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Gerstner, Franz Joseph von: Handbuch der Mechanik. Bd. 3: Beschreibung und Berechnung grösserer Maschinenanlagen. Wien, 1834.

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Wasserkasten, Schützen ober den Rädern.
Tab.
96.
und
97.
gelegt, durch welche in der Hütte der Wasserausfluss regulirt, oder ganz gesperrt werden
kann. Aus Fig. 16, Tab. 96 kann die Konstrukzion der letzterwähnten Schütze entnommen
werden, und es ist die Einrichtung so getroffen, damit das die Stelle des Schutzbretes vertre-
tende Stück Gusseisen, auf die den Wasserbedarf entsprechende Höhe genau gestellt werden
kann. Von dieser Schütze fällt das Wasser auf eine ganz kurze und schmale Rinne von Holz,
und von da in den Wasserbehälter für das obere Wasserrad, welcher im Lichten 20 Fuss
lang, 7 Fuss 6 Zoll breit und 2 Fuss 7 Zoll hoch, aus 3 Zoll starken Pfosten ange-
fertigt ist. Die Seitenwände sind der bessern Dichtigkeit wegen mit Schraubenbolzen zusam-
mengezogen, und der Boden, so wie der ganze Kasten mit hölzernen Zwingen eingeschlos-
sen, die jedes Nachgeben verhindern.

Am Boden des Wasserkastens, senkrecht über dem Mittelpunkte der Wasserradswelle
beginnt die 2 Fuss breite und 2 Fuss lange Oeffnung, durch welche das Wasser in die Schau-
feln geleitet wird. Ein über diese Oeffnung aus Bretern hergestellter wasserdichter Ueber-
bau (Fig 5, Tab. 97), gestattet ober dem Mittelpunct des Rades eine kleine hölzerne Schütze
anzubringen, welche nur immer so viel aufgezogen wird, dass der Wasserkasten bis an
den obersten Rand angefüllt bleibe, und das Wasser an den gehörigen Punkt so wie mit der
vortheilhaftesten Geschwindigkeit einfalle.

Das vom oberen Rad abfallende Wasser wird in einem zweiten eben so gebildeten Wasser-
behälter aufgefangen, und auf dieselbe Art dem unteren Rad zugeführt, von welchem es
endlich auf ein in der unterirdischen Radkammer hergestelltes Pflaster auffällt und durch den
bereits erwähnten Kanal abfliesst.

Die in den Wasserkästen angebrachten Schützen sind durch eine einfache aus Fig. 5,
Tab. 97 ersichtliche Vorrichtung mit einander verbunden, und die vertikale Stange b' ist mit
einem in das Innere des Hüttengebäudes reichenden Hebel in Verbindung gesetzt, durch dessen
Bewegung der Hochofengesell zugleich beide Schützen gleichförmig heben, senken oder ganz
herabfallen lassen kann, je nachdem es nothwendig wird. Da aber bei Schliessung dieser
Schützen das fortwährend zufliessende Wasser, bald über die Wasserkästen hinauslaufen
würde, so sind die 12 Zoll weiten aus kiefernen 11/2zölligen Bretern angefertigten Abfallröhren
c' angebracht worden, welche mit ihrem oberen Ende etwa 1/2 Zoll niedriger als der Rand des
Wasserkastens stehen, dasjenige Wasser, welches sonst überfliessen würde aufnehmen, und vom
oberen zum unteren Wasserkasten, von da aber in den untersten Kanal ableiten. Sie sind wegen
der besseren Dichtigkeit und Schliessung von Klafter zu Klafter mit eisernen Reifen beschlagen,
dann an die Wasserkästen und die Mauer, von der sie 1 Zoll abstehen, mit Bankeisen gehö-
rig befestigt.

§. 319.

Die Wasserräder, durch welche die bewegende Kraft hervorgebracht wird, sind
oberschlächtig, ihr äusserster Durchmesser beträgt 30 Fuss 10 2/3 Zoll, ihre lichte Breite ist 2 Fuss,
Tab.
100.
sammt den beiderseitigen Kränzen aber 2 Fuss 6 Zoll. Fig. 1 und 2 Tab. 100 ist eines dieser
Räder im Durchschnitt und der Seitenansicht im grösseren Masstab dargestellt, wobei bemerkt
wird, dass der Durchschnitt in Fig. 1 eigentlich die zweite zu Fig. 2 gehörige Radhälfte in
der Vorderansicht darstellt, die durch die vordern gedeckten hinteren Theile sind aber
durch Punktirung angedeutet worden Der Radkranz ist aus zwei, zusammen 3 Zoll dicken
Bretlagen auf die gewöhnliche Art zusammengesetzt, die äusseren Breter sind jedoch nach

