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Gerstner, Franz Joseph von: Handbuch der Mechanik. Bd. 3: Beschreibung und Berechnung grösserer Maschinenanlagen. Wien, 1834.

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Erfahrungen im Grossen.
im Durchschnitte = 121/2 Zentner. Nimmt man das Eindringen während der letzten Hitze
mit 2,5 Zoll an, so ist 400 -- 12,5 = [Formel 1] , woraus m = [Formel 2] folgt.

Herr Brix führt in demselben Werke an, dass bei dem Baue des neuen Packhofes
in Berlin die Last auf jedem einzelnen Grundpfahle im Durchschnitte 375 Zentner betrage.
Die Pfähle wurden mit einem 15 Zentner schweren Rammklotz bei 5 Fuss Fallhöhe so
lange eingerammt, bis sie 21/2 Zoll bei der letzten Hitze von 25 Schlägen eindrangen; das
Gewicht jedes Pfahles ist mit 13 Zentnern anzunehmen. Diese Werthe geben
375 -- 13 = [Formel 3] , woraus m = [Formel 4] folgt.

Manger führt in seinen Beiträgen zur praktischen Baukunst, Seite 231 an, dass man
zu Potsdam Grundpfähle mit einem 9 bis 10 Zentner schweren Rammklotz so fest einschlug,
dass sie bei der letzten Hitze von 20 Schlägen noch 4 bis 5 Zoll eindrangen, ein jeder
dieser Pfähle hatte seit 20 Jahren eine Last von 260 bis 270 Zentner getragen, ohne dass
man den geringsten Fehler am Baue bemerkte.

Nimmt man hier im Mittel 41/2 Zoll Eindringen auf 20 Schläge, das Gewicht des
Rammklotzes mit 950 Lb, die Fallhöhe mit 5 Fuss, endlich die Last für einen Pfahl mit
265 Zentner an, so haben wir 26500 = [Formel 5] , woraus m beinahe = [Formel 6] folgt.

Die Pfeiler der neuen steinernen Brücke in Tours, welche Bögen von 75 Fuss Oeff-
nung und 50 Fuss Höhe vom Ursprung des Bogens trugen, und den 28. August 1777 plötz-
lich um 4 Fuss 0 Zoll 8 Linien gesunken sind, standen auf 65 eichenen Piloten, wovon
jede 7 Fuss 6 Zoll lang und dem Mittel nach 9 Zoll stark war. Sie waren 3 Fuss 10 Zoll
nach einer Richtung und 3 Fuss 9 Zoll nach der andern Richtung von einander entfernt,
alles von einer Mitte zur andern gerechnet; ihre Spitze war beiläufig 6 Zoll in den här-
testen Tufstein eingedrungen; ihr Kopf war frei, ohne vom Terain unterstützt zu wer-
den, welches wahrscheinlich durch die ganze Höhe der Senkung der Fall war. Perronet
hat gefunden, theils durch Sonden, theils aus den Stücken Holz, welche in die Höhe
kamen, dass alle diese Piloten gebrochen, und von der zu grossen Last nieder gelegt
waren; und diess in dem Augenblicke, wo man das Mauerwerk ober diesen Bogen zu
Ende bringen wollte. Nach der Rechnung war die Last 10,006900 Pfund, folglich jede
Pilote im Augenblicke des Bruches mit 153950 Pfund beschwert; alles im französischen
Maasse und Gewicht.

Da die Pfähle in diesem Falle abgebrochen wurden, so können wir in Ermangelung ande-
rer Daten ihr Tragungsvermögen nach jener Gleichung berechnen, welche mit Rücksicht auf
die Biegung der Hölzer im I. Bande, Seite 347, neue Auflage, gefunden wurde. Beträgt näm-
lich die Biegung nur den 288ten Theil der Länge, so ist nach unsern dort angeführten Versu-
chen die Tragungskraft für prismatische Eichenstäbe [Formel 7] und für cylind-
rische Stäbe nach Seite 317 ist G = [Formel 8] . In unserm Falle ist D = 9 pariser
Zoll = 9 . 1,0276 = 9,248 N. Oe. Zoll und L = 7 Fuss par. = 86,318 N. Oe. Zoll, demnach
ist G = [Formel 9] = 25466 N. Oe. Pfund = 25466 . 0,8741 = 22260 par. Pfund.

