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[Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 2. Leipzig, 1740.

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Cap. 2. der Buchstaben.

Von diesen Alphabeten schreite ich noch zu einigen
andern. Es stehen selbige auf Tab. XXV. und sind
folgende.

I. Alphabetum Hetruscum.
II. Alphabetum Hetruscum a Demarato an-
notatum.
III. Aliud Hetruscum Alphabetum.
IV. Alphabetum Gothorum, vt vulgo creditur,
ab Vlphilo Episcopo inuentum.
V. Alphabetum Saracenorum.
VI. Alphabetum Illyricum.

Diese Alphabete haben uns die Herren Bry nur
zum Theil mitgetheilet, indem ich auch etwas aus
den Actis Eruditorum entlehnet habe. Das Go-
thische Alphabet, so dem Ulphilas beygeleget wird, als
wenn er selbiges erfunden, stehet auch in Verelii Runo-
graphia Scandica,
aus welcher es M. Georg Heupel
in seine Diss. de Vlphila seu Versione IV. Euangeli-
starum Gothica,
Wittenb. 1693. stechen lassen, und
aus dieser haben es die Herren Verfasser der Beyträge
zur critischen Historie der teutschen Sprache etc. im
dritten Stück p. 445. vor Augen geleget. Jch be-
mercke einige Abweichungen zwischen meinem und ih-
rem Alphabet. Weil aber die Herren von Bry
nicht gemeldet, wo sie es herhaben: So unterstehe
ich mich nicht zu entscheiden, wer Recht hat. Ob nun
gleich dieses Gothische Alphabet insgemein dem Ulphi-
las
zu geschrieben wird: So gefällt mir dennoch die
Muthmassung des Bonaventura Vulcanus, welche
ich in eben diesen Beyträgen in XII. Stück p. 673. ge-
lesen viel besser Es glaubt nemlich Bonaventura Vul-
"canus, weil die Gothen schon vor Erbauung der

"Stadt
L
Cap. 2. der Buchſtaben.

Von dieſen Alphabeten ſchreite ich noch zu einigen
andern. Es ſtehen ſelbige auf Tab. XXV. und ſind
folgende.

I. Alphabetum Hetruſcum.
II. Alphabetum Hetruſcum a Demarato an-
notatum.
III. Aliud Hetruſcum Alphabetum.
IV. Alphabetum Gothorum, vt vulgo creditur,
ab Vlphilo Epiſcopo inuentum.
V. Alphabetum Saracenorum.
VI. Alphabetum Illyricum.

Dieſe Alphabete haben uns die Herren Bry nur
zum Theil mitgetheilet, indem ich auch etwas aus
den Actis Eruditorum entlehnet habe. Das Go-
thiſche Alphabet, ſo dem Ulphilas beygeleget wird, als
wenn er ſelbiges erfunden, ſtehet auch in Verelii Runo-
graphia Scandica,
aus welcher es M. Georg Heupel
in ſeine Diſſ. de Vlphila ſeu Verſione IV. Euangeli-
ſtarum Gothica,
Wittenb. 1693. ſtechen laſſen, und
aus dieſer haben es die Herren Verfaſſer der Beytraͤge
zur critiſchen Hiſtorie der teutſchen Sprache ꝛc. im
dritten Stuͤck p. 445. vor Augen geleget. Jch be-
mercke einige Abweichungen zwiſchen meinem und ih-
rem Alphabet. Weil aber die Herren von Bry
nicht gemeldet, wo ſie es herhaben: So unterſtehe
ich mich nicht zu entſcheiden, wer Recht hat. Ob nun
gleich dieſes Gothiſche Alphabet insgemein dem Ulphi-
las
zu geſchrieben wird: So gefaͤllt mir dennoch die
Muthmaſſung des Bonaventura Vulcanus, welche
ich in eben dieſen Beytraͤgen in XII. Stuͤck p. 673. ge-
leſen viel beſſer Es glaubt nemlich Bonaventura Vul-
canus, weil die Gothen ſchon vor Erbauung der

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[161/0242] Cap. 2. der Buchſtaben. Von dieſen Alphabeten ſchreite ich noch zu einigen andern. Es ſtehen ſelbige auf Tab. XXV. und ſind folgende. I. Alphabetum Hetruſcum. II. Alphabetum Hetruſcum a Demarato an- notatum. III. Aliud Hetruſcum Alphabetum. IV. Alphabetum Gothorum, vt vulgo creditur, ab Vlphilo Epiſcopo inuentum. V. Alphabetum Saracenorum. VI. Alphabetum Illyricum. Dieſe Alphabete haben uns die Herren Bry nur zum Theil mitgetheilet, indem ich auch etwas aus den Actis Eruditorum entlehnet habe. Das Go- thiſche Alphabet, ſo dem Ulphilas beygeleget wird, als wenn er ſelbiges erfunden, ſtehet auch in Verelii Runo- graphia Scandica, aus welcher es M. Georg Heupel in ſeine Diſſ. de Vlphila ſeu Verſione IV. Euangeli- ſtarum Gothica, Wittenb. 1693. ſtechen laſſen, und aus dieſer haben es die Herren Verfaſſer der Beytraͤge zur critiſchen Hiſtorie der teutſchen Sprache ꝛc. im dritten Stuͤck p. 445. vor Augen geleget. Jch be- mercke einige Abweichungen zwiſchen meinem und ih- rem Alphabet. Weil aber die Herren von Bry nicht gemeldet, wo ſie es herhaben: So unterſtehe ich mich nicht zu entſcheiden, wer Recht hat. Ob nun gleich dieſes Gothiſche Alphabet insgemein dem Ulphi- las zu geſchrieben wird: So gefaͤllt mir dennoch die Muthmaſſung des Bonaventura Vulcanus, welche ich in eben dieſen Beytraͤgen in XII. Stuͤck p. 673. ge- leſen viel beſſer Es glaubt nemlich Bonaventura Vul- „canus, weil die Gothen ſchon vor Erbauung der „Stadt L

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Zitationshilfe: [Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 2. Leipzig, 1740, S. 161. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst02_1740/242>, abgerufen am 24.11.2024.