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Gerstner, Franz Joseph von: Handbuch der Mechanik. Bd. 3: Beschreibung und Berechnung grösserer Maschinenanlagen. Wien, 1834.

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Wasserräder.
Tab.
106.
vorstehenden Kopf haben, von der andern Seite aber verkeilt sind, an einander befestigt. Die
1 Zoll starken Schaufeln der Wasserräder sind 15 Zoll von einander entfernt, 9 Zoll breit,
ragen 4 Zoll über den Radkranz hinaus und stehen in einem 11/4 Zoll breiten, 1 Zoll tiefen
Falz. Sie sind so lang, als die ganze Breite des Rades sammt Kränzen, und dort wo sie in
den Falz eingeschoben werden, ausgeschnitten; damit sie aber nicht herausfallen, sind neben
jeder im äussern Radkranz zwei 1 Zoll weite Löcher gebohrt, in welche ein eiserner 2/3 Zoll
starker Haken q' Fig. 8 gesteckt und verkeilt wird.

Um das Rad an die Welle hinlänglich zu befestigen, hat man hier zur Schonung der
Welle, und wegen Erzielung einer grössern Festigkeit Aufsteckarme gewählt. Diese
sind gegen die Mitte 8 Zoll breit und 6 Zoll dick; da wo sie sich überkreutzen, sind sie
mit einander und zwar jeder bis auf die Hälfte seiner Dicke überschnitten, und mit einem
Schraubenbolzen aneinander befestigt. Wo sie sich mit dem Radkranze verbinden, sind sie
mit ihm von gleicher Dicke, d. i. 51/2 Zoll; sie gehen mitten durch den Radkranz, sind mit
ihm wie Fig. 7 zeigt, überschnitten, und im Einschnitt bloss 2 Zoll dick. Der mit den Schau-
feln gleich hoch vorstehende Kopf ist durch einen 11/2 Zoll breiten eisernen Ring vor dem
Abspalten gesichert.

§. 357.

Man sieht, dass es beim Aufbringen des Rades auf die Welle nothwendig wird, zuvor
die Arme auf die Welle zu bringen und sodann die einzelnen Stücke des Kranzes erst an die
Arme zu befestigen, wozu die vorspringenden Köpfe der Nägel im Radkranze vorzüglich gute
Dienste leisten. Damit die Radkränze nicht nach aussen ausweichen, sind im ganzen Umfang
des Rades acht Stück 11/4 Zoll im Quadrat dicke Eisenstangen r durch beide Kränze gezogen,
welche an einem Ende mit einer Platte versehen, am andern aber mittelst einer Schrauben-
mutter die Kränze gehörig zusammenziehen. Der viereckige Raum innerhalb der Arme mitten
im Rade ist zur Aufnahme der Welle und der Keile bestimmt. Er ist hier aus der Ursache
bedeutend grösser, als gerade für die Welle nothwendig wäre, weil man den Radkranz gerne
an mehreren, so viel als möglich gleich weit von einander entfernten Punkten unterstützen
wollte, und auch die Arme auf keine Schaufel treffen dürfen.

Die Aufkeilung des Rades auf die Welle muss mit viel Vorsicht geschehen, denn es
hängt nicht nur der feste Stand des Rades davon ab, sondern es muss auch dieses so aufge-
keilt werden, dass die Peripherie des Radkranzes mit dem Zentrum der Welle übereinstimme,
welches man durch die Umdrehung des Rades erfährt. Die hiezu nöthigen Keile sind 5 Fuss
lang, zuerst werden die Eckstückes Fig. 7 auf in die Welle gemachte seichte Ein-
schnitte gelegt, und die bereits an dieser Stelle achteckig gelassene Welle dadurch zu einem
Quadrat ergänzt; hierauf werden die 4 Zoll dicken Keile t rund herum gelegt und dadurch
der Raum zwischen den Armen ganz ausgefüllt. Gewöhnlich sind jedoch die Keile t nur
3 Zoll stark, damit man durch kleinere, bloss 18 Zoll lange Keile die Peripherie des Ra-
des nach jeder Seite so viel ziehen kann als nothwendig ist, um das Rad gehörig zu zentriren.

§. 358.
Tab.
103.

