Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Gerstner, Franz Joseph von: Handbuch der Mechanik. Bd. 2: Mechanik flüssiger Körper. Prag, 1832.

Bild:
<< vorherige Seite

Gewicht eiserner Röhren.
ist X''' : 60''' = D'' . H' : 6" . 40', woraus X''' = [Formel 1] folgt. Herr von Langsdorf bemerkt
jedoch, dass diese Röhren gewiss eine bei weitem grössere Festigkeit als nöthig war,
hatten. Wo es übrigens darauf ankommt, diese Röhren einem grössern Drucke auszu-
setzen, müssen sie vorerst geprüft werden *).

§. 23.

Ist die Stärke metallener Röhren aus den angeführten Rechnungen bekannt, so
lässt sich leicht das Gewicht derselben berechnen, und hiernach der Voranschlag für
den Materialbedarf verfertigen. Die gewöhnlichste Konstruktion gusseiserner Röh-
ren
ist Fig. 31 verzeichnet; dieselbe besteht nämlich aus einem Röhrenstücke von 4 bisFig.
4.
Tab.
42.

6 Fuss Länge und einem angegossenen sogenannten Stutzel von grösserem Durchmesser,
in welchen das nächste Röhrenstück eingeschoben, und durch Hanf mit heissem Pech
übergossen und in den übrigen Zwischenraum eingedrückt, verkeilt und wasserdicht ver-
bunden wird. Nennen wir den Durchmesser der Röhre im Lichten = d, ihre Stärke
= x und Länge = l, so wird das Gewicht der Röhre offenbar erhalten, wenn man von
der äusseren Kreisfläche 11/14 (d + 2 x)2 die innere Kreisfläche 11/14 . d2 abzieht, und diess
mit der Länge l und dem Gewichte eines Kubikzolles Eisen, wofür man gewöhnlich
1/4 N. Oe. Pfund annimmt, multiplizirt; demnach ist das Gewicht der Röhre
= [Formel 2] , wo sowohl x als d in Zollen zu substi-
tuiren sind.

Zur Berechnung des Gewichtes des Stutzels ist zu bemerken, dass man für die Ver-
stopfung mit Hanf gewöhnlich zu jeder Seite 3 Linien Raum lässt. Man findet daher
dieses Gewicht, indem man von der äusseren Kreisfläche des Stutzels oder
11/14 (d + 0,5 + 4 x)2 die innere Kreisfläche 11/14 (d + 0,5 + 2 x)2 abzieht, und den Rest mit
der Länge l' und dem Gewichte eines Kubikzolles Eisen multiplizirt; diess gibt
[Formel 3] (d + 0,5 + 3 x).

Beispiel. Nehmen wir die Länge der Röhre = 60 Zoll und jene des Stutzels
= 8 Zoll, dann den Durchmesser im Lichten d = 3 Zoll an, so beträgt für eine Stärke
von x = 4 Linien das Gewicht der Röhre und des Stutzels 52,38 + 9,43 = 61,81 Lb; für eine
Stärke von 5 Linien = 67,11 + 12,44 = 79,55 Lb; für eine Stärke von 6 Linien
84,50 + 15,71 = 98,21 Pfund u. s. w.

§. 24.

Wird ein fester Körper in eine Flüssigkeit eingetaucht, so ver-
liert er so viel von seinem Gewichte, als das von ihm verdrängte Vo-
lumen der Flüssigkeit wiegt
. Der Körper tritt nämlich in diesem Falle an die

*) Werden in den Röhren spezifisch schwerere Flüssigkeiten als Wasser fortgeführt, wie es z. B. bei
den Salzsoolen der Fall ist, so müssen die gefundenen Werthe aus den obigen, für den Druck des
Wassers abgeleiteten Formeln noch mit der spezifischen Schwere der Flüssigkeit multiplizirt
werden.

Gewicht eiserner Röhren.
ist X''' : 60‴ = D'' . H' : 6″ . 40′, woraus X''' = [Formel 1] folgt. Herr von Langsdorf bemerkt
jedoch, dass diese Röhren gewiss eine bei weitem grössere Festigkeit als nöthig war,
hatten. Wo es übrigens darauf ankommt, diese Röhren einem grössern Drucke auszu-
setzen, müssen sie vorerst geprüft werden *).

