1tens. Darf keine Oeffnung für einen Nagel dort gebohrt werden, wo sich ein Stoss befindet, weil sonst der Nagel ganz zwecklos wäre; diese Oeffnungen müssen daher immer zu beiden Seiten des Stosses um einige Zoll zurück gebohrt werden.
2tens. Darf weder eine Schaufel, noch ein Kamm auf einen Nagel fallen und es müssen abermals Schaufeln und Kämme in der Mitte zwischen zwei Nägeln zu stehen kommen.
3tens. Dürfen die Arme des Rades weder auf einen Stoss noch auf einen Kamm treffen, weil sonst der Schraubenbolzen, welcher durch den Arm geht, entweder im Stosse keine Haltbarkeit haben, oder aber durch den Kamm gehen und diesen beschä- digen müsste. Eine Ausnahme hiervon machen die Staberäder mit einfachen Felgen, wo die Arme in Laschen wie bei dem Bau der Prager Mühlenräder II. Band Seite 377 beschrieben worden, eingesetzt sind, dann Räder mit Spiegelfelgen, wo die Arme, wie weiter beschrieben werden wird, von hinten in die Spiegelfelgen eingelegt werden.
Kränze gewöhnlicher Räder haben eine Breite von 8 oder 9 Zoll und man gibt dann immer nur zwei Reihen Nägel auf diese Breite, so dass jedesmal, wie Fig. 10, Tab. 70 undFig. 10. Tab. 70. Fig. 1, Tab. 71 zu sehen ist, die Nägel paarweiss zu stehen kommen. Bei Wasserrädern, wo die Schaufeln 12 bis 15 Zoll von einander entfernt sind, kommen zwischen jede zwei Schau- feln zwei Paar Nägel dergestalt einzutheilen, dass sie gleiche Entfernungen von einander haben. Sind die Schaufeln über 15 Zoll von einander entfernt, so gibt man zwischen jede zwei Schaufeln 3 Paar Nägel, die übrigens ebenfalls in gleichen Entfernungen von einander stehen. Bei Kamm- und Stirnrädern, dann Drehlingen, wo die Kämme und Stöcke bloss 3 oder höchstens 51/2 Zoll von einander abstehen, kommen zwischen jeden Stock oder Kamm bloss ein Paar Nägel.
Hieraus sieht man, dass bei den Stirn- und Kammrädern, dann Dreh- lingen, jedesmal ein Zahn, Kamm oder Stock auf einen Stoss treffen muss, bei Wasserrädern aber die Schaufel zwischen jene Nägel zu stellen kommt, wohin die Stösse nicht treffen. Auch ergibt sich hieraus, dass es wegen der bessern Eintheilung vortheilhaft, ja zuweilen nothwendig wird, dass die Zahl der Felgen genau in die Zahl der Kämme und Schaufeln aufgehe. Muss man aus Ursachen hiervon abweichen, welches besonders bei Wasserrädern zu geschehen pflegt, so werden die Felgen nicht alle von gleicher Länge, sondern von zwei verschiedenen Längen gemacht, wovon die eine genau um die Entfernung einer Schaufel oder eines Kammes von dem andern, welches man eine Theilung (pitch) nennt, grösser als die andere ist. Wie hier die Länge der einzelnen Felgen bestimmt wird, lässt sich leicht zeigen.
1tes Beispiel. Soll das Fig. 10 dargestellte Stirnrad statt 78, die Zahl von 80 Kämmen erhalten, so kommen auf eine Felge 80 . 1/6 = 13 2/6 Kämme, welches nicht angeht, weil mehrere Stösse sehr nahe an die Felgennägel kommen müssten, was offenbar der Festigkeit des Rades nachtheilig wäre. Man macht daher 2 Felgen mit 14 und 4 Felgen mit 13 Kämmen. Um die Länge dieser Felgen zu finden, nennen wir die Länge der kurzen Felge = x, jene der langen = y und die Grösse der Theilung = t, endlich die Peripherie des Rades = P. Demnach ist in unserm Falle 4 x + 2 y = P und y -- x = t, woraus x = 1/6 P -- 2/6 t und y = 1/6 P + 4/6 t folgt; da hierbei 1/6 P die
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Eintheilung der Felgen.