Wasserkasten, Schützen ober den Rädern.
Tab.
96.
und
97.
gelegt, durch welche in der Hütte der Wasserausfluss regulirt, oder ganz gesperrt werden
kann. Aus Fig. 16, Tab. 96 kann die Konstrukzion der letzterwähnten Schütze entnommen
werden, und es ist die Einrichtung so getroffen, damit das die Stelle des Schutzbretes vertre-
tende Stück Gusseisen, auf die den Wasserbedarf entsprechende Höhe genau gestellt werden
kann. Von dieser Schütze fällt das Wasser auf eine ganz kurze und schmale Rinne von Holz,
und von da in den Wasserbehälter für das obere Wasserrad, welcher im Lichten 20 Fuss
lang, 7 Fuss 6 Zoll breit und 2 Fuss 7 Zoll hoch, aus 3 Zoll starken Pfosten ange-
fertigt ist. Die Seitenwände sind der bessern Dichtigkeit wegen mit Schraubenbolzen zusam-
mengezogen, und der Boden, so wie der ganze Kasten mit hölzernen Zwingen eingeschlos-
sen, die jedes Nachgeben verhindern.

Am Boden des Wasserkastens, senkrecht über dem Mittelpunkte der Wasserradswelle
beginnt die 2 Fuss breite und 2 Fuss lange Oeffnung, durch welche das Wasser in die Schau-
feln geleitet wird. Ein über diese Oeffnung aus Bretern hergestellter wasserdichter Ueber-
bau (Fig 5, Tab. 97), gestattet ober dem Mittelpunct des Rades eine kleine hölzerne Schütze
anzubringen, welche nur immer so viel aufgezogen wird, dass der Wasserkasten bis an
den obersten Rand angefüllt bleibe, und das Wasser an den gehörigen Punkt so wie mit der
vortheilhaftesten Geschwindigkeit einfalle.

Das vom oberen Rad abfallende Wasser wird in einem zweiten eben so gebildeten Wasser-
behälter aufgefangen, und auf dieselbe Art dem unteren Rad zugeführt, von welchem es
endlich auf ein in der unterirdischen Radkammer hergestelltes Pflaster auffällt und durch den
bereits erwähnten Kanal abfliesst.

Die in den Wasserkästen angebrachten Schützen sind durch eine einfache aus Fig. 5,
Tab. 97 ersichtliche Vorrichtung mit einander verbunden, und die vertikale Stange b' ist mit
einem in das Innere des Hüttengebäudes reichenden Hebel in Verbindung gesetzt, durch dessen
Bewegung der Hochofengesell zugleich beide Schützen gleichförmig heben, senken oder ganz
herabfallen lassen kann, je nachdem es nothwendig wird. Da aber bei Schliessung dieser
Schützen das fortwährend zufliessende Wasser, bald über die Wasserkästen hinauslaufen
würde, so sind die 12 Zoll weiten aus kiefernen 1½zölligen Bretern angefertigten Abfallröhren
c' angebracht worden, welche mit ihrem oberen Ende etwa ½ Zoll niedriger als der Rand des
Wasserkastens stehen, dasjenige Wasser, welches sonst überfliessen würde aufnehmen, und vom
oberen zum unteren Wasserkasten, von da aber in den untersten Kanal ableiten. Sie sind wegen
der besseren Dichtigkeit und Schliessung von Klafter zu Klafter mit eisernen Reifen beschlagen,
dann an die Wasserkästen und die Mauer, von der sie 1 Zoll abstehen, mit Bankeisen gehö-
rig befestigt.

§. 319.

Die Wasserräder, durch welche die bewegende Kraft hervorgebracht wird, sind
oberschlächtig, ihr äusserster Durchmesser beträgt 30 Fuss 10⅔ Zoll, ihre lichte Breite ist 2 Fuss,
Tab.
100.
sammt den beiderseitigen Kränzen aber 2 Fuss 6 Zoll. Fig. 1 und 2 Tab. 100 ist eines dieser
Räder im Durchschnitt und der Seitenansicht im grösseren Masstab dargestellt, wobei bemerkt
wird, dass der Durchschnitt in Fig. 1 eigentlich die zweite zu Fig. 2 gehörige Radhälfte in
der Vorderansicht darstellt, die durch die vordern gedeckten hinteren Theile sind aber
durch Punktirung angedeutet worden Der Radkranz ist aus zwei, zusammen 3 Zoll dicken
Bretlagen auf die gewöhnliche Art zusammengesetzt, die äusseren Breter sind jedoch nach