§. 23.

Ist die Stärke metallener Röhren aus den angeführten Rechnungen bekannt, so
lässt sich leicht das Gewicht derselben berechnen, und hiernach der Voranschlag für
den Materialbedarf verfertigen. Die gewöhnlichste Konstruktion gusseiserner Röh-
ren
ist Fig. 31 verzeichnet; dieselbe besteht nämlich aus einem Röhrenstücke von 4 bisFig.
4.
Tab.
42.

6 Fuss Länge und einem angegossenen sogenannten Stutzel von grösserem Durchmesser,
in welchen das nächste Röhrenstück eingeschoben, und durch Hanf mit heissem Pech
übergossen und in den übrigen Zwischenraum eingedrückt, verkeilt und wasserdicht ver-
bunden wird. Nennen wir den Durchmesser der Röhre im Lichten = d, ihre Stärke
= x und Länge = l, so wird das Gewicht der Röhre offenbar erhalten, wenn man von
der äusseren Kreisfläche 11/14 (d + 2 x)2 die innere Kreisfläche 11/14 . d2 abzieht, und diess
mit der Länge l und dem Gewichte eines Kubikzolles Eisen, wofür man gewöhnlich
¼ N. Oe. Pfund annimmt, multiplizirt; demnach ist das Gewicht der Röhre
= [Formel 2] , wo sowohl x als d in Zollen zu substi-
tuiren sind.

Zur Berechnung des Gewichtes des Stutzels ist zu bemerken, dass man für die Ver-
stopfung mit Hanf gewöhnlich zu jeder Seite 3 Linien Raum lässt. Man findet daher
dieses Gewicht, indem man von der äusseren Kreisfläche des Stutzels oder
11/14 (d + 0,5 + 4 x)2 die innere Kreisfläche 11/14 (d + 0,5 + 2 x)2 abzieht, und den Rest mit
der Länge l' und dem Gewichte eines Kubikzolles Eisen multiplizirt; diess gibt
[Formel 3] (d + 0,5 + 3 x).

Beispiel. Nehmen wir die Länge der Röhre = 60 Zoll und jene des Stutzels
= 8 Zoll, dann den Durchmesser im Lichten d = 3 Zoll an, so beträgt für eine Stärke
von x = 4 Linien das Gewicht der Röhre und des Stutzels 52,38 + 9,43 = 61,81 ℔; für eine
Stärke von 5 Linien = 67,11 + 12,44 = 79,55 ℔; für eine Stärke von 6 Linien
84,50 + 15,71 = 98,21 Pfund u. s. w.

§. 24.

Wird ein fester Körper in eine Flüssigkeit eingetaucht, so ver-
liert er so viel von seinem Gewichte, als das von ihm verdrängte Vo-
lumen der Flüssigkeit wiegt
. Der Körper tritt nämlich in diesem Falle an die

