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Gerstner, Franz Joseph von: Handbuch der Mechanik. Bd. 2: Mechanik flüssiger Körper. Prag, 1832.

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Wasserleitungen in England.
welche, wie Fig. 2, zeigt mit 17 Oeffnungen zur Ausströmung des Wassers versehen ist.Fig.
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8.
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In eine jede dieser Oeffnungen ist ein Guss- oder Ausflussrohr angeschraubt, welches
Fig. 3 bis 6 dargestellt ist. Die gusseiserne Röhre C D (tuyau du trop-plein) ist
mit einer kupfernen Einflussöffnung versehen, und mit einem eisernen Gitter bedeckt,
damit durch dieselbe nur das überflüssige Wasser in den gewölbten Kanal ablaufen
und keine andern Körper zufällig hineinkommen können. Der Durchschnitt Fig. 7
zeigt den gewölbten unterirdischen Kanal sammt der gusseisernen Wasserleitungsröhre
und Fig. 8 denselben Kanal an einem Orte, wo das Gewölbe zum Hinabsteigen mit
einer Oeffnung, die durch ein gusseisernes Gitter geschlossen wird, versehen ist. Der
Hahn A, womit die Zuleitungsröhre geschlossen werden kann, ist von derselben Kon-
strukzion, welche wir Seite 239 beschrieben und Fig. 5 und 6, Tab. 49 dargestellt
haben. Der Springbrunnen liefert beiläufig 85 Wasserzoll. Die Auslage für das Bassin
ohne die Zuleitungsröhren und Kanäle betrug 33164 Francs.

Fig. 9 und 10 enthalten die Ansicht und den Durchschnitt einer Fontaine desFig.
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place royale, wo im Ganzen 4 solche Fontainen aufgestellt sind. Die gusseiserne Haupt-
zuleitungsröhre hat abermals einen Durchmesser von 0,25 metres im Lichten, theilt
sich jedoch bei dem Eingange auf diesen Platz in mehrere Arme, die zu den 4 Fon-
tainen
führen. Da die Hähne bei einer Zuleitungsröhre unterhalb der Fontaine nur
0,103 metre Bohröffnung haben, so sind bloss gewöhnliche Kegelhähne A daselbst ange-
bracht, mittelst welcher nun der Zufluss zu jeder Fontaine regulirt werden kann. Durch
den Hahn B kann das Wasser der vertikalen Steigröhre abgelassen werden, durch die
Röhre C D wird das überflüssige Wasser aus der Fontaine in den nächsten Behälter
zurückgeführt; diese Ableitungs- und die Zuleitungsröhren sind hier in der Erde bloss
eingegraben. Ein jeder von den 4 Springbrunnen liefert 6 bis 7 Wasserzoll. Die Aus-
lage für diese 4 Springbrunnen betrug 68000 Francs.

§. 187.

Die Wasserleitungen (Waterworks) in England gehören unter die grössten
Unternehmungen, die daselbst von Privatgesellschaften ausgeführt wurden. In jeder
grössern Stadt wird dermalen der Wasserbedarf für den häuslichen Gebrauch, so wie
für technische Unternehmungen von solchen Leitungen bezogen, die durch Akzienge-
sellschaften ausgeführt wurden. Bei denselben hat die Regierung bloss in den bezüg-
lich ihrer Ausführung erlassenen Parlamentsakten durch weise Verfügungen das Inte-
resse der Unternehmer und des Publikums zweckmässig zu vereinigen gewusst. Das
Studium dieser Parlamentsakten ist daher für jeden, welcher einen Entwurf für eine
solche Unternehmung zu machen hat, von grösster Wichtigkeit; es würde jedoch
den Raum unserer Blätter und den nächsten Zweck dieses Werkes überschreiten, wenn
wir uns mit dem Detail dieses übrigens sehr wichtigen Gegenstandes zu lange be-
schäftigen wollten. Indem wir daher unsere Leser, welche eine nähere Kenntniss hiervon
zu besitzen wünschen, auf die englischen, hierüber durch den Druck bekannt gemachten
Untersuchungen, Berichte und Parlamentsakten verweisen, liefern wir zugleich nach-
stehende gedrängte technische Uibersicht der englischen Wasserleitungen.

