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[Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 2. Leipzig, 1740.

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lich erkannt, auch mit sondern leiblichen. Eyd darzu eingenom-
men sey, daß er sich in seinem Drucken dieser des heiligen
Reichs und Unser Ordnung und befehlig gemäß verhalten wol-
le; so soll auch einem jeden alle lästerliche schmäheliche Bü-
cher, Schrifften, oder Gedicht in Druck zu geben, oder zu
drucken, durchaus bey hoher Straf, auch Verlust derer Bü-
cher und Druckereyen verboten seyn, und soll auch keiner et-
was zu drucken Macht haben daß nicht zuvorn von Unsern
verordneten Hof-Räthen, auch denen Rectoren und Profes-
soren beyder Unserer Universität zu Wittenberg und Leipzig er-
sehen, und also umbzudrucken erlaubt sey, und soll alsdann
auch der Buchdrucker, des Dichters oder Autors gleich-
falls, seinen Nahmen und Zunahmen, die Stadt und Jahr
darzu setzen.

Da aber deren Dinge eines, oder mehr unterlaßen,
nicht alleine die gedruckten Bücher, und Schrifften alsbald von
der Obrigkeit confisciret, sondern auch der Drucker, und bey
wem die zu kauffen, oder sonsten auszubreiten begriffen, am
Gut oder sonsten nach gestalt und vermüge gemeiner Recht
unnachläßlich gestraft werden.

Gebieten und befehlen hierauf ernstlich, daß diesem Un-
sern Geboth und Verboth bey Vermeydung der darinnen ver-
leibten und andern ernstlichen Pönen und Strafen endlich nach
gegangen und gelebt werde, daran beschicht Unsere zuverläßi-
ge gäntzliche Meynunge, zu Urkund mit Unserm hier zu End
aufgedruckten Secret besiegelt, urd geben zu Dreßden den 26.
May, Anno 1571.

(L. S.)


XII.
Jhro Churfürstl. Durchl. zu Sachsen Christian
des andern confirmirte Buchdruckerordnung
denen Leipzig- und Wittenbergern ertheilt
1606. den 1. April.

Von GOttes Gnaden, Wir Christian der
andere, Hertzog zu Sachsen, des H. Röm.

Reich-
b 2

lich erkannt, auch mit ſondern leiblichen. Eyd darzu eingenom-
men ſey, daß er ſich in ſeinem Drucken dieſer des heiligen
Reichs und Unſer Ordnung und befehlig gemaͤß verhalten wol-
le; ſo ſoll auch einem jeden alle laͤſterliche ſchmaͤheliche Buͤ-
cher, Schrifften, oder Gedicht in Druck zu geben, oder zu
drucken, durchaus bey hoher Straf, auch Verluſt derer Buͤ-
cher und Druckereyen verboten ſeyn, und ſoll auch keiner et-
was zu drucken Macht haben daß nicht zuvorn von Unſern
verordneten Hof-Raͤthen, auch denen Rectoren und Profes-
ſoren beyder Unſerer Univerſitaͤt zu Wittenberg und Leipzig er-
ſehen, und alſo umbzudrucken erlaubt ſey, und ſoll alsdann
auch der Buchdrucker, des Dichters oder Autors gleich-
falls, ſeinen Nahmen und Zunahmen, die Stadt und Jahr
darzu ſetzen.

Da aber deren Dinge eines, oder mehr unterlaßen,
nicht alleine die gedruckten Buͤcher, und Schrifften alsbald von
der Obrigkeit confiſciret, ſondern auch der Drucker, und bey
wem die zu kauffen, oder ſonſten auszubreiten begriffen, am
Gut oder ſonſten nach geſtalt und vermuͤge gemeiner Recht
unnachlaͤßlich geſtraft werden.

Gebieten und befehlen hierauf ernſtlich, daß dieſem Un-
ſern Geboth und Verboth bey Vermeydung der darinnen ver-
leibten und andern ernſtlichen Poͤnen und Strafen endlich nach
gegangen und gelebt werde, daran beſchicht Unſere zuverlaͤßi-
ge gaͤntzliche Meynunge, zu Urkund mit Unſerm hier zu End
aufgedruckten Secret beſiegelt, urd geben zu Dreßden den 26.
May, Anno 1571.

(L. S.)


XII.
Jhro Churfuͤrſtl. Durchl. zu Sachſen Chriſtian
des andern confirmirte Buchdruckerordnung
denen Leipzig- und Wittenbergern ertheilt
1606. den 1. April.

Von GOttes Gnaden, Wir Chriſtian der
andere, Hertzog zu Sachſen, des H. Roͤm.

Reich-
b 2
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Zitationshilfe: [Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 2. Leipzig, 1740, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst02_1740/335>, abgerufen am 22.11.2024.