Werden diese Resultate mit jenen der Maria-Zeller Hochöfen verglichen, so zeigt sich sowohl ein anderes Verhältniss des Kohlenbedarfes zu Erzeugung von einem Zentner Rohei- sen, als auch des erforderlichen Windquantums zur Verbrennung der Kohlen. Die Ur- sache hiervon liegt lediglich in der Beschaffenheit der Erze, dann auch in der Konstruk- zion der Hochöfen und der Gebläse.
§. 330.
In dem Handbuche der Eisenhüttenkunde von Herrn geheimen Oberbergrathe Kar- sten finden sich mehrere Erfahrungen über das Windquantum angeführt, welches zur Schmelzung von Eisen erfordert wird. Wir verweisen daher unsere Leser auf jenes Werk, worin dieser Gegenstand, so wie alles andere, was die Eisenhüttenkunde betrifft, um- ständlich behandelt ist.
Herr Egen führt in seinen: Untersuchungen über den Effekt einiger in Rheinland- Westphalen bestehenden Wasserwerke, Berlin 1831, Seite 99 folgende Erfahrungsresul- tate an: "Man rechnet für einen gut konstruirten Hochofen, der mit guten "Holzkohlen geheitzt wird, und wochentlich 40000 Pfund Roheisen liefert, ein Wind- "quantum von 800 bis 1000 Kubikfuss pro Minute, bei einer Geschwindigkeit, welche "etwa 0,13 bis 0,16 Fuss Quecksilberhöhe entspricht. Dazu ist ein reines Kraftmoment von "1500 bis 2300, also von 3 bis 5 Pferden erforderlich. Kleinere Hochöfen verbrauchen "nur gegen 500 Kubikfuss Wind, welches einem Momente von etwa 900, oder von 2 Pfer- "den entspricht. Koaks- und Hochöfen, welche wochentlich gegen 40000 Pfund Ei- "sen liefern, verbrauchen gegen 1200 Kubikfuss Wind mit einer Pressung von 0,3 Fuss. "Diess entspricht einem reinen Moment von etwa 4800 oder 9,4 Pferden. Jedes Frisch- "feuer verbraucht durchschnittlich in der Minute 180 Kubikfuss Wind, unter einem mitt- "lern Druck von höchstens 0,16 Fuss. Diess macht ein Kraftmoment von 404, oder von "0,8 Pferden aus. Jedes Rohstahl- und Wärmfeuer erfordert kaum 2/3 von diesem "Windquantum, wozu ein Moment von 270 oder von 0,5 Pferden gehört. Man ersieht "aus diesen Rechnungen, dass es nur bei Hochöfen darauf ankommen kann, die eigentli- "chen Gebläse so einzurichten, dass sie möglichst wenig Kraft verschwenden. Bei Ham- "merwerken hat diese Berücksichtigung viel weniger Wichtigkeit."
Erfahrungen über Luftmenge und Betriebskraft.
[Tabelle]
Werden diese Resultate mit jenen der Maria-Zeller Hochöfen verglichen, so zeigt sich sowohl ein anderes Verhältniss des Kohlenbedarfes zu Erzeugung von einem Zentner Rohei- sen, als auch des erforderlichen Windquantums zur Verbrennung der Kohlen. Die Ur- sache hiervon liegt lediglich in der Beschaffenheit der Erze, dann auch in der Konstruk- zion der Hochöfen und der Gebläse.
§. 330.
In dem Handbuche der Eisenhüttenkunde von Herrn geheimen Oberbergrathe Kar- sten finden sich mehrere Erfahrungen über das Windquantum angeführt, welches zur Schmelzung von Eisen erfordert wird. Wir verweisen daher unsere Leser auf jenes Werk, worin dieser Gegenstand, so wie alles andere, was die Eisenhüttenkunde betrifft, um- ständlich behandelt ist.
