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[Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 2. Leipzig, 1740.

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von einigen Buchdruckern.
im Jahr 1707. den 4. Junii, dessen Herr Vater war
Carl Frantz Rosenmüller, Bürger und Buchdru-
cker in der Königlichen Alt-Stadt Prag, wie auch
der löbl. Königl Zoll-Administration im Königreich
Böheim geschworner Buchdrucker, ingleichen von dem
hochlöblichen Königl. Appellation Tribunali vorge-
stellter Inspector und Sequester über die Prager Ju-
den Druckereyen, welcher unter andern Büchern das
Alphabetische Verzeichniß der hohen Adelichen Bo-
heimischen Standes Geschlechter mit ihren Posseßio-
nen, Officinen, und Titulen, nicht minder die in Vo-
heimischer Sprach mit besondern allergnädigsten Käy-
serlichen und Königlichen Privilegiis gedruckte Zeitun-
gen zum erstenmal ans Licht gegeben; die Frau Mut-
ter war Theresia, eine gebohrne Uhlin. Er hat
Humaniora & Philosophiam in der Pragerischen
Carolo-Ferdinandaeischen Universität studiret. Die
Jura aber ließ er sich als Buchdrucker von einem
Correpetitore privatim lehren Aus der Philoso-
phie begab er sich auf die Kunst der Buchdruckerey,
und lernete solche bey seinem Herrn Vater zu Prag,
und wurde Ao. 1726. losgesprochen, worauf er bey
einer 14tägigen Frist den Gesellenstand erhielt, und
alsdenn 1727. in den Herrenstand trat, indem er die
väterliche Buchdruckerey überkommen. Diese Dru-
ckerey ist im Anfang des ietzigen Jahrhunderts von
obbesagten seinem Herrn Vater neu aufgerichtet, her-
nach mit der Michalkisch, Benekisch gewesenen
Druckerey vermehret worden, cum iuribus & Privi-
legiis Paternis,
welche von Jhro Kayserlichen und Kö-
niglichen Cat holischen Majestät nicht allein bestätiget,
sondern auch mit neuen Privilegiis begnadiget wor-
den. Hierauf hat er selbige mit der vormals Berin-

geri-
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von einigen Buchdruckern.
im Jahr 1707. den 4. Junii, deſſen Herr Vater war
Carl Frantz Roſenmuͤller, Buͤrger und Buchdru-
cker in der Koͤniglichen Alt-Stadt Prag, wie auch
der loͤbl. Koͤnigl Zoll-Adminiſtration im Koͤnigreich
Boͤheim geſchworner Buchdrucker, ingleichen von dem
hochloͤblichen Koͤnigl. Appellation Tribunali vorge-
ſtellter Inſpector und Sequeſter uͤber die Prager Ju-
den Druckereyen, welcher unter andern Buͤchern das
Alphabetiſche Verzeichniß der hohen Adelichen Bo-
heimiſchen Standes Geſchlechter mit ihren Poſſeßio-
nen, Officinen, und Titulen, nicht minder die in Vo-
heimiſcher Sprach mit beſondern allergnaͤdigſten Kaͤy-
ſerlichen und Koͤniglichen Privilegiis gedruckte Zeitun-
gen zum erſtenmal ans Licht gegeben; die Frau Mut-
ter war Thereſia, eine gebohrne Uhlin. Er hat
Humaniora & Philoſophiam in der Prageriſchen
Carolo-Ferdinandæiſchen Univerſitaͤt ſtudiret. Die
Jura aber ließ er ſich als Buchdrucker von einem
Correpetitore privatim lehren Aus der Philoſo-
phie begab er ſich auf die Kunſt der Buchdruckerey,
und lernete ſolche bey ſeinem Herrn Vater zu Prag,
und wurde Ao. 1726. losgeſprochen, worauf er bey
einer 14taͤgigen Friſt den Geſellenſtand erhielt, und
alsdenn 1727. in den Herrenſtand trat, indem er die
vaͤterliche Buchdruckerey uͤberkommen. Dieſe Dru-
ckerey iſt im Anfang des ietzigen Jahrhunderts von
obbeſagten ſeinem Herrn Vater neu aufgerichtet, her-
nach mit der Michalkiſch, Benekiſch geweſenen
Druckerey vermehret worden, cum iuribus & Privi-
legiis Paternis,
welche von Jhro Kayſerlichen und Koͤ-
niglichen Cat holiſchen Majeſtaͤt nicht allein beſtaͤtiget,
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[105/0163] von einigen Buchdruckern. im Jahr 1707. den 4. Junii, deſſen Herr Vater war Carl Frantz Roſenmuͤller, Buͤrger und Buchdru- cker in der Koͤniglichen Alt-Stadt Prag, wie auch der loͤbl. Koͤnigl Zoll-Adminiſtration im Koͤnigreich Boͤheim geſchworner Buchdrucker, ingleichen von dem hochloͤblichen Koͤnigl. Appellation Tribunali vorge- ſtellter Inſpector und Sequeſter uͤber die Prager Ju- den Druckereyen, welcher unter andern Buͤchern das Alphabetiſche Verzeichniß der hohen Adelichen Bo- heimiſchen Standes Geſchlechter mit ihren Poſſeßio- nen, Officinen, und Titulen, nicht minder die in Vo- heimiſcher Sprach mit beſondern allergnaͤdigſten Kaͤy- ſerlichen und Koͤniglichen Privilegiis gedruckte Zeitun- gen zum erſtenmal ans Licht gegeben; die Frau Mut- ter war Thereſia, eine gebohrne Uhlin. Er hat Humaniora & Philoſophiam in der Prageriſchen Carolo-Ferdinandæiſchen Univerſitaͤt ſtudiret. Die Jura aber ließ er ſich als Buchdrucker von einem Correpetitore privatim lehren Aus der Philoſo- phie begab er ſich auf die Kunſt der Buchdruckerey, und lernete ſolche bey ſeinem Herrn Vater zu Prag, und wurde Ao. 1726. losgeſprochen, worauf er bey einer 14taͤgigen Friſt den Geſellenſtand erhielt, und alsdenn 1727. in den Herrenſtand trat, indem er die vaͤterliche Buchdruckerey uͤberkommen. Dieſe Dru- ckerey iſt im Anfang des ietzigen Jahrhunderts von obbeſagten ſeinem Herrn Vater neu aufgerichtet, her- nach mit der Michalkiſch, Benekiſch geweſenen Druckerey vermehret worden, cum iuribus & Privi- legiis Paternis, welche von Jhro Kayſerlichen und Koͤ- niglichen Cat holiſchen Majeſtaͤt nicht allein beſtaͤtiget, ſondern auch mit neuen Privilegiis begnadiget wor- den. Hierauf hat er ſelbige mit der vormals Berin- geri- G 5

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Zitationshilfe: [Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 2. Leipzig, 1740, S. 105. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst02_1740/163>, abgerufen am 26.11.2024.