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[Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 2. Leipzig, 1740.

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Vorrede.
darzu. Unterdessen werde ich mit gelassenem Ge-
müthe bey einigen Nebenstunden immer fortfah-
ren dasjenige anzumercken, was zu meinem End-
zweck nöthig ist, und selbiges hernach ans Licht
stellen. Gefällt es nicht allen, oder den meisten,
so bin ich schon zu frieden wenn es nur einigen ge-
fällt. Die Einrichtung dieser Nachrichten ist die
Alphabetische Ordnung, welche ich deßwegen er-
wehlet habe, damit ich allen Rangstreit vermei-
den mögte. Giebt der Anfangsbuchstabe einer
geringen Stadt den Vorrang, so kan ich nicht da-
vor, daß es das Alphabet so haben will. Wem
es verdrießt, der zancke sich mit dem Alphabet,
und lasse mich in Ruhe. Wenn es möglich war,
so habe ich zugleich angemercket, wenn die Buch-
druckerkunst an diesem, oder jenem Ort zu erst be-
kannt worden, wie die ersten und folgende Buch-
druckerherren geheissen, was sie vor Jnsignia
geführet, und was sonsten von ihnen zu wissen nö-
thig war. Hier hätte ich noch viel weitläuftiger
seyn können, wenn ich alle Nachrichten hätte ein-
rücken wollen. Da ich mir aber einmal vorgese-
tzet hatte, von keiner Stadt etwas anzuführen,
von der ich nicht auch die neuern Nachrichten bey
der Hand hätte; So ist es geschehen, daß ich ei-
nen ziemlichen Theil meiner Anmerckungen ge-
genwärtig zurück behalten habe, welches man mir
vermuthlich als keinen Fehler auslegen wird.
Und das war eins.

Man trift aber II. in diesem Theil allerhand
Dinge an, die zu der Buchdruckerkunst selbsten ge-
hören, und als Ergäntzungen des ersten Theils
können augesehen werden. Also habe ich in dem 1.

Cap.

Vorrede.
darzu. Unterdeſſen werde ich mit gelaſſenem Ge-
muͤthe bey einigen Nebenſtunden immer fortfah-
ren dasjenige anzumercken, was zu meinem End-
zweck noͤthig iſt, und ſelbiges hernach ans Licht
ſtellen. Gefaͤllt es nicht allen, oder den meiſten,
ſo bin ich ſchon zu frieden wenn es nur einigen ge-
faͤllt. Die Einrichtung dieſer Nachrichten iſt die
Alphabetiſche Ordnung, welche ich deßwegen er-
wehlet habe, damit ich allen Rangſtreit vermei-
den moͤgte. Giebt der Anfangsbuchſtabe einer
geringen Stadt den Vorrang, ſo kan ich nicht da-
vor, daß es das Alphabet ſo haben will. Wem
es verdrießt, der zancke ſich mit dem Alphabet,
und laſſe mich in Ruhe. Wenn es moͤglich war,
ſo habe ich zugleich angemercket, wenn die Buch-
druckerkunſt an dieſem, oder jenem Ort zu erſt be-
kannt worden, wie die erſten und folgende Buch-
druckerherren geheiſſen, was ſie vor Jnſignia
gefuͤhret, und was ſonſten von ihnen zu wiſſen noͤ-
thig war. Hier haͤtte ich noch viel weitlaͤuftiger
ſeyn koͤnnen, wenn ich alle Nachrichten haͤtte ein-
ruͤcken wollen. Da ich mir aber einmal vorgeſe-
tzet hatte, von keiner Stadt etwas anzufuͤhren,
von der ich nicht auch die neuern Nachrichten bey
der Hand haͤtte; So iſt es geſchehen, daß ich ei-
nen ziemlichen Theil meiner Anmerckungen ge-
genwaͤrtig zuruͤck behalten habe, welches man mir
vermuthlich als keinen Fehler auslegen wird.
Und das war eins.

Man trift aber II. in dieſem Theil allerhand
Dinge an, die zu der Buchdruckerkunſt ſelbſten ge-
hoͤren, und als Ergaͤntzungen des erſten Theils
koͤnnen augeſehen werden. Alſo habe ich in dem 1.

Cap.
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[0015] Vorrede. darzu. Unterdeſſen werde ich mit gelaſſenem Ge- muͤthe bey einigen Nebenſtunden immer fortfah- ren dasjenige anzumercken, was zu meinem End- zweck noͤthig iſt, und ſelbiges hernach ans Licht ſtellen. Gefaͤllt es nicht allen, oder den meiſten, ſo bin ich ſchon zu frieden wenn es nur einigen ge- faͤllt. Die Einrichtung dieſer Nachrichten iſt die Alphabetiſche Ordnung, welche ich deßwegen er- wehlet habe, damit ich allen Rangſtreit vermei- den moͤgte. Giebt der Anfangsbuchſtabe einer geringen Stadt den Vorrang, ſo kan ich nicht da- vor, daß es das Alphabet ſo haben will. Wem es verdrießt, der zancke ſich mit dem Alphabet, und laſſe mich in Ruhe. Wenn es moͤglich war, ſo habe ich zugleich angemercket, wenn die Buch- druckerkunſt an dieſem, oder jenem Ort zu erſt be- kannt worden, wie die erſten und folgende Buch- druckerherren geheiſſen, was ſie vor Jnſignia gefuͤhret, und was ſonſten von ihnen zu wiſſen noͤ- thig war. Hier haͤtte ich noch viel weitlaͤuftiger ſeyn koͤnnen, wenn ich alle Nachrichten haͤtte ein- ruͤcken wollen. Da ich mir aber einmal vorgeſe- tzet hatte, von keiner Stadt etwas anzufuͤhren, von der ich nicht auch die neuern Nachrichten bey der Hand haͤtte; So iſt es geſchehen, daß ich ei- nen ziemlichen Theil meiner Anmerckungen ge- genwaͤrtig zuruͤck behalten habe, welches man mir vermuthlich als keinen Fehler auslegen wird. Und das war eins. Man trift aber II. in dieſem Theil allerhand Dinge an, die zu der Buchdruckerkunſt ſelbſten ge- hoͤren, und als Ergaͤntzungen des erſten Theils koͤnnen augeſehen werden. Alſo habe ich in dem 1. Cap.

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Zitationshilfe: [Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 2. Leipzig, 1740, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst02_1740/15>, abgerufen am 30.04.2024.