Herr Egen führt in seinen: Untersuchungen über den Effekt einiger in Rheinland- Westphalen bestehenden Wasserwerke, Berlin 1831, Seite 99 folgende Erfahrungsresul- tate an: „Man rechnet für einen gut konstruirten Hochofen, der mit guten „Holzkohlen geheitzt wird, und wochentlich 40000 Pfund Roheisen liefert, ein Wind- „quantum von 800 bis 1000 Kubikfuss pro Minute, bei einer Geschwindigkeit, welche „etwa 0,13 bis 0,16 Fuss Quecksilberhöhe entspricht. Dazu ist ein reines Kraftmoment von „1500 bis 2300, also von 3 bis 5 Pferden erforderlich. Kleinere Hochöfen verbrauchen „nur gegen 500 Kubikfuss Wind, welches einem Momente von etwa 900, oder von 2 Pfer- „den entspricht. Koaks- und Hochöfen, welche wochentlich gegen 40000 Pfund Ei- „sen liefern, verbrauchen gegen 1200 Kubikfuss Wind mit einer Pressung von 0,3 Fuss. „Diess entspricht einem reinen Moment von etwa 4800 oder 9,4 Pferden. Jedes Frisch- „feuer verbraucht durchschnittlich in der Minute 180 Kubikfuss Wind, unter einem mitt- „lern Druck von höchstens 0,16 Fuss. Diess macht ein Kraftmoment von 404, oder von „0,8 Pferden aus. Jedes Rohstahl- und Wärmfeuer erfordert kaum ⅔ von diesem „Windquantum, wozu ein Moment von 270 oder von 0,5 Pferden gehört. Man ersieht „aus diesen Rechnungen, dass es nur bei Hochöfen darauf ankommen kann, die eigentli- „chen Gebläse so einzurichten, dass sie möglichst wenig Kraft verschwenden. Bei Ham- „merwerken hat diese Berücksichtigung viel weniger Wichtigkeit.“
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Erfahrungen über Luftmenge und Betriebskraft.
Werden diese Resultate mit jenen der Maria-Zeller Hochöfen verglichen, so zeigt sich
sowohl ein anderes Verhältniss des Kohlenbedarfes zu Erzeugung von einem Zentner Rohei-
sen, als auch des erforderlichen Windquantums zur Verbrennung der Kohlen. Die Ur-
sache hiervon liegt lediglich in der Beschaffenheit der Erze, dann auch in der Konstruk-
zion der Hochöfen und der Gebläse.
§. 330.
In dem Handbuche der Eisenhüttenkunde von Herrn geheimen Oberbergrathe Kar-
sten finden sich mehrere Erfahrungen über das Windquantum angeführt, welches zur
Schmelzung von Eisen erfordert wird. Wir verweisen daher unsere Leser auf jenes Werk,
worin dieser Gegenstand, so wie alles andere, was die Eisenhüttenkunde betrifft, um-
ständlich behandelt ist.
Herr Egen führt in seinen: Untersuchungen über den Effekt einiger in Rheinland-
Westphalen bestehenden Wasserwerke, Berlin 1831, Seite 99 folgende Erfahrungsresul-
tate an: „Man rechnet für einen gut konstruirten Hochofen, der mit guten
„Holzkohlen geheitzt wird, und wochentlich 40000 Pfund Roheisen liefert, ein Wind-
„quantum von 800 bis 1000 Kubikfuss pro Minute, bei einer Geschwindigkeit, welche
„etwa 0,13 bis 0,16 Fuss Quecksilberhöhe entspricht. Dazu ist ein reines Kraftmoment von
„1500 bis 2300, also von 3 bis 5 Pferden erforderlich. Kleinere Hochöfen verbrauchen
„nur gegen 500 Kubikfuss Wind, welches einem Momente von etwa 900, oder von 2 Pfer-
„den entspricht. Koaks- und Hochöfen, welche wochentlich gegen 40000 Pfund Ei-
„sen liefern, verbrauchen gegen 1200 Kubikfuss Wind mit einer Pressung von 0,3 Fuss.
„Diess entspricht einem reinen Moment von etwa 4800 oder 9,4 Pferden. Jedes Frisch-
„feuer verbraucht durchschnittlich in der Minute 180 Kubikfuss Wind, unter einem mitt-
„lern Druck von höchstens 0,16 Fuss. Diess macht ein Kraftmoment von 404, oder von
„0,8 Pferden aus. Jedes Rohstahl- und Wärmfeuer erfordert kaum ⅔ von diesem
„Windquantum, wozu ein Moment von 270 oder von 0,5 Pferden gehört. Man ersieht
„aus diesen Rechnungen, dass es nur bei Hochöfen darauf ankommen kann, die eigentli-
„chen Gebläse so einzurichten, dass sie möglichst wenig Kraft verschwenden. Bei Ham-
„merwerken hat diese Berücksichtigung viel weniger Wichtigkeit.“
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Gerstner, Franz Joseph von: Handbuch der Mechanik. Bd. 3: Beschreibung und Berechnung grösserer Maschinenanlagen. Wien, 1834, S. 470. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gerstner_mechanik03_1834/506>, abgerufen am 23.11.2024.
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