Fritzschens, Buchdruckers zu Görlitz, Tochter und starb den 12. April 1579. Sein Jnsigne stellet den heil. Geist in Gestalt einer Taube vor, worüber das hebräi- sche Wort Jehova zu lesen. Siehe unsere Jnsignia.
1559. M.Ernst Vögelin, gebohren zu Constantz den 10. Augusti 1529. studirte allhier in Leipzig um das Jahr 1550. und wurde 1552. im Monat September Baccalaureus Philosophiae, und 1554. Magister. Worauf er den 2. October 1555. Baccalaureus Theo- logiae wurde. Jm Jahr 1557. heyrathete er Annam, Valentin Papä, Buchdruckers allhier, Tochter, die 1598. wieder gestorben ist. Er erlangte das Bürger- recht allhier 1559. und 1578. flüchtete er nach Heidel- berg aus Furcht vor dem Gefängniß, worein kurtz vor- hero D.Andreas Freyhube geworffen wurde. Er hat auch daselbst 1590. sein Leben geendiget, und 3. Söhne nemlich: Gotthard, Philipp und Valentin Vöge- lin hinterlassen. Dieser Mann macht allen alten Buchdruckern allhier in Leipzig den Ruhm streitig, ja er übertrift sie. Und wo ich nicht irre, so giebt dessen netter und sauberer Druck weder dem Aldinischen und Gryphischen, noch dem Plantinischen Druck etwas nach, wo er es ihm nicht gar zuvor thut. Diejenigen, welche von ihm gedruckte Bücher besitzen, werden mir ihren Beyfall nicht entziehen können, sie müsten denn wider den Augenschein reden wollen. Auser der Dru- ckerey legte er auch einen berühmten Buchhandel an. Seine Söhne setzten nach seinem Tod beydes fort. Das Jnsigne, so er geführet, war die Bundslade, wel- che zwey Cherubim mit ihren Flügeln bedecken. Uber derselben stehet ein Crucifix, worüber der heilige Geist in Gestalt einer Taube, und über diesem das Wort Jehova, mit einem Schein umgeben, zu sehen ist. Um
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von den Buchdruckern in Leipzig.
Fritzſchens, Buchdruckers zu Goͤrlitz, Tochter und ſtarb den 12. April 1579. Sein Jnſigne ſtellet den heil. Geiſt in Geſtalt einer Taube vor, woruͤber das hebraͤi- ſche Wort Jehova zu leſen. Siehe unſere Jnſignia.
1559. M.Ernſt Voͤgelin, gebohren zu Conſtantz den 10. Auguſti 1529. ſtudirte allhier in Leipzig um das Jahr 1550. und wurde 1552. im Monat September Baccalaureus Philoſophiæ, und 1554. Magiſter. Worauf er den 2. October 1555. Baccalaureus Theo- logiæ wurde. Jm Jahr 1557. heyrathete er Annam, Valentin Papaͤ, Buchdruckers allhier, Tochter, die 1598. wieder geſtorben iſt. Er erlangte das Buͤrger- recht allhier 1559. und 1578. fluͤchtete er nach Heidel- berg aus Furcht vor dem Gefaͤngniß, worein kurtz vor- hero D.Andreas Freyhube geworffen wurde. Er hat auch daſelbſt 1590. ſein Leben geendiget, und 3. Soͤhne nemlich: Gotthard, Philipp und Valentin Voͤge- lin hinterlaſſen. Dieſer Mann macht allen alten Buchdruckern allhier in Leipzig den Ruhm ſtreitig, ja er uͤbertrift ſie. Und wo ich nicht irre, ſo giebt deſſen netter und ſauberer Druck weder dem Aldiniſchen und Gryphiſchen, noch dem Plantiniſchen Druck etwas nach, wo er es ihm nicht gar zuvor thut. Diejenigen, welche von ihm gedruckte Buͤcher beſitzen, werden mir ihren Beyfall nicht entziehen koͤnnen, ſie muͤſten denn wider den Augenſchein reden wollen. Auſer der Dru- ckerey legte er auch einen beruͤhmten Buchhandel an. Seine Soͤhne ſetzten nach ſeinem Tod beydes fort. Das Jnſigne, ſo er gefuͤhret, war die Bundslade, wel- che zwey Cherubim mit ihren Fluͤgeln bedecken. Uber derſelben ſtehet ein Crucifix, woruͤber der heilige Geiſt in Geſtalt einer Taube, und uͤber dieſem das Wort Jehova, mit einem Schein umgeben, zu ſehen iſt. Um
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von den Buchdruckern in Leipzig.
Fritzſchens, Buchdruckers zu Goͤrlitz, Tochter und
ſtarb den 12. April 1579. Sein Jnſigne ſtellet den heil.
Geiſt in Geſtalt einer Taube vor, woruͤber das hebraͤi-
ſche Wort Jehova zu leſen. Siehe unſere Jnſignia.
1559. M. Ernſt Voͤgelin, gebohren zu Conſtantz
den 10. Auguſti 1529. ſtudirte allhier in Leipzig um das
Jahr 1550. und wurde 1552. im Monat September
Baccalaureus Philoſophiæ, und 1554. Magiſter.
Worauf er den 2. October 1555. Baccalaureus Theo-
logiæ wurde. Jm Jahr 1557. heyrathete er Annam,
Valentin Papaͤ, Buchdruckers allhier, Tochter, die
1598. wieder geſtorben iſt. Er erlangte das Buͤrger-
recht allhier 1559. und 1578. fluͤchtete er nach Heidel-
berg aus Furcht vor dem Gefaͤngniß, worein kurtz vor-
hero D. Andreas Freyhube geworffen wurde. Er hat
auch daſelbſt 1590. ſein Leben geendiget, und 3. Soͤhne
nemlich: Gotthard, Philipp und Valentin Voͤge-
lin hinterlaſſen. Dieſer Mann macht allen alten
Buchdruckern allhier in Leipzig den Ruhm ſtreitig, ja
er uͤbertrift ſie. Und wo ich nicht irre, ſo giebt deſſen
netter und ſauberer Druck weder dem Aldiniſchen und
Gryphiſchen, noch dem Plantiniſchen Druck etwas
nach, wo er es ihm nicht gar zuvor thut. Diejenigen,
welche von ihm gedruckte Buͤcher beſitzen, werden mir
ihren Beyfall nicht entziehen koͤnnen, ſie muͤſten denn
wider den Augenſchein reden wollen. Auſer der Dru-
ckerey legte er auch einen beruͤhmten Buchhandel an.
Seine Soͤhne ſetzten nach ſeinem Tod beydes fort.
Das Jnſigne, ſo er gefuͤhret, war die Bundslade, wel-
che zwey Cherubim mit ihren Fluͤgeln bedecken. Uber
derſelben ſtehet ein Crucifix, woruͤber der heilige Geiſt
in Geſtalt einer Taube, und uͤber dieſem das Wort
Jehova, mit einem Schein umgeben, zu ſehen iſt. Um
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[Gessner, Christian Friedrich]: Die so nöthig als nützliche Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 1. Leipzig, 1740, S. 99. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst01_1740/151>, abgerufen am 21.11.2024.
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