buchs besonders gedruckt. Was aber bey den Buchdruckereyen zu mercken nöthig, lehret unser sogenannter Buchdruckercalender.
Cartouche, nennen die Frantzosen in der Baukunst ei- nen Zierrath an dem Gebäude mit einer Tafel, wor- ein eine Schrift kommt. Jn Buchdruckereyen aber ist es eine zierliche Einfassung eines Anfangs- buchstaben.
Censores, sind von der hohen Landesobrigkeit be- stimmte gelehrte Männer, welche die Bücher, so gedruckt werden sollen, erstlich zu Gesichte bekom- men müssen, damit in denselbigen nichts nach- theiliges wider die Religion, Landsherrn, oder den Staat einer Republic ingleichen wider die gu- ten Sitten, gedruckt werden möge. Dahero sind auch die Verfasser verbunden ihre Vor- und Zu- nahmen davor zu setzen. Siehe Autor.
Censur, ohne dieselbige sollen Buchdrucker in Sach- sen nichts drucken, laut allergnädigster Rescripte Augusts, Hertzogs zu Sachsen, vom 14 Septembr. 1562. Königs Augusti in Pohlen und Churf. zu Sachsen vom 8. Octobr. 1711. item vom 24. April 1717.
Chymische Zeichen, siehe am Ende des Wörterbuchs.
Circkel, ist ein aus Eisen, Stahl, oder Meßing, ver- fertigtes Jnstrument, so aus zwey unten spitzig zu- gehenden Stücken, welche man Füsse nennet, be- stehet, die oben mit einem Gewerbe befestiget sind, daß man sie nach Belieben auf und zu machen kan. Siehe Tab. II.
Collationiren, ist in Buchdruckereyen diejenige Handlung, wenn man ein abgedrucktes Werck Vo- genweiß durchsiehet, um zu erfahren ob es richtig,
der-
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Cartouche, Cenſores, Cenſur, Circkel, Collat.
buchs beſonders gedruckt. Was aber bey den Buchdruckereyen zu mercken noͤthig, lehret unſer ſogenannter Buchdruckercalender.
Cartouche, nennen die Frantzoſen in der Baukunſt ei- nen Zierrath an dem Gebaͤude mit einer Tafel, wor- ein eine Schrift kommt. Jn Buchdruckereyen aber iſt es eine zierliche Einfaſſung eines Anfangs- buchſtaben.
Cenſores, ſind von der hohen Landesobrigkeit be- ſtimmte gelehrte Maͤnner, welche die Buͤcher, ſo gedruckt werden ſollen, erſtlich zu Geſichte bekom- men muͤſſen, damit in denſelbigen nichts nach- theiliges wider die Religion, Landsherrn, oder den Staat einer Republic ingleichen wider die gu- ten Sitten, gedruckt werden moͤge. Dahero ſind auch die Verfaſſer verbunden ihre Vor- und Zu- nahmen davor zu ſetzen. Siehe Autor.
Cenſur, ohne dieſelbige ſollen Buchdrucker in Sach- ſen nichts drucken, laut allergnaͤdigſter Reſcripte Auguſts, Hertzogs zu Sachſen, vom 14 Septembr. 1562. Koͤnigs Auguſti in Pohlen und Churf. zu Sachſen vom 8. Octobr. 1711. item vom 24. April 1717.
Chymiſche Zeichen, ſiehe am Ende des Woͤrterbuchs.
Circkel, iſt ein aus Eiſen, Stahl, oder Meßing, ver- fertigtes Jnſtrument, ſo aus zwey unten ſpitzig zu- gehenden Stuͤcken, welche man Fuͤſſe nennet, be- ſtehet, die oben mit einem Gewerbe befeſtiget ſind, daß man ſie nach Belieben auf und zu machen kan. Siehe Tab. II.
Collationiren, iſt in Buchdruckereyen diejenige Handlung, wenn man ein abgedrucktes Werck Vo- genweiß durchſiehet, um zu erfahren ob es richtig,
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Cartouche, Cenſores, Cenſur, Circkel, Collat.
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ſogenannter Buchdruckercalender.
Cartouche, nennen die Frantzoſen in der Baukunſt ei-
nen Zierrath an dem Gebaͤude mit einer Tafel, wor-
ein eine Schrift kommt. Jn Buchdruckereyen
aber iſt es eine zierliche Einfaſſung eines Anfangs-
buchſtaben.
Cenſores, ſind von der hohen Landesobrigkeit be-
ſtimmte gelehrte Maͤnner, welche die Buͤcher, ſo
gedruckt werden ſollen, erſtlich zu Geſichte bekom-
men muͤſſen, damit in denſelbigen nichts nach-
theiliges wider die Religion, Landsherrn, oder
den Staat einer Republic ingleichen wider die gu-
ten Sitten, gedruckt werden moͤge. Dahero ſind
auch die Verfaſſer verbunden ihre Vor- und Zu-
nahmen davor zu ſetzen. Siehe Autor.
Cenſur, ohne dieſelbige ſollen Buchdrucker in Sach-
ſen nichts drucken, laut allergnaͤdigſter Reſcripte
Auguſts, Hertzogs zu Sachſen, vom 14 Septembr.
1562. Koͤnigs Auguſti in Pohlen und Churf. zu
Sachſen vom 8. Octobr. 1711. item vom 24. April
1717.
Chymiſche Zeichen, ſiehe am Ende des Woͤrterbuchs.
Circkel, iſt ein aus Eiſen, Stahl, oder Meßing, ver-
fertigtes Jnſtrument, ſo aus zwey unten ſpitzig zu-
gehenden Stuͤcken, welche man Fuͤſſe nennet, be-
ſtehet, die oben mit einem Gewerbe befeſtiget ſind,
daß man ſie nach Belieben auf und zu machen kan.
Siehe Tab. II.
Collationiren, iſt in Buchdruckereyen diejenige
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[Gessner, Christian Friedrich]: Die so nöthig als nützliche Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 1. Leipzig, 1740, S. 177. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst01_1740/430>, abgerufen am 16.07.2024.
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