Erfahrungen im Grossen.
im Durchschnitte = 12½ Zentner. Nimmt man das Eindringen während der letzten Hitze
mit 2,5 Zoll an, so ist 400 — 12,5 = [Formel 1] , woraus μ = [Formel 2] folgt.

Herr Brix führt in demselben Werke an, dass bei dem Baue des neuen Packhofes
in Berlin die Last auf jedem einzelnen Grundpfahle im Durchschnitte 375 Zentner betrage.
Die Pfähle wurden mit einem 15 Zentner schweren Rammklotz bei 5 Fuss Fallhöhe so
lange eingerammt, bis sie 2½ Zoll bei der letzten Hitze von 25 Schlägen eindrangen; das
Gewicht jedes Pfahles ist mit 13 Zentnern anzunehmen. Diese Werthe geben
375 — 13 = [Formel 3] , woraus μ = [Formel 4] folgt.

Manger führt in seinen Beiträgen zur praktischen Baukunst, Seite 231 an, dass man
zu Potsdam Grundpfähle mit einem 9 bis 10 Zentner schweren Rammklotz so fest einschlug,
dass sie bei der letzten Hitze von 20 Schlägen noch 4 bis 5 Zoll eindrangen, ein jeder
dieser Pfähle hatte seit 20 Jahren eine Last von 260 bis 270 Zentner getragen, ohne dass
man den geringsten Fehler am Baue bemerkte.

Nimmt man hier im Mittel 4½ Zoll Eindringen auf 20 Schläge, das Gewicht des
Rammklotzes mit 950 ℔, die Fallhöhe mit 5 Fuss, endlich die Last für einen Pfahl mit
265 Zentner an, so haben wir 26500 = [Formel 5] , woraus μ beinahe = [Formel 6] folgt.

Die Pfeiler der neuen steinernen Brücke in Tours, welche Bögen von 75 Fuss Oeff-
nung und 50 Fuss Höhe vom Ursprung des Bogens trugen, und den 28. August 1777 plötz-
lich um 4 Fuss 0 Zoll 8 Linien gesunken sind, standen auf 65 eichenen Piloten, wovon
jede 7 Fuss 6 Zoll lang und dem Mittel nach 9 Zoll stark war. Sie waren 3 Fuss 10 Zoll
nach einer Richtung und 3 Fuss 9 Zoll nach der andern Richtung von einander entfernt,
alles von einer Mitte zur andern gerechnet; ihre Spitze war beiläufig 6 Zoll in den här-
testen Tufstein eingedrungen; ihr Kopf war frei, ohne vom Terain unterstützt zu wer-
den, welches wahrscheinlich durch die ganze Höhe der Senkung der Fall war. Perronet
hat gefunden, theils durch Sonden, theils aus den Stücken Holz, welche in die Höhe
kamen, dass alle diese Piloten gebrochen, und von der zu grossen Last nieder gelegt
waren; und diess in dem Augenblicke, wo man das Mauerwerk ober diesen Bogen zu
Ende bringen wollte. Nach der Rechnung war die Last 10,006900 Pfund, folglich jede
Pilote im Augenblicke des Bruches mit 153950 Pfund beschwert; alles im französischen
Maasse und Gewicht.

Da die Pfähle in diesem Falle abgebrochen wurden, so können wir in Ermangelung ande-
rer Daten ihr Tragungsvermögen nach jener Gleichung berechnen, welche mit Rücksicht auf
die Biegung der Hölzer im I. Bande, Seite 347, neue Auflage, gefunden wurde. Beträgt näm-
lich die Biegung nur den 288ten Theil der Länge, so ist nach unsern dort angeführten Versu-
chen die Tragungskraft für prismatische Eichenstäbe [Formel 7] und für cylind-
rische Stäbe nach Seite 317 ist G = [Formel 8] . In unserm Falle ist D = 9 pariser
Zoll = 9 . 1,0276 = 9,248 N. Oe. Zoll und L = 7 Fuss par. = 86,318 N. Oe. Zoll, demnach
ist G = [Formel 9] = 25466 N. Oe. Pfund = 25466 . 0,8741 = 22260 par. Pfund.

