[Gessner, Christian Friedrich]: Die so nöthig als nützliche Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 1. Leipzig, 1740.von den Buchdruckern in Leipzig. Druckerey um das Jahr 1479. von Nürnberg hieherbringen lassen; So vermuthe ich, daß dasselbe in seiner Druckerey allhier gedruckt worden sey, obgleich sein Name nicht dabey stehet. Jch finde auch kein besonde- res Jnsigne von ihm, das er geführet hat. Man weiß aber, daß er und Johann Sensenschmidt mit einan- der eines gehabt haben, welches einen doppelten teut- schen Schild vorstellet. Jn dem Schild zur rechten siehet man zwey aufwärts stehende Sensen, in dem zur lincken Hand einen Pelican. Siehe unsere Insignia Typograph. Lips. Nach ihm richtete sich allhier 1484 Marcus Brander, an, welcher insgemein 1488- literali eiusdemque apertissimo cum consonantia ex Iudiciis astrorum. Am Ende aber lieset man also: Ex genua Mcccclxxx. die xxxi. marty in sabato se- cundo completum. Impressum lipezk anno sequente sei- licet Mcccclxxxi. in profesto michahelis. Siehe Mül- lers Incunabula p. 9. & D. V E. Löschern l. c. p. 244. (z) Soglaubet JEAN de la CAILLE Histoire de l'Im- primerie & de la Libraire p. 44. Paris, 1689. 4. GOTT- FRIED CHRISTIAN GOETZE in Progr de Bi- bliotheca Senatus Lipsiensis p. 4. Leipzig, 1711. 4. und Müller fällt ihnen in seinen Incunabulis bey. Man weiß nicht mehr, als ein eintziges Buch, daß dieser Mann ge- druckt hat, wovon der Titul also lautet: Tractatulus de re- gimine hominis compositus per magistrum & dominum dominum archiepiseopum Pragensem 4. Am Ende ste- hen folgende Worte: Magistri Medici arte medicorum nec non ecclesie pragenss archiepiscopi regimen sanitatis, quod alio nomine Vetularius nuncupatur, finit feliciter impressum in Lipczk per Marcum brander Anno domini m. cccclxxxiiii. xxvi, die Menss Augusti. Da man aber schon vor 1484. gedruckte Bücher aufweisen kan; So dürfte ihm vielleicht die erste Stelle nicht einzuräu- men seyn. F 4
von den Buchdruckern in Leipzig. Druckerey um das Jahr 1479. von Nuͤrnberg hieherbringen laſſen; So vermuthe ich, daß daſſelbe in ſeiner Druckerey allhier gedruckt worden ſey, obgleich ſein Name nicht dabey ſtehet. Jch finde auch kein beſonde- res Jnſigne von ihm, das er gefuͤhret hat. Man weiß aber, daß er und Johann Senſenſchmidt mit einan- der eines gehabt haben, welches einen doppelten teut- ſchen Schild vorſtellet. Jn dem Schild zur rechten ſiehet man zwey aufwaͤrts ſtehende Senſen, in dem zur lincken Hand einen Pelican. Siehe unſere Inſignia Typograph. Lipſ. Nach ihm richtete ſich allhier 1484 Marcus Brander, an, welcher insgemein 1488- literali eiusdemque apertiſſimo cum conſonantia ex Iudiciis aſtrorum. Am Ende aber lieſet man alſo: Ex genua Mcccclxxx. die xxxi. marty in ſabato ſe- cundo completum. Impreſſum lipezk anno ſequente ſei- licet Mcccclxxxi. in profeſto michahelis. Siehe Muͤl- lers Incunabula p. 9. & D. V E. Loͤſchern l. c. p. 244. (z) Soglaubet JEAN de la CAILLE Hiſtoire de l’Im- primerie & de la Libraire p. 44. Paris, 1689. 4. GOTT- FRIED CHRISTIAN GOETZE in Progr de Bi- bliotheca Senatus Lipſienſis p. 4. Leipzig, 1711. 4. und Muͤller faͤllt ihnen in ſeinen Incunabulis bey. Man weiß nicht mehr, als ein eintziges Buch, daß dieſer Mann ge- druckt hat, wovon der Titul alſo lautet: Tractatulus de re- gimine hominis compoſitus per magiſtrum & dominum dominum archiepiſeopum Pragenſem 4. Am Ende ſte- hen folgende Worte: Magiſtri Medici arte medicorum nec non eccleſie pragenſs archiepiſcopi regimen ſanitatis, quod alio nomine Vetularius nuncupatur, finit feliciter impreſſum in Lipczk per Marcum brander Anno domini m. cccclxxxiiii. xxvi, die Menſs Auguſti. Da man aber ſchon vor 1484. gedruckte Buͤcher aufweiſen kan; So duͤrfte ihm vielleicht die erſte Stelle nicht einzuraͤu- men ſeyn. F 4
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Druckerey allhier gedruckt worden ſey, obgleich ſein
Name nicht dabey ſtehet. Jch finde auch kein beſonde-
res Jnſigne von ihm, das er gefuͤhret hat. Man weiß
aber, daß er und Johann Senſenſchmidt mit einan-
der eines gehabt haben, welches einen doppelten teut-
ſchen Schild vorſtellet. Jn dem Schild zur rechten
ſiehet man zwey aufwaͤrts ſtehende Senſen, in dem zur
lincken Hand einen Pelican. Siehe unſere Inſignia
Typograph. Lipſ. Nach ihm richtete ſich allhier
1484 Marcus Brander, an, welcher insgemein
vor den erſten Buchdrucker in Leipzig ausgegeben
wird. (z) Nach ihm wurde
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(z) Soglaubet JEAN de la CAILLE Hiſtoire de l’Im-
primerie & de la Libraire p. 44. Paris, 1689. 4. GOTT-
FRIED CHRISTIAN GOETZE in Progr de Bi-
bliotheca Senatus Lipſienſis p. 4. Leipzig, 1711. 4. und
Muͤller faͤllt ihnen in ſeinen Incunabulis bey. Man weiß
nicht mehr, als ein eintziges Buch, daß dieſer Mann ge-
druckt hat, wovon der Titul alſo lautet: Tractatulus de re-
gimine hominis compoſitus per magiſtrum & dominum
dominum archiepiſeopum Pragenſem 4. Am Ende ſte-
hen folgende Worte: Magiſtri Medici arte medicorum
nec non eccleſie pragenſs archiepiſcopi regimen ſanitatis,
quod alio nomine Vetularius nuncupatur, finit feliciter
impreſſum in Lipczk per Marcum brander Anno domini
m. cccclxxxiiii. xxvi, die Menſs Auguſti. Da man
aber ſchon vor 1484. gedruckte Buͤcher aufweiſen kan;
So duͤrfte ihm vielleicht die erſte Stelle nicht einzuraͤu-
men ſeyn.
(y) literali eiusdemque apertiſſimo cum conſonantia ex Iudiciis
aſtrorum. Am Ende aber lieſet man alſo:
Ex genua Mcccclxxx. die xxxi. marty in ſabato ſe-
cundo completum. Impreſſum lipezk anno ſequente ſei-
licet Mcccclxxxi. in profeſto michahelis. Siehe Muͤl-
lers Incunabula p. 9. & D. V E. Loͤſchern l. c. p. 244.
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