Der Gebrauch dieser Tabelle leuchtet von selbst ein. Wollte man z. B. auf einem Fundament der ersten Art eine Mauer von 17,5 Fuss errichten, so braucht man bei un- veränderten Dimensionen der Pfähle und Balken bloss die Pfahlweiten in dem Verhältniss 1 :
[Formel 1]
= 1 : 1,4 zu vergrössern, oder statt 25 Zoll mit 35 Zoll anzunehmen, weil dann die Quarres oder Felder zwischen den Rostbalken doppelt so gross werden. Uebrigens muss nicht bloss die Last, welche ein Pfahlwerk tragen soll, sondern auch die Beschaffenheit des Grundes entscheiden, welche Art Fundamente man aus der Tabelle anzunehmen habe. So würde man in einem weichen oder schlechten Grunde 11 Fuss lange und 9 Zoll starke Pfähle mit einem 550 pfündigen Rammblock nicht zum Stehen bringen, oder nicht so ein- zutreiben vermögen, dass sie bei 25 Setzschlägen keinen 1/4 Zoll mehr weichen. Man müsste also entweder stärkere Pfähle oder leichtere Rammblöcke wählen.
Wir wollen noch die Angaben der vorigen Tabelle mit unserer Berechnung verglei- chen, und den Koeffizienten m in jedem Falle bestimmen. Nimmt man das Eindringen während der letzten Hitze von 25 Schlägen mit 1/4 Zoll und die Hubshöhe des Rammklo- tzes, wie angeführt, mit 6 Fuss an, so ist
im 1ten Falle 4 . 4000 = m . 550 . 6 . 4 . 12 . 25, woraus m =
[Formel 2]
Der Gebrauch dieser Tabelle leuchtet von selbst ein. Wollte man z. B. auf einem Fundament der ersten Art eine Mauer von 17,5 Fuss errichten, so braucht man bei un- veränderten Dimensionen der Pfähle und Balken bloss die Pfahlweiten in dem Verhältniss 1 :
[Formel 1]
= 1 : 1,4 zu vergrössern, oder statt 25 Zoll mit 35 Zoll anzunehmen, weil dann die Quarrés oder Felder zwischen den Rostbalken doppelt so gross werden. Uebrigens muss nicht bloss die Last, welche ein Pfahlwerk tragen soll, sondern auch die Beschaffenheit des Grundes entscheiden, welche Art Fundamente man aus der Tabelle anzunehmen habe. So würde man in einem weichen oder schlechten Grunde 11 Fuss lange und 9 Zoll starke Pfähle mit einem 550 pfündigen Rammblock nicht zum Stehen bringen, oder nicht so ein- zutreiben vermögen, dass sie bei 25 Setzschlägen keinen ¼ Zoll mehr weichen. Man müsste also entweder stärkere Pfähle oder leichtere Rammblöcke wählen.
Wir wollen noch die Angaben der vorigen Tabelle mit unserer Berechnung verglei- chen, und den Koeffizienten μ in jedem Falle bestimmen. Nimmt man das Eindringen während der letzten Hitze von 25 Schlägen mit ¼ Zoll und die Hubshöhe des Rammklo- tzes, wie angeführt, mit 6 Fuss an, so ist
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Dimensionen für Pilotirungen.
Der Gebrauch dieser Tabelle leuchtet von selbst ein. Wollte man z. B. auf einem
Fundament der ersten Art eine Mauer von 17,5 Fuss errichten, so braucht man bei un-
veränderten Dimensionen der Pfähle und Balken bloss die Pfahlweiten in dem Verhältniss
1 : [FORMEL] = 1 : 1,4 zu vergrössern, oder statt 25 Zoll mit 35 Zoll anzunehmen, weil dann die
Quarrés oder Felder zwischen den Rostbalken doppelt so gross werden. Uebrigens muss
nicht bloss die Last, welche ein Pfahlwerk tragen soll, sondern auch die Beschaffenheit
des Grundes entscheiden, welche Art Fundamente man aus der Tabelle anzunehmen habe.
So würde man in einem weichen oder schlechten Grunde 11 Fuss lange und 9 Zoll starke
Pfähle mit einem 550 pfündigen Rammblock nicht zum Stehen bringen, oder nicht so ein-
zutreiben vermögen, dass sie bei 25 Setzschlägen keinen ¼ Zoll mehr weichen. Man müsste
also entweder stärkere Pfähle oder leichtere Rammblöcke wählen.
Wir wollen noch die Angaben der vorigen Tabelle mit unserer Berechnung verglei-
chen, und den Koeffizienten μ in jedem Falle bestimmen. Nimmt man das Eindringen
während der letzten Hitze von 25 Schlägen mit ¼ Zoll und die Hubshöhe des Rammklo-
tzes, wie angeführt, mit 6 Fuss an, so ist
im 1ten Falle 4 . 4000 = μ . 550 . 6 . 4 . 12 . 25, woraus μ = [FORMEL]
„ 2ten „ 7 . 4000 = μ . 850 . 6 . 4 . 12 . 25, woraus μ = [FORMEL]
„ 3ten „ 11 . 4000 = μ 1300 . 6 . 4 . 12 . 25, woraus μ = [FORMEL]
„ 4ten „ 16 . 4000 = μ . 1900 . 6 . 4 . 12 . 25, woraus μ = [FORMEL].
Gerstner’s Mechanik. Band III. 22
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Gerstner, Franz Joseph von: Handbuch der Mechanik. Bd. 3: Beschreibung und Berechnung grösserer Maschinenanlagen. Wien, 1834, S. 169. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gerstner_mechanik03_1834/205>, abgerufen am 24.11.2024.
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