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[Gessner, Christian Friedrich]: Die so nöthig als nützliche Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 1. Leipzig, 1740.

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Jnstrumenta, Jntroitus, Journal etc.
lerley, als Stands-Herrschafts-Gnaden-Schutz-
Heyraths-Erbschafts
und Unterschiedswappen.
Also haben die Buchdrucker ein Gesellschaftswap-
pen, welches ihnen der Kayser Friedrich der Dritte
verliehen. Auf unserer Dedications-Vignette ste-
het es gestochen und in dem Entwurf von Erfin-
dung der Buchdruckerkunst
beschrieben. Unsere
aller ersten Vorfahren bedienten sich ebenfalls der
Wappen auf ihren Büchern zu keiner andern Ab-
sicht, als ihre Arbeit dadurch vor andern zu bemer-
cken, welche insgemein mit ihren Namen etwas
gleichkommendes vorstellen, dann und wann auch
wohl gar nur ihren verzogenen Namen.

Jnstrumenta, der Buchdrucker, siehe Buchdru-
cker
und zugleich Tab. II.

- der Setzer, siehe Setzer, und zugleich Tab. I.

- der Schriftgieser, siehe den kurtzen Bericht p. 130.
und Tab. IV.

Jntroitus, wird in Buchdruckereyen eine alte Ge-
wohnheit genennet, wenn ein Gesell von einem Herrn
angenommen wird, so giebt er durch Erlegung ei-
nes gewissen Geldes in der Officin seinen Neben-
gesellen zu erkennen, daß er nichts verfängliches
auf sich sitzen hat: Wiedrigenfalls wird solches
von ihm nicht angenommen. Es wird auch intro-
duciren genennet.

Journal, siehe Tagebuch.

Jubiläum, oder Jubelfest, ist eigentlich die Bege-
hung eines Freudenfestes, da man das Andencken
einer besonders merckwürdigen Begebenheit nach
Verfließung hundert Jahr mit allerhand Solen-
nitäten mit frölichem und danckbarem Gemüth ver-
neuert. Also hat man 1617. und 1717. ein Jubel-

fest
N 4

Jnſtrumenta, Jntroitus, Journal ꝛc.
lerley, als Stands-Herrſchafts-Gnaden-Schutz-
Heyraths-Erbſchafts
und Unterſchiedswappen.
Alſo haben die Buchdrucker ein Geſellſchaftswap-
pen, welches ihnen der Kayſer Friedrich der Dritte
verliehen. Auf unſerer Dedications-Vignette ſte-
het es geſtochen und in dem Entwurf von Erfin-
dung der Buchdruckerkunſt
beſchrieben. Unſere
aller erſten Vorfahren bedienten ſich ebenfalls der
Wappen auf ihren Buͤchern zu keiner andern Ab-
ſicht, als ihre Arbeit dadurch vor andern zu bemer-
cken, welche insgemein mit ihren Namen etwas
gleichkommendes vorſtellen, dann und wann auch
wohl gar nur ihren verzogenen Namen.

Jnſtrumenta, der Buchdrucker, ſiehe Buchdru-
cker
und zugleich Tab. II.

der Setzer, ſiehe Setzer, und zugleich Tab. I.

der Schriftgieſer, ſiehe den kurtzen Bericht p. 130.
und Tab. IV.

Jntroitus, wird in Buchdruckereyen eine alte Ge-
wohnheit genennet, wenn ein Geſell von einem Herrn
angenommen wird, ſo giebt er durch Erlegung ei-
nes gewiſſen Geldes in der Officin ſeinen Neben-
geſellen zu erkennen, daß er nichts verfaͤngliches
auf ſich ſitzen hat: Wiedrigenfalls wird ſolches
von ihm nicht angenommen. Es wird auch intro-
duciren genennet.

Journal, ſiehe Tagebuch.

Jubilaͤum, oder Jubelfeſt, iſt eigentlich die Bege-
hung eines Freudenfeſtes, da man das Andencken
einer beſonders merckwuͤrdigen Begebenheit nach
Verfließung hundert Jahr mit allerhand Solen-
nitaͤten mit froͤlichem und danckbarem Gemuͤth ver-
neuert. Alſo hat man 1617. und 1717. ein Jubel-

feſt
N 4
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[199/0466] Jnſtrumenta, Jntroitus, Journal ꝛc. lerley, als Stands-Herrſchafts-Gnaden-Schutz- Heyraths-Erbſchafts und Unterſchiedswappen. Alſo haben die Buchdrucker ein Geſellſchaftswap- pen, welches ihnen der Kayſer Friedrich der Dritte verliehen. Auf unſerer Dedications-Vignette ſte- het es geſtochen und in dem Entwurf von Erfin- dung der Buchdruckerkunſt beſchrieben. Unſere aller erſten Vorfahren bedienten ſich ebenfalls der Wappen auf ihren Buͤchern zu keiner andern Ab- ſicht, als ihre Arbeit dadurch vor andern zu bemer- cken, welche insgemein mit ihren Namen etwas gleichkommendes vorſtellen, dann und wann auch wohl gar nur ihren verzogenen Namen. Jnſtrumenta, der Buchdrucker, ſiehe Buchdru- cker und zugleich Tab. II. ‒ der Setzer, ſiehe Setzer, und zugleich Tab. I. ‒ der Schriftgieſer, ſiehe den kurtzen Bericht p. 130. und Tab. IV. Jntroitus, wird in Buchdruckereyen eine alte Ge- wohnheit genennet, wenn ein Geſell von einem Herrn angenommen wird, ſo giebt er durch Erlegung ei- nes gewiſſen Geldes in der Officin ſeinen Neben- geſellen zu erkennen, daß er nichts verfaͤngliches auf ſich ſitzen hat: Wiedrigenfalls wird ſolches von ihm nicht angenommen. Es wird auch intro- duciren genennet. Journal, ſiehe Tagebuch. Jubilaͤum, oder Jubelfeſt, iſt eigentlich die Bege- hung eines Freudenfeſtes, da man das Andencken einer beſonders merckwuͤrdigen Begebenheit nach Verfließung hundert Jahr mit allerhand Solen- nitaͤten mit froͤlichem und danckbarem Gemuͤth ver- neuert. Alſo hat man 1617. und 1717. ein Jubel- feſt N 4

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Zitationshilfe: [Gessner, Christian Friedrich]: Die so nöthig als nützliche Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 1. Leipzig, 1740, S. 199. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst01_1740/466>, abgerufen am 22.11.2024.