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[452/0488] Wasserkasten, Schützen ober den Rädern. gelegt, durch welche in der Hütte der Wasserausfluss regulirt, oder ganz gesperrt werden kann. Aus Fig. 16, Tab. 96 kann die Konstrukzion der letzterwähnten Schütze entnommen werden, und es ist die Einrichtung so getroffen, damit das die Stelle des Schutzbretes vertre- tende Stück Gusseisen, auf die den Wasserbedarf entsprechende Höhe genau gestellt werden kann. Von dieser Schütze fällt das Wasser auf eine ganz kurze und schmale Rinne von Holz, und von da in den Wasserbehälter für das obere Wasserrad, welcher im Lichten 20 Fuss lang, 7 Fuss 6 Zoll breit und 2 Fuss 7 Zoll hoch, aus 3 Zoll starken Pfosten ange- fertigt ist. Die Seitenwände sind der bessern Dichtigkeit wegen mit Schraubenbolzen zusam- mengezogen, und der Boden, so wie der ganze Kasten mit hölzernen Zwingen eingeschlos- sen, die jedes Nachgeben verhindern. Tab. 96. und 97. Am Boden des Wasserkastens, senkrecht über dem Mittelpunkte der Wasserradswelle beginnt die 2 Fuss breite und 2 Fuss lange Oeffnung, durch welche das Wasser in die Schau- feln geleitet wird. Ein über diese Oeffnung aus Bretern hergestellter wasserdichter Ueber- bau (Fig 5, Tab. 97), gestattet ober dem Mittelpunct des Rades eine kleine hölzerne Schütze anzubringen, welche nur immer so viel aufgezogen wird, dass der Wasserkasten bis an den obersten Rand angefüllt bleibe, und das Wasser an den gehörigen Punkt so wie mit der vortheilhaftesten Geschwindigkeit einfalle. Das vom oberen Rad abfallende Wasser wird in einem zweiten eben so gebildeten Wasser- behälter aufgefangen, und auf dieselbe Art dem unteren Rad zugeführt, von welchem es endlich auf ein in der unterirdischen Radkammer hergestelltes Pflaster auffällt und durch den bereits erwähnten Kanal abfliesst. Die in den Wasserkästen angebrachten Schützen sind durch eine einfache aus Fig. 5, Tab. 97 ersichtliche Vorrichtung mit einander verbunden, und die vertikale Stange b' ist mit einem in das Innere des Hüttengebäudes reichenden Hebel in Verbindung gesetzt, durch dessen Bewegung der Hochofengesell zugleich beide Schützen gleichförmig heben, senken oder ganz herabfallen lassen kann, je nachdem es nothwendig wird. Da aber bei Schliessung dieser Schützen das fortwährend zufliessende Wasser, bald über die Wasserkästen hinauslaufen würde, so sind die 12 Zoll weiten aus kiefernen 1½zölligen Bretern angefertigten Abfallröhren c' angebracht worden, welche mit ihrem oberen Ende etwa ½ Zoll niedriger als der Rand des Wasserkastens stehen, dasjenige Wasser, welches sonst überfliessen würde aufnehmen, und vom oberen zum unteren Wasserkasten, von da aber in den untersten Kanal ableiten. Sie sind wegen der besseren Dichtigkeit und Schliessung von Klafter zu Klafter mit eisernen Reifen beschlagen, dann an die Wasserkästen und die Mauer, von der sie 1 Zoll abstehen, mit Bankeisen gehö- rig befestigt. §. 319. Die Wasserräder, durch welche die bewegende Kraft hervorgebracht wird, sind oberschlächtig, ihr äusserster Durchmesser beträgt 30 Fuss 10⅔ Zoll, ihre lichte Breite ist 2 Fuss, sammt den beiderseitigen Kränzen aber 2 Fuss 6 Zoll. Fig. 1 und 2 Tab. 100 ist eines dieser Räder im Durchschnitt und der Seitenansicht im grösseren Masstab dargestellt, wobei bemerkt wird, dass der Durchschnitt in Fig. 1 eigentlich die zweite zu Fig. 2 gehörige Radhälfte in der Vorderansicht darstellt, die durch die vordern gedeckten hinteren Theile sind aber durch Punktirung angedeutet worden Der Radkranz ist aus zwei, zusammen 3 Zoll dicken Bretlagen auf die gewöhnliche Art zusammengesetzt, die äusseren Breter sind jedoch nach Tab. 100.

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Zitationshilfe: Gerstner, Franz Joseph von: Handbuch der Mechanik. Bd. 3: Beschreibung und Berechnung grösserer Maschinenanlagen. Wien, 1834, S. 452. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gerstner_mechanik03_1834/488>, abgerufen am 22.11.2024.