gen von beyderley Geschlecht erhalten hat, und, so lan- ge es GOtt gefält, noch dieses Elend bauet.
Johann Drimborn, Buchdrucker in Helmstädt, erblickte das Licht der Welt, in der Kayserlichen freyen Reichs-Stadt Cölln am Rhein 1700. den 13. Mertz. Sein Herr Vater Caspar Drimborn, welcher an ietzt gemeldeten Orte 1665. den 12. Sept. gebohren und daselbst seine eigene Buchdruckerey hat. Seine Mut- ter, Margaretha Drimborn, eine gebohrne Brochs, ist in obgedachter Stadt 1669. den 15ten Aug. geboh- ren. Jm dritten Jahr seines Alters starb dessen Frau Mutter, worauf sich sein Vater mit Jsr. Anna Maria Reinarts wieder verheyrathet. Jn seiner Jugend bemühete sich dessen Herr Vater eifrig ihm zum Studieren anzuhalten, da er aber iederzeit eine grosse Begierde zur Buchdruckerkunst bey ihm vermer- cket, so ließ er ihn in den schönen Wissenschafften wohl unterrichten, und nahm ihn nachhero 1710 zu sich in die Lehre. Jm Jahr 1714. trat er seine Reise in fremde Länder an, da er denn durch Teutschland viele vor- nehme Städte in Augenschein genommen, und zu Jtt- stein in der Wetterau durch besondere Unterrichtung die Morgenländischen Sprachen erlernet hat. Jm Jahr 1720. führte ihn GOttes Hand nach Helmstädt, woselbst er bey dem sel. HerrnJohann Stephan Hessen in Condition trat, und bey demselben folgen- des Jahres im April sein sogenanntes Postulat ver- schenckte Jm Jahr 1722. den 4. May verheyrathete er sich mit Jfr. Clara Kunigunda Prallin, des sel. Herrn Conrad Prallens, Advocati Ordinarii und Brauers allda nachgelassenen Tochter, welche ihm aber GOtt 1733. den 6. August. ohne Kinder von seiner Seite wiedernahm. Kurtz zuvor in eben diesem Jahr,
nem-
Kurtzgefaßte Nachricht,
gen von beyderley Geſchlecht erhalten hat, und, ſo lan- ge es GOtt gefaͤlt, noch dieſes Elend bauet.
Johann Drimborn, Buchdrucker in Helmſtaͤdt, erblickte das Licht der Welt, in der Kayſerlichen freyen Reichs-Stadt Coͤlln am Rhein 1700. den 13. Mertz. Sein Herr Vater Caſpar Drimborn, welcher an ietzt gemeldeten Orte 1665. den 12. Sept. gebohren und daſelbſt ſeine eigene Buchdruckerey hat. Seine Mut- ter, Margaretha Drimborn, eine gebohrne Brochs, iſt in obgedachter Stadt 1669. den 15ten Aug. geboh- ren. Jm dritten Jahr ſeines Alters ſtarb deſſen Frau Mutter, worauf ſich ſein Vater mit Jſr. Anna Maria Reinarts wieder verheyrathet. Jn ſeiner Jugend bemuͤhete ſich deſſen Herr Vater eifrig ihm zum Studieren anzuhalten, da er aber iederzeit eine groſſe Begierde zur Buchdruckerkunſt bey ihm vermer- cket, ſo ließ er ihn in den ſchoͤnen Wiſſenſchafften wohl unterrichten, und nahm ihn nachhero 1710 zu ſich in die Lehre. Jm Jahr 1714. trat er ſeine Reiſe in fremde Laͤnder an, da er denn durch Teutſchland viele vor- nehme Staͤdte in Augenſchein genommen, und zu Jtt- ſtein in der Wetterau durch beſondere Unterrichtung die Morgenlaͤndiſchen Sprachen erlernet hat. Jm Jahr 1720. fuͤhrte ihn GOttes Hand nach Helmſtaͤdt, woſelbſt er bey dem ſel. HerrnJohann Stephan Heſſen in Condition trat, und bey demſelben folgen- des Jahres im April ſein ſogenanntes Poſtulat ver- ſchenckte Jm Jahr 1722. den 4. May verheyrathete er ſich mit Jfr. Clara Kunigunda Prallin, des ſel. Herrn Conrad Prallens, Advocati Ordinarii und Brauers allda nachgelaſſenen Tochter, welche ihm aber GOtt 1733. den 6. Auguſt. ohne Kinder von ſeiner Seite wiedernahm. Kurtz zuvor in eben dieſem Jahr,
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Kurtzgefaßte Nachricht,
gen von beyderley Geſchlecht erhalten hat, und, ſo lan-
ge es GOtt gefaͤlt, noch dieſes Elend bauet.
Johann Drimborn, Buchdrucker in Helmſtaͤdt,
erblickte das Licht der Welt, in der Kayſerlichen freyen
Reichs-Stadt Coͤlln am Rhein 1700. den 13. Mertz.
Sein Herr Vater Caſpar Drimborn, welcher an ietzt
gemeldeten Orte 1665. den 12. Sept. gebohren und
daſelbſt ſeine eigene Buchdruckerey hat. Seine Mut-
ter, Margaretha Drimborn, eine gebohrne Brochs,
iſt in obgedachter Stadt 1669. den 15ten Aug. geboh-
ren. Jm dritten Jahr ſeines Alters ſtarb deſſen
Frau Mutter, worauf ſich ſein Vater mit Jſr. Anna
Maria Reinarts wieder verheyrathet. Jn ſeiner
Jugend bemuͤhete ſich deſſen Herr Vater eifrig ihm
zum Studieren anzuhalten, da er aber iederzeit eine
groſſe Begierde zur Buchdruckerkunſt bey ihm vermer-
cket, ſo ließ er ihn in den ſchoͤnen Wiſſenſchafften wohl
unterrichten, und nahm ihn nachhero 1710 zu ſich in die
Lehre. Jm Jahr 1714. trat er ſeine Reiſe in fremde
Laͤnder an, da er denn durch Teutſchland viele vor-
nehme Staͤdte in Augenſchein genommen, und zu Jtt-
ſtein in der Wetterau durch beſondere Unterrichtung
die Morgenlaͤndiſchen Sprachen erlernet hat. Jm
Jahr 1720. fuͤhrte ihn GOttes Hand nach Helmſtaͤdt,
woſelbſt er bey dem ſel. Herrn Johann Stephan
Heſſen in Condition trat, und bey demſelben folgen-
des Jahres im April ſein ſogenanntes Poſtulat ver-
ſchenckte Jm Jahr 1722. den 4. May verheyrathete
er ſich mit Jfr. Clara Kunigunda Prallin, des ſel.
Herrn Conrad Prallens, Advocati Ordinarii und
Brauers allda nachgelaſſenen Tochter, welche ihm aber
GOtt 1733. den 6. Auguſt. ohne Kinder von ſeiner
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[Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 2. Leipzig, 1740, S. 64. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst02_1740/106>, abgerufen am 24.11.2024.
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