Nach dem Mariotti'schen Gesetze (II. Band, §. 64.) wird diese, auf solche Art in einen fortwährend kleinern Raum eingeengte Luft auch in demselben Masstabe einen im- mer grössern Druck auf das sie absperrende Wasser ausüben. Man sieht zugleich, dass, wenn die Verminderung des Durchmessers und die Anzahl der Windungen hinreichend ist, man mit dieser Maschine das Wasser auf eine bedeutende Höhe zu heben vermag. Da also die Wirkung der Maschine auf dem abwechselnden Schöpfen der Luft und des Wassers, und dem Komprimiren der Luft besteht, so folgt von selbst, dass derselbe Zweck auch dadurch erreicht werden könne, wenn die mittlern Durchmesser der Windungen vom Horne an gegen das Steigrohr zu abnehmen, sämmtliche Röhren aber in ihrer innern Weite gleich bleiben. Auch bei einer solchen Spiralpumpe muss sich nämlich das Was-Fig. 10. Tab. 86. ser von Gewinde zu Gewinde auf die Höhen n, o, p ... k erhöhen, demnach die Luft im- mer mehr zusammengepresst werden, und endlich eine solche Spannung oder Elastizität erlangen, dass sie das Wasser durch die Steigröhre herauszupressen vermag. Auf diese Art gibt es also zwei Gattungen Spiralpumpen.
Bei der ersten Maschine, welche von Wirz in Zürich erbaut wurde, waren die Win- dungen schneckenförmig wie bei einer Uhrfeder in einer Vertikalebene; bei den spätern Maschinen wurden selbe aber wie Fig. 10, Tab. 85 neben einander fortlaufend gemacht.
§. 175.
Bei der Herstellung einer solchen Spiralpumpe hat man darauf zu sehen, dass dieFig. 10. bis 12. Tab. 85. Gewinde in einer unverrückten Lage gegen die Welle erhalten werden. Diess geschieht mittelst der Stützen, wie Fig. 10 zeigt, und den daran befestigten Ringen, welche die Schlangenröhre umschliessen. Ein jedes Gewinde wird durch wenigstens zwei solche Stützen getragen. Die Gewinde sollen übrigens entweder in ihrem mittlern Durchmesser oder in der lichten Weite der Röhre gleichförmig verjüngt seyn, weil nur dann eine gleichförmig zunehmende Kompression der Luft eintritt. Das Ende G B der letzten Win- dung ist, wie Fig. 10 bis 12 zeigt, luft- und wasserdicht an das Rohr B angeschlossen, welches im Durchschnitte wie Fig. 11 geformt ist. Am Ende dieses Rohres ist der eiserne Zapfen c p in die Wasserradswelle C festgemacht, am entgegengesetzten Ende aber an dem Rohre ein Ansatz q r vorhanden, welcher sich also gemeinschaftlich mit der Rad- welle C und allen Windungen herumdreht.
Dagegen muss der Theil d m f g i h k e, an dessen weiterer Verlängerung bei D das Steigrohr E F befestigt ist, während der Radumdrehung auf dem Querbalken H unver- rückt liegen bleiben, welches hier auf gleiche Art bewirkt wird, wie wir es schon Tab. 34 Fig. 3 bis 5 im I. Bande bei den eisernen Achsen und Hülsen der Stadtwägen erklärt haben. In unserm Falle wird nämlich über den Ansatz q r Hanf oder einige getheerte lederne Scheiben aufgelegt, sodann das Rohr m f g i h k angesteckt, und zuletzt die Platte m d e k mittelst mehrerer Schrauben gehörig angezogen. Bei der Umdrehung bleibt nun d m f g i h k e in unverrückter Lage, währen q r sich innerhalb dieses Rohrs herum- dreht, wobei also jederzeit eine Reibung eintritt. Derselbe Zweck kann auch durch eine Stopfbüchse erreicht werden.
Die Windungen oder Schlangen der Spiralpumpe werden gewöhnlich von Kupfer ver- fertigt, die Steigröhre ist von Eisen, oder auch von gebohrten hölzernen Röhren; der Querschnitt derselben soll nie kleiner als der Querschnitt der letzten Windungsröhre seyn.
Konstrukzion der Spiralpumpe.