*) Werden in den Röhren spezifisch schwerere Flüssigkeiten als Wasser fortgeführt, wie es z. B. bei
den Salzsoolen der Fall ist, so müssen die gefundenen Werthe aus den obigen, für den Druck des
Wassers abgeleiteten Formeln noch mit der spezifischen Schwere der Flüssigkeit multiplizirt
werden.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0041" n="23"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#i">Gewicht eiserner Röhren.</hi></fw><lb/>
ist X''' : 60&#x2034; = D'' . H' : 6&#x2033; . 40&#x2032;, woraus X''' = <formula/> folgt. Herr von <hi rendition="#i">Langsdorf</hi> bemerkt<lb/>
jedoch, dass diese Röhren gewiss eine bei weitem grössere Festigkeit als nöthig war,<lb/>
hatten. Wo es übrigens darauf ankommt, diese Röhren einem grössern Drucke auszu-<lb/>
setzen, müssen sie vorerst geprüft werden <note place="foot" n="*)">Werden in den Röhren spezifisch schwerere Flüssigkeiten als Wasser fortgeführt, wie es z. B. bei<lb/>
den Salzsoolen der Fall ist, so müssen die gefundenen Werthe aus den obigen, für den Druck des<lb/>
Wassers abgeleiteten Formeln noch mit der spezifischen Schwere der Flüssigkeit multiplizirt<lb/>
werden.</note>.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 23.</head><lb/>
            <p>Ist die Stärke metallener Röhren aus den angeführten Rechnungen bekannt, so<lb/>
lässt sich leicht das Gewicht derselben berechnen, und hiernach der Voranschlag für<lb/>
den Materialbedarf verfertigen. Die gewöhnlichste Konstruktion <hi rendition="#g">gusseiserner Röh-<lb/>
ren</hi> ist Fig. 31 verzeichnet; dieselbe besteht nämlich aus einem Röhrenstücke von 4 bis<note place="right">Fig.<lb/>
4.<lb/>
Tab.<lb/>
42.</note><lb/>
6 Fuss Länge und einem angegossenen sogenannten Stutzel von grösserem Durchmesser,<lb/>
in welchen das nächste Röhrenstück eingeschoben, und durch Hanf mit heissem Pech<lb/>
übergossen und in den übrigen Zwischenraum eingedrückt, verkeilt und wasserdicht ver-<lb/>
bunden wird. Nennen wir den Durchmesser der Röhre im Lichten = d, ihre Stärke<lb/>
= x und Länge = l, so wird das Gewicht der Röhre offenbar erhalten, wenn man von<lb/>
der äusseren Kreisfläche 11/14 (d + 2 x)<hi rendition="#sup">2</hi> die innere Kreisfläche 11/14 . d<hi rendition="#sup">2</hi> abzieht, und diess<lb/>
mit der Länge l und dem Gewichte eines Kubikzolles Eisen, wofür man gewöhnlich<lb/>
¼ N. Oe. Pfund annimmt, multiplizirt; demnach ist das Gewicht der Röhre<lb/>
= <formula/>, wo sowohl x als d in Zollen zu substi-<lb/>
tuiren sind.</p><lb/>
            <p>Zur Berechnung des Gewichtes des Stutzels ist zu bemerken, dass man für die Ver-<lb/>
stopfung mit Hanf gewöhnlich zu jeder Seite 3 Linien Raum lässt. Man findet daher<lb/>
dieses Gewicht, indem man von der äusseren Kreisfläche des Stutzels oder<lb/>
11/14 (d + 0,<hi rendition="#sub">5</hi> + 4 x)<hi rendition="#sup">2</hi> die innere Kreisfläche 11/14 (d + 0,<hi rendition="#sub">5</hi> + 2 x)<hi rendition="#sup">2</hi> abzieht, und den Rest mit<lb/>
der Länge l' und dem Gewichte eines Kubikzolles Eisen multiplizirt; diess gibt<lb/><formula/> (d + 0,<hi rendition="#sub">5</hi> + 3 x).</p><lb/>
            <p><hi rendition="#g">Beispiel</hi>. Nehmen wir die Länge der Röhre = 60 Zoll und jene des Stutzels<lb/>
= 8 Zoll, dann den Durchmesser im Lichten d = 3 Zoll an, so beträgt für eine Stärke<lb/>
von x = 4 Linien das Gewicht der Röhre und des Stutzels 52,<hi rendition="#sub">38</hi> + 9,<hi rendition="#sub">43</hi> = 61,<hi rendition="#sub">81</hi> &#x2114;; für eine<lb/>
Stärke von 5 Linien = 67,<hi rendition="#sub">11</hi> + 12,<hi rendition="#sub">44</hi> = 79,<hi rendition="#sub">55</hi> &#x2114;; für eine Stärke von 6 Linien<lb/>