1tens. Darf keine Oeffnung für einen Nagel dort gebohrt werden, wo sich ein Stoss befindet, weil sonst der Nagel ganz zwecklos wäre; diese Oeffnungen müssen daher immer zu beiden Seiten des Stosses um einige Zoll zurück gebohrt werden.
2tens. Darf weder eine Schaufel, noch ein Kamm auf einen Nagel fallen und es müssen abermals Schaufeln und Kämme in der Mitte zwischen zwei Nägeln zu stehen kommen.
3tens. Dürfen die Arme des Rades weder auf einen Stoss noch auf einen Kamm treffen, weil sonst der Schraubenbolzen, welcher durch den Arm geht, entweder im Stosse keine Haltbarkeit haben, oder aber durch den Kamm gehen und diesen beschä- digen müsste. Eine Ausnahme hiervon machen die Staberäder mit einfachen Felgen, wo die Arme in Laschen wie bei dem Bau der Prager Mühlenräder II. Band Seite 377 beschrieben worden, eingesetzt sind, dann Räder mit Spiegelfelgen, wo die Arme, wie weiter beschrieben werden wird, von hinten in die Spiegelfelgen eingelegt werden.
Kränze gewöhnlicher Räder haben eine Breite von 8 oder 9 Zoll und man gibt dann immer nur zwei Reihen Nägel auf diese Breite, so dass jedesmal, wie Fig. 10, Tab. 70 undFig. 10. Tab. 70. Fig. 1, Tab. 71 zu sehen ist, die Nägel paarweiss zu stehen kommen. Bei Wasserrädern, wo die Schaufeln 12 bis 15 Zoll von einander entfernt sind, kommen zwischen jede zwei Schau- feln zwei Paar Nägel dergestalt einzutheilen, dass sie gleiche Entfernungen von einander haben. Sind die Schaufeln über 15 Zoll von einander entfernt, so gibt man zwischen jede zwei Schaufeln 3 Paar Nägel, die übrigens ebenfalls in gleichen Entfernungen von einander stehen. Bei Kamm- und Stirnrädern, dann Drehlingen, wo die Kämme und Stöcke bloss 3 oder höchstens 5½ Zoll von einander abstehen, kommen zwischen jeden Stock oder Kamm bloss ein Paar Nägel.
Hieraus sieht man, dass bei den Stirn- und Kammrädern, dann Dreh- lingen, jedesmal ein Zahn, Kamm oder Stock auf einen Stoss treffen muss, bei Wasserrädern aber die Schaufel zwischen jene Nägel zu stellen kommt, wohin die Stösse nicht treffen. Auch ergibt sich hieraus, dass es wegen der bessern Eintheilung vortheilhaft, ja zuweilen nothwendig wird, dass die Zahl der Felgen genau in die Zahl der Kämme und Schaufeln aufgehe. Muss man aus Ursachen hiervon abweichen, welches besonders bei Wasserrädern zu geschehen pflegt, so werden die Felgen nicht alle von gleicher Länge, sondern von zwei verschiedenen Längen gemacht, wovon die eine genau um die Entfernung einer Schaufel oder eines Kammes von dem andern, welches man eine Theilung (pitch) nennt, grösser als die andere ist. Wie hier die Länge der einzelnen Felgen bestimmt wird, lässt sich leicht zeigen.
1tes Beispiel. Soll das Fig. 10 dargestellte Stirnrad statt 78, die Zahl von 80 Kämmen erhalten, so kommen auf eine Felge 80 . ⅙ = 13 2/6 Kämme, welches nicht angeht, weil mehrere Stösse sehr nahe an die Felgennägel kommen müssten, was offenbar der Festigkeit des Rades nachtheilig wäre. Man macht daher 2 Felgen mit 14 und 4 Felgen mit 13 Kämmen. Um die Länge dieser Felgen zu finden, nennen wir die Länge der kurzen Felge = x, jene der langen = y und die Grösse der Theilung = t, endlich die Peripherie des Rades = P. Demnach ist in unserm Falle 4 x + 2 y = P und y — x = t, woraus x = ⅙ P — 2/6 t und y = ⅙ P + 4/6 t folgt; da hierbei ⅙ P die
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Eintheilung der Felgen.
1tens. Darf keine Oeffnung für einen Nagel dort gebohrt werden, wo sich ein
Stoss befindet, weil sonst der Nagel ganz zwecklos wäre; diese Oeffnungen müssen
daher immer zu beiden Seiten des Stosses um einige Zoll zurück gebohrt werden.
