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[Gessner, Christian Friedrich]: Die so nöthig als nützliche Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 1. Leipzig, 1740.

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Fracht, Frachtbrief, Fracturschrift, etc.
noch etwas hievon sagen müssen, wohin wir also
unsere Leser zugleich verweisen.

Fracht, ist entweder die Ladung, so man einem Fuhr-
mann, oder Schiffer, zu verfahren anvertrauet, oder
auch das Fuhrlohn, welches man vor solches Fah-
ren bezahlen muß. Jnsgemein verdinget man die
Fracht nach Centnern, Schiffpfunden, oder La-
sten. Jst ein Wagen, oder Schiff, gehörig bela-
den, so sagt man, sie fahren mit voller Fracht;
Mangelt etwas daran, so heissen sie es nur halbe
Fracht. Nehmen sie etwas von dem Orte, wohin
sie gefahren, wieder mit zurück, so heissen sie solches
Rückfracht.

Frachtbrief, ist ein offener Zettel, welcher dem Fuhr-
mann, oder Schiffer, ertheilet wird, worinnen so
wohl der Namen desjenigen, welcher etwas schi-
cket, als auch des andern, an welchen es geschicket
wird, enthalten seyn muß, ingleichen des Fuhrmanns,
oder Schiffers, durch welchen eine Sache über-
schickt wird; Es müssen überdieses der Ort, woher
und wohin die Waaren gehen, und die abgeschick-
ten Güter deutlich und ordentlich angegeben seyn,
damit nicht nur Zöllner und Geleitsverwalter zu
Land, und zur See die Kreutzer, ordentlich wissen
können, was der Fuhrmann, oder Schiffer, aufge-
laden, sondern auch, damit der Empfanger der
Waaren weiß, was ihm geliefert werden soll, und
wie viel Fracht bedungen worden sey.

Fracturschrift, deren Benennung und Figur, siehe die
Schriftprobe.

Fundament, ist als das dritte Hauptstück in der Presse
anzusehen. Es ist dieses entweder von Metall, oder
gutem harten Holtze verfertiget, welches sehr glatt

polirt
N 2

Fracht, Frachtbrief, Fracturſchrift, ꝛc.
noch etwas hievon ſagen muͤſſen, wohin wir alſo
unſere Leſer zugleich verweiſen.

Fracht, iſt entweder die Ladung, ſo man einem Fuhr-
mann, oder Schiffer, zu verfahren anvertrauet, oder
auch das Fuhrlohn, welches man vor ſolches Fah-
ren bezahlen muß. Jnsgemein verdinget man die
Fracht nach Centnern, Schiffpfunden, oder La-
ſten. Jſt ein Wagen, oder Schiff, gehoͤrig bela-
den, ſo ſagt man, ſie fahren mit voller Fracht;
Mangelt etwas daran, ſo heiſſen ſie es nur halbe
Fracht. Nehmen ſie etwas von dem Orte, wohin
ſie gefahren, wieder mit zuruͤck, ſo heiſſen ſie ſolches
Ruͤckfracht.

Frachtbrief, iſt ein offener Zettel, welcher dem Fuhr-
mann, oder Schiffer, ertheilet wird, worinnen ſo
wohl der Namen desjenigen, welcher etwas ſchi-
cket, als auch des andern, an welchen es geſchicket
wird, enthalten ſeyn muß, ingleichen des Fuhrmanns,
oder Schiffers, durch welchen eine Sache uͤber-
ſchickt wird; Es muͤſſen uͤberdieſes der Ort, woher
und wohin die Waaren gehen, und die abgeſchick-
ten Guͤter deutlich und ordentlich angegeben ſeyn,
damit nicht nur Zoͤllner und Geleitsverwalter zu
Land, und zur See die Kreutzer, ordentlich wiſſen
koͤnnen, was der Fuhrmann, oder Schiffer, aufge-
laden, ſondern auch, damit der Empfanger der
Waaren weiß, was ihm geliefert werden ſoll, und
wie viel Fracht bedungen worden ſey.

Fracturſchrift, deren Benennung und Figur, ſiehe die
Schriftprobe.

Fundament, iſt als das dritte Hauptſtuͤck in der Preſſe
anzuſehen. Es iſt dieſes entweder von Metall, oder
gutem harten Holtze verfertiget, welches ſehr glatt

polirt
N 2
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[195/0448] Fracht, Frachtbrief, Fracturſchrift, ꝛc. noch etwas hievon ſagen muͤſſen, wohin wir alſo unſere Leſer zugleich verweiſen. Fracht, iſt entweder die Ladung, ſo man einem Fuhr- mann, oder Schiffer, zu verfahren anvertrauet, oder auch das Fuhrlohn, welches man vor ſolches Fah- ren bezahlen muß. Jnsgemein verdinget man die Fracht nach Centnern, Schiffpfunden, oder La- ſten. Jſt ein Wagen, oder Schiff, gehoͤrig bela- den, ſo ſagt man, ſie fahren mit voller Fracht; Mangelt etwas daran, ſo heiſſen ſie es nur halbe Fracht. Nehmen ſie etwas von dem Orte, wohin ſie gefahren, wieder mit zuruͤck, ſo heiſſen ſie ſolches Ruͤckfracht. Frachtbrief, iſt ein offener Zettel, welcher dem Fuhr- mann, oder Schiffer, ertheilet wird, worinnen ſo wohl der Namen desjenigen, welcher etwas ſchi- cket, als auch des andern, an welchen es geſchicket wird, enthalten ſeyn muß, ingleichen des Fuhrmanns, oder Schiffers, durch welchen eine Sache uͤber- ſchickt wird; Es muͤſſen uͤberdieſes der Ort, woher und wohin die Waaren gehen, und die abgeſchick- ten Guͤter deutlich und ordentlich angegeben ſeyn, damit nicht nur Zoͤllner und Geleitsverwalter zu Land, und zur See die Kreutzer, ordentlich wiſſen koͤnnen, was der Fuhrmann, oder Schiffer, aufge- laden, ſondern auch, damit der Empfanger der Waaren weiß, was ihm geliefert werden ſoll, und wie viel Fracht bedungen worden ſey. Fracturſchrift, deren Benennung und Figur, ſiehe die Schriftprobe. Fundament, iſt als das dritte Hauptſtuͤck in der Preſſe anzuſehen. Es iſt dieſes entweder von Metall, oder gutem harten Holtze verfertiget, welches ſehr glatt polirt N 2

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Zitationshilfe: [Gessner, Christian Friedrich]: Die so nöthig als nützliche Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 1. Leipzig, 1740, S. 195. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst01_1740/448>, abgerufen am 22.11.2024.