Wasserleitungen in England.
welche, wie Fig. 2, zeigt mit 17 Oeffnungen zur Ausströmung des Wassers versehen ist.Fig.
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8.
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In eine jede dieser Oeffnungen ist ein Guss- oder Ausflussrohr angeschraubt, welches
Fig. 3 bis 6 dargestellt ist. Die gusseiserne Röhre C D (tuyau du trop-plein) ist
mit einer kupfernen Einflussöffnung versehen, und mit einem eisernen Gitter bedeckt,
damit durch dieselbe nur das überflüssige Wasser in den gewölbten Kanal ablaufen
und keine andern Körper zufällig hineinkommen können. Der Durchschnitt Fig. 7
zeigt den gewölbten unterirdischen Kanal sammt der gusseisernen Wasserleitungsröhre
und Fig. 8 denselben Kanal an einem Orte, wo das Gewölbe zum Hinabsteigen mit
einer Oeffnung, die durch ein gusseisernes Gitter geschlossen wird, versehen ist. Der
Hahn A, womit die Zuleitungsröhre geschlossen werden kann, ist von derselben Kon-
strukzion, welche wir Seite 239 beschrieben und Fig. 5 und 6, Tab. 49 dargestellt
haben. Der Springbrunnen liefert beiläufig 85 Wasserzoll. Die Auslage für das Bassin
ohne die Zuleitungsröhren und Kanäle betrug 33164 Francs.

Fig. 9 und 10 enthalten die Ansicht und den Durchschnitt einer Fontaine desFig.
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place royale, wo im Ganzen 4 solche Fontainen aufgestellt sind. Die gusseiserne Haupt-
zuleitungsröhre hat abermals einen Durchmesser von 0,25 metres im Lichten, theilt
sich jedoch bei dem Eingange auf diesen Platz in mehrere Arme, die zu den 4 Fon-
tainen
führen. Da die Hähne bei einer Zuleitungsröhre unterhalb der Fontaine nur
0,103 metre Bohröffnung haben, so sind bloss gewöhnliche Kegelhähne A daselbst ange-
bracht, mittelst welcher nun der Zufluss zu jeder Fontaine regulirt werden kann. Durch
den Hahn B kann das Wasser der vertikalen Steigröhre abgelassen werden, durch die
Röhre C D wird das überflüssige Wasser aus der Fontaine in den nächsten Behälter
zurückgeführt; diese Ableitungs- und die Zuleitungsröhren sind hier in der Erde bloss
eingegraben. Ein jeder von den 4 Springbrunnen liefert 6 bis 7 Wasserzoll. Die Aus-
lage für diese 4 Springbrunnen betrug 68000 Francs.

§. 187.

Die Wasserleitungen (Waterworks) in England gehören unter die grössten
Unternehmungen, die daselbst von Privatgesellschaften ausgeführt wurden. In jeder
grössern Stadt wird dermalen der Wasserbedarf für den häuslichen Gebrauch, so wie
für technische Unternehmungen von solchen Leitungen bezogen, die durch Akzienge-
sellschaften ausgeführt wurden. Bei denselben hat die Regierung bloss in den bezüg-
lich ihrer Ausführung erlassenen Parlamentsakten durch weise Verfügungen das Inte-
resse der Unternehmer und des Publikums zweckmässig zu vereinigen gewusst. Das
Studium dieser Parlamentsakten ist daher für jeden, welcher einen Entwurf für eine
solche Unternehmung zu machen hat, von grösster Wichtigkeit; es würde jedoch
den Raum unserer Blätter und den nächsten Zweck dieses Werkes überschreiten, wenn
wir uns mit dem Detail dieses übrigens sehr wichtigen Gegenstandes zu lange be-
schäftigen wollten. Indem wir daher unsere Leser, welche eine nähere Kenntniss hiervon
zu besitzen wünschen, auf die englischen, hierüber durch den Druck bekannt gemachten
Untersuchungen, Berichte und Parlamentsakten verweisen, liefern wir zugleich nach-
stehende gedrängte technische Uibersicht der englischen Wasserleitungen.

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[261/0279] Wasserleitungen in England. welche, wie Fig. 2, zeigt mit 17 Oeffnungen zur Ausströmung des Wassers versehen ist. In eine jede dieser Oeffnungen ist ein Guss- oder Ausflussrohr angeschraubt, welches Fig. 3 bis 6 dargestellt ist. Die gusseiserne Röhre C D (tuyau du trop-plein) ist mit einer kupfernen Einflussöffnung versehen, und mit einem eisernen Gitter bedeckt, damit durch dieselbe nur das überflüssige Wasser in den gewölbten Kanal ablaufen und keine andern Körper zufällig hineinkommen können. Der Durchschnitt Fig. 7 zeigt den gewölbten unterirdischen Kanal sammt der gusseisernen Wasserleitungsröhre und Fig. 8 denselben Kanal an einem Orte, wo das Gewölbe zum Hinabsteigen mit einer Oeffnung, die durch ein gusseisernes Gitter geschlossen wird, versehen ist. Der Hahn A, womit die Zuleitungsröhre geschlossen werden kann, ist von derselben Kon- strukzion, welche wir Seite 239 beschrieben und Fig. 5 und 6, Tab. 49 dargestellt haben. Der Springbrunnen liefert beiläufig 85 Wasserzoll. Die Auslage für das Bassin ohne die Zuleitungsröhren und Kanäle betrug 33164 Francs. Fig. 1 bis 8. Tab. 51. Fig. 9 und 10 enthalten die Ansicht und den Durchschnitt einer Fontaine des place royale, wo im Ganzen 4 solche Fontainen aufgestellt sind. Die gusseiserne Haupt- zuleitungsröhre hat abermals einen Durchmesser von 0,25 metres im Lichten, theilt sich jedoch bei dem Eingange auf diesen Platz in mehrere Arme, die zu den 4 Fon- tainen führen. Da die Hähne bei einer Zuleitungsröhre unterhalb der Fontaine nur 0,103 metre Bohröffnung haben, so sind bloss gewöhnliche Kegelhähne A daselbst ange- bracht, mittelst welcher nun der Zufluss zu jeder Fontaine regulirt werden kann. Durch den Hahn B kann das Wasser der vertikalen Steigröhre abgelassen werden, durch die Röhre C D wird das überflüssige Wasser aus der Fontaine in den nächsten Behälter zurückgeführt; diese Ableitungs- und die Zuleitungsröhren sind hier in der Erde bloss eingegraben. Ein jeder von den 4 Springbrunnen liefert 6 bis 7 Wasserzoll. Die Aus- lage für diese 4 Springbrunnen betrug 68000 Francs. Fig. 9 und 10. §. 187. Die Wasserleitungen (Waterworks) in England gehören unter die grössten Unternehmungen, die daselbst von Privatgesellschaften ausgeführt wurden. In jeder grössern Stadt wird dermalen der Wasserbedarf für den häuslichen Gebrauch, so wie für technische Unternehmungen von solchen Leitungen bezogen, die durch Akzienge- sellschaften ausgeführt wurden. Bei denselben hat die Regierung bloss in den bezüg- lich ihrer Ausführung erlassenen Parlamentsakten durch weise Verfügungen das Inte- resse der Unternehmer und des Publikums zweckmässig zu vereinigen gewusst. Das Studium dieser Parlamentsakten ist daher für jeden, welcher einen Entwurf für eine solche Unternehmung zu machen hat, von grösster Wichtigkeit; es würde jedoch den Raum unserer Blätter und den nächsten Zweck dieses Werkes überschreiten, wenn wir uns mit dem Detail dieses übrigens sehr wichtigen Gegenstandes zu lange be- schäftigen wollten. Indem wir daher unsere Leser, welche eine nähere Kenntniss hiervon zu besitzen wünschen, auf die englischen, hierüber durch den Druck bekannt gemachten Untersuchungen, Berichte und Parlamentsakten verweisen, liefern wir zugleich nach- stehende gedrängte technische Uibersicht der englischen Wasserleitungen.

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Zitationshilfe: Gerstner, Franz Joseph von: Handbuch der Mechanik. Bd. 2: Mechanik flüssiger Körper. Prag, 1832, S. 261. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gerstner_mechanik02_1832/279>, abgerufen am 04.12.2024.