ABlegen, heißt in der Buchdruckerey diejenige Handlung des Setzers, wenn er die abgedruck- ten Schriften wieder in den Kasten, und zwar jeden Buchstaben in sein gehöriges Fach, einleget. Siehe den wohlmeynenden Unterricht, p. 103.
Ablegespan, ist ein dünn geschnittener Span von Holtz, worauf der Setzer etliche Zeilen Buchstaben zugleich setzet, um selbige in der Hand damit fest zu halten, damit sie ihm beym Ablegen nicht unter einander fallen können, welches ihm sonsten, wegen des Auslesens, viel Zeit und Mühe kosten würde.
Ablösen, heißt man dasjenige, wenn der Drucker die Forme von der Farbe reiniget, so werden die Stege mit einem Messer abgesondert, weil selbige von dem starcken Anschliesen insgemein an der Schrift hän- gen bleibet.
Abnehmen, muß man diejenigen gedruckten Bogen, welche ihrer Nässe wegen vorhero sind aufgehängt worden.
Abtritt, ist eine Entweichung aus der Gesellschaft, wel- che demjenigen angedeutet wird, welcher bey einer löblichen Gesellschaft sein Verbrechen, oder son- sten etwas, vorgetragen, damit die Sache überleget werden kan.
Acci-
L 2
A
ABlegen, heißt in der Buchdruckerey diejenige Handlung des Setzers, wenn er die abgedruck- ten Schriften wieder in den Kaſten, und zwar jeden Buchſtaben in ſein gehoͤriges Fach, einleget. Siehe den wohlmeynenden Unterricht, p. 103.
Ablegeſpan, iſt ein duͤnn geſchnittener Span von Holtz, worauf der Setzer etliche Zeilen Buchſtaben zugleich ſetzet, um ſelbige in der Hand damit feſt zu halten, damit ſie ihm beym Ablegen nicht unter einander fallen koͤnnen, welches ihm ſonſten, wegen des Ausleſens, viel Zeit und Muͤhe koſten wuͤrde.
Abloͤſen, heißt man dasjenige, wenn der Drucker die Forme von der Farbe reiniget, ſo werden die Stege mit einem Meſſer abgeſondert, weil ſelbige von dem ſtarcken Anſchlieſen insgemein an der Schrift haͤn- gen bleibet.
Abnehmen, muß man diejenigen gedruckten Bogen, welche ihrer Naͤſſe wegen vorhero ſind aufgehaͤngt worden.
Abtritt, iſt eine Entweichung aus der Geſellſchaft, wel- che demjenigen angedeutet wird, welcher bey einer loͤblichen Geſellſchaft ſein Verbrechen, oder ſon- ſten etwas, vorgetragen, damit die Sache uͤberleget werden kan.
Acci-
L 2
<TEI><text><body><divn="1"><pbfacs="#f0415"/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><lb/><divn="2"><head><hirendition="#b">A</hi></head><lb/><p><hirendition="#fr"><hirendition="#in">A</hi>Blegen,</hi> heißt in der Buchdruckerey diejenige<lb/>
Handlung des Setzers, wenn er die abgedruck-<lb/>
ten Schriften wieder in den Kaſten, und zwar<lb/>
jeden Buchſtaben in ſein gehoͤriges Fach, einleget.<lb/>
Siehe den wohlmeynenden Unterricht, <hirendition="#aq">p.</hi> 103.</p><lb/><p><hirendition="#fr">Ablegeſpan,</hi> iſt ein duͤnn geſchnittener Span von<lb/>
Holtz, worauf der Setzer etliche Zeilen Buchſtaben<lb/>
zugleich ſetzet, um ſelbige in der Hand damit feſt zu<lb/>
halten, damit ſie ihm beym Ablegen nicht unter<lb/>
einander fallen koͤnnen, welches ihm ſonſten, wegen<lb/>
des Ausleſens, viel Zeit und Muͤhe koſten wuͤrde.</p><lb/><p><hirendition="#fr">Abloͤſen,</hi> heißt man dasjenige, wenn der Drucker die<lb/>
Forme von der Farbe reiniget, ſo werden die Stege<lb/>
mit einem Meſſer abgeſondert, weil ſelbige von dem<lb/>ſtarcken Anſchlieſen insgemein an der Schrift haͤn-<lb/>
gen bleibet.</p><lb/><p><hirendition="#fr">Abnehmen,</hi> muß man diejenigen gedruckten Bogen,<lb/>
welche ihrer Naͤſſe wegen vorhero ſind aufgehaͤngt<lb/>
worden.</p><lb/><p><hirendition="#fr">Abtritt,</hi> iſt eine Entweichung aus der Geſellſchaft, wel-<lb/>
che demjenigen angedeutet wird, welcher bey einer<lb/>
loͤblichen Geſellſchaft ſein Verbrechen, oder ſon-<lb/>ſten etwas, vorgetragen, damit die Sache uͤberleget<lb/>
werden kan.</p><lb/><fwplace="bottom"type="sig">L 2</fw><fwplace="bottom"type="catch"><hirendition="#fr">Acci-</hi></fw><lb/></div></div></body></text></TEI>
[0415]
A
ABlegen, heißt in der Buchdruckerey diejenige
Handlung des Setzers, wenn er die abgedruck-
ten Schriften wieder in den Kaſten, und zwar
jeden Buchſtaben in ſein gehoͤriges Fach, einleget.
Siehe den wohlmeynenden Unterricht, p. 103.
Ablegeſpan, iſt ein duͤnn geſchnittener Span von
Holtz, worauf der Setzer etliche Zeilen Buchſtaben
zugleich ſetzet, um ſelbige in der Hand damit feſt zu
halten, damit ſie ihm beym Ablegen nicht unter
einander fallen koͤnnen, welches ihm ſonſten, wegen
des Ausleſens, viel Zeit und Muͤhe koſten wuͤrde.
Abloͤſen, heißt man dasjenige, wenn der Drucker die
Forme von der Farbe reiniget, ſo werden die Stege
mit einem Meſſer abgeſondert, weil ſelbige von dem
ſtarcken Anſchlieſen insgemein an der Schrift haͤn-
gen bleibet.
Abnehmen, muß man diejenigen gedruckten Bogen,
welche ihrer Naͤſſe wegen vorhero ſind aufgehaͤngt
worden.
Abtritt, iſt eine Entweichung aus der Geſellſchaft, wel-
che demjenigen angedeutet wird, welcher bey einer
loͤblichen Geſellſchaft ſein Verbrechen, oder ſon-
ſten etwas, vorgetragen, damit die Sache uͤberleget
werden kan.
Acci-
L 2
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
[Gessner, Christian Friedrich]: Die so nöthig als nützliche Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 1. Leipzig, 1740, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst01_1740/415>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.