Nach dem Mariotti’schen Gesetze (II. Band, §. 64.) wird diese, auf solche Art in einen fortwährend kleinern Raum eingeengte Luft auch in demselben Masstabe einen im- mer grössern Druck auf das sie absperrende Wasser ausüben. Man sieht zugleich, dass, wenn die Verminderung des Durchmessers und die Anzahl der Windungen hinreichend ist, man mit dieser Maschine das Wasser auf eine bedeutende Höhe zu heben vermag. Da also die Wirkung der Maschine auf dem abwechselnden Schöpfen der Luft und des Wassers, und dem Komprimiren der Luft besteht, so folgt von selbst, dass derselbe Zweck auch dadurch erreicht werden könne, wenn die mittlern Durchmesser der Windungen vom Horne an gegen das Steigrohr zu abnehmen, sämmtliche Röhren aber in ihrer innern Weite gleich bleiben. Auch bei einer solchen Spiralpumpe muss sich nämlich das Was-Fig. 10. Tab. 86. ser von Gewinde zu Gewinde auf die Höhen n, o, p … k erhöhen, demnach die Luft im- mer mehr zusammengepresst werden, und endlich eine solche Spannung oder Elastizität erlangen, dass sie das Wasser durch die Steigröhre herauszupressen vermag. Auf diese Art gibt es also zwei Gattungen Spiralpumpen.
Bei der ersten Maschine, welche von Wirz in Zürich erbaut wurde, waren die Win- dungen schneckenförmig wie bei einer Uhrfeder in einer Vertikalebene; bei den spätern Maschinen wurden selbe aber wie Fig. 10, Tab. 85 neben einander fortlaufend gemacht.
§. 175.
Bei der Herstellung einer solchen Spiralpumpe hat man darauf zu sehen, dass dieFig. 10. bis 12. Tab. 85. Gewinde in einer unverrückten Lage gegen die Welle erhalten werden. Diess geschieht mittelst der Stützen, wie Fig. 10 zeigt, und den daran befestigten Ringen, welche die Schlangenröhre umschliessen. Ein jedes Gewinde wird durch wenigstens zwei solche Stützen getragen. Die Gewinde sollen übrigens entweder in ihrem mittlern Durchmesser oder in der lichten Weite der Röhre gleichförmig verjüngt seyn, weil nur dann eine gleichförmig zunehmende Kompression der Luft eintritt. Das Ende G B der letzten Win- dung ist, wie Fig. 10 bis 12 zeigt, luft- und wasserdicht an das Rohr B angeschlossen, welches im Durchschnitte wie Fig. 11 geformt ist. Am Ende dieses Rohres ist der eiserne Zapfen c p in die Wasserradswelle C festgemacht, am entgegengesetzten Ende aber an dem Rohre ein Ansatz q r vorhanden, welcher sich also gemeinschaftlich mit der Rad- welle C und allen Windungen herumdreht.
Dagegen muss der Theil d m f g i h k e, an dessen weiterer Verlängerung bei D das Steigrohr E F befestigt ist, während der Radumdrehung auf dem Querbalken H unver- rückt liegen bleiben, welches hier auf gleiche Art bewirkt wird, wie wir es schon Tab. 34 Fig. 3 bis 5 im I. Bande bei den eisernen Achsen und Hülsen der Stadtwägen erklärt haben. In unserm Falle wird nämlich über den Ansatz q r Hanf oder einige getheerte lederne Scheiben aufgelegt, sodann das Rohr m f g i h k angesteckt, und zuletzt die Platte m d e k mittelst mehrerer Schrauben gehörig angezogen. Bei der Umdrehung bleibt nun d m f g i h k e in unverrückter Lage, währen q r sich innerhalb dieses Rohrs herum- dreht, wobei also jederzeit eine Reibung eintritt. Derselbe Zweck kann auch durch eine Stopfbüchse erreicht werden.
Die Windungen oder Schlangen der Spiralpumpe werden gewöhnlich von Kupfer ver- fertigt, die Steigröhre ist von Eisen, oder auch von gebohrten hölzernen Röhren; der Querschnitt derselben soll nie kleiner als der Querschnitt der letzten Windungsröhre seyn.
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Konstrukzion der Spiralpumpe.
