noch etwas hievon sagen müssen, wohin wir also unsere Leser zugleich verweisen.
Fracht, ist entweder die Ladung, so man einem Fuhr- mann, oder Schiffer, zu verfahren anvertrauet, oder auch das Fuhrlohn, welches man vor solches Fah- ren bezahlen muß. Jnsgemein verdinget man die Fracht nach Centnern, Schiffpfunden, oder La- sten. Jst ein Wagen, oder Schiff, gehörig bela- den, so sagt man, sie fahren mit voller Fracht; Mangelt etwas daran, so heissen sie es nur halbe Fracht. Nehmen sie etwas von dem Orte, wohin sie gefahren, wieder mit zurück, so heissen sie solches Rückfracht.
Frachtbrief, ist ein offener Zettel, welcher dem Fuhr- mann, oder Schiffer, ertheilet wird, worinnen so wohl der Namen desjenigen, welcher etwas schi- cket, als auch des andern, an welchen es geschicket wird, enthalten seyn muß, ingleichen des Fuhrmanns, oder Schiffers, durch welchen eine Sache über- schickt wird; Es müssen überdieses der Ort, woher und wohin die Waaren gehen, und die abgeschick- ten Güter deutlich und ordentlich angegeben seyn, damit nicht nur Zöllner und Geleitsverwalter zu Land, und zur See die Kreutzer, ordentlich wissen können, was der Fuhrmann, oder Schiffer, aufge- laden, sondern auch, damit der Empfanger der Waaren weiß, was ihm geliefert werden soll, und wie viel Fracht bedungen worden sey.
Fracturschrift, deren Benennung und Figur, siehe die Schriftprobe.
Fundament, ist als das dritte Hauptstück in der Presse anzusehen. Es ist dieses entweder von Metall, oder gutem harten Holtze verfertiget, welches sehr glatt
polirt
N 2
Fracht, Frachtbrief, Fracturſchrift, ꝛc.
noch etwas hievon ſagen muͤſſen, wohin wir alſo unſere Leſer zugleich verweiſen.
Fracht, iſt entweder die Ladung, ſo man einem Fuhr- mann, oder Schiffer, zu verfahren anvertrauet, oder auch das Fuhrlohn, welches man vor ſolches Fah- ren bezahlen muß. Jnsgemein verdinget man die Fracht nach Centnern, Schiffpfunden, oder La- ſten. Jſt ein Wagen, oder Schiff, gehoͤrig bela- den, ſo ſagt man, ſie fahren mit voller Fracht; Mangelt etwas daran, ſo heiſſen ſie es nur halbe Fracht. Nehmen ſie etwas von dem Orte, wohin ſie gefahren, wieder mit zuruͤck, ſo heiſſen ſie ſolches Ruͤckfracht.
Frachtbrief, iſt ein offener Zettel, welcher dem Fuhr- mann, oder Schiffer, ertheilet wird, worinnen ſo wohl der Namen desjenigen, welcher etwas ſchi- cket, als auch des andern, an welchen es geſchicket wird, enthalten ſeyn muß, ingleichen des Fuhrmanns, oder Schiffers, durch welchen eine Sache uͤber- ſchickt wird; Es muͤſſen uͤberdieſes der Ort, woher und wohin die Waaren gehen, und die abgeſchick- ten Guͤter deutlich und ordentlich angegeben ſeyn, damit nicht nur Zoͤllner und Geleitsverwalter zu Land, und zur See die Kreutzer, ordentlich wiſſen koͤnnen, was der Fuhrmann, oder Schiffer, aufge- laden, ſondern auch, damit der Empfanger der Waaren weiß, was ihm geliefert werden ſoll, und wie viel Fracht bedungen worden ſey.
Fracturſchrift, deren Benennung und Figur, ſiehe die Schriftprobe.