Die Wellen liegen einerseits auf den Wiedebänken, in nach Erforderniss durch
mehrere übereinander gelegte Hölzer gehörig erhöhten Zapfenlagern, anderseits ruhen sie
im Hammergebäude auf ähnlich gebildeten Lagern. Der eichene Klotz u Fig. 1, Tab. 103

Wasserräder.
Tab.
106.
vorstehenden Kopf haben, von der andern Seite aber verkeilt sind, an einander befestigt. Die
1 Zoll starken Schaufeln der Wasserräder sind 15 Zoll von einander entfernt, 9 Zoll breit,
ragen 4 Zoll über den Radkranz hinaus und stehen in einem 1¼ Zoll breiten, 1 Zoll tiefen
Falz. Sie sind so lang, als die ganze Breite des Rades sammt Kränzen, und dort wo sie in
den Falz eingeschoben werden, ausgeschnitten; damit sie aber nicht herausfallen, sind neben
jeder im äussern Radkranz zwei 1 Zoll weite Löcher gebohrt, in welche ein eiserner ⅔ Zoll
starker Haken q' Fig. 8 gesteckt und verkeilt wird.

Um das Rad an die Welle hinlänglich zu befestigen, hat man hier zur Schonung der
Welle, und wegen Erzielung einer grössern Festigkeit Aufsteckarme gewählt. Diese
sind gegen die Mitte 8 Zoll breit und 6 Zoll dick; da wo sie sich überkreutzen, sind sie
mit einander und zwar jeder bis auf die Hälfte seiner Dicke überschnitten, und mit einem
Schraubenbolzen aneinander befestigt. Wo sie sich mit dem Radkranze verbinden, sind sie
mit ihm von gleicher Dicke, d. i. 5½ Zoll; sie gehen mitten durch den Radkranz, sind mit
ihm wie Fig. 7 zeigt, überschnitten, und im Einschnitt bloss 2 Zoll dick. Der mit den Schau-
feln gleich hoch vorstehende Kopf ist durch einen 1½ Zoll breiten eisernen Ring vor dem
Abspalten gesichert.

§. 357.

Man sieht, dass es beim Aufbringen des Rades auf die Welle nothwendig wird, zuvor
die Arme auf die Welle zu bringen und sodann die einzelnen Stücke des Kranzes erst an die
Arme zu befestigen, wozu die vorspringenden Köpfe der Nägel im Radkranze vorzüglich gute
Dienste leisten. Damit die Radkränze nicht nach aussen ausweichen, sind im ganzen Umfang
des Rades acht Stück 1¼ Zoll im Quadrat dicke Eisenstangen r durch beide Kränze gezogen,
welche an einem Ende mit einer Platte versehen, am andern aber mittelst einer Schrauben-
mutter die Kränze gehörig zusammenziehen. Der viereckige Raum innerhalb der Arme mitten
im Rade ist zur Aufnahme der Welle und der Keile bestimmt. Er ist hier aus der Ursache
bedeutend grösser, als gerade für die Welle nothwendig wäre, weil man den Radkranz gerne
an mehreren, so viel als möglich gleich weit von einander entfernten Punkten unterstützen
wollte, und auch die Arme auf keine Schaufel treffen dürfen.

Die Aufkeilung des Rades auf die Welle muss mit viel Vorsicht geschehen, denn es
hängt nicht nur der feste Stand des Rades davon ab, sondern es muss auch dieses so aufge-
keilt werden, dass die Peripherie des Radkranzes mit dem Zentrum der Welle übereinstimme,
welches man durch die Umdrehung des Rades erfährt. Die hiezu nöthigen Keile sind 5 Fuss
lang, zuerst werden die Eckstückes Fig. 7 auf in die Welle gemachte seichte Ein-
schnitte gelegt, und die bereits an dieser Stelle achteckig gelassene Welle dadurch zu einem
Quadrat ergänzt; hierauf werden die 4 Zoll dicken Keile t rund herum gelegt und dadurch
der Raum zwischen den Armen ganz ausgefüllt. Gewöhnlich sind jedoch die Keile t nur
3 Zoll stark, damit man durch kleinere, bloss 18 Zoll lange Keile die Peripherie des Ra-
des nach jeder Seite so viel ziehen kann als nothwendig ist, um das Rad gehörig zu zentriren.

§. 358.
Tab.
103.