Nach dem Mariotti’schen Gesetze (II. Band, §. 64.) wird diese, auf solche Art in
einen fortwährend kleinern Raum eingeengte Luft auch in demselben Masstabe einen im-
mer grössern Druck auf das sie absperrende Wasser ausüben. Man sieht zugleich, dass,
wenn die Verminderung des Durchmessers und die Anzahl der Windungen hinreichend ist,
man mit dieser Maschine das Wasser auf eine bedeutende Höhe zu heben vermag.
Da also die Wirkung der Maschine auf dem abwechselnden Schöpfen der Luft und des
Wassers, und dem Komprimiren der Luft besteht, so folgt von selbst, dass derselbe Zweck
auch dadurch erreicht werden könne, wenn die mittlern Durchmesser der Windungen
vom Horne an gegen das Steigrohr zu abnehmen, sämmtliche Röhren aber in ihrer innern
Weite gleich bleiben. Auch bei einer solchen Spiralpumpe muss sich nämlich das Was-
ser von Gewinde zu Gewinde auf die Höhen n, o, p … k erhöhen, demnach die Luft im-
mer mehr zusammengepresst werden, und endlich eine solche Spannung oder Elastizität
erlangen, dass sie das Wasser durch die Steigröhre herauszupressen vermag. Auf diese
Art gibt es also zwei Gattungen Spiralpumpen.
Fig.
10.
Tab.
86.
Bei der ersten Maschine, welche von Wirz in Zürich erbaut wurde, waren die Win-
dungen schneckenförmig wie bei einer Uhrfeder in einer Vertikalebene; bei den spätern
Maschinen wurden selbe aber wie Fig. 10, Tab. 85 neben einander fortlaufend gemacht.
§. 175.
Bei der Herstellung einer solchen Spiralpumpe hat man darauf zu sehen, dass die
Gewinde in einer unverrückten Lage gegen die Welle erhalten werden. Diess geschieht
mittelst der Stützen, wie Fig. 10 zeigt, und den daran befestigten Ringen, welche die
Schlangenröhre umschliessen. Ein jedes Gewinde wird durch wenigstens zwei solche
Stützen getragen. Die Gewinde sollen übrigens entweder in ihrem mittlern Durchmesser
oder in der lichten Weite der Röhre gleichförmig verjüngt seyn, weil nur dann eine
gleichförmig zunehmende Kompression der Luft eintritt. Das Ende G B der letzten Win-
dung ist, wie Fig. 10 bis 12 zeigt, luft- und wasserdicht an das Rohr B angeschlossen,
welches im Durchschnitte wie Fig. 11 geformt ist. Am Ende dieses Rohres ist der eiserne
Zapfen c p in die Wasserradswelle C festgemacht, am entgegengesetzten Ende aber an
dem Rohre ein Ansatz q r vorhanden, welcher sich also gemeinschaftlich mit der Rad-
welle C und allen Windungen herumdreht.
Fig.
10.
bis
12.
Tab.
85.
Dagegen muss der Theil d m f g i h k e, an dessen weiterer Verlängerung bei D das
Steigrohr E F befestigt ist, während der Radumdrehung auf dem Querbalken H unver-
rückt liegen bleiben, welches hier auf gleiche Art bewirkt wird, wie wir es schon Tab. 34
Fig. 3 bis 5 im I. Bande bei den eisernen Achsen und Hülsen der Stadtwägen erklärt
haben. In unserm Falle wird nämlich über den Ansatz q r Hanf oder einige getheerte
lederne Scheiben aufgelegt, sodann das Rohr m f g i h k angesteckt, und zuletzt die Platte
m d e k mittelst mehrerer Schrauben gehörig angezogen. Bei der Umdrehung bleibt nun
d m f g i h k e in unverrückter Lage, währen q r sich innerhalb dieses Rohrs herum-
dreht, wobei also jederzeit eine Reibung eintritt. Derselbe Zweck kann auch durch eine
Stopfbüchse erreicht werden.
Die Windungen oder Schlangen der Spiralpumpe werden gewöhnlich von Kupfer ver-
fertigt, die Steigröhre ist von Eisen, oder auch von gebohrten hölzernen Röhren; der
Querschnitt derselben soll nie kleiner als der Querschnitt der letzten Windungsröhre seyn.
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Gerstner, Franz Joseph von: Handbuch der Mechanik. Bd. 3: Beschreibung und Berechnung grösserer Maschinenanlagen. Wien, 1834, S. 245. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gerstner_mechanik03_1834/281>, abgerufen am 24.11.2024.
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