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[Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 2. Leipzig, 1740.

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von einigen Buchdruckern.
ehlichte er sich 1650. mit Helena Clara Schacherin.
Worauf seine Eltern ihm und seinem Herrn Bruder
Johann Andreas die von Jeremias Dümlern er-
kaufte Buchdruckerey 1652 übergaben. Wolfgang
muste gar bald die Erde wieder kauen, nemlich 1655.
Siehe dessen Bildnis Tab. XV. C. Nach dessen Tod
setzte

1655. Johann Andreas, dessen Bruder, die Dru-
ckerey fort, unter dem Namen: Johann Andreas
und Wolfgang Endters, des jüngern, seel. Erben.
Diese Vereinigung dauerte aber nicht länger, als bis
des letztern Sohn

1675. Wolfgang Moritz im Stande war der
Druckerey vorzustehen. Er trennte sich also von sei-
nem Vettern, undführte selbige vor sich alleine, bis
er sie wieder verkaufte, und den Buchhandel alleine
trieb. Zum Jnsigne hatte er ein Buch, darauf eine
Schreibfeder liegt, mit dem Handelszeichen, auf ei-
nem mit Wasser durchströmten Erdreich. Jn dem
Wasser schwimmen ein paar Endten. Neben her
stehet eine Jungfer mit einem Zweig voller Granaten
in der rechten Hand, so mit der Lincken gegen die
aus der Wolcken strahlende Sonne zeiget. Zur an-
dern Seite ist wieder eine Jungfer, welche in der rech-
ten Hand eine Lampe, in der Lincken aber einen Zettel
hält, worauf die Worte stehen: Misericordia Domini
non habet finem;
Auf der Erde liegt noch ein Zettel auf
welchem die Worte zu lesen: In solo Deo spes nostra
unica
Dessen Bildniß. Siehe Tab. XV. E.

1699. kaufte Johann Ernst Adelbulner diese
Druckerey an sich. Er ist 1665. den 14. Jan. gebohren,
und eines Hochedlen Raths daselbst Assessor gewesen.
Er führte in seinem Wappen ein Kleeblat, auf dessen

Helm
G 2

von einigen Buchdruckern.
ehlichte er ſich 1650. mit Helena Clara Schacherin.
Worauf ſeine Eltern ihm und ſeinem Herrn Bruder
Johann Andreas die von Jeremias Duͤmlern er-
kaufte Buchdruckerey 1652 uͤbergaben. Wolfgang
muſte gar bald die Erde wieder kauen, nemlich 1655.
Siehe deſſen Bildnis Tab. XV. C. Nach deſſen Tod
ſetzte

1655. Johann Andreas, deſſen Bruder, die Dru-
ckerey fort, unter dem Namen: Johann Andreas
und Wolfgang Endters, des juͤngern, ſeel. Erben.
Dieſe Vereinigung dauerte aber nicht laͤnger, als bis
des letztern Sohn

1675. Wolfgang Moritz im Stande war der
Druckerey vorzuſtehen. Er trennte ſich alſo von ſei-
nem Vettern, undfuͤhrte ſelbige vor ſich alleine, bis
er ſie wieder verkaufte, und den Buchhandel alleine
trieb. Zum Jnſigne hatte er ein Buch, darauf eine
Schreibfeder liegt, mit dem Handelszeichen, auf ei-
nem mit Waſſer durchſtroͤmten Erdreich. Jn dem
Waſſer ſchwimmen ein paar Endten. Neben her
ſtehet eine Jungfer mit einem Zweig voller Granaten
in der rechten Hand, ſo mit der Lincken gegen die
aus der Wolcken ſtrahlende Sonne zeiget. Zur an-
dern Seite iſt wieder eine Jungfer, welche in der rech-
ten Hand eine Lampe, in der Lincken aber einen Zettel
haͤlt, worauf die Worte ſtehen: Miſericordia Domini
non habet finem;
Auf der Erde liegt noch ein Zettel auf
welchem die Worte zu leſen: In ſolo Deo ſpes noſtra
unica
Deſſen Bildniß. Siehe Tab. XV. E.

1699. kaufte Johann Ernſt Adelbulner dieſe
Druckerey an ſich. Er iſt 1665. den 14. Jan. gebohren,
und eines Hochedlen Raths daſelbſt Aſſeſſor geweſen.
Er fuͤhrte in ſeinem Wappen ein Kleeblat, auf deſſen

Helm
G 2
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[99/0155] von einigen Buchdruckern. ehlichte er ſich 1650. mit Helena Clara Schacherin. Worauf ſeine Eltern ihm und ſeinem Herrn Bruder Johann Andreas die von Jeremias Duͤmlern er- kaufte Buchdruckerey 1652 uͤbergaben. Wolfgang muſte gar bald die Erde wieder kauen, nemlich 1655. Siehe deſſen Bildnis Tab. XV. C. Nach deſſen Tod ſetzte 1655. Johann Andreas, deſſen Bruder, die Dru- ckerey fort, unter dem Namen: Johann Andreas und Wolfgang Endters, des juͤngern, ſeel. Erben. Dieſe Vereinigung dauerte aber nicht laͤnger, als bis des letztern Sohn 1675. Wolfgang Moritz im Stande war der Druckerey vorzuſtehen. Er trennte ſich alſo von ſei- nem Vettern, undfuͤhrte ſelbige vor ſich alleine, bis er ſie wieder verkaufte, und den Buchhandel alleine trieb. Zum Jnſigne hatte er ein Buch, darauf eine Schreibfeder liegt, mit dem Handelszeichen, auf ei- nem mit Waſſer durchſtroͤmten Erdreich. Jn dem Waſſer ſchwimmen ein paar Endten. Neben her ſtehet eine Jungfer mit einem Zweig voller Granaten in der rechten Hand, ſo mit der Lincken gegen die aus der Wolcken ſtrahlende Sonne zeiget. Zur an- dern Seite iſt wieder eine Jungfer, welche in der rech- ten Hand eine Lampe, in der Lincken aber einen Zettel haͤlt, worauf die Worte ſtehen: Miſericordia Domini non habet finem; Auf der Erde liegt noch ein Zettel auf welchem die Worte zu leſen: In ſolo Deo ſpes noſtra unica Deſſen Bildniß. Siehe Tab. XV. E. 1699. kaufte Johann Ernſt Adelbulner dieſe Druckerey an ſich. Er iſt 1665. den 14. Jan. gebohren, und eines Hochedlen Raths daſelbſt Aſſeſſor geweſen. Er fuͤhrte in ſeinem Wappen ein Kleeblat, auf deſſen Helm G 2

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Zitationshilfe: [Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 2. Leipzig, 1740, S. 99. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst02_1740/155>, abgerufen am 17.05.2024.