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[166/0202] Erfahrungen im Grossen. im Durchschnitte = 12½ Zentner. Nimmt man das Eindringen während der letzten Hitze mit 2,5 Zoll an, so ist 400 — 12,5 = [FORMEL], woraus μ = [FORMEL] folgt. Herr Brix führt in demselben Werke an, dass bei dem Baue des neuen Packhofes in Berlin die Last auf jedem einzelnen Grundpfahle im Durchschnitte 375 Zentner betrage. Die Pfähle wurden mit einem 15 Zentner schweren Rammklotz bei 5 Fuss Fallhöhe so lange eingerammt, bis sie 2½ Zoll bei der letzten Hitze von 25 Schlägen eindrangen; das Gewicht jedes Pfahles ist mit 13 Zentnern anzunehmen. Diese Werthe geben 375 — 13 = [FORMEL], woraus μ = [FORMEL] folgt. Manger führt in seinen Beiträgen zur praktischen Baukunst, Seite 231 an, dass man zu Potsdam Grundpfähle mit einem 9 bis 10 Zentner schweren Rammklotz so fest einschlug, dass sie bei der letzten Hitze von 20 Schlägen noch 4 bis 5 Zoll eindrangen, ein jeder dieser Pfähle hatte seit 20 Jahren eine Last von 260 bis 270 Zentner getragen, ohne dass man den geringsten Fehler am Baue bemerkte. Nimmt man hier im Mittel 4½ Zoll Eindringen auf 20 Schläge, das Gewicht des Rammklotzes mit 950 ℔, die Fallhöhe mit 5 Fuss, endlich die Last für einen Pfahl mit 265 Zentner an, so haben wir 26500 = [FORMEL], woraus μ beinahe = [FORMEL] folgt. Die Pfeiler der neuen steinernen Brücke in Tours, welche Bögen von 75 Fuss Oeff- nung und 50 Fuss Höhe vom Ursprung des Bogens trugen, und den 28. August 1777 plötz- lich um 4 Fuss 0 Zoll 8 Linien gesunken sind, standen auf 65 eichenen Piloten, wovon jede 7 Fuss 6 Zoll lang und dem Mittel nach 9 Zoll stark war. Sie waren 3 Fuss 10 Zoll nach einer Richtung und 3 Fuss 9 Zoll nach der andern Richtung von einander entfernt, alles von einer Mitte zur andern gerechnet; ihre Spitze war beiläufig 6 Zoll in den här- testen Tufstein eingedrungen; ihr Kopf war frei, ohne vom Terain unterstützt zu wer- den, welches wahrscheinlich durch die ganze Höhe der Senkung der Fall war. Perronet hat gefunden, theils durch Sonden, theils aus den Stücken Holz, welche in die Höhe kamen, dass alle diese Piloten gebrochen, und von der zu grossen Last nieder gelegt waren; und diess in dem Augenblicke, wo man das Mauerwerk ober diesen Bogen zu Ende bringen wollte. Nach der Rechnung war die Last 10,006900 Pfund, folglich jede Pilote im Augenblicke des Bruches mit 153950 Pfund beschwert; alles im französischen Maasse und Gewicht. Da die Pfähle in diesem Falle abgebrochen wurden, so können wir in Ermangelung ande- rer Daten ihr Tragungsvermögen nach jener Gleichung berechnen, welche mit Rücksicht auf die Biegung der Hölzer im I. Bande, Seite 347, neue Auflage, gefunden wurde. Beträgt näm- lich die Biegung nur den 288ten Theil der Länge, so ist nach unsern dort angeführten Versu- chen die Tragungskraft für prismatische Eichenstäbe [FORMEL] und für cylind- rische Stäbe nach Seite 317 ist G = [FORMEL]. In unserm Falle ist D = 9 pariser Zoll = 9 . 1,0276 = 9,248 N. Oe. Zoll und L = 7 Fuss par. = 86,318 N. Oe. Zoll, demnach ist G = [FORMEL] = 25466 N. Oe. Pfund = 25466 . 0,8741 = 22260 par. Pfund.

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Zitationshilfe: Gerstner, Franz Joseph von: Handbuch der Mechanik. Bd. 3: Beschreibung und Berechnung grösserer Maschinenanlagen. Wien, 1834, S. 166. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gerstner_mechanik03_1834/202>, abgerufen am 21.11.2024.