Fundament, iſt als das dritte Hauptſtuͤck in der Preſſe anzuſehen. Es iſt dieſes entweder von Metall, oder gutem harten Holtze verfertiget, welches ſehr glatt
polirt
N 2
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0448"n="195"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">Fracht, Frachtbrief, Fracturſchrift, ꝛc.</hi></fw><lb/>
noch etwas hievon ſagen muͤſſen, wohin wir alſo<lb/>
unſere Leſer zugleich verweiſen.</p><lb/><p><hirendition="#fr">Fracht,</hi> iſt entweder die Ladung, ſo man einem Fuhr-<lb/>
mann, oder Schiffer, zu verfahren anvertrauet, oder<lb/>
auch das Fuhrlohn, welches man vor ſolches Fah-<lb/>
ren bezahlen muß. Jnsgemein verdinget man die<lb/>
Fracht nach Centnern, Schiffpfunden, oder La-<lb/>ſten. Jſt ein Wagen, oder Schiff, gehoͤrig bela-<lb/>
den, ſo ſagt man, ſie fahren mit voller Fracht;<lb/>
Mangelt etwas daran, ſo heiſſen ſie es nur halbe<lb/>
Fracht. Nehmen ſie etwas von dem Orte, wohin<lb/>ſie gefahren, wieder mit zuruͤck, ſo heiſſen ſie ſolches<lb/>
Ruͤckfracht.</p><lb/><p><hirendition="#fr">Frachtbrief,</hi> iſt ein offener Zettel, welcher dem Fuhr-<lb/>
mann, oder Schiffer, ertheilet wird, worinnen ſo<lb/>
wohl der Namen desjenigen, welcher etwas ſchi-<lb/>
cket, als auch des andern, an welchen es geſchicket<lb/>
wird, enthalten ſeyn muß, ingleichen des Fuhrmanns,<lb/>
oder Schiffers, durch welchen eine Sache uͤber-<lb/>ſchickt wird; Es muͤſſen uͤberdieſes der Ort, woher<lb/>
und wohin die Waaren gehen, und die abgeſchick-<lb/>
ten Guͤter deutlich und ordentlich angegeben ſeyn,<lb/>
damit nicht nur Zoͤllner und Geleitsverwalter zu<lb/>
Land, und zur See die Kreutzer, ordentlich wiſſen<lb/>
koͤnnen, was der Fuhrmann, oder Schiffer, aufge-<lb/>
laden, ſondern auch, damit der Empfanger der<lb/>
Waaren weiß, was ihm geliefert werden ſoll, und<lb/>
wie viel Fracht bedungen worden ſey.</p><lb/><p><hirendition="#fr">Fracturſchrift,</hi> deren Benennung und Figur, ſiehe die<lb/><hirendition="#fr">Schriftprobe.</hi></p><lb/><p><hirendition="#fr">Fundament,</hi> iſt als das dritte Hauptſtuͤck in der Preſſe<lb/>
anzuſehen. Es iſt dieſes entweder von Metall, oder<lb/>
gutem harten Holtze verfertiget, welches ſehr glatt<lb/><fwplace="bottom"type="sig">N 2</fw><fwplace="bottom"type="catch">polirt</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[195/0448]
Fracht, Frachtbrief, Fracturſchrift, ꝛc.
noch etwas hievon ſagen muͤſſen, wohin wir alſo
unſere Leſer zugleich verweiſen.
Fracht, iſt entweder die Ladung, ſo man einem Fuhr-
mann, oder Schiffer, zu verfahren anvertrauet, oder
auch das Fuhrlohn, welches man vor ſolches Fah-
ren bezahlen muß. Jnsgemein verdinget man die
Fracht nach Centnern, Schiffpfunden, oder La-
ſten. Jſt ein Wagen, oder Schiff, gehoͤrig bela-
den, ſo ſagt man, ſie fahren mit voller Fracht;
Mangelt etwas daran, ſo heiſſen ſie es nur halbe
Fracht. Nehmen ſie etwas von dem Orte, wohin
ſie gefahren, wieder mit zuruͤck, ſo heiſſen ſie ſolches
Ruͤckfracht.
Frachtbrief, iſt ein offener Zettel, welcher dem Fuhr-
mann, oder Schiffer, ertheilet wird, worinnen ſo
wohl der Namen desjenigen, welcher etwas ſchi-
cket, als auch des andern, an welchen es geſchicket
wird, enthalten ſeyn muß, ingleichen des Fuhrmanns,
oder Schiffers, durch welchen eine Sache uͤber-
ſchickt wird; Es muͤſſen uͤberdieſes der Ort, woher
und wohin die Waaren gehen, und die abgeſchick-
ten Guͤter deutlich und ordentlich angegeben ſeyn,
damit nicht nur Zoͤllner und Geleitsverwalter zu
Land, und zur See die Kreutzer, ordentlich wiſſen
koͤnnen, was der Fuhrmann, oder Schiffer, aufge-
laden, ſondern auch, damit der Empfanger der
Waaren weiß, was ihm geliefert werden ſoll, und
wie viel Fracht bedungen worden ſey.
Fracturſchrift, deren Benennung und Figur, ſiehe die
Schriftprobe.
Fundament, iſt als das dritte Hauptſtuͤck in der Preſſe
anzuſehen. Es iſt dieſes entweder von Metall, oder
gutem harten Holtze verfertiget, welches ſehr glatt
polirt
N 2
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
[Gessner, Christian Friedrich]: Die so nöthig als nützliche Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 1. Leipzig, 1740, S. 195. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst01_1740/448>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.