[Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 2. Leipzig, 1740.wohleingerichteren Wörterbuchs. Jenes ist ein weisser Balg der am Ponto befindli-chen Maus, Hermelin, die am äussersten Enden schwartzsprenglicht; doch erscheinen dem ohngeach- tet in dem meist silbernen Felde des Schildes die Bälge selbst schwartz, (ja biß weilen in einem golde- nen Felde roth oder blau) Siehe die XVI. Figur. Das bunte Fell ist ebenfalls ein Balg eines gewissen kleinen Thiergens dessen Rücken Ascherfarb, blau- licht, und der Bauch weiß ist: de vairs, das Feh, oder kleine grau. Andre nennen es Eisenhütlein, andre Schellen. Jhre Vorstellung ist entweder stehend, oder gestürtzt. Siehe XVIII. Figur. Es hat Silber und blaue Farbe. IX. Die in dieser Kunst erfahren sind, setzen gewisse Regeln von denen Farben; unter welchen die erste verbietet Metalle in Metalle und Farben in Farben zu setzen. Doch leidet diese, wie iede Regel, viele Ansnahmen. Erstlich ist sie von de- nen vornehmsten Figuren, und nicht von denen beyläufigen und zufälligen anzunehmen. Da- her kan nichts im Wege stehen, daß man nicht sollte können die funckelnden Augen, Zunge und Crone eines schwärtzlichen Löwens mit Me- tall Farbe recht wohl in ein silbernes Feld se- tzen. Jch habe gesagt in beyläufigen. Denn. wenn zu der Haupt-Figur noch eine beyläufige kommt, so streitet es nicht eben dieselbe mit Far- be über eine andre Farbe zu setzen. So hat Un- garn im rothen Felde einen grünen Hügel, der beyläufig dazu gehöret; Das silberne Creutz aber ist die Haupt-Figur. Zum andern. Eine Figur die ihre natürliche Farbe führt kan ins rothe Feld gesetzet werden, Z. E. Ein rother Krebs im
wohleingerichteren Woͤrterbuchs. Jenes iſt ein weiſſer Balg der am Ponto befindli-chen Maus, Hermelin, die am aͤuſſerſten Enden ſchwartzſprenglicht; doch erſcheinen dem ohngeach- tet in dem meiſt ſilbernen Felde des Schildes die Baͤlge ſelbſt ſchwartz, (ja biß weilen in einem golde- nen Felde roth oder blau) Siehe die XVI. Figur. Das bunte Fell iſt ebenfalls ein Balg eines gewiſſen kleinen Thiergens deſſen Ruͤcken Aſcherfarb, blau- licht, und der Bauch weiß iſt: de vairs, das Feh, oder kleine grau. Andre nennen es Eiſenhuͤtlein, andre Schellen. Jhre Vorſtellung iſt entweder ſtehend, oder geſtuͤrtzt. Siehe XVIII. Figur. Es hat Silber und blaue Farbe. IX. Die in dieſer Kunſt erfahren ſind, ſetzen gewiſſe Regeln von denen Farben; unter welchen die erſte verbietet Metalle in Metalle und Farben in Farben zu ſetzen. Doch leidet dieſe, wie iede Regel, viele Ansnahmen. Erſtlich iſt ſie von de- nen vornehmſten Figuren, und nicht von denen beylaͤufigen und zufaͤlligen anzunehmen. Da- her kan nichts im Wege ſtehen, daß man nicht ſollte koͤnnen die funckelnden Augen, Zunge und Crone eines ſchwaͤrtzlichen Loͤwens mit Me- tall Farbe recht wohl in ein ſilbernes Feld ſe- tzen. Jch habe geſagt in beylaͤufigen. Denn. wenn zu der Haupt-Figur noch eine beylaͤufige kommt, ſo ſtreitet es nicht eben dieſelbe mit Far- be uͤber eine andre Farbe zu ſetzen. So hat Un- garn im rothen Felde einen gruͤnen Huͤgel, der beylaͤufig dazu gehoͤret; Das ſilberne Creutz aber iſt die Haupt-Figur. Zum andern. Eine Figur die ihre natuͤrliche Farbe fuͤhrt kan ins rothe Feld geſetzet werden, Z. E. Ein rother Krebs im
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wohleingerichteren Woͤrterbuchs.
Jenes iſt ein weiſſer Balg der am Ponto befindli-
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tet in dem meiſt ſilbernen Felde des Schildes die
Baͤlge ſelbſt ſchwartz, (ja biß weilen in einem golde-
nen Felde roth oder blau) Siehe die XVI. Figur.
Das bunte Fell iſt ebenfalls ein Balg eines gewiſſen
kleinen Thiergens deſſen Ruͤcken Aſcherfarb, blau-
licht, und der Bauch weiß iſt: de vairs, das Feh,
oder kleine grau. Andre nennen es Eiſenhuͤtlein,
andre Schellen. Jhre Vorſtellung iſt entweder
ſtehend, oder geſtuͤrtzt. Siehe XVIII. Figur. Es
hat Silber und blaue Farbe.
IX. Die in dieſer Kunſt erfahren ſind, ſetzen gewiſſe
Regeln von denen Farben; unter welchen die erſte
verbietet Metalle in Metalle und Farben in
Farben zu ſetzen. Doch leidet dieſe, wie iede
Regel, viele Ansnahmen. Erſtlich iſt ſie von de-
nen vornehmſten Figuren, und nicht von denen
beylaͤufigen und zufaͤlligen anzunehmen. Da-
her kan nichts im Wege ſtehen, daß man nicht
ſollte koͤnnen die funckelnden Augen, Zunge
und Crone eines ſchwaͤrtzlichen Loͤwens mit Me-
tall Farbe recht wohl in ein ſilbernes Feld ſe-
tzen. Jch habe geſagt in beylaͤufigen. Denn.
wenn zu der Haupt-Figur noch eine beylaͤufige
kommt, ſo ſtreitet es nicht eben dieſelbe mit Far-
be uͤber eine andre Farbe zu ſetzen. So hat Un-
garn im rothen Felde einen gruͤnen Huͤgel, der
beylaͤufig dazu gehoͤret; Das ſilberne Creutz aber
iſt die Haupt-Figur. Zum andern. Eine Figur
die ihre natuͤrliche Farbe fuͤhrt kan ins rothe
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