Die Wellen liegen einerseits auf den Wiedebänken, in nach Erforderniss durch
mehrere übereinander gelegte Hölzer gehörig erhöhten Zapfenlagern, anderseits ruhen sie
im Hammergebäude auf ähnlich gebildeten Lagern. Der eichene Klotz u Fig. 1, Tab. 103

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[506/0542] Wasserräder. vorstehenden Kopf haben, von der andern Seite aber verkeilt sind, an einander befestigt. Die 1 Zoll starken Schaufeln der Wasserräder sind 15 Zoll von einander entfernt, 9 Zoll breit, ragen 4 Zoll über den Radkranz hinaus und stehen in einem 1¼ Zoll breiten, 1 Zoll tiefen Falz. Sie sind so lang, als die ganze Breite des Rades sammt Kränzen, und dort wo sie in den Falz eingeschoben werden, ausgeschnitten; damit sie aber nicht herausfallen, sind neben jeder im äussern Radkranz zwei 1 Zoll weite Löcher gebohrt, in welche ein eiserner ⅔ Zoll starker Haken q' Fig. 8 gesteckt und verkeilt wird. Tab. 106. Um das Rad an die Welle hinlänglich zu befestigen, hat man hier zur Schonung der Welle, und wegen Erzielung einer grössern Festigkeit Aufsteckarme gewählt. Diese sind gegen die Mitte 8 Zoll breit und 6 Zoll dick; da wo sie sich überkreutzen, sind sie mit einander und zwar jeder bis auf die Hälfte seiner Dicke überschnitten, und mit einem Schraubenbolzen aneinander befestigt. Wo sie sich mit dem Radkranze verbinden, sind sie mit ihm von gleicher Dicke, d. i. 5½ Zoll; sie gehen mitten durch den Radkranz, sind mit ihm wie Fig. 7 zeigt, überschnitten, und im Einschnitt bloss 2 Zoll dick. Der mit den Schau- feln gleich hoch vorstehende Kopf ist durch einen 1½ Zoll breiten eisernen Ring vor dem Abspalten gesichert. §. 357. Man sieht, dass es beim Aufbringen des Rades auf die Welle nothwendig wird, zuvor die Arme auf die Welle zu bringen und sodann die einzelnen Stücke des Kranzes erst an die Arme zu befestigen, wozu die vorspringenden Köpfe der Nägel im Radkranze vorzüglich gute Dienste leisten. Damit die Radkränze nicht nach aussen ausweichen, sind im ganzen Umfang des Rades acht Stück 1¼ Zoll im Quadrat dicke Eisenstangen r durch beide Kränze gezogen, welche an einem Ende mit einer Platte versehen, am andern aber mittelst einer Schrauben- mutter die Kränze gehörig zusammenziehen. Der viereckige Raum innerhalb der Arme mitten im Rade ist zur Aufnahme der Welle und der Keile bestimmt. Er ist hier aus der Ursache bedeutend grösser, als gerade für die Welle nothwendig wäre, weil man den Radkranz gerne an mehreren, so viel als möglich gleich weit von einander entfernten Punkten unterstützen wollte, und auch die Arme auf keine Schaufel treffen dürfen. Die Aufkeilung des Rades auf die Welle muss mit viel Vorsicht geschehen, denn es hängt nicht nur der feste Stand des Rades davon ab, sondern es muss auch dieses so aufge- keilt werden, dass die Peripherie des Radkranzes mit dem Zentrum der Welle übereinstimme, welches man durch die Umdrehung des Rades erfährt. Die hiezu nöthigen Keile sind 5 Fuss lang, zuerst werden die Eckstückes Fig. 7 auf in die Welle gemachte seichte Ein- schnitte gelegt, und die bereits an dieser Stelle achteckig gelassene Welle dadurch zu einem Quadrat ergänzt; hierauf werden die 4 Zoll dicken Keile t rund herum gelegt und dadurch der Raum zwischen den Armen ganz ausgefüllt. Gewöhnlich sind jedoch die Keile t nur 3 Zoll stark, damit man durch kleinere, bloss 18 Zoll lange Keile die Peripherie des Ra- des nach jeder Seite so viel ziehen kann als nothwendig ist, um das Rad gehörig zu zentriren. §. 358. Die Wellen liegen einerseits auf den Wiedebänken, in nach Erforderniss durch mehrere übereinander gelegte Hölzer gehörig erhöhten Zapfenlagern, anderseits ruhen sie im Hammergebäude auf ähnlich gebildeten Lagern. Der eichene Klotz u Fig. 1, Tab. 103

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Zitationshilfe: Gerstner, Franz Joseph von: Handbuch der Mechanik. Bd. 3: Beschreibung und Berechnung grösserer Maschinenanlagen. Wien, 1834, S. 506. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gerstner_mechanik03_1834/542>, abgerufen am 24.11.2024.