2tens. Darf weder eine Schaufel, noch ein Kamm auf einen Nagel fallen und
es müssen abermals Schaufeln und Kämme in der Mitte zwischen zwei Nägeln zu
stehen kommen.
3tens. Dürfen die Arme des Rades weder auf einen Stoss noch auf einen Kamm
treffen, weil sonst der Schraubenbolzen, welcher durch den Arm geht, entweder im
Stosse keine Haltbarkeit haben, oder aber durch den Kamm gehen und diesen beschä-
digen müsste. Eine Ausnahme hiervon machen die Staberäder mit einfachen Felgen,
wo die Arme in Laschen wie bei dem Bau der Prager Mühlenräder II. Band Seite 377
beschrieben worden, eingesetzt sind, dann Räder mit Spiegelfelgen, wo die Arme, wie
weiter beschrieben werden wird, von hinten in die Spiegelfelgen eingelegt werden.
Kränze gewöhnlicher Räder haben eine Breite von 8 oder 9 Zoll und man gibt dann
immer nur zwei Reihen Nägel auf diese Breite, so dass jedesmal, wie Fig. 10, Tab. 70 und
Fig. 1, Tab. 71 zu sehen ist, die Nägel paarweiss zu stehen kommen. Bei Wasserrädern, wo
die Schaufeln 12 bis 15 Zoll von einander entfernt sind, kommen zwischen jede zwei Schau-
feln zwei Paar Nägel dergestalt einzutheilen, dass sie gleiche Entfernungen von einander
haben. Sind die Schaufeln über 15 Zoll von einander entfernt, so gibt man zwischen jede
zwei Schaufeln 3 Paar Nägel, die übrigens ebenfalls in gleichen Entfernungen von einander
stehen. Bei Kamm- und Stirnrädern, dann Drehlingen, wo die Kämme und Stöcke bloss
3 oder höchstens 5½ Zoll von einander abstehen, kommen zwischen jeden Stock oder
Kamm bloss ein Paar Nägel.
Fig.
10.
Tab.
70.
Hieraus sieht man, dass bei den Stirn- und Kammrädern, dann Dreh-
lingen, jedesmal ein Zahn, Kamm oder Stock auf einen Stoss treffen
muss, bei Wasserrädern aber die Schaufel zwischen jene Nägel zu
stellen kommt, wohin die Stösse nicht treffen. Auch ergibt sich hieraus,
dass es wegen der bessern Eintheilung vortheilhaft, ja zuweilen nothwendig wird, dass
die Zahl der Felgen genau in die Zahl der Kämme und Schaufeln aufgehe. Muss man
aus Ursachen hiervon abweichen, welches besonders bei Wasserrädern zu geschehen pflegt,
so werden die Felgen nicht alle von gleicher Länge, sondern von zwei verschiedenen
Längen gemacht, wovon die eine genau um die Entfernung einer Schaufel oder
eines Kammes von dem andern, welches man eine Theilung (pitch) nennt, grösser
als die andere ist. Wie hier die Länge der einzelnen Felgen bestimmt wird, lässt
sich leicht zeigen.
1tes Beispiel. Soll das Fig. 10 dargestellte Stirnrad statt 78, die Zahl von 80
Kämmen erhalten, so kommen auf eine Felge 80 . ⅙ = 13 2/6 Kämme, welches nicht angeht,
weil mehrere Stösse sehr nahe an die Felgennägel kommen müssten, was offenbar
der Festigkeit des Rades nachtheilig wäre. Man macht daher 2 Felgen mit 14 und 4
Felgen mit 13 Kämmen. Um die Länge dieser Felgen zu finden, nennen wir die Länge
der kurzen Felge = x, jene der langen = y und die Grösse der Theilung = t, endlich
die Peripherie des Rades = P. Demnach ist in unserm Falle 4 x + 2 y = P und
y — x = t, woraus x = ⅙ P — 2/6 t und y = ⅙ P + 4/6 t folgt; da hierbei ⅙ P die
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Gerstner, Franz Joseph von: Handbuch der Mechanik. Bd. 3: Beschreibung und Berechnung grösserer Maschinenanlagen. Wien, 1834, S. 19. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gerstner_mechanik03_1834/55>, abgerufen am 23.11.2024.
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