durchgängig mit Pferden eingeleitet.

(Ende des ersten Bandes.)


Beschreibung der Eisenbahn zwischen Prag und Pilsen.
herumgeführt. Zur Vermeidung des Widerstandes, den die auf den Achsen festen Räder
der englischen Wägen durch Anreibung an die Bahn erleiden würden, hat man an den
Wägen die §. 587 beschriebene Vorrichtung angewendet, welche sich auch durch den Trans-
port der Baumaterialien auf den fertig gewordenen Bahnstrecken bisher bewährt hat. Der
Lokalumstand, dass die Anhöhe, auf welcher die Bahn von Lana bis Prag geführt wurde,
durchaus ein Sandsteinlager zur Unterlage hat, wovon an mehreren Stellen vorzüglich bei
Dogges und Zehrowitz die brauchbarsten Bau- und Quadersteine gebrochen werden, gab
die Veranlassung, dass man die Eisenschienen, welche nach dem frühern Antrage von
Schmiedeisen auf Holz gelegt werden sollten, in einer angemessenen Stärke von Roheisen
giessen, und sie durchaus auf eine ununterbrochene Reihe von Quadersteinen legen liess.
Diese Schienen sind, um in jeder krummen Linie brauchbar zu seyn, nur 3 Fuss lang, 1¾
Zoll breit und 1 Zoll stark, 17 bis 18 N1ed. Oester. ℔ schwer und mit 2 seitwärts angegos-
senen in ihrer Mitte gelochten Lappen zu ihrer Befestigung auf den Steinunterlagen ver-
sehen. Die bereits hergestellten 8 Meilen haben nach dem im Drucke erschienenen „drit-
ten Jahresbericht der Direktion der k. k. priv. prager Eisenbahngesellschaft“ sammt allen
Vorauslagen eine Ausgabe von 255130 fl. Conventions-Münze verursacht und erfordern
zu ihrer gänzlichen Beendigung, Anschaffung der Bahnwägen, Herstellung der nöthigen
Gebäude, und Bestreitung anderer noch zu leistenden Beträge eine Summe von beiläufig
38000 fl., wornach die nächst Prag liegenden 8 Meilen ein Anlagskapital von beiläufig
300000 fl. C. M. erheischen würden.

Das Unternehmen gründet sich hauptsächlich auf die Verführung des Brenn- und
Bauholzes, der Steinkohlen und einiger landwirtschaftlichen und Kunsterzeugnisse, als:
Getraide, Raps, Kleesamen, Wolle, Pottasche u. s. w., dann Mühl- Quader- Bausteine
und Ziegel, Gyps, Guss- und Schmiedeisenwaaren u. dgl. m. Der jährliche Transport
dieser Gegenstände wurde vor dem Beginne des Baues nach den Angaben der Wirth-
schaftsämter von den anliegenden Dominien auf beiläufig 1100000 Ztr. angeschlagen.
Die Transporte werden durchgängig mit Pferden eingeleitet.

(Ende des ersten Bandes.)


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[663/0695] Beschreibung der Eisenbahn zwischen Prag und Pilsen. herumgeführt. Zur Vermeidung des Widerstandes, den die auf den Achsen festen Räder der englischen Wägen durch Anreibung an die Bahn erleiden würden, hat man an den Wägen die §. 587 beschriebene Vorrichtung angewendet, welche sich auch durch den Trans- port der Baumaterialien auf den fertig gewordenen Bahnstrecken bisher bewährt hat. Der Lokalumstand, dass die Anhöhe, auf welcher die Bahn von Lana bis Prag geführt wurde, durchaus ein Sandsteinlager zur Unterlage hat, wovon an mehreren Stellen vorzüglich bei Dogges und Zehrowitz die brauchbarsten Bau- und Quadersteine gebrochen werden, gab die Veranlassung, dass man die Eisenschienen, welche nach dem frühern Antrage von Schmiedeisen auf Holz gelegt werden sollten, in einer angemessenen Stärke von Roheisen giessen, und sie durchaus auf eine ununterbrochene Reihe von Quadersteinen legen liess. Diese Schienen sind, um in jeder krummen Linie brauchbar zu seyn, nur 3 Fuss lang, 1¾ Zoll breit und 1 Zoll stark, 17 bis 18 N1ed. Oester. ℔ schwer und mit 2 seitwärts angegos- senen in ihrer Mitte gelochten Lappen zu ihrer Befestigung auf den Steinunterlagen ver- sehen. Die bereits hergestellten 8 Meilen haben nach dem im Drucke erschienenen „drit- ten Jahresbericht der Direktion der k. k. priv. prager Eisenbahngesellschaft“ sammt allen Vorauslagen eine Ausgabe von 255130 fl. Conventions-Münze verursacht und erfordern zu ihrer gänzlichen Beendigung, Anschaffung der Bahnwägen, Herstellung der nöthigen Gebäude, und Bestreitung anderer noch zu leistenden Beträge eine Summe von beiläufig 38000 fl., wornach die nächst Prag liegenden 8 Meilen ein Anlagskapital von beiläufig 300000 fl. C. M. erheischen würden. Das Unternehmen gründet sich hauptsächlich auf die Verführung des Brenn- und Bauholzes, der Steinkohlen und einiger landwirtschaftlichen und Kunsterzeugnisse, als: Getraide, Raps, Kleesamen, Wolle, Pottasche u. s. w., dann Mühl- Quader- Bausteine und Ziegel, Gyps, Guss- und Schmiedeisenwaaren u. dgl. m. Der jährliche Transport dieser Gegenstände wurde vor dem Beginne des Baues nach den Angaben der Wirth- schaftsämter von den anliegenden Dominien auf beiläufig 1100000 Ztr. angeschlagen. Die Transporte werden durchgängig mit Pferden eingeleitet. (Ende des ersten Bandes.)

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Zitationshilfe: Gerstner, Franz Joseph von: Handbuch der Mechanik. Bd. 1: Mechanik fester Körper. Prag, 1831, S. 663. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gerstner_mechanik01_1831/695>, abgerufen am 23.11.2024.