84,<hi rendition="#sub">50</hi> + 15,<hi rendition="#sub">71</hi> = 98,<hi rendition="#sub">21</hi> Pfund u. s. w.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 24.</head><lb/>
            <p><hi rendition="#g">Wird ein fester Körper in eine Flüssigkeit eingetaucht, so ver-<lb/>
liert er so viel von seinem Gewichte, als das von ihm verdrängte Vo-<lb/>
lumen der Flüssigkeit wiegt</hi>. Der Körper tritt nämlich in diesem Falle an die<lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[23/0041] Gewicht eiserner Röhren. ist X''' : 60‴ = D'' . H' : 6″ . 40′, woraus X''' = [FORMEL] folgt. Herr von Langsdorf bemerkt jedoch, dass diese Röhren gewiss eine bei weitem grössere Festigkeit als nöthig war, hatten. Wo es übrigens darauf ankommt, diese Röhren einem grössern Drucke auszu- setzen, müssen sie vorerst geprüft werden *). §. 23. Ist die Stärke metallener Röhren aus den angeführten Rechnungen bekannt, so lässt sich leicht das Gewicht derselben berechnen, und hiernach der Voranschlag für den Materialbedarf verfertigen. Die gewöhnlichste Konstruktion gusseiserner Röh- ren ist Fig. 31 verzeichnet; dieselbe besteht nämlich aus einem Röhrenstücke von 4 bis 6 Fuss Länge und einem angegossenen sogenannten Stutzel von grösserem Durchmesser, in welchen das nächste Röhrenstück eingeschoben, und durch Hanf mit heissem Pech übergossen und in den übrigen Zwischenraum eingedrückt, verkeilt und wasserdicht ver- bunden wird. Nennen wir den Durchmesser der Röhre im Lichten = d, ihre Stärke = x und Länge = l, so wird das Gewicht der Röhre offenbar erhalten, wenn man von der äusseren Kreisfläche 11/14 (d + 2 x)2 die innere Kreisfläche 11/14 . d2 abzieht, und diess mit der Länge l und dem Gewichte eines Kubikzolles Eisen, wofür man gewöhnlich ¼ N. Oe. Pfund annimmt, multiplizirt; demnach ist das Gewicht der Röhre = [FORMEL], wo sowohl x als d in Zollen zu substi- tuiren sind. Fig. 4. Tab. 42. Zur Berechnung des Gewichtes des Stutzels ist zu bemerken, dass man für die Ver- stopfung mit Hanf gewöhnlich zu jeder Seite 3 Linien Raum lässt. Man findet daher dieses Gewicht, indem man von der äusseren Kreisfläche des Stutzels oder 11/14 (d + 0,5 + 4 x)2 die innere Kreisfläche 11/14 (d + 0,5 + 2 x)2 abzieht, und den Rest mit der Länge l' und dem Gewichte eines Kubikzolles Eisen multiplizirt; diess gibt [FORMEL] (d + 0,5 + 3 x). Beispiel. Nehmen wir die Länge der Röhre = 60 Zoll und jene des Stutzels = 8 Zoll, dann den Durchmesser im Lichten d = 3 Zoll an, so beträgt für eine Stärke von x = 4 Linien das Gewicht der Röhre und des Stutzels 52,38 + 9,43 = 61,81 ℔; für eine Stärke von 5 Linien = 67,11 + 12,44 = 79,55 ℔; für eine Stärke von 6 Linien 84,50 + 15,71 = 98,21 Pfund u. s. w. §. 24. Wird ein fester Körper in eine Flüssigkeit eingetaucht, so ver- liert er so viel von seinem Gewichte, als das von ihm verdrängte Vo- lumen der Flüssigkeit wiegt. Der Körper tritt nämlich in diesem Falle an die *) Werden in den Röhren spezifisch schwerere Flüssigkeiten als Wasser fortgeführt, wie es z. B. bei den Salzsoolen der Fall ist, so müssen die gefundenen Werthe aus den obigen, für den Druck des Wassers abgeleiteten Formeln noch mit der spezifischen Schwere der Flüssigkeit multiplizirt werden.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/gerstner_mechanik02_1832
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/gerstner_mechanik02_1832/41
Zitationshilfe: Gerstner, Franz Joseph von: Handbuch der Mechanik. Bd. 2: Mechanik flüssiger Körper. Prag, 1832, S. 23. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gerstner_mechanik02_1832/41>, abgerufen am 21.11.2024.