Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 2. Leipzig, 1740.

Bild:
<< vorherige Seite

Kurtzgefaßte Nachricht
sen Jnsigne waren 5. Löwen mit den Worten: Der
Gottlose fleucht, und niemand jaget ihn: Der ge-
rechte aber ist getrost, wie ein junger Löwe.

Sprüchw. XXIV. 1.

1564. Christoph Heußler.

1565-1578. Johann Köler, oder Carbonari-
us.
Sein Jnsigne war ein Altar mit vier Stuffen;
Auf der untersten lag ein Lorbeercrantz, auf der an-
dern ein Schwerd, auf der dritten eine königliche gül-
dene Krone, und auf der vierten ein Lamm, mit den
Worten: Patientia vincit omnia.

1571. Wendelinnus Borsch.

1571. Joachim Lochner, hat zugleich den
Buchhandel geführt.

1576-1598. Val. Fuhrmann, warmit seinem Jn-
signe sehr veränderlich. Anfänglich hatte er David
mit der Harfe, indem er vor der Stadt Jerusalem
kniet und gen Himmel schaut, da sich ihm GOtt in
Menschen Gestalt zeiget; Hernach erwehlte er sich die
Göttin des Glücks, welche auf einer Kugel, diese auf ei-
ner Sanduhr, und diese auf einem Todtenkopf ruhet,
dabey folgende Worte zu lesen:

Siehst du? mein Lauf ist ungewehrt,
Als die ich nicht werd umgekehrt.
Drum üb dich wohl in freier Kunst,
Eh ich lauf aus, dann ists umsonst.

1592. Leonhard Heußler.

1582. Christoph Lochner und Johann Hof-
mann
hatten die Druckerey bis 1602. mit einander
und schrieben sich Typographos Academicos.
Des erstern Jnsigne war eine Säule, auf welche von
einer Seite der Wind bläset, auf der andern Blitz und
Hagel losstürmet, auf der dritten die Wasserwogen
anschlagen, und bey der vierten ein Mann gräbet mit
der Schrift:

Ae-

Kurtzgefaßte Nachricht
ſen Jnſigne waren 5. Loͤwen mit den Worten: Der
Gottloſe fleucht, und niemand jaget ihn: Der ge-
rechte aber iſt getroſt, wie ein junger Loͤwe.

Spruͤchw. XXIV. 1.

1564. Chriſtoph Heußler.

1565-1578. Johann Koͤler, oder Carbonari-
us.
Sein Jnſigne war ein Altar mit vier Stuffen;
Auf der unterſten lag ein Lorbeercrantz, auf der an-
dern ein Schwerd, auf der dritten eine koͤnigliche guͤl-
dene Krone, und auf der vierten ein Lamm, mit den
Worten: Patientia vincit omnia.

1571. Wendelinnus Borſch.

1571. Joachim Lochner, hat zugleich den
Buchhandel gefuͤhrt.

1576-1598. Val. Fuhrmann, warmit ſeinem Jn-
ſigne ſehr veraͤnderlich. Anfaͤnglich hatte er David
mit der Harfe, indem er vor der Stadt Jeruſalem
kniet und gen Himmel ſchaut, da ſich ihm GOtt in
Menſchen Geſtalt zeiget; Hernach erwehlte er ſich die
Goͤttin des Gluͤcks, welche auf einer Kugel, dieſe auf ei-
ner Sanduhr, und dieſe auf einem Todtenkopf ruhet,
dabey folgende Worte zu leſen:

Siehſt du? mein Lauf iſt ungewehrt,
Als die ich nicht werd umgekehrt.
Drum uͤb dich wohl in freier Kunſt,
Eh ich lauf aus, dann iſts umſonſt.

1592. Leonhard Heußler.

1582. Chriſtoph Lochner und Johann Hof-
mann
hatten die Druckerey bis 1602. mit einander
und ſchrieben ſich Typographos Academicos.
Des erſtern Jnſigne war eine Saͤule, auf welche von
einer Seite der Wind blaͤſet, auf der andern Blitz und
Hagel losſtuͤrmet, auf der dritten die Waſſerwogen
anſchlagen, und bey der vierten ein Mann graͤbet mit
der Schrift:

Ae-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0142" n="90"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Kurtzgefaßte Nachricht</hi></fw><lb/>
&#x017F;en Jn&#x017F;igne waren 5. Lo&#x0364;wen mit den Worten: <hi rendition="#fr">Der<lb/>
Gottlo&#x017F;e fleucht, und niemand jaget ihn: Der ge-<lb/>
rechte aber i&#x017F;t getro&#x017F;t, wie ein junger Lo&#x0364;we.</hi><lb/>
Spru&#x0364;chw. <hi rendition="#aq">XXIV.</hi> 1.</p><lb/>
          <p>1564. <hi rendition="#fr">Chri&#x017F;toph Heußler.</hi></p><lb/>
          <p>1565-1578. <hi rendition="#fr">Johann Ko&#x0364;ler,</hi> oder <hi rendition="#aq">Carbonari-<lb/>
us.</hi> Sein Jn&#x017F;igne war ein Altar mit vier Stuffen;<lb/>
Auf der unter&#x017F;ten lag ein Lorbeercrantz, auf der an-<lb/>
dern ein Schwerd, auf der dritten eine ko&#x0364;nigliche gu&#x0364;l-<lb/>
dene Krone, und auf der vierten ein Lamm, mit den<lb/>
Worten: <hi rendition="#aq">Patientia vincit omnia.</hi></p><lb/>
          <p>1571. <hi rendition="#fr">Wendelinnus Bor&#x017F;ch.</hi></p><lb/>
          <p>1571. <hi rendition="#fr">Joachim Lochner,</hi> hat zugleich den<lb/>
Buchhandel gefu&#x0364;hrt.</p><lb/>
          <p>1576-1598. <hi rendition="#fr">Val. Fuhrmann,</hi> warmit &#x017F;einem Jn-<lb/>
&#x017F;igne &#x017F;ehr vera&#x0364;nderlich. Anfa&#x0364;nglich hatte er David<lb/>
mit der Harfe, indem er vor der Stadt Jeru&#x017F;alem<lb/>
kniet und gen Himmel &#x017F;chaut, da &#x017F;ich ihm GOtt in<lb/>
Men&#x017F;chen Ge&#x017F;talt zeiget; Hernach erwehlte er &#x017F;ich die<lb/>
Go&#x0364;ttin des Glu&#x0364;cks, welche auf einer Kugel, die&#x017F;e auf ei-<lb/>
ner Sanduhr, und die&#x017F;e auf einem Todtenkopf ruhet,<lb/>
dabey folgende Worte zu le&#x017F;en:</p><lb/>
          <lg type="poem">
            <l> <hi rendition="#fr">Sieh&#x017F;t du? mein Lauf i&#x017F;t ungewehrt,</hi> </l><lb/>
            <l> <hi rendition="#fr">Als die ich nicht werd umgekehrt.</hi> </l><lb/>
            <l> <hi rendition="#fr">Drum u&#x0364;b dich wohl in freier Kun&#x017F;t,</hi> </l><lb/>
            <l> <hi rendition="#fr">Eh ich lauf aus, dann i&#x017F;ts um&#x017F;on&#x017F;t.</hi> </l>
          </lg><lb/>
          <p>1592. <hi rendition="#fr">Leonhard Heußler.</hi></p><lb/>
          <p>1582. <hi rendition="#fr">Chri&#x017F;toph Lochner</hi> und <hi rendition="#fr">Johann Hof-<lb/>
mann</hi> hatten die Druckerey bis 1602. mit einander<lb/>
und &#x017F;chrieben &#x017F;ich <hi rendition="#aq">Typographos Academicos.</hi><lb/>
Des er&#x017F;tern Jn&#x017F;igne war eine Sa&#x0364;ule, auf welche von<lb/>
einer Seite der Wind bla&#x0364;&#x017F;et, auf der andern Blitz und<lb/>
Hagel los&#x017F;tu&#x0364;rmet, auf der dritten die Wa&#x017F;&#x017F;erwogen<lb/>
an&#x017F;chlagen, und bey der vierten ein Mann gra&#x0364;bet mit<lb/>
der Schrift:</p><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Ae-</hi> </hi> </fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[90/0142] Kurtzgefaßte Nachricht ſen Jnſigne waren 5. Loͤwen mit den Worten: Der Gottloſe fleucht, und niemand jaget ihn: Der ge- rechte aber iſt getroſt, wie ein junger Loͤwe. Spruͤchw. XXIV. 1. 1564. Chriſtoph Heußler. 1565-1578. Johann Koͤler, oder Carbonari- us. Sein Jnſigne war ein Altar mit vier Stuffen; Auf der unterſten lag ein Lorbeercrantz, auf der an- dern ein Schwerd, auf der dritten eine koͤnigliche guͤl- dene Krone, und auf der vierten ein Lamm, mit den Worten: Patientia vincit omnia. 1571. Wendelinnus Borſch. 1571. Joachim Lochner, hat zugleich den Buchhandel gefuͤhrt. 1576-1598. Val. Fuhrmann, warmit ſeinem Jn- ſigne ſehr veraͤnderlich. Anfaͤnglich hatte er David mit der Harfe, indem er vor der Stadt Jeruſalem kniet und gen Himmel ſchaut, da ſich ihm GOtt in Menſchen Geſtalt zeiget; Hernach erwehlte er ſich die Goͤttin des Gluͤcks, welche auf einer Kugel, dieſe auf ei- ner Sanduhr, und dieſe auf einem Todtenkopf ruhet, dabey folgende Worte zu leſen: Siehſt du? mein Lauf iſt ungewehrt, Als die ich nicht werd umgekehrt. Drum uͤb dich wohl in freier Kunſt, Eh ich lauf aus, dann iſts umſonſt. 1592. Leonhard Heußler. 1582. Chriſtoph Lochner und Johann Hof- mann hatten die Druckerey bis 1602. mit einander und ſchrieben ſich Typographos Academicos. Des erſtern Jnſigne war eine Saͤule, auf welche von einer Seite der Wind blaͤſet, auf der andern Blitz und Hagel losſtuͤrmet, auf der dritten die Waſſerwogen anſchlagen, und bey der vierten ein Mann graͤbet mit der Schrift: Ae-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst02_1740
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst02_1740/142
Zitationshilfe: [Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 2. Leipzig, 1740, S. 90. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst02_1740/142>, abgerufen am 27.11.2024.