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[Gessner, Christian Friedrich]: Die so nöthig als nützliche Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 1. Leipzig, 1740.

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Kurtze Nachricht
Jn Lanckischens Verlag aber den zweyten Theil der
Lanckischen Concordantz von der andern Auflage, son-
dern auch die nettesten und ietziger Zeit gangbare-
sten Schchriften von Hebräischen Griechischen Lateini-
schen und Teutschen gefertiget hat, wie bey den Schrift-
proben zu sehen seyn wird.

1705-1717. Christoph Friedrich Rumpf war
den 6. April 1680 zu Münden in Westphalen geboh-
ren. Den Grund zur Druckerey legte er allhier bey
Jmmanuel Tietzen. Sein Herr Vater war Lieu-
tenant unter dem löblichen Grafen von Wertherischen
Kayserl. Cüraßier Regiment, seine Frau Mutter war
aus dem Hochadelichen Geschlecht Clara Magdale-
na
von Geschmeidelin. Jm Jahr 1706. trat er mit
Johanna Eleonora Königin, Herrn Georg Kö-
nigs,
Königlich-Pohlnisch-Churfürstlich-Säch-
sischen wohlbestallten Acciseinnehmers und Korn-
schreibers der Stutterey zu Kalckreuth jüngsten
Jungfer Tochter, in den Ehestand, und zeugte mit
ihr einen Sohn Gottlob Friedrich, welcher gleich-
falls die Druckerey erlernet hat, und bis diese Stunde
noch treibet. Er starb den 25. May 1736. in Dreß-
den im 56. Jahr seines Alters. Dessen Druckerey
kam nach Eißleben. Von ihm ist als etwas be-
sonders anzumercken, daß er neben der Buchdrucker-
kunst auch in andern Künsten und Wissenschaften
sehr erfahren gewesen ist. Er machte einen wohlgesetz-
ten teutschen Vers, verstunde verschiedene Sprachen,
mahlte als ein guter Mahler sehr künstlich und schrieb
eine solche feine Hand, daß man einige Stücke davon
als Raritäten aufzuheben pflegt; Diese Geschicklich-
keit erwarb ihm nicht nur vieler vornehmen Leute Huld
und Gewogenheit, sondern er hatte auch die Gnade,

daß

Kurtze Nachricht
Jn Lanckiſchens Verlag aber den zweyten Theil der
Lanckiſchen Concordantz von der andern Auflage, ſon-
dern auch die netteſten und ietziger Zeit gangbare-
ſten Schchriften von Hebraͤiſchen Griechiſchen Lateini-
ſchen und Teutſchen gefertiget hat, wie bey den Schrift-
proben zu ſehen ſeyn wird.

1705-1717. Chriſtoph Friedrich Rumpf war
den 6. April 1680 zu Muͤnden in Weſtphalen geboh-
ren. Den Grund zur Druckerey legte er allhier bey
Jmmanuel Tietzen. Sein Herr Vater war Lieu-
tenant unter dem loͤblichen Grafen von Wertheriſchen
Kayſerl. Cuͤraßier Regiment, ſeine Frau Mutter war
aus dem Hochadelichen Geſchlecht Clara Magdale-
na
von Geſchmeidelin. Jm Jahr 1706. trat er mit
Johanna Eleonora Koͤnigin, Herrn Georg Koͤ-
nigs,
Koͤniglich-Pohlniſch-Churfuͤrſtlich-Saͤch-
ſiſchen wohlbeſtallten Acciseinnehmers und Korn-
ſchreibers der Stutterey zu Kalckreuth juͤngſten
Jungfer Tochter, in den Eheſtand, und zeugte mit
ihr einen Sohn Gottlob Friedrich, welcher gleich-
falls die Druckerey erlernet hat, und bis dieſe Stunde
noch treibet. Er ſtarb den 25. May 1736. in Dreß-
den im 56. Jahr ſeines Alters. Deſſen Druckerey
kam nach Eißleben. Von ihm iſt als etwas be-
ſonders anzumercken, daß er neben der Buchdrucker-
kunſt auch in andern Kuͤnſten und Wiſſenſchaften
ſehr erfahren geweſen iſt. Er machte einen wohlgeſetz-
ten teutſchen Vers, verſtunde verſchiedene Sprachen,
mahlte als ein guter Mahler ſehr kuͤnſtlich und ſchrieb
eine ſolche feine Hand, daß man einige Stuͤcke davon
als Raritaͤten aufzuheben pflegt; Dieſe Geſchicklich-
keit erwarb ihm nicht nur vieler vornehmen Leute Huld
und Gewogenheit, ſondern er hatte auch die Gnade,

daß
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[126/0192] Kurtze Nachricht Jn Lanckiſchens Verlag aber den zweyten Theil der Lanckiſchen Concordantz von der andern Auflage, ſon- dern auch die netteſten und ietziger Zeit gangbare- ſten Schchriften von Hebraͤiſchen Griechiſchen Lateini- ſchen und Teutſchen gefertiget hat, wie bey den Schrift- proben zu ſehen ſeyn wird. 1705-1717. Chriſtoph Friedrich Rumpf war den 6. April 1680 zu Muͤnden in Weſtphalen geboh- ren. Den Grund zur Druckerey legte er allhier bey Jmmanuel Tietzen. Sein Herr Vater war Lieu- tenant unter dem loͤblichen Grafen von Wertheriſchen Kayſerl. Cuͤraßier Regiment, ſeine Frau Mutter war aus dem Hochadelichen Geſchlecht Clara Magdale- na von Geſchmeidelin. Jm Jahr 1706. trat er mit Johanna Eleonora Koͤnigin, Herrn Georg Koͤ- nigs, Koͤniglich-Pohlniſch-Churfuͤrſtlich-Saͤch- ſiſchen wohlbeſtallten Acciseinnehmers und Korn- ſchreibers der Stutterey zu Kalckreuth juͤngſten Jungfer Tochter, in den Eheſtand, und zeugte mit ihr einen Sohn Gottlob Friedrich, welcher gleich- falls die Druckerey erlernet hat, und bis dieſe Stunde noch treibet. Er ſtarb den 25. May 1736. in Dreß- den im 56. Jahr ſeines Alters. Deſſen Druckerey kam nach Eißleben. Von ihm iſt als etwas be- ſonders anzumercken, daß er neben der Buchdrucker- kunſt auch in andern Kuͤnſten und Wiſſenſchaften ſehr erfahren geweſen iſt. Er machte einen wohlgeſetz- ten teutſchen Vers, verſtunde verſchiedene Sprachen, mahlte als ein guter Mahler ſehr kuͤnſtlich und ſchrieb eine ſolche feine Hand, daß man einige Stuͤcke davon als Raritaͤten aufzuheben pflegt; Dieſe Geſchicklich- keit erwarb ihm nicht nur vieler vornehmen Leute Huld und Gewogenheit, ſondern er hatte auch die Gnade, daß

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Zitationshilfe: [Gessner, Christian Friedrich]: Die so nöthig als nützliche Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 1. Leipzig, 1740, S. 126. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst01_1740/192>, abgerufen am 21.11.2024.