Schild mit Laubwerck umgeben, aufgehänget ist, und auf beyden Seiten von zwey nackenden Knaben gehal- ten wird. Jn dem Schild selbst siehet man drey Trian- gel, zwey neben einander und einen unten drunter. Jm Jahr 1555. ist er wieder gestorben.
1525. Melchior Lotther. Ein Sohn des oben gedachten Lotthers gleiches Namens. Anfänglich ließ er sich in Wittenberg nieder, nach des Vatern Tod aber kam er wieder nach Leipzig. Jch habe bereits oben unter den Wittenbergern von ihm gehandelt.
1533-1549. Michael Blum hatte zu seinem Jn- signe einen Schild in welchem die Anfangsbuchstaben von seinem Namen M. B. zu sehen sind. Den Schild hält ein Engel mit beyden Händen, ausen herum ist ein Blumencrantz. Man findet aber auch, daß dessen Schild zwey Engel halten, worinnen drey Blumen stehen.
1537. Nicolaus Wolrab hat sich durch aller- hand anzügliche Schriften wider D Luthern auch einen Namen in der Welt gemacht, welche aus seiner Druckerey hervor getreten sind. Er hat aber auch um das Jahr 1530. eine teutsche Bibel Lutheri nach- zudrucken angefangen, welches Lutherus auf alle Art und Weise zu hintertreiben sich bemühet hat. Viel- leicht weil er diesen Wolraben nicht getrauet. Es wurde ihm auch würcklich verbothen. Unterdessen er- langte doch Wolrab die Erlaubniß diese Bibel endlich gar zu drucken, welche er auch 1541. zu Ende gebracht hat. Sie ist mit den übrigen Bibeln, so Hannß Luft in Wittenberg gedruckt, vollkommen einstimmig. Da- hero selbige so gar auf Fürstlichem Befehl in allen Kir- chen angeschaffet worden. Sein Jnsigne stellte die For- tunam vor, indem sie auf dem Wasser fährt. Man
findet
Kurtze Nachricht
Schild mit Laubwerck umgeben, aufgehaͤnget iſt, und auf beyden Seiten von zwey nackenden Knaben gehal- ten wird. Jn dem Schild ſelbſt ſiehet man drey Trian- gel, zwey neben einander und einen unten drunter. Jm Jahr 1555. iſt er wieder geſtorben.
1525. Melchior Lotther. Ein Sohn des oben gedachten Lotthers gleiches Namens. Anfaͤnglich ließ er ſich in Wittenberg nieder, nach des Vatern Tod aber kam er wieder nach Leipzig. Jch habe bereits oben unter den Wittenbergern von ihm gehandelt.
1533-1549. Michael Blum hatte zu ſeinem Jn- ſigne einen Schild in welchem die Anfangsbuchſtaben von ſeinem Namen M. B. zu ſehen ſind. Den Schild haͤlt ein Engel mit beyden Haͤnden, auſen herum iſt ein Blumencrantz. Man findet aber auch, daß deſſen Schild zwey Engel halten, worinnen drey Blumen ſtehen.
1537. Nicolaus Wolrab hat ſich durch aller- hand anzuͤgliche Schriften wider D Luthern auch einen Namen in der Welt gemacht, welche aus ſeiner Druckerey hervor getreten ſind. Er hat aber auch um das Jahr 1530. eine teutſche Bibel Lutheri nach- zudrucken angefangen, welches Lutherus auf alle Art und Weiſe zu hintertreiben ſich bemuͤhet hat. Viel- leicht weil er dieſen Wolraben nicht getrauet. Es wurde ihm auch wuͤrcklich verbothen. Unterdeſſen er- langte doch Wolrab die Erlaubniß dieſe Bibel endlich gar zu drucken, welche er auch 1541. zu Ende gebracht hat. Sie iſt mit den uͤbrigen Bibeln, ſo Hannß Luft in Wittenberg gedruckt, vollkommen einſtimmig. Da- hero ſelbige ſo gar auf Fuͤrſtlichem Befehl in allen Kir- chen angeſchaffet worden. Sein Jnſigne ſtellte die For- tunam vor, indem ſie auf dem Waſſer faͤhrt. Man
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Kurtze Nachricht
Schild mit Laubwerck umgeben, aufgehaͤnget iſt, und
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ten wird. Jn dem Schild ſelbſt ſiehet man drey Trian-
gel, zwey neben einander und einen unten drunter. Jm
Jahr 1555. iſt er wieder geſtorben.
1525. Melchior Lotther. Ein Sohn des oben
gedachten Lotthers gleiches Namens. Anfaͤnglich
ließ er ſich in Wittenberg nieder, nach des Vatern Tod
aber kam er wieder nach Leipzig. Jch habe bereits
oben unter den Wittenbergern von ihm gehandelt.
1533-1549. Michael Blum hatte zu ſeinem Jn-
ſigne einen Schild in welchem die Anfangsbuchſtaben
von ſeinem Namen M. B. zu ſehen ſind. Den Schild
haͤlt ein Engel mit beyden Haͤnden, auſen herum iſt ein
Blumencrantz. Man findet aber auch, daß deſſen
Schild zwey Engel halten, worinnen drey Blumen
ſtehen.
1537. Nicolaus Wolrab hat ſich durch aller-
hand anzuͤgliche Schriften wider D Luthern auch
einen Namen in der Welt gemacht, welche aus ſeiner
Druckerey hervor getreten ſind. Er hat aber auch
um das Jahr 1530. eine teutſche Bibel Lutheri nach-
zudrucken angefangen, welches Lutherus auf alle
Art und Weiſe zu hintertreiben ſich bemuͤhet hat. Viel-
leicht weil er dieſen Wolraben nicht getrauet. Es
wurde ihm auch wuͤrcklich verbothen. Unterdeſſen er-
langte doch Wolrab die Erlaubniß dieſe Bibel endlich
gar zu drucken, welche er auch 1541. zu Ende gebracht
hat. Sie iſt mit den uͤbrigen Bibeln, ſo Hannß Luft
in Wittenberg gedruckt, vollkommen einſtimmig. Da-
hero ſelbige ſo gar auf Fuͤrſtlichem Befehl in allen Kir-
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[Gessner, Christian Friedrich]: Die so nöthig als nützliche Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 1. Leipzig, 1740, S. 96. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst01_1740/146>, abgerufen am